Virtuelle Unternehmen am Beispiel eines Kleinunternehmens der IT Branche


Hausarbeit, 2008

34 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einführung in das Thema Virtuelle Unternehmen

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Zum Konzept Virtueller Unternehmen
1.1 Wissenschaftliche Einordnung des Untersuchungsfeldes
1.2 Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes
1.3 Ziele
1.3.1 Vorteile
1.3.2 Problemfelder und Risiken
1.4 Merkmale eines Virtuellen Unternehmens
1.4.1 Netzwerkartige Struktur
1.4.2 Ausnutzung von Wettbewerbsvorteilen
1.4.3 Eine gemeinsame Mission
1.4.4 Substitution umfangreicher Vertragswerke durch Vertrauen
1.4.5 Geschlossenes Auftreten nach außen
1.4.6 Verknüpfung durch Informationsund Kommunikationstechnik
1.4.7 Zeitliche Befristung der Mission
1.5 Definition eines Virtuellen Unternehmens
1.6 Typisierung von Virtuellen Unternehmen

2 Virtuelle Unternehmen im Umfeld von Kleinstund Kleinunternehmen der IT Branche
2.1 Kleinstund Kleinunternehmen in der IT Branche
2.1.1 Definition
2.1.2 Struktur der Unternehmensgrößenklassen
2.2 Situation und Trends in der IT-Branche
2.3 Das Hervorrufen einer Win-Situation durch Bildung von Virtuellen Unternehmen

3 Fallstudie – Das ALLGÄUERSYSTEMHAUS
3.1 Darstellung des Unternehmens
3.2 Umsetzung der Merkmale
3.3 Typisierung

4 Schlussbetrachtung
4.1 Zusammenfassung
4.2 Fazit
4.3 Ausblick

Literaturverzeichnis

Sonstige Beiträge

Zeitschriftenartikel

Internetquellen

Einführung in das Thema Virtuelle Unternehmen

Ziel dieser Hausarbeit ist es, das Konzept der Virtuellen Unternehmen zu definieren und anschließend die IT Branche als ideales Umfeld für Virtuelle Unternehmen darzustellen. Dies geschieht anhand von ausgewählten wissenschaftlichen Theorien und Modellen. Im nächsten Schritt werden diese auf ein Praxisbeispiel übertragen. Dabei werden eigene theoretische Standpunkte erarbeitet und begründet.

Wenn Zeit Geld ist, Zeit allerdings aus Gründen der Dynamisierung der Märkte immer knapper wird, müssen insbesondere Kleinstund Kleinunternehmen neue Wege finden, Kapazitäten bereitzustellen um schnell und flexibel reagieren zu können.

Gerade diesen Unternehmen sind aber die klassischen Wege der Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung entweder ganz versperrt oder nur schwer zugänglich. Die daraus resultierenden Liquiditätsengpässe sowie auch arbeitsrechtliche Problemstellungen können für Unternehmen dieser Größenordnung schnell zur Existenzbedrohung werden.

Als Reaktion auf diese Umstände entstanden in der Vergangenheit neue Strategien und organisatorische Konzepte. Als eine der vielversprechendsten Organisationsformen kann man hierbei das Virtuelle Unternehmen nennen. Durch Kooperation kleiner Einheiten können die unterschiedlichen Kapazitätsbedürfnisse erfüllt werden, ohne dabei mit den Nachteilen der großen Unternehmen belastet zu sein. Die dazu notwendige Flexibilität und Dynamik erfordert allerdings ein gut funktionierendes Netzwerk und moderne Kommunikationsmittel. Die Entwicklung der letzten Jahre im Bereich Internet und Informationstechnologie ließ die Möglichkeit zur Bildung von Virtuellen Unternehmen zu und trug damit zu deren wachsender Bedeutung bei. Durch die bereits vorhandene Technologie in IT-Unternehmen und deren Vertrautheit im Umgang damit, kann dieser Umstand als ein Wettbewerbsvorteil gesehen werden, der gerade in dieser Branche die Bildung von Virtuellen Unternehmen unterstützt.

Das erste Kapitel beinhaltet die wissenschaftliche Bedeutung des Untersuchungsgegenstandes, die Begriffsbildung und die Definition zum Virtuellen Unternehmen. Es werden seine Merkmale und damit verbundene Wettbewerbsvorteile und Risiken vorgestellt. Anhand der Merkmalsausprägungen werden dann Realtypen Virtueller Unternehmen identifiziert.

Das zweite Kapitel befasst sich mit der Übertragung des Untersuchungsfeldes auf Kleinstund Kleinunternehmen der IT Branche. Als Beispiel hierbei dient der dienstleistende Wirtschaftszweig dieser Branche. Dazu wird das vorteilhafte Umfeld der IT Branche für die Bildung eines Virtuellen Unternehmens aufgezeigt. Zunächst wird die IT Branche vorgestellt sowie deren Situation und Trends analysiert, danach wird die Übertragbarkeit des Konzeptes Virtuelle Unternehmen auf diesen Geschäftszweig bewertet.

Im dritten Kapitel findet anhand der theoretisch erarbeiteten Merkmale und der praxisorientierten Typisierung Virtueller Unternehmen eine Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf ein Fallbeispiel der IT Branche statt.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Systemhierarchie (Quelle: Bestmann et al. 2001: 79)

Abbildung 2: Möglichkeiten der Flexibilitätsverbesserung (Quelle: Strunz o. JG: 9)

Abbildung 3: Befragungsergebnis: Wie wichtig sind genannte Ziele? (Quelle: Bickhoff et al. 2002: 37; Tjaden 2002: 187)

Abbildung 4: Befragungsergebnis: Werden die Ziele erreicht? (Quelle: Bickhoff et al. 2002: 38; Tjaden 2002: 187)

Abbildung 5: Vorteile Virtueller Unternehmen (Quelle: Strunz o. JG: 9)

Abbildung 6: Das merkmalspezifische Konzept der Virtuellen Unternehmung (Quelle: Ringle 2004 : 34)

Abbildung 7: Ausprägungsformen der Leitung Virtueller Unternehmen (Quelle: Bickhoff et al. 2002: 16)

Abbildung 8: Wettbewerbsvorteile einer Virtuellen Organisation (Quelle: Specht, Kahmann. 2000 : 10)

Abbildung 9: Eine gemeinsame Mission Virtueller Unternehmen (Quelle: Specht, Kahmann 2000 : 15)

Abbildung 10: Virtuelle Unternehmung als „black box“ (Quelle: Specht, Kahmann 2000 : 11)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Typen virtueller Unternehmen (Quelle: Ringle 2004: 43)

Tabelle 2: IKT-Betriebe in Deutschland 2002 (Schnorr-Bäcker 2004: 740)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Zum Konzept Virtueller Unternehmen

1.1 Wissenschaftliche Einordnung des Untersuchungsfeldes

Betrachtet man die Veröffentlichungen in der Literatur zum Thema Virtuelle Unternehmen, so kann man in den letzten zwei Jahrzehnten einen starken Anstieg feststellen. Von anfänglich noch 22 Werken im Jahre 1992, wuchsen diese bis Ende der neunziger auf jährlich ca. 300 Publikationen an (vgl. Wirtz 2000: 97 – 115). Diese Tatsache belegt eine stark gewachsene Bedeutung des Untersuchungsgegenstandes Virtueller Unternehmen als Teilbereich der Unternehmensorganisation und somit eine berechtigte Einordnung innerhalb der Organisationslehre.

Trotz dieser erfolgreichen Zuordnung zur Organisationslehre fällt auf, dass in der Literatur der Begriff „Virtuelles Unternehmen“ unterschiedlich beschrieben wird (vgl. exemplarisch Bickhoff et al. 2002: 2-6 , 12-15 ; Lange 2001: 40 ; Ringle 2004: 18) und ein unterschiedliches Begriffsverständnis innerhalb des Untersuchungsfeldes existiert.

Dies resultiert daraus, dass das Wissen über diese Art der Unternehmensorganisation relativ neu ist. So liegt die erste konkrete Nennung gerade einmal 16 Jahre zurück (Davidow/Malone 1992), und auch die empirische Forschung zu diesem Thema steckt noch in ihren Anfängen (vgl. Bickhoff et al. 2002: 1).

Im Rahmen dieser Arbeit wird am Beispiel der IT Dienstleistungsbranche ein Verständnis für die Gestaltung eines virtuellen Dienstleistungsunternehmens vermittelt. Hierzu werden die dafür notwendigen Begriffe herausgearbeitet und abgegrenzt.

1.2 Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes

Der Terminus „Virtuelles Unternehmen“ selbst impliziert schon das Vorhandensein von etwas Scheinbarem und gleichzeitig Realem. Wie kann aber diese reale Institution, die in unsere Umwelt eingebettet ist, virtuell sein?

Virtualität

„Virtualität“ und sein Adjektiv „virtuell“ stammen von dem lateinischen Wort virtus ab, welches für Kraft oder Tüchtigkeit steht, fachsprachlich für: nicht wirklich, scheinbar, der Anlage nach als Möglichkeit vorhanden (vgl. Brockhaus 2001: 345). Heute bezeichnet der Begriff Virtualität die Eigenschaft eines Objektes, trotz des Fehlens eines physischen Seins, dennoch über dessen Attribute der Möglichkeit nach existent zu erscheinen (vgl. Schuh et al. 1998: 25).

Im Kontext dieser Arbeit kann darunter ein innewohnendes Potential einer Kooperation verstanden werden, welches erst dann nach außen sichtbar wird, wenn diese Kooperation für eine bestimmte Aufgabe (Projekt) zum Leben erweckt wird.

Unternehmen

In der traditionellen betriebswirtschaftlichen Literatur werden die Begriffe Betrieb und Unternehmen häufig sinnverwandt eingesetzt. Ein wesentliches Merkmal ist das Streben nach maximalem Gewinn auf der Grundlage marktwirtschaftlicher Freiräume.

Die heutige Auffassung (neuere Systemtheorie) weicht davon insbesondere durch ein andersartiges Verständnis der für Systeme überlebensnotwendigen Anpassung an veränderte Umweltbedingungen ab. Sie definiert ein Unternehmen als „ Soziotechnisches-System “.

Danach ist eine Unternehmung:

- eine gesellschaftliche Institution,
- ein soziales System, dessen prägendes Element Menschen sind,
- ein technisches System, das durch Maschinen bestimmt wird.

Das Unternehmen ist somit ein „ quasi- öffentliches System “, ein Bestandteil der Umwelt. Gleichzeitig untergliedert es sich selbst in eine Vielzahl von Teilsystemen (vgl. Bestmann et al. 2001: 78-79 ; Krysteck et al. 1997: 33).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Systemhierarchie (Quelle: Bestmann et al. 2001: 79)

Wie lässt sich nun der durch zahlreiche Analogien geprägte Begriff virtuell auf dieses hierarchisch geprägte System (s. Abb.1) übertragen? Wie kann man von einer Institution sprechen, wenn diese physisch nicht vorhanden ist? Welche Stellung hat der Mensch? Wem gehören die Betriebsmittel?

Um diese Fragen beantworten zu können, soll nachfolgend auf die Ziele und anschlie- ßend auf die relevanten Merkmale Virtueller Unternehmen eingegangen werden. Dies soll dann zur Begriffsbildung „Virtuelles Unternehmen“ führen.

1.3 Ziele

Ziele Virtueller Organisationen

Ziel eines jeden Unternehmers ist es, sich mit seinen Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz behaupten zu können und Kunden an sich zu binden.

Doch gerade Wettbewerbsvorteile, wie beispielsweise Spezialisierung, Verzicht auf kostspielige Lagerhaltung oder ein auf das Notwendigste reduzierter Personalstamm können dann zum Nachteil gereichen, wenn auf eine unerwartete Marktnachfrage reagiert werden muss. Für diese meist außerhalb des Kerngeschäftes auftretenden Aufgaben bietet sich das Konzept des Virtuellen Unternehmens an.

Virtuelle Unternehmen entstehen projektbezogen. Passend zu dieser Aufgabe beteiligen sich die Partnerunternehmen vorrangig mit ihren Kernkompetenzen. Nach Beendigung des Auftrages löst sich das Virtuelle Unternehmen wieder auf.

Somit verfolgt der Zusammenschluss von Unternehmen zur Virtuellen Organisation primär das Ziel der Flexibilität (vgl. Strunz o. JG: 8). Abbildung 2 zeigt, in welchen Bereichen eine Flexibilitätsverbesserung hauptsächlich vollzogen wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Möglichkeiten der Flexibilitätsverbesserung (Quelle: Strunz o. JG: 9)

Ziele der Zusammenarbeit

Welches Ziel verfolgt ein Unternehmen mit der Beteiligung an einem Virtuellen Unternehmen?

Nur durch Zusammenarbeit lassen sich Synergieeffekte nutzen und somit bestimmte Leistungen überhaupt erst erbringen. Wenn es keine gemeinsamen Synergieziele gibt, kann es sich nicht um ein Virtuelles Unternehmen handeln.

Dabei müssen die Ziele der einzelnen Partner nicht immer deckungsgleich sein. Während die einen Zeitoder Kostenvorteile erreichen wollen, versuchen andere neue Marktchancen zu nutzen (vgl. Bickhoff et al. 2002: 23).

Speziell Kleinstund Kleinunternehmen ermöglicht o.g. Vorgehen Aufträge zu generieren, die in Bezug auf Zeit, Kosten und Qualität alleine nicht zur Disposition stünden. Der Weg der Mega-Fusion bleibt ihnen verwehrt. Um ihre Ziele dennoch verwirklichen zu können, nutzen sie den Effekt der virtuellen Größe.

Die Ziele der Partner sind allerdings nicht so neu, wie die Kooperationsform Virtuelles Unternehmen. Diese altbekannten Ziele sind insbesondere:

- Marktziele – z.B. Produktion von allein nicht herstellbaren Produkten/Dienstleistungen zur Ausnutzung neuer Marktchancen
- Ressourcensynergie-Ziele – z.B. Kostenreduzierung, Kundenorientierung und
-zufriedenheit
- Know-how-Ziele – Austausch und Nutzung von externem Know-how der anderen Partner, „als ob“ es intern vorhanden wäre (vgl. Bickhoff et al. 2002: 37).

Besonders interessant ist hierbei eine der wenigen empirischen Erhebungen, bei der nicht nur einzelne Partner, sondern auch eine größere Anzahl von an derartigen Kooperationen beteiligten Unternehmen befragt wurden. Hinsichtlich der Zielsetzung der Teilnahme an Virtuellen Unternehmen wurden folgende zwei Zielvorgaben vorformuliert:

- Wichtigkeit der Ziele
- Zielerreichung

Im Rahmen dieses Projektes (vgl. Tjaden 2002) konnten für den deutschsprachigen Wirtschaftsraum 100 Virtuelle Unternehmen identifiziert werden. Aus diesen 100 wurden 21 interessante Beispiele ausgewählt. Deren Partner wurden telefonisch darauf angesprochen, ob sie bereit wären, an einer Untersuchung teilzunehmen. Zehn wurden schließlich in die Untersuchung aufgenommen. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist nachfolgend dargestellt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Virtuelle Unternehmen am Beispiel eines Kleinunternehmens der IT Branche
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
34
Katalognummer
V120358
ISBN (eBook)
9783640241651
ISBN (Buch)
9783640245291
Dateigröße
1450 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
24 Einträge im Literaturverzeichnis, davon 5 Internetquellen.
Schlagworte
Virtuelle, Unternehmen, Beispiel, Kleinunternehmens, Branche, Ringle, Organisation
Arbeit zitieren
Joachim Bothur (Autor:in), 2008, Virtuelle Unternehmen am Beispiel eines Kleinunternehmens der IT Branche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120358

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