Electronic-Banking: soziale Wirklichkeit


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

22 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einführung

1. Theoretische Grundlagen des Electronic-Banking
1.1. Faktoren der Einführung und Entwicklung
1.2. Begriffsbestimmung
1.3. Formen
1.3.1. Kartenzahlung
1.3.2. Selbstbedienungsstationen
1.3.3. Telefon-Banking
1.3.4. Online-Banking

2. Electronic-Banking aus wirtschaftssoziologischer Sicht
2.1. Ökonomische und soziale Vorteile
2.1.1. Vorteile für Banken
2.1.2. Vorteile für Kunden
2.3. Kritische Aspekte
2.3.1. Depersonalisierung der Bank-Kunde-Beziehung
2.3.2. Sicherheitsbedenken

3. Entwicklungstendenzen des Electronic-Banking

Fazit

Anhang

Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einführung

Die Technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat zu erheblichen Veränderungen in den Wirtschaftsprozessen und im Privatleben geführt. In den industriellen Ländern kann man sich heute nur schwer einen Haushalt ohne Computer oder einen Menschen ohne Mobiltelefon vorstellen. Damit hat man eine Möglichkeit bekommen schnell notwendige Informationen zu gewinnen, immer im Bilde interessanter Ereignisse und virtuell an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Produktions- und Dienstleistungsbereiche versuchen auch möglichst großen Nutzen aus der Technologisierung zu ziehen, indem man verschiedene Prozesse computerisiert und automatisiert.

Die Bankenbranche hat auch erhebliche Rationalisierungspotentiale in neuen Technologien erkannt und deswegen ihren Kunden eine Möglichkeit gegeben, verschiedene Geschäfte durch elektronische Kanäle ohne Barzahlungen und häufig ohne Involvierung von Bankmitarbeitern abzuwickeln. Diese Vorgehensweise nennt man Electronic-Banking (E-Banking).

Hauptziel dieser Arbeit ist es die Ursachen zur Entstehung des E-Banking, seine Ziele und Vorzüge darzustellen. Aus diesem Ziel wurden folgende Aufgaben abgeleitet:

- Darstellung von theoretischen Aspekten des E-Banking.
- Bestimmung seiner Vor- und Nachteile sowie das Kundenverhalten zu dieser Neuerung.
- Untersuchung der weiteren möglichen Entwicklungen des E-Banking.

Das erste Kapitel dieser Arbeit beschäftigt sich mit den Einführungsumständen und Formen des E-Banking aus der theoretischen Perspektive. Im zweiten Kapitel werden wirtschaftssoziologische Sichtweisen des E-Banking dargestellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Möglichkeiten der weiteren Entwicklung, die auf den Kundenbedürfnissen und auf dem Marktsättigungsniveau basieren.

Folgende Arbeit beinhaltet Angaben der Deutschen Bundesbank, des Bundesverbandes deutscher Banken, Untersuchungen und Studien der Wissenschaftler und Fachleute aus dem Bankenbereich, Informationen und Artikel aus periodischen Druckschriften und Internetdatenbanken.

1. Theoretische Grundlagen des Electronic-Banking

1.1. Faktoren der Einführung und Entwicklung

Der europäische Bankenmarkt unterläuft seit Mitte des 20. Jahrhunderts einem stetigen strukturellen Wandel. Als Hauptfaktoren dafür sind neben rascher Entwicklung der technologischen Innovationen die starke Wettbewerbsintensivierung, Globalisierung und Deregulierung des Marktes und schließlich ein aufgrund sozialer Entwicklungen verändertes Kundenverhalten zu nennen. Alle diese Ursachen haben einen Anstoß für die Entwicklung des E-Banking gegeben[1].

Der Wettbewerb zwischen Banken verschärft sich aufgrund der steigenden internen Konkurrenz (durch die Dichte der inländischen Kreditinstitute), der branchenfremden (seitens Near-Banks und Non-Banks) und länderübergreifenden (durch Präsenz von ausländischen Kreditinstituten)[2]. Die Globalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte und der Abbau bestehender Kapitalverkehrsbeschränkungen haben dazu geführt, dass die einzelnen Märkte sowohl ihre regionale als auch ihre funktionale Bedeutung verlieren, was eine Verstärkung des Wettbewerbsdrucks mit sich bringt.

Das veränderte Verhalten der Bankkundschaft spiegelt sich in der Tendenz zur verstärkten Selbstbedienung wieder. Die moderne Kunden sind selbstbewusster, flexibler, kritischer und preisbewusster geworden. Steigender Informationsgrad, wachsender Wohlstand, bessere Ausbildungsqualifikation und Präsenz von Verbraucherschutzorganisationen führen dazu, dass die Kunden immer weniger bereit sind, bedingungslos zu akzeptieren, was auf dem Markt angeboten wird, sondern schaffen selber den Druck einer immer anspruchsvolleren Nachfrage[3].

1.2. Begriffsbestimmung

Zu den erstaunlichsten wirtschaftlichen Ereignissen der letzten Jahre gehört der rasche und tief greifende Wandel in der Informations- und Telekommunikationstechnologie. Die Banken haben rasch das große Rationalisierungspotential erkannt, das sich aus ihrer Sicht in Personalkostenersparnis niederschlägt und auch Vorteile für Kunden bereitet.

E-Banking wird an der Schnittstelle der Bank zum Kunden verwendet und ist demnach eine neue Art der Beziehungsgestaltung zwischen Bank und Kundschaft.

Die Swiss Federal Banking Commission versteht unter E-Banking die Erbringung von Bankdienstleistungen über elektronische Kanäle wie das Internet oder das Mobiltelefon. Nach Auffassung der Kommission können dazu auch bereits seit längerer Zeit bekannte Erscheinungsformen wie Geldautomat oder Telebanking gezählt werden[4].

Im Gabler Wirtschaftslexikon findet man E-Banking als Ausübung von Bankgeschäften unter Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. EDV benutzt man dabei, um Daten zu erfassen, zu transportieren und wieder zur Verfügung zu stellen, etwa über Terminals, Computer, Leitungsnetze etc[5].

Eduard Straub bestimmt E-Banking als EDV-unterstützte Dienstleistungen, die im Verkehr zwischen Bankkunde und Bank angeboten werden, ohne direkte Involvierung von Bankpersonal. Die wichtigste Punkte beziehen sich auf: Kundenselbstbedienungscharakter, EDV-unterstützte technische Ausgestaltung der Bank-Kunde-Verbindung, Telekommunikation und in der Regel bargeld- und beleglose Transaktionen[6].

E-Banking ist kein Bankprodukt, sondern beschreibt die Art und Weise der Geschäftsabwicklung[7], bei der es sich vor allem um den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten im Bankbetrieb handelt.

1.3. Formen

Heutzutage unterscheidet man zwischen den fünf wichtigsten Formen des E-Banking: Datenträgeraustausch, Kartenzahlung, Selbstbedienungsstationen (SB-Stationen), Telefon- und Online-Banking. In mancher Literatur findet man auch Mobile-Banking, das als Bindeglied zwischen Telefon- und Online-Banking betrachtet und deswegen selten separat dargestellt wird.

Datenträgeraustausch ist eine besondere Form des E-Banking, bei der Überweisungen und Lastschriften in Dateiform auf Disketten oder CD-ROMs (früher auch auf Magnetbändern) bei der Bank eingereicht werden[8]. Da der Datenträgeraustausch vor allem bei Großunternehmen und Kommunen mit sehr vielen Aufträgen gebräuchlich ist und unter den Privatkunden gar nicht behandelt wird, wird er in dieser Arbeit auch nicht betrachtet.

1.3.1. Kartenzahlung

Kartenzahlung ist ein Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Form der Bankkarte (Debit-, Kredit- oder Geldkarte). Sie sind weltweit an bestimmten Akzeptanzstellen einsetzbar, sowohl im realen täglichen Geschäfts- wie Privatleben, als auch bei Online-Geldtransaktionen.

Ganz allgemein definiert ist eine Kreditkarte als eine qualifizierte Schuldurkunde, welche den Inhaber als Partner des Kreditkartenvertrages ausweist und den Herausgeber verpflichtet, bzw. das Vertragsunternehmen veranlasst, dem Karteninhaber den bargeldlosen Bezug von Waren oder Dienstleistungen gegen Unterzeichnung eines entsprechenden Rechnungsbelegs zu erlauben[9].

Bei der Debitkarte kann der Händler die benötigten Daten des Zahlungspflichtigen mit Hilfe des elektronischen Kassenterminals aus der Karte auslesen und sein Konto um entsprechenden Betrag belasten. Im Unterschied zur Kreditkarte erfolgt das unmittelbar, ohne Kreditgewährung[10].

Noch eine Form der Bankkarte ist die Geldkarte, auf der eine bestimmte Menge von Werteinheiten gespeichert werden kann.

1.3.2. Selbstbedienungsstationen

SB-Stationen sind multifunktionale Geräte der Kundenselbstbedienung, welche dem als berechtigt erkannten Kunden erlauben, bestimmte Bankleistungen, vornehmlich die des Zahlungsverkehrs (Geldausgabeautomaten, Kontoauszugsdrucker, Überweisungen von Konto zu Konto usw.) auszuführen[11].

Solche elektronische Bankschalter ermöglichen dem Kunden, seine Finanztransaktionen nahezu so umfassend auszuführen, wie es am traditionellen Bankschalter der Fall ist.

1.3.3. Telefon-Banking

Der nächste Schritt zur „Elektronisierung“ der Bankgeschäfte war Telefon-Banking. Schon seit langem sind Wertpapiergeschäfte bekannt, die per Telefon abgewickelt werden. Später entstand aber eine Möglichkeit, auf dieselbe Weise Kontostand und Umsätze zu prüfen. Mitte der 90er Jahre erkannte man darin ein großes Rationalisierungspotential, das zu erheblichen Kostenersparnissen und zur Kundenzufriedenheit führen sollte.

[...]


[1] Vgl. Weber, M. (2002), online, S. 398ff.

[2] Vgl. Hoock, R./Ulrich, J. (2003), S. 44ff.

[3] Vgl. Mokhtar, Z. (2006), S. 70ff.

[4] Vgl. Kunz, M. (2002), S. 26.

[5] o.V., Gabler Wirtschaftslexikon (2004), E-J, S. 850.

[6] Vgl. Straub, S. (1990), S. 33-35.

[7] Vgl. o.V., Deutsche Bundesbank (2000), online, S. 44.

[8] Vgl. o.V., Gabler Wirtschaftslexikon (2004), A-D, S. 752.

[9] Vgl. Straub, S. (1990), S. 159f.

[10] Vgl. o.V., Deutsche Bundesbank (2007), online, S.161.

[11] Vgl. Straub, S. (1990), S. 124f.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Electronic-Banking: soziale Wirklichkeit
Hochschule
Universität Trier  (Soziologie)
Veranstaltung
Internationale Bank- und Finanzsoziologie
Note
2,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
22
Katalognummer
V120484
ISBN (eBook)
9783640242108
ISBN (Buch)
9783640248056
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Electronic-Banking, Wirklichkeit
Arbeit zitieren
Roman Romanko (Autor:in), 2007, Electronic-Banking: soziale Wirklichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120484

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