Die Radikalisierung der Narodniki-Bewegung

Von sozialer Aufklärung bis zum politischen Terror


Hausarbeit, 2008

23 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Das Narodničestvo
1.1 Begriffsdeutung
1.2 Theoretische Grundlagen

2. Der Gang ins Volk

3. Die Gesellschaft „Zemlja i volja“
3.1 Gründung und Ziele der Gesellschaft „Zemlja i volja“
3.2 Revolutionäre Tätigkeit
3.3 Aufnahme des Politischen Kampfes und Spaltung der Gesellschaft „Zemlja i volja“

4. Die Partei „Narodnaja volja“
4.1 Ziele der „Narodnaja volja“
4.2 Die Jagd auf den Zaren
4.3 Historische Bedeutung des politischen Terrors der „Narodnaja volja“

Literaturverzeichnis

Einleitung

Der Inhalt dieser Arbeit behandelt die revolutionäre Bewegung in Russland, während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei die Narodniki und das Narodničestvo. In der russischsprachigen Literatur nimmt das Narodničestvo einen breiten Raum ein. Schon während der zwanziger Jahre versuchte man die Bedeutung das Narodničestvo und besonders der „Narodnaja volja“ in der Geschichte Russlands zu analysieren. In den fünfziger Jahren setzte man sich dann auch in Westeuropa mit dem Studium des Narodničestvo auseinander. Als es in Deutschland zu mehreren politisch motivierten Anschlägen durch die RAF kam, wurde das Interesse an der Herkunft solcher Attentate geweckt. Der Artikel die „Verschlechterung der Welt“, erschienen zwei Monate nach dem Anschlag auf das World Trade Center, leitete ebenfalls ein neue Auseinandersetzung mit der Narodniki-Bewegung der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts ein.

Die Aufgabe dieser Arbeit ist es die Entwicklung der Narodniki-Bewegung in den siebziger und zu Beginn der achtziger Jahre darzustellen. In dieser Zeit findet in der revolutionären Bewegung Russlands eine Radikalisierung statt. Die Entwicklung, von der sozialen Aufklärung bis hin zum politischen Terror, vollzog sich dabei in drei Etappen. Im ersten Kapitel der Arbeit werden sowohl die Begriffe „Narodniki“ und „Narodničestvo“, als auch ihre theoretischen Grundlagen untersucht. Die folgenden drei Kapitel befassen sich mit der Radikalisierung der revolutionären Bewegung. Im Kapitel 2 wird zunächst die Periode der Propaganda auf dem Land analysiert. Der darauf folgende Abschnitt befasst sich mit der Organisation „Zemlja i volja“. Näher untersucht wird dabei die unterschiedliche revolutionäre Arbeit der Mitglieder. Der letzte Punkt des 3. Kapitels erläutert die Spaltung der „Zemlja i volja“ in ein propagandistisches und ein terroristisches Lager. Letzteres wird im Kapitel 4 untersucht. Die „Narodnaja volja“ und ihr Kampfmittel, der politische Terror, sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Abschließend wird die historische Bedeutung der „Narodnaja volja“ im Spiegel des Narodničestvo und der gesamten Russischen Geschichte analysiert.

1. Das Narodničestvo

1.1 Begriffsdeutung

Eines der wichtigsten Ereignisse in der russischen Geschichte geschah am 19.2.1881 als Zar Alexander II die Befreiung der Bauern verkündete. Jedoch brachte diese Reform den Bauern außer der persönlichen Freiheit keine weiteren Vorteile. Von dem Land, das er bewirtschaftete, musste er einen Teil zugunsten des Gutsherren abgeben und die periodisch zu entrichtenden Ablösungssummen waren nicht kleiner als die Abgaben, die er vorher an den Gutsherren zu leisten hatte. Die bittere Enttäuschung und die neuen Lasten die durch die Bauernbefreiung entstanden, führten dazu, dass sich Oppositionen in allen gesellschaftlichen Schichten bildeten.

Gegen die autokratische Herrschaft und die rückständigen Verhältnisse in Russland bildete sich eine revolutionäre sozialistische Strömung junger Intellektueller heraus. Während die revolutionäre Bewegung der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts durch die Arbeit verschiedener Untergrundzirkel geprägt war, standen die 70er und der Beginn der 80er Jahre im Zeichen der Narodniki.

Der Begriff „Narodniki“ leitet sich vom russischen Wort „narod“ (Volk) ab und wird ins Deutsche oft als „Volksfreunde“ oder „Volkstümmler“ übersetzt. Unter dem Begriff versteht man die Anhänger einer revolutionären, sozialistisch gesinnten Bewegung. Diese machten es sich zur Aufgabe „ins Volk zugehen“ und die Bauern über soziale Missstände aufzuklären, um es so in die Lage zu versetzen seine Unterjochung aus eigener Kraft zu beenden. Mitte der 70er Jahr gewann dann der Begriff „Narodničestvo“, als Gesamtbezeichnung für den russischen Sozialismus an breiter Wirkung.1 Der Terminus ist ein historisch gewachsener Begriff, der im Laufe der Geschichte zwei Bedeutungen erhalten hat. Im engeren Sinne bezeichnet „Narodničestvo“ die soziale Bewegung der siebziger Jahre, die sich durch die Aufklärung und den Versuch der Aufwieglung der Bauern zu einer Revolution auszeichnete und dabei die revolutionäre Tätigkeit als Dienst am Volk und Tribut an die „Überlegenheit der Massen über die gebildete Elite“ ansah. Im weiteren Sinne steht der Begriff für eine ganze Epoche, die sich von den Theorien Gercens bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erstreckt und versucht, eine historisch-ideologische Interpretation der Weltanschauung der revolutionären Bewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu geben.2

1.2 Theoretische Grundlagen

Allen Narodniki war gemein, dass sie die Ideologien von Černysevskij3 und A. J. Gercen, den man als geistigen Vater des russischen Sozialismus der 70er Jahre bezeichnen kann, übernahmen. Gercen setzte sich mit dem Weg der russischen Entwicklung zum Sozialismus auseinander und hinterfragte dabei, ob Russland alle Phasen der europäisch - kapitalistischen Entwicklung durchlaufen müsste, um den sozialistischen Staat zu erreichen. Im Mittelpunkt seiner Überlegung stand dabei die russische Dorfgemeinschaft „Obščina“.4 Für ihn und die Narodniki war sie die Grundlage, auf der die neue Gesellschaftsform, der sozialistische Zukunftsstaat, leicht aufblühen könnte. Gercen erkannte zwar an, dass Russland die Phasen der europäischen Entwicklung durchlaufen muss, um die sozialistischen Ordnung zu erreichen, er sah jedoch den historischen Vorteil des Russischen Reiches darin, dass diese Phase bereits durch die Entwicklung der öffentlichen Meinung, durch das geistige Wachstum seiner Intelligenz, abgeschlossen war.5

Genau an diese Überlegung knüpften die Narodniki an. Sie waren der Meinung, dass man anstatt des qualvollen Prozesses der kapitalistischen Entwicklung, die besonderen historischen Bedingungen Russlands zum Interesse der Bauern nutzen kann und durch die Machtergreifung einer revolutionären Elite den Sozialismus von oben gründen könnte. Die Brücke zum sozialistischen Staat sahen sie dabei in der Förderung der russischen Dorfkommune, die, laut Gercen und den Narodniki, die Möglichkeit bietet direkt in den Sozialismus überzugehen.

Dieser feste Glaube an die Obščina, die in sich Elemente der sozialistischen Ordnung barg, die feste Überzeugung, dass der russische Bauer seiner Veranlagung nach Sozialist sei, der Glaube an die besondere historische Entwicklung Russlands und das Leugnen des fortschrittlichen Charakters des Kapitalismus, das sind die Ideologien auf denen die Narodniki-Bewegung der 70er Jahre fußte.

Zur Charakterisierung der revolutionären Bewegung von 1870-1884 sind ferner die Theorien von Michail Alexandrovic Bakunin (1814-1876), Petr Nikitic Tkačev (1844-1886) und Petr Lavrovič Lavrov (1823-1900) von großer Bedeutung.

M. A. Bakunin war einer der einflussreichsten Ideologen des Narodničestvo. Er galt als Führer des europäischen Anarchismus (Bakunismus) und war der Meinung, dass der Staat die Hautquelle aller gesellschaftlichen Übel sei, weshalb ihm allein der Kampf gelten sollte. Für Bakunin und seine Anhänger war die Revolution gleichbedeutend mit „allgemeiner Allzerstörung“, also der völligen Vernichtung aller bestehenden staatlichen Institutionen. Die Autokratie und die staatliche Ordnung sei, laut Bakunin, nur durch ein von den Bauern getragenen Aufstand zu beseitigen. Dabei setzt er das Vorhandensein von sozialistischen Tendenzen im Volk für den Erfolg einer Revolution voraus. Bakunin war davon überzeugt, dass die wichtigsten Voraussetzungen für das Entstehen von sozialistischen Tendenzen, zum einem Unzufriedenheit, die durch allgemeine Armut entstand, zum anderen der revolutionäre Geist des Volkes, der sich in zahlreichen regionalen Bauernaufständen offenbarte, bereits vorhanden sind.6 Er versuchte der jungen Intelligenz einzuflößen, dass sie nur auf das Land gehen müssten, um dort das Feuer des revolutionären Denkens unter den Bauern zu entfachen, sodass sich die Bauernaufstände zu einer gewaltigen, ganz Russland umfassenden Bewegung vereinigen konnten.7

Ähnlich wie Bakunin ging auch Tkačev davon aus, dass das russische Volk sich die Prinzipien des Obščina-Besitzes angeeignet hat und dass infolgedessen es nach seinen Instinkten und Traditionen sozialistisch sei. Im Gegensatz zu Bakunin war er jedoch der Ansicht, dass der Umsturz nicht von den Bauern ausgehen kann. Er begründet diese Auffassung damit, dass es in Russland unmöglich sei Volksmassen zu vereinigen, da der Staat auf Bauernaufstände nicht mit neuen Reformen sondern mit dem Einsatz des Militärs reagierte. Nur über eine Elite von Berufsrevolutionären, die im geheimen streng zentralistisch organisiert sind, könnte seiner Meinung nach der Umsturz herbeigeführt werden.8 Dies ist auch der Grund warum Tkačev eine Sonderstellung unter den Narodniki-Ideologen einnimmt. Seine Auffassung wurde zunächst nur von wenigen Revolutionären geteilt, insbesondere weil sie das Prinzip der Befreiung des Volkes durch das Volk negierte. Ein weiterer großer Unterschied zu Bakunin war, dass Tkačev den Staat nicht zerstören, sondern zum Zwecke des Neuaufbaus nutzen wollte. Der seit 1870 in Paris lebende Mathematiker P. L. Lavrov übte durch seine „historischen Briefe“ ebenfalls großen Einfluss auf die Narodniki aus. Das Ziel der Bewegung definierte er in der Beseitigung von Unterdrückung und Knechtschaft. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stand die „kritisch denkende Persönlichkeit“ im historischen Prozess und die „untilgbare Schuld“ der Intelligenz gegenüber dem Volk. Diese beiden Aspekte wurden wesentliche Ideologien der Narodniki. Wie Bakunin war auch er davon überzeugt, dass der gesellschaftliche Umsturz nicht allein durch eine revolutionäre Intelligenz durchgeführt werden könnte. Sie bedurfte der Unterstützung des Volkes, das durch geduldige Aufklärung, Bildungsarbeit und Verbreitung der sozialistischen Idee vorbereitet werden sollte.9 Lavrov schloss aus seiner subjektivistischen Philosophie, dass der gesamte gesellschaftliche Fortschritt zu Lasten des unterdrückten Volkes ging, sodass der Intellektuelle als Nutznießer des Fortschrittes tief in der Schuld des Unterjochten steht. Diese Schuld kann er nur durch aufopfernden Dienst am Volke und dem Kampf gegen seine Unterdrücker wettmachen. Lavrov Kurs bestand bis Ende der 70er Jahre in der beharrlichen, allmählichen Vorbereitung der Revolution durch sozialistische Propaganda. Als Mitstreiter Lavrovs unterstützte N. K. Michajlovskij (1842-1904) die Bewegung durch literarische und publizistische Tätigkeit. 10

Betrachtet man nun zusammenfassend den Einfluss der oben vorgestellten Theoretiker auf die Narodniki-Bewegung, so kann man festhalten, dass die Lehren Gercen und Černysevskij für die gesamte revolutionäre Bewegung von enormer Bedeutung waren, hinsichtlich der besonderen Entwicklung Russlands zum Sozialismus und der tragenden Funktion der Bauernschaft in diesem Prozess. Sie formten somit die grundlegenden Ziele der Narodniki. Die Ideologen Bakunin, Tkačev und Lavrov befassten sich mit der Frage wie man mit Hilfe der Bauern die neue sozialistische Gesellschaftform erreichen kann. Obwohl sich durch die verschiedenen Lösungsvorschläge der Theoretiker bereits in den 60er Jahren unterschiedliche Strömungen herausbildeten, kam auch Lenin bei der Analyse der gesellschaftlichen Situation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu der Erkenntnis, dass die Ideologie der Narodniki „ bis zu einem gewissen Grade eine in sich geschlossene Doktrin war...“. 11

2. Der „Gang ins Volk“

Die revolutionäre Bewegung nahm zu Beginn der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts eine neue Form an. Mit dem Glauben „ das russische Volk könne und solle Russland zum Sozialismus führen“12, entstand die Bewegung des „ ins Volk gehen“, wie sie in der revolutionären Literatur genannt wurde. Die Jahre 1872-1875 wurden somit zur Periode der sozialistischen Propaganda im Volk.

Hunderte Narodniki, aber auch einfach oppositionell gesinnte Elemente, die sich auf ein reines Kulturträgertum beschränkten, kehrten ihrem gewohnten Leben den Rücken und gingen hinaus auf das Land um das „Evangelium der Selbsthilfe durch Revolution zu predigen“.13 Motor der Bewegung war der Wille zur Aufklärung des Volkes über soziale Missstände und Propaganda der sozialistischen Idee. Der erstaunliche Aspekt des „Gangs in Volk“ liegt dabei in seiner Spontaneität. Ohne eine zentrale Organisation entschlossen sich die Aufklärer gleichzeitig auf die Dörfer zu gehen. Als vollkommen unorganisiert darf man die Bewegung jedoch nicht betrachten. Gerade die Vereinigungen der Čajkovcy und Dolgušincy14 erörterten Fragen der Propaganda, analysierten Regionen die historisch gesehen besonders für Aufklärungsarbeit geeignet waren und sie richteten in größeren Städten Zentralstellen ein, von wo aus die Propaganda, Beschaffung von Geld, Wohnungen und dergleichen geleitet wurde. Eine zentrale Organisation gab es jedoch nicht, die Zirkel standen nicht mit einander in Kontakt. Als wichtigen, jedoch nur praktischen Mittelpunkt hatte Moskau eine Sonderrolle. Die Stadt stellte die Mehrzahl der Teilnehmer und war mit seinen Druckereien wichtig für die Verbreitung der Propagandaschriften.

Gemeinsam war allen Aufklärern, dass sie dem Volk, auf das sie all ihre Zukunftshoffnung setzten, näher treten wollten, um es kennen zu lernen und sein Schmerz zu lindern. Innerhalb der Bewegung kristallisierten sich zwei Gruppen von Aufklärern heraus. Das Hauptziel beider Strömungen war eine soziale Revolution für das Volk durch das Volk.15 Nur die Meinungen über den Weg, den man einschlagen sollte um dieses Ziel zu erreichen, gingen weit auseinander. In Anlehnung an die Theorien Lavrovs setzten die „Propagandisten“ oder „Lavristen“ auf langsame und friedliche sozialistische Propaganda im Volk, um es auf die Zeit der sozialen Umwälzung vorzubereiten. Für den Erfolg ihrer Strategie benötigten sie, laut Lavrov, nicht nur das Vertrauen der Bauern, sondern auch Kenntnisse über ihre alltägliches Leben und ihre Weltanschauung. Seiner Meinung nach musste der Revolutionär selbst zum Bauern werden um ihn zu verstehen und aufzuklären. Somit kam der Teilnahme der Revolutionären am Volksleben eine große Bedeutung zu.16 Die zweite Strömung, die „Buntaren“ oder „Bakunisten“ setzten ganz auf die Mentalität der Bauernschaft. Sie forderten den Zusammenschluss der Bauernmassen zu einem Volksaufstand. Somit spielt bei ihnen die Selbsttätigkeit des Volkes eine entscheidende Rolle. Das Leiden und die Verzweiflung des russischen Volkes, das sich schon zweimal in der Geschichte, im Stenka Razins- und Pugačev-Aufstand, entladen hatte und die Kette von Bauernrevolten bis in die 70er Jahre, sahen sie als Beweis für die Bereitschaft der Bauern zu einer Revolution. Unter diesem Aspekt erscheint es auch sinnvoll, dass sich das Hauptaugenmerk der Aufklärer, insbesondere der Buntaren, auf jene Regionen richtete, wo es schon zu zahlreichen Bauernaufständen gekommen war. ( Ural, Wolga, Don) Im Frühjahr 1874 erlebte der „Gang ins Volk“ seinen Höhepunkt. In mindestens 37 Gouvernements versuchten die Narodniki sich in das Landleben zu integrieren. Viele der Aufklärer ließen sich in den Dörfern nieder, andere zogen wie Wanderprediger von Gemeinde zu Gemeinde und suchten die Diskussion mit den Bauern. Ausgestattet mit Broschüren, die in einer für den Bauern verständlichen Sprache verfasst wurden und inhaltlich die soziale Unterjochung und die Rolle des Zaren als „Hauptunterdrücker“ thematisieren, riefen sie zur Erhebung gegen die Selbstherrschaft und die Gutsbesitzer auf.17

[...]


1 Der Begriff „Narodničestvo“ ist ins Deutsche nicht übersetzbar. Er beinhaltet die auf das russ. Volk konzentrierte Weltanschauung und revolutionäre Bewegung der Narodniki. Im Englischen wird er oft wiedergeben als „Populism“(Populismus). In dieser Arbeit werden „ Narodniki“ und „Narodničestvo“, sowie die deutschen Übersetzungen synonym verwendet.

2 Pipes, S.(in Slavic Revue) S.441-458

3 zu den Theorien von Černysevskij siehe z.B. L. Wachtang S.24

4 Die Obščina (Dorfgemeinschaft) ist in Russland wie auch in anderen Ländern ein für die vor-kapitalistischen Gesellschaftsformation charakteristisches, natürlich entstandenes soziales Kollektiv landwirtschaftlicher Produzenten. In Russland war die O. während der Zeit der Leibeigenschaft ein Instrument feudaler Ausbeutung. Kennzeichnend für die O. war vor allem die gemeinschaftliche Nutzung des Bodens und die periodische Umteilung (Umteilungsgemeinde), um Ungleichheiten in der Bodennutzung auszugleichen, sowie die Abgaben die man vor der Bauernbefreiung den Feudalherren leisten musste. Sie z.B.dazu: Geschichte der UdSSR, S.89

5 L. Wachtang S. 20ff

6 L. Wachtang S.25

7 Geschichte der kommunistische Partei der Sowjetunion, Bd.1 S.107

8 Haumann S.272

9 HGR S.157

10 zu den Theorien von M. siehe z.B. T. Ziemke S.48f

11 W. Lenin, Werke Bd.1 S.409

12 T. Ziemke S.49

13 E. Crankshaw S.285

14 Die Gruppe „Cajkovskij“ wurde 1869 von M.A. Natanson an der St. Petersburger Universität gegründet. Der Namensgeber N.V. Cajkovskij war ein berühmtes Mitglied. Die Gruppe hatte keine gemeinsam formulierten Ziele. Sie waren weder Lavroisten noch Bakunisten, hegten aber besondere Skepsis gegen die Theorien Bakunins, sodass sie in der Mehrzahl den Konzepten Lavrovs näher standen. Der Zirkel „Dolgušincy“ wurde von A.V. Dolgusin ebenfalls in St. Petersburg gegründet. Vor allem in der Umgebung Moskaus hatte dieser Zirkel viele Stützpunkte. Die Anhänger vertraten die Theorien Bakunins. HGR S.159ff

15 L. Wachtang S.46

16 Lavrov beschreibt diese Vorgehensweise in seinen „Historischen Briefen“ als „ subjektive Methode“.(S.56) Sein Mitstreiter Michajlovskij definierte den Begriff genau wie Lavrov: „ ... eine solche Art der Erkenntnisbefriedigung wird subjektive Methode genannt, wenn der Beobachtende sich denkend in die Lage des Beobachtenden versetzt.“ T. Ziemke, S.43ff

17 Geschichte der kommunistische Partei der Sowjetunion, Bd.1 S.111

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Details

Titel
Die Radikalisierung der Narodniki-Bewegung
Untertitel
Von sozialer Aufklärung bis zum politischen Terror
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen
Autor
Jahr
2008
Seiten
23
Katalognummer
V125490
ISBN (eBook)
9783640311293
Dateigröße
885 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Radikalisierung, Narodniki-Bewegung
Arbeit zitieren
Alexander Göbel (Autor:in), 2008, Die Radikalisierung der Narodniki-Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125490

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