Management von Währungsrisiken


Seminararbeit, 2007

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kurssicherung über Devisenmärkte
2.1 Devisenkassageschäfte
2.2 Devisentermingeschäfte
2.2.1 Outright-Termingeschäfte
2.2.2 Devisen-Swapgeschäfte

3. Kurssicherung über Finanzmärkte
3.1 Diskontierung von Währungswechseln
3.2 Forfaitierung von Exportforderungen
3.2 Exportfactoring
3.3 Financial Swaps
3.3.1 Kredite / Anlagen in Drittwährung
3.3.2 Parallelkredite
3.3.4 Cross Currency Swaps (Währungsswaps)

4. Kurssicherung über Terminbörsen
4.1 Devisenfutures (Currency Futures)
4.2 Devisen-Optionen (Currency Options)
4.2.1 Grundbegriffe
4.2.2 OTC-Devisenoptionen
4.2.2 Börsengehandelte Devisenoptionen
4.2.3 Devisenoptionsscheine

5. sonstige Kurssicherungen
5.1 Wechselkursversicherung
5.2 Gegenseitige Wechselkursgarantien

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Bedeutung des Währungsrisikos

Abb. 2: Devisentermingeschäft eines Exporteurs US $ gegen €

Abb. 3: Devisentermingeschäft eines Importeurs € gegen Yen

Abb. 4: Beziehungen bei Forfaitierung von Exportforderungen

Abb. 5: Grundstruktur eines Back-to-Back-Kredits

Abb. 6: Ablauf bei einem Währungsswap

Abb. 7: Rechte und Pflichten bei Devisenoptionen

Abb. 8: Devisenoptionsquotierungen (HSBC Trinkhaus)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Das Management von Währungsrisiken hat bei Industrie- und Handelsunternehmen in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Grund für diesen immer stärker werdenden Einfluss von Wechselkursschwankungen auf die operativen Geschäftstätigkeiten hat zum einen die immer weiter voranschreitende Internationalisierung, sowie die gestiegene Volatilität an den internationalen Devisenmärkten.

Die gestiegene Volatilität an den Devisenmärkten überrascht nicht, wenn man die Entwicklung beobachtet, dass ein immer geringerer Teil, der an Devisenmärkten gehandelten Beträge auf reale Grundgeschäfte zurückzuführen ist. Durch reine Devisenspekulationen wird mittlerweile das reale Handelsvolumen um ein vielfaches überstiegen.

Wie in der Abbildung 1 zu sehen, zählen Währungsrisiken zu den externen Risiken eines Industrie- und Handelsunternehmens. Sie liegen somit außerhalb des direkten Einflussbereiches und können nur durch ein geschicktes Wechselkursmanagement bewältigt werden.[1]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 : Bedeutung des Währungsrisikos

Jedoch unterliegen nicht nur global tätige Unternehmen einem Währungsrisiko. Selbst wenn sich die Handelsaktivitäten nur auf den Euroraum beschränken, sind diese durch die Zulieferung anderer Unternehmen, über Zinsen und über Preisschwankungen, welche auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sind, dem Währungsrisiko ausgesetzt.[2]

In der Betriebswirtschaftslehre wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass Renditen nur mit dem einhergehen gewisser Risiken erwirtschaftet werden können. Jedoch sollten diese Risiken von den Unternehmen beeinflussbar sein und möglichst dort eingegangen werden, wo die größten Kompetenzen vorhanden sind. Bei Industrie- und Handelsunternehmen liegt diese Kompetenz im Bezug auf Währungsrisiken nur in den seltensten Fällen vor. Daher ist ein möglichst professionelles Devisenmanagement von großer Bedeutung.[3] Im Folgenden werden die Möglichkeiten zum Management von Währungsrisiken aufgezeigt.

2. Kurssicherung über Devisenmärkte

2.1 Devisenkassageschäfte

Das Kursrisiko, welches bei Währungsverbindlichkeiten auftritt, lässt sich durch den Kauf des entsprechenden Devisenbetrages kompensieren, welcher solange gehalten wird, bis die Verbindlichkeit zur Auszahlung fällig ist. Ist zum Beispiel durch den Kauf von Rohstoffen ein Währungspassiva in Höhe von 250.000 US-$ entstanden, welches in einem Monat ausgeglichen werden muss, so kann das Währungsrisiko durch den heutigen Kauf von 250.000 US-$, welche für die Dauer der Verbindlichkeit auf ein Bankkonto angelegt werden und sodann zur Rückzahlung verwendet werden, gesichert werden.

Problematisch bei diesem Kurssicherungsinstrument ist, dass durch den Erwerb der Devisen Finanzmittel gebunden werden, was sich negativ auf die Liquidität auswirkt. Ein weiterer Nachteil kann die Verringerung des Fremdfinanzierungsspielraums sein.

Jedoch werden durch die Anlage der Finanzmittel Zinsen generiert. Dies ist neben dem Kurssicherungseffekt ein Vorteil des Devisenkassageschäftes.[4]

2.2 Devisentermingeschäfte

Auf dem Devisenterminmarkt werden Devisen gehandelt, bei denen der Wechselkurs zum Zeitpunkt der vertraglichen Vereinbarung festgelegt wird, der Umtausch aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.[5]

2.2.1 Outright-Termingeschäfte

Einfache Devisentermingeschäfte (DTG) werden als „Outright-Geschäft“, auch „Sologeschäft“ genannt, bezeichnet.

Anders als auf dem Kassamarkt werden auf dem Devisenterminmarkt deutlich weniger Währungen gehandelt. So müssen weniger gängige Währungen über „cross-rates“ und mehrere Börsen und Banken gehandelt werden. DTG´s werden „Over the Counter“ (OTC) abgeschlossen. Das heißt, sie werden direkt zwischen zwei Vertragspartnern, zb. Banken, vereinbart und müssen individuell erfüllt werden.[6] Öffentlich notiert werden DTG´s mit einer Fälligkeit von 1,2,3,6,12 Monate, allerdings sind auch „broken dates“ möglich, z.B. nach 45 oder 80 Tagen.

Outright-Geschäfte können sowohl für die Sicherung von Währungsverbindlichkeiten als auch –forderungen genutzt werden. Darüber hinaus kommen Sie auch zum Schutz von Devisenguthaben, Sortenbeständen, Währungswechseln und über fremde Währung lautende Wertpapiere mit kurzen und mittleren Laufzeiten in Betracht.[7]

Eine Währungsforderung entsteht z.B. wenn ein Exporteur aus dem Euroraum Waren an einen Importeur aus den USA verkauft und diese in US-$ fakturiert. Dadurch trägt der Exporteur die Risiken der Kursentwicklung und hat somit eine „offene Devisenposition“.

Diese Position kann durch einen Verkauf von US $ auf Termin geschlossen werden.[8]

Der Käufer eines DTG´s geht somit eine „Long-Position“ ein. Er verpflichtet sich die zu Grunde liegende Währung zu einem späteren Termin entsprechend der Vereinbarungen zu kaufen. Der Verkäufer geht demnach eine „Short-Position“ ein und verpflichtet sich äquivalent dazu, die zu Grunde liegende Währung zum vereinbarten Zeitpunkt und Kurs zu verkaufen.[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 : Devisentermingeschäft eines Exporteurs US $ gegen €

Umgekehrt verhält es sich bei einer Währungsverbindlichkeit. Vereinbart z.B. ein europäischer Importeur eine Bezahlung in Fremdwährung (hier Yen), entsteht für ihn ebenfalls eine offene Devisenposition. Der Importeur muss seinen japanischen Lieferanten in Yen bezahlen. Will er das dadurch entstehende Währungsrisiko nicht tragen, erwirbt er die benötigten Devisen nicht erst kurz vor Fälligkeit zum dann gültigen Tageskurs, sondern schließt ein Devisentermingeschäft mit seiner Bank. Er muss also Yen auf Termin einkaufen und € verkaufen um seine offenen Position zu schließen.[10]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3 : Devisentermingeschäft eines Importeurs € gegen Yen

[...]


[1] Vgl. Priermeier, Thomas: Finanzrisikomanagement im Unternehmen, München 2005, S. 171.

[2] Vgl. Stocker, Klaus: Management internationaler Finanz- und Währungsrisiken, Wiesbaden 2006, S. 147.

[3] Vgl. Priermeier, Thomas: Finanzrisikomanagement im Unternehmen, München 2005, S. 172.

[4] Vgl. Eilenberger, Guido: Währungsrisiken, Währungsmanagement und Devisenkurssicherung von Unternehmen, Frankfurt am Main 2004, S.155f.

[5] Vgl. Büschgen, H.E.: Internationales Finanzmanagement, Frankfurt 1997, S.103.

[6] Vgl. Stocker, Klaus: Management internationaler Finanz- und Währungsrisiken, Wiesbaden 2006, S. 212 f.

[7] Vgl. Eilenberger, Guido: Währungsrisiken, Währungsmanagement und Devisenkurssicherung von Unternehmen, Frankfurt am Main 2004, S.157f.

[8] Vgl. Stocker, Klaus: Management internationaler Finanz- und Währungsrisiken, Wiesbaden 2006, S. 214.

[9] Vgl. Priermeier, Thomas: Finanzrisikomanagement im Unternehmen, München 2005, S. 194.

[10] Vgl. Stocker, Klaus: Management internationaler Finanz- und Währungsrisiken, Wiesbaden 2006, S. 216f.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Management von Währungsrisiken
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Marl früher Fachhochschule  (Fachhochschule für Oekonomie und Management)
Veranstaltung
Finanzwirtschaft
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V115998
ISBN (eBook)
9783640180028
ISBN (Buch)
9783640180080
Dateigröße
512 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Management, Währungsrisiken, Finanzwirtschaft
Arbeit zitieren
Emanuel Schmid (Autor:in), 2007, Management von Währungsrisiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115998

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