Wissenschaftstheorie und Informationsbegriff in der molekularen Genetik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2002

11 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

In dieser Hausarbeit geht es um zwei Texte, die den Informationsbegriff aus der molekularen Genetik aus philosophischer Perspektive betrachten. Der erste Text stammt von Peter Janich und trägt den Titel "Der Status des genetischen Wissens", der zweite von Lily E. Kay und heißt "Wer schrieb das Buch des Lebens?".

Janich vertritt die These, dass die philosophische Idee von wahr und falsch, Meinung und Irrtum in der molekularen Genetik verschwunden ist und man sich nur noch des Instrumentariums und der Methodik der Naturwissenschaften bedient (im Sinne des kritischen Rationalismus). Janichs Hauptthese ist, dass ein Riss durch das Human-Genom-Projekt geht – einerseits betreibt man das naturwissenschaftliche Programm der Identifizierung und Sequenzierung von Genen im menschlichen Genom, andererseits ist man bestrebt, sich mit den sog. ELSI-Problemen (ethical, legal, social issues) auseinander zu setzen. Diese beiden Aufgabenbereiche stehen in einem folgenreichen Konflikt zweier Perspektiven zueinander, so dass Janich nun fragt: Was heißt es denn philosophisch, wenn wir das Genom „kennen“? Er geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass es zwei unterschiedliche Bedeutungen des Begriffs 'Information' gibt, die sich widersprechen.

Kay argumentiert in eine ähnliche Richtung wie Janich. Eine These die sie vertritt lautet: Die Schriftmetaphern und linguistischen Bilder derer sich die Gentechnik bedient sind gerade keine Metaphern, sondern wörtlich zu nehmen (Bsp. „Buch des Lebens“) auf der Basis dieses Bildes kann das Genom von den Eingeweihten unzweideutig gelesen und editiert werden, wodurch sie Kontrolle über das Leben erlangen. Die Fragen die sie sich in stellt aber lautet: Wer schrieb dieses „Buch des Lebens“? Und woher kommt die Schrift? Wie kamen Wissenschaftler dazu, Organismen und Moleküle als Systeme der Speicherung und Abrufung von Informationen zu sehen? Die Hauptthese, die Kay vertritt ist, dass der genetische Code von Wissenschaftlern geschrieben und nicht entziffert wurde, da Kultur, Sprache, Politik und soziale Dynamiken die Produktion wissenschaftlichen Wissens stets formen oder beeinflussen.

Details

Titel
Wissenschaftstheorie und Informationsbegriff in der molekularen Genetik
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Philosophie)
Veranstaltung
Philosophische Fragen zur Gentechnik
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
11
Katalognummer
V113867
ISBN (eBook)
9783640151806
ISBN (Buch)
9783640154197
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissenschaftstheorie, Informationsbegriff, Genetik, Philosophische, Fragen, Gentechnik
Arbeit zitieren
Claudia Hoppe (Autor:in), 2002, Wissenschaftstheorie und Informationsbegriff in der molekularen Genetik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113867

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Wissenschaftstheorie und Informationsbegriff in der molekularen Genetik



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden