Die europäische Vereinnahmung orientalischer Kulturen in Mittelalter und Früher Neuzeit anhand zweier historischer Beispiele


Hausarbeit, 2008

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Vorbemerkungen

2 Die Plünderung von Konstantinopel 1204
2.1 Die historische Situation
2.1.1 Die Rückeroberung des Heiligen Landes
2.1.2 Der Vierte Kreuzzug
2.1.3 Die Darstellung des Biblischen und Orientalischen in westlichen Illustrationen und Schriften
2.1.4 Reliquien und die Aneignung des Heiligen
2.2 Die Motivation der Plünderer
2.3 Das Ausmaß der Plünderung
2.4 Die Folgewirkungen für Konstantinopel
2.5 Verbleib der Kulturgüter

3 Der Ägyptenfeldzug Napoleon Bonapartes
3.1 Die historische Situation
3.1.1 Die Aneignung von Monumenten und Kulturgütern im Vorfeld des Ägyptenfeldzuges
3.1.2 Die Mode in der Zeit des Directoire und Empire
3.1.3 Französische Malerei - Orientbilder
3.2 Die Motivation der Plünderer
3.3 Die Konkurrenz zu England
3.4 Das Ausmaß der Plünderung
3.5 Verbleib der Kulturgüter

4 Langfristige Auswirkungen
4.1 Orientalismus I – die Vorstellung von Konstantinopel
4.2 Orientalismus II – die Vorstellung von Ägypten

5 Zurück in die Zukunft: Der rechtliche Schutz materiellen und immateriellen Kulturgutes – der Stand in Deutschland

6 Literaturliste

7 Anhang
7.1 Mail Kunst- und Ausstellungshalle und Zusammenstellung Besucherzahlen MR

1 Einleitung und Vorbemerkungen

Kriegerische Auseinandersetzungen in der Menschheitsgeschichte sind durch mythologische Erzählungen und auch durch frühe Bild- und Textzeugen, bereits über Jahrtausende hinweg überliefert. In aller Regel handelte es sich dabei um den Kampf um Ressourcen, um expansive Landnahme oder Kriege aus ideologischen bzw. religiösen Gründen. Für den Sieger dieser Auseinandersetzungen brachte der Erfolg eines Kriegszuges die Inbesitznahme des Landes mit seinen Einwohnern, Gütern und Werten mit sich – und damit auch die Verfügungsgewalt darüber. Doch auch mit der Aneignung symbolträchtiger Gegenstände – zu denken wäre, aus der Mythologie heraus, hier bspw. an das trojanische Palladion oder das Goldene Vlies – konnten und sollten die neuen Machtverhältnisse deutlich gemacht werden.[1] Dies diente als Ausdruck der "kulturellen Überwältigung".[2] Oder wie es bei Wahl heißt:

"Staatlich motivierter Kunstraub und die Aneignung von Kunstschätzen sind in einer vielfältigen Weise mit Herrschaftsansprüchen verknüpft. Im Kunstraub drückt sich in anschaulicher Weise ein Superioritätsanspruch aus."[3]

Seit rund einem halben Jahrhundert[4] liegt mit dem Haager Abkommen, im Rahmen des Internationalen Rechts, ein Übereinkommen der ratifizierenden Länder vor. Als Kulturgut wird danach verstanden:

"a) Bewegliches oder unbewegliches Gut, das für das kulturelle Erbe aller Völker von großer Bedeutung ist [...]."[5]

Die dortige, nachfolgende exemplarische Auflistung entspricht dem heutigen Verständnis schützenswerter Kulturgüter – und bezieht sich zudem auf den Umgang damit in so genannten "bewaffneten Konflikten". Darüber hinaus stellt die Konvention zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes (UNESCO) seit wenigen Jahren folgende kulturellen Aspekte in den Focus:

"die Praktiken, Darbietungen, Ausdrucksformen, Kenntnisse und Fähigkeiten – sowie die damit verbundenen Instrumente, Objekte, Artefakte und Kulturräume – zu verstehen, die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Individuen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen. Dieses immaterielle Kulturerbe, das von einer Generation an die nächste weitergegeben wird, wird von Gemeinschaften und Gruppen in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, ihrer Interaktion mit der Natur und ihrer Geschichte fortwährend neu geschaffen und vermittelt ihnen ein Gefühl von Identität und Kontinuität. [...]."[6]

Hierunter fallen unter anderem:

"a) mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich der Sprache als Träger immateriellen Kulturerbes;
b) darstellende Künste;
c) gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste;
d) Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum;
e) Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken."[7]

Dies macht deutlich, dass eine scharfe Trennung zwischen der materiellen und der immateriellen Kultur nicht immer einfach zu vollziehen ist. So ist für die Fertigung einer Tracht zum einen "Fachwissen über traditionelle Handwerkstechnik" erforderlich und die Tracht selbst steht in Verbindung mit "gesellschaftlichen Praktiken, Ritualen und Feste[n]". Daneben kann sie, als konkreter Gegenstand, materielles Kulturgut sein.[8]

Eine gegenwärtige, notwendige Erkenntnis hierzu stellt Assmann in seiner Schrift Das kulturelle Gedächtnis heraus:

"Das Bewußtsein sozialer Zugehörigkeit, das wir 'kollektive Identität nennen', beruht auf der Teilhabe an einem gemeinsamen Wissen und einem gemeinsamen Gedächtnis, die durch das Sprechen einer gemeinsamen Sprache oder allgemeiner formuliert: die Verwendung eines gemeinsamen Symbolsystems vermittelt wird. Denn es geht dabei nicht nur um Wörter, Sätze und Texte, sondern auch um Riten und Tänze, Muster und Ornamente, Trachten und Tätowierungen, Essen und Trinken, Monumente, Bilder, Landschaften, Weg- und Grenzmarken. Alles kann zum Zeichen werden, um Gemeinsamkeit zu kodieren. Nicht das Medium entscheidet, sondern die Symbolfunktion und die Zeichenstruktur. Wir wollen diesen Komplex an symbolisch vermittelter Gemeinsamkeit 'Kultur' oder genauer: die 'Kulturelle Formation' nennen."[9]

Doch derartiges Bewusstsein für den Schutz von Kulturgut lag nicht zu allen Zeiten vor. Aus diesem Grunde soll eine exemplarische Betrachtung des möglichen Umgangs mit materieller und immaterieller Kultur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit erfolgen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Blick auf die Art und Weise der historischen europäischen Vereinnahmung des Orients. Die unterschiedlichen Aspekte der Aneignung des fremden Kulturgutes und der jeweiligen Kultur sollen an den Beispielen Plünderung von Konstantinopel im Jahr 1204 und Ägyptenfeldzug Napoleon Bonapartes (1798-1801) veranschaulicht werden[10], deren damalige Vorgehensweise heute - im Rahmen internationalen Rechts – in weiten Teilen nicht mehr als legitim erachtet würden.

Ziel der Hausarbeit ist die Betrachtung der jeweiligen "Kulturellen Formation" und der Art und Weise der Vereinnahmung, wie auch der langfristigen Auswirkungen, die sich damit für die jeweiligen Kulturen ergaben.

2 Die Plünderung von Konstantinopel 1204

2.1 Die historische Situation

2.1.1 Die Rückeroberung des Heiligen Landes

Mit den drei ersten Kreuzzügen[11] war es den europäischen Kreuzfahrern zunächst gelungen, die Heiligen Stätten zu erobern und dort das Königreich Jerusalem, das Fürstentum Antiochia und die Grafschaften Edessa und Tripolis zu gründen. Mit zunehmender Zeit gerieten diese Kreuzfahrerstaaten in Bedrängnis. Auf lange Sicht konnte auch mit militärischen Mitteln der Bestand nicht mehr gesichert werden, so dass es zu Rückeroberungen durch die muslimische Seite kam. Jerusalem fiel zurück an die Heiden. Zudem war es während der Kreuzzüge immer wieder zu Spannungen zwischen den Kreuzfahrerstaaten und den Herrschern von Konstantinopel gekommen. Der 4. Kreuzzug (1202-1204) zielte – über die geplante strategische Einnahme Ägyptens - zunächst auf die Wiedereroberung Jerusalems.

2.1.2 Der Vierte Kreuzzug

Aufgrund zahlreicher politischer, finanzieller, vertraglicher und auch ideologischer Verflechtungen wurde der Vierte Kreuzzug von seinem ursprünglichen Ziel Ägypten bzw. Jerusalem abgelenkt und es kam zu der Eroberung Konstantinopels, mit der anschließenden Machtübernahme der Kreuzfahrer und der Gründung des Lateinischen Reiches[12] auf dem Boden des vorherigen Byzantinischen Reiches.[13]

Die Europäer, das waren in diesem Falle die "Phrangisker"[14], die Venezianer, die Italiener und die Deutschen[15] - die Orientalen waren die sich durch die Kultur und (griechische) Sprache abgrenzenden "Rhomäer"[16] oder "Rhomaioi"[17], gegen die sich der Kreuzzug nun in letzter Konsequenz wandte.

Nachfolgend soll die Wahrnehmung auf die Sicht und Darstellung einiger Akteure[18] gelenkt werden. Auf Seiten der Kreuzfahrer, mit dem Chronisten und Sénéchal de Champagne, Geoffroi Villehardouin und dem Ritter Robert de Clari; auf Seiten der Byzantiner mit dem zeitgenössischen byzantinischen Historiker und Theologen Nicetas Choniates.

2.1.3 Die Darstellung des Biblischen und Orientalischen in westlichen Illustrationen und Schriften

Mit Edbury lässt sich die Einleitung dieser Themenstellung wiedergeben:

"The fact is that the Gesta Francorum stands at the head of a tradition of writing about the crusades that seeks to portray the Byzantines in an extremely poor light – they are weak, treacherous and undependable – and most later Latin narratives either directly or indirectly take their cue from this source."[19]

Dieses Bild findet sich in der zeitgenössischen Literatur weit verbreitet. So berichtet auch Kindlimann über stereotype Vorurteile, die sich schon bei Notker Balbulus fanden und die bei Albert von Aachen, Liudprand von Cremona und vielen anderen, bis hin zu Wilhelm von Tyrus, die Rivalität in der Zeit der Kreuzzüge zwischen Franken und Byzantinern immer wieder zum Ausdruck brachten.[20]

Andererseits wirkte die zeitgenössische byzantinische Kunst Impuls gebend auf die westlichen Darstellungsweisen ein, und bewirkte im folgenden 13. und 14. Jahrhundert eine stärkere Authentifizierung der Wiedergabe von Zeit und Ort biblischer oder antiker Szenarien, sei es durch die "Benutzung byzantinischer Vorlagen, eine Charakterisierung einzelner Figuren oder Gruppen als orientalisch und eine Darstellung von bestimmten Bauten".[21]

2.1.4 Reliquien und die Aneignung des Heiligen

Konstantinopel hatte in seiner Stadtgeschichte, aber auch als Kapitol des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches bereits selbst eine intensive Sammlungspolitik in Bezug auf Gegenstände des religiösen und kulturellen Lebens entwickelt. So wurden in der Stadt eine Vielzahl von Reliquien gehortet und verehrt, aber auch eher außergewöhnliche Heiltümer, wie bspw. das Mandylion[22], welches wenige hundert Jahre zuvor aus Edessa nach Konstantinopel überführt wurde. Mit der Beherbergung der Reliquien ging gleichfalls die Verehrung – und demnach ein ausgeprägtes festliches, rituelles Jahreszeremoniell einher. Auch verstand sich Konstantinopel als Zentrum wissenschaftlicher und kultureller Größe. Reliquien hatten in der Zeit um die Jahrtausendwende in den europäischen Ländern zunehmende Bedeutung erlangt und wurden im Rahmen der Kreuzzüge in größerem Umfange in die Heimatländer der Kreuzritter verbracht – teils als Zeichen des erfüllten Kreuzfahrtgelübdes, zugleich aber auch oft als Schenkung an die Heimatstädte und –gemeinden zur Gründung oder Bereicherung der dortigen Gotteshäuser. Der Bedarf an Reliquien war entsprechend groß.

Jedoch darf anzunehmen sein, dass der Bestand an Reliquien in Jerusalem seit Beginn der Kreuzzüge infolge der kriegerischen Auseinandersetzung und des Handels nicht mehr sehr zahlreich war. Zudem war Jerusalem seit 1187 in der Hand der Ayyubiden. Auch in der Nachwirkung des Schismas von 1054 entstand durch die Ostkirche eine unmittelbare Konkurrenz in der Sammlung von Reliquien, mit deren Fülle und Bedeutung das Machtgebaren der Kirchenoberhäupter symbolisch zum Ausdruck gebracht werden konnte.

2.2 Die Motivation der Plünderer

Die Kreuzfahrer starteten ihr Unternehmen hoch verschuldet von Venedig aus. Sowohl für die Venezianer als auch für die einzelnen Kreuzfahrer war dies ein enormes finanzielles Risiko. Neben der vertraglichen Bindung kamen auf der politischen Seite noch Thronstreitigkeiten in Konstantinopel hinzu. Unter der Aussicht einer hohen Belohnung und der Bereitstellung weiterer Kampfkräfte sollten die Kreuzritter für die Einsetzung von Alexios IV. auf dem byzantinischen Thron sorgen. In einer ersten Belagerung Konstantinopels 1203 konnte dies verwirklicht werden, jedoch blieben die ihnen hierfür zugesagte Entlohnung aus.[23] Die Kreuzfahrer verblieben vor der Stadt und forderten die Einlösung der Schulden. Bis hierhin hatte sich der Kreuzzug als wirtschaftliches und personelles Fiasko erwiesen. Zudem erfolgte zu Beginn des Jahres 1204 erneut eine Thronübernahme, diesmal durch Alexios V. (Murtzouphlos)[24], der die noch ausstehenden und an ihn gestellten Forderungen zurück wies. Nach derzeitigem Stand wird dieses Zusammenwirken ungünstiger politischer, wirtschaftlicher und vertraglicher Konstellationen als ausschlaggebender Moment und Motiv für die Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer angesehen.

2.3 Das Ausmaß der Plünderung

Niketas Choniates schildert dies aus der Sicht eines Betroffenen:

"An dem Tag, an dem die Stadt fiel, drangen die Plünderer in alle Häuser ein, raubten, was sie vorfanden, und bedrängten die Besitzer, ihnen das Versteckte anzugeben, indem sie einige schlugen, vielen auch schöntaten, alle aber bedrohten."[25]

An anderer Stelle heißt es:

"Einige [der Kreuzritter, Anm. MR] waren mit Beute beladen, andere untersuchten die vorüberkommenden Rhomäer, ob sie unter ihrem zerschlissenen Hemd nicht ein wertvolles Gewand trügen oder Silber und Gold in ihren Taschen versteckt hätten, andere starrten die schönen Frauen unverwandt mit begehrlichen Blicken an, als wollten sie diese sogleich rauben und mißbrauchen."[26]

Und weiter:

"Ein solches Schicksal widerfuhr mir und allen denen, die gleiches Gewand wie ich trugen und höhere Bildung besaßen. Das gemeine Gesindel vom Marktplatz aber betrieb eifrig Geschäfte. Sie entweihten ein zweites Mal den Besitz Gottes, indem sie ihn von den Lateinern kauften und wie gewöhnliches Silber behandelten [...]."[27]

Während also der eine Teil der byzantinischen Bevölkerung sich seines Hab und Gutes und seiner Kultur im wahrsten Sinne des Wortes beraubt sah, nutzte der andere Teil der Einwohner diesen Umstand zur persönlichen Bereicherung und zur Umkehr der Machtverhältnisse.[28]

Inwieweit dieser Bericht die Eroberung Konstantinopels umfassend und wirklichkeitsgetreu wiedergibt, ist nur schwerlich zu beurteilen. Das gesamte Ausmaß der Plünderung und Zerstörung lässt sich nur am Vergleich historischer Überlieferungen von Chroniken, Inventaren oder Augenzeugenberichten einigermaßen rekonstruieren – und diese sind weit verstreut.[29] Angefangen bei der Beschreibung der Kirche der Heiligen Apostel des Mesarites (Ende des 12./Anfang des 13. Jhs.), dem Augenzeugenbericht des Robert de Clari[30] in Konstantinopel und den bereits erwähnten Chroniken bzw. Inventaren der empfangenden Klöster und Dome, ist heute nach den Ausstellungsstücken zumeist in Kirchen Ausschau zu halten. Wie viel davon im Laufe der Zeit gehandelt, eingetauscht oder verschenkt wurde, ist nicht mehr überprüfbar, zumal vieles davon nicht über offizielle Wege geschah. So heißt es auch bei Villehardouin:

[...]


[1] Einen übersichtlichen Artikel zum Thema "Kunstraub in der Antike" bietet Strocka (mit einem weiterführenden Literaturverzeichnis). Die Verbringung von Kulturgütern in den originären Herrschaftsbereich von Siegermächten wird damit als historisches Phänomen noch plastischer hervorgehoben. Aufgrund der Tatsache, dass dies inhaltlich und vom Umfang her den Rahmen sprengen würde, kann hier lediglich der Hinweis darauf erfolgen.

[2] Zu diesem Begriff siehe Wahl, S. 36.

[3] Wahl, S. 28.

[4] Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten vom 14. Mai 1954 (Haager Konvention). Zurückgreifend auf die Grundsätze für den Schutz des Kulturguts gem. dem Haager Abkommen von 1899 und 1907 und des Washingtoner Vertrags von 1935.

[5] Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, S. 24 (Es folgt dort eine nicht abschließende Aufzählung von entsprechenden Gütern).

[6] UNESCO, Art. 2, Ziffer 1, S. 30.

[7] UNESCO, Art. 2, Ziffer 2, S. 30/31.

[8] Zu denken ist über Trachten hinaus, weiterhin an Krönungsornate, Kostüme u. ä.

[9] Assmann, S. 139.

[10] Dies in Anlehnung an den zeitlich-thematischen Aufbau des Kurses Außengrenzen Alteuropas, hauptsächlich der 2. Kurseinheit.

[11] 1095-1099, 1144/1147-1149, 1189-1192.

[12] Ausführlichere Darlegungen finden sich bei den zeitgenössischen Schreibern Villehardouin, Pairis, Choniates, u.a. Aufgrund der Fülle des Materials und der teils kontroversen wissenschaftlichen Diskussion um einzelne Punkte kann hier eine ausführliche Darstellung der Hintergründe und des Werdegangs nicht erfolgen. Die Eroberung und Plünderung Konstantinopels ist damit der archimedische Punkt für die Betrachtung des Geschehens.

[13] Konstantinopel (früheres Byzanz, heutiges Istanbul) war die Hauptstadt des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches. "Die Bezeichnung 'Byzantinisches Reich' für dieses Staatsgebilde wurde im 16. Jahrhundert von Historikern eingeführt." Und zwar wurde durch Hieronymus Wolf der gebräuchliche Name "' Basileía ton Rhomaíon' (Königreich der Römer) durch den kurzen Begriff 'Byzanz'" ersetzt. Siehe Wamser, S. 1 und 399.

[14] Bezeichnung für die Franzosen bei Choniates.

[15] Die einzelnen Teilnehmer finden sich, teils namentlich konkret benannt, u.a. bei Villehardouin, Clari und Pairis aufgeführt

[16] So die Übersetzung für Choniates Selbstbezeichnung der Bewohner Konstantinopels/Byzanz.

[17] Siehe Wamser, S. 35.

[18] In dieser Hausarbeit wird nicht unmittelbar auf Originalschriften, sondern auf die in der Literaturliste aufgeführten Übersetzungen und Textausgaben bzw. Sekundärliteratur zurückgegriffen.

[19] Edbury, S. 29, verweisend auf einen hier unberücksichtigten Artikel von J. France.

[20] Mit zahlreichen Quellenangaben: Kindlimann, S. 10-14, 69, 74, 176, 188-197 u. öfter.

[21] Dazu ausführlicher bei Hausherr, S. 19-22; Zitat: S. 21.

[22] Hierüber berichtet Robert de Clari und auch Nikolaus Mesarites. Einen Text des letzteren findet man in Belting, S. 584 (dort als Auszug aus "F. Grabler: Byzantinische Geschichtsschreiber").

Darüber hinaus finden sich zahlreiche weitere aussergewöhnliche Reliquien, wie bspw. "the Virgin's milk" oder "portions of [...] the stone rolled away; [...] the stone where Christ prayed"; "the table on which Christ ate the supper; [...]" usw. Diese Reliquien führte Abt Martin von Pairis mit sich. Hierzu siehe Munro, S. 18f. (mit Quellenangabe bei Gunther von Pairis, Ausgabe von Migne) und Riant 194f.

[23] Zwar konnte Alexios IV. als Mitregent herrschen, doch sein blinder Vater Isaak II. wurde, nach der Befreiung aus der Gefangenschaft, vom Volk per Proklamation wieder in die Kaiserwürde eingesetzt. Auch Isaak II. konnte die von Alexios IV avisierte Belohnung nicht leisten. Eine Schmelze von Reliquienschätzen war jedoch bereits einige Jahre zuvor (1196/97) unter Alexios III. schon einmal erfolgt, um eine Sondersteuer, das so genannte Alamanikon, zahlen zu können. Hierzu Hinweise bei Choniates/Grabler, S. 45 f. (pag. 631/632) und Mesarites/Downey, S. 860 (dort im editorischen Kommentar von Downey).

[24] Die Todesursache von Isaak II. ist nicht gesichert, ein nicht-natürlicher Tod wird auch in der wissenschaftlichen Darstellung angenommen. Alexios IV wurde stranguliert, dessen Nachfolger Nikolaus Kanabos inhaftiert. Dies geschah innerhalb einer guten Woche in der Zeit von Ende Januar bis Anfang Februar 1204.

[25] Choniates/Grabler, S. 164 (pag. 775).

[26] Choniates/Grabler, S. 167 (pag. 779).

[27] Choniates/Grabler, S. 172/173 (pag. 785).

[28] Es wird berichtet, dass Teile der Byzantiner Bevölkerung sich auf Kosten der anderen Bürger bereicherte und ihren persönlichen Vorteil daraus schlug. Vgl. dazu bei Choniates/Grabler, S. 172 (pag 785).

[29] Hilfreiche Arbeiten hierzu finden sich bspw. bei Riant.

[30] Clari/Lauer, S. 81-84 (LXXXII und LXXXIII)

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die europäische Vereinnahmung orientalischer Kulturen in Mittelalter und Früher Neuzeit anhand zweier historischer Beispiele
Hochschule
FernUniversität Hagen  (LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas)
Veranstaltung
Modul 12A - Kulturelle Räume und Grenzen
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
23
Katalognummer
V114391
ISBN (eBook)
9783640152667
ISBN (Buch)
9783640154784
Dateigröße
653 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die vorliegende Druckfassung wurde inhaltlich wie folgt geändert: Das im Anhang befindliche Bildmaterial und entsprechende Verweise im Text wurden entfernt.
Schlagworte
Vereinnahmung, Kulturen, Mittelalter, Früher, Neuzeit, Beispiele, Modul, Kulturelle, Räume, Grenzen, Napoleon, Byzanz, Kreuzzug, 1204, Reliquien, Plünderung, Rosetta, Mode, Louvre, Ägypten, Beutekunst, Raubkunst
Arbeit zitieren
Marion Röbkes (Autor:in), 2008, Die europäische Vereinnahmung orientalischer Kulturen in Mittelalter und Früher Neuzeit anhand zweier historischer Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114391

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