Megacities. Wo sind die Grenzen des Wachstums?


Seminararbeit, 2008

25 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einführung in die Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

2 Definition und Merkmale von Megacities
2.1 Definition Megacities
2.2 Merkmale von Megacities

3 Entstehung von Megacities
3.1 Bevölkerungswachstum
3.2 Entstehungsgründe in Industrieländern
3.3 Entstehungsgründe in Entwicklungsländern

4 Wachstum und Verbreitung von Megacities
4.1 Wachstum in Industrieländern
4.2 Wachstum in Entwicklungsländern
4.3 Grenzen des Wachstums
4.4 Ausblick

5 Megastädte mit Megaproblemen
5.1 Wohnsituation in Megacities
5.1.1 Marginalsiedlungen
5.1.2 Slums
5.1.3 Gated Communities
5.2 Umweltprobleme
5.2.1 Trink- und Abwasser
5.2.2 Luftverschmutzung
5.2.3 Müllentsorgung
5.3 Weitere Probleme von Megacities
5.3.1 Verkehrsaufkommen
5.3.2 Gesundheitsprobleme
5.3.3 Mangelhafte Infrastruktur
5.4 Gefahrenpotentiale für Megacities

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern

Abb. 2: Urbanisierungsgrad der Länder und Megastadtwachstum von 1950-2015

Abb. 3: Globale Verbreitung von Megastädten im Jahr 2000

Abb. 4: Globale Verbreitung der Megacities im Jahr 2015

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Bevölkerungsentwicklung in zwanzig Megastädten der Welt

Tab. 2: Anzahl der Megastädte 2000, 2005 und 2015

Tab. 3: Gefahrenpotentiale für Megacities

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Faszination Megacity. Von jeher zieht es die Menschen in die Städte. Je größer eine Stadt, desto stärker ist ihre Anziehungskraft. Nach Angaben der Vereinten Nationen lebten 2007 mit rund 3,3 Mrd. erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Viele von ihnen in Megacitys mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. 1950 gab es mit New York und Tokio zwei Städte dieser Größe, mittlerweile sind es 20.1

1.1 Einführung in die Problemstellung

Megacities unterliegen noch immer einem hohen dynamischen Wachstum. Durch enorme Probleme, welche sich strukturell, sozial sowie ökologisch bemerkbar machen rücken sie immer wieder in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Durch die hohe Bevölkerungsdichte treten Probleme auf, die oft nur schwer vorstellbar sind. In der vorliegenden Arbeit werden einige dieser Probleme dargestellt, um die Ausmaße der Problematik aufzuzeigen.

1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

Das Gesamtziel dieser Seminararbeit ist es, die Entstehung, Entwicklung, Verbreitung sowie die Probleme von Megacities herauszuarbeiten, darzustellen und dem Leser verdeutlichen, welche Probleme und Gefahren für und durch Megacities entstehen und wie die Zukunftsperspektiven für Megastädte in Bezug auf mögliche Grenzen des Wachstums sein können. Dabei soll erörtert werden, ob es vorstellbare Wachstumsgrenzen für Megacities gibt und wo diese ggf. liegen. Auf eine einseitige, detaillierte Betrachtung von Megastädten in Industrie- bzw. Entwicklungsländern wird bewusst verzichtet, da beide Themengebiete gleichermaßen von Bedeutung sind. Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Betrachtung der Begrifflichkeiten und Definitionen. Im Hauptteil wird auf die Entstehung und Entstehungsgründe sowie die Ausbreitung von Megacities näher eingegangen. Kapitel 5 stellt die Probleme in Megacities dar und soll aufzeigen, ob es theoretische oder vorstellbare Grenzen des Wachstums gibt. Die Seminararbeit endet mit der Präsentation und kritischen Diskussion der erzielten Ergebnisse.

2 Definition und Merkmale von Megacities

In diesem Kapitel werden wichtige Grundlagen und Definitionen rund um den Begriff Megacity aufgezeigt.

2.1 Definition Megacities

Nach Definition der Vereinten Nationen ist eine Megacity ein städtischer Ballungsraum (Agglomeration) mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Laut den Vereinten Nationen wird es 2015 ca. 22 Megacities geben, die meisten davon in Asien. Rund 300 Millionen Menschen leben derzeit in Megastädten, in zehn Jahren wird ihre Zahl voraussichtlich auf 350 Millionen steigen.2

2.2 Merkmale von Megacities

Ein wesentliches Merkmal ist die große Bevölkerungsdichte auf engem Raum mit enormer Flächenausdehnung.3 Die meisten Megacities liegen heute in den Schwellen- bzw. Entwicklungsländern. Viele der Megastädte in den Entwicklungsländern sind ausgeprägte Primatstädte. Diese weisen eine überproportional hohe Konzentration der nationalen Bevölkerung auf, d.h. sie bilden die größten Städte und sind meist die größte Stadt. Andere Städte im Land sind dagegen von geringerer Bedeutung. Neben diesem Bevölkerungsüberschuss nehmen diese Städte auch eine besondere Bedeutung in nationaler administrativer, politischer, wirtschaftlicher, sozialer, medizinischer und kultureller Funktion ein. Der Ausdruck „Funktionale Primacy“ (nationalstaatliche Dominanz), wird von D. Bronger geprägt.4 Hohe Bevölkerungsdichte, Armut, Arbeitslosigkeit, Rassenkonflikte, Korruption, Kriminalität, Umweltverschmutzung, schlechte Bausubstanz, soziale Disparitäten und gated communities, sind einige Schlagworte die charakteristisch für Megacities sind.5

3 Entstehung von Megacities

Vor allem das starke Wachstum der Bevölkerung zählt zu den Hauptgründen für die Entstehung von Megacities. Ebenso reduzieren Produktivitätsfortschritte in der Landwirtschaft den Arbeitsinput und es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Wohlstand und dem Wachstum von Städten. Je größer das Einkommensgefälle zwischen Stadt und Land, desto stärker ziehen die Städte Menschen an. Ländliche, meist wirtschaftlich schwächere Regionen, eines Landes können die Menschen kaum ernähren, da in diese Regionen kaum Investitionen gelangen, die Infrastruktur mangelhaft ist, diese nach Naturkatastrophen kaum Hilfe erhalten und es schlechte medizinische Versorgung gibt. Aus solchen Gebieten werden die Menschen von ihren Lebensumständen nahezu dazu gedrängt abzuwandern (Push-Faktoren). Meist werden den Menschen in Megastädten bessere Möglichkeiten in Aussicht gestellt wie etwa Arbeitsplätze (auch im informellen Sektor6 ), Bildungsmöglichkeiten und bessere medizinische Versorgung. Von diesen Aussichten werden die Menschen regelrecht angezogen (Pull-Faktoren).7

3.1 Bevölkerungswachstum

Das Bevölkerungswachstum ergibt sich überwiegend von den Faktoren natürliches Bevölkerungswachstum (Differenz zwischen Geburten- und Sterberaten) und Migration (Differenz zwischen Zu- und Abwanderungen). Nach Angaben der UN leben zurzeit ca. 4 % oder 300 Mio. Menschen in Megacities, 2015 werden es bis zu 350 Mio. Menschen sein. Der Anteil der städtischen Bevölkerung wird vor allem in Entwicklungsländern weiter steigen (siehe Abb. 1). In Asien werden Ende des 21. Jahrhunderts mehr als 5 Mrd. Menschen leben. Das sind mehr als 1985 auf der gesamten Welt. Indien wird China als bevölkerungsreichstes Land ablösen. Es wird ein Anstieg der Bevölkerung von 2000 bis 2050 von 1,017 auf 1,531 Mrd. angenommen.8 Abb. 2 stellt den Urbanisierungsgrad in den Ländern der Erde sowie das Städtewachstum von 1950 bis 2015 graphisch dar. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die Bevölkerungszunahme weiter auf die Entwicklungsländer konzentrieren wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Urbanisierungsgrad der Länder und Megastadtwachstum von 1950-201510

3.2 Entstehungsgründe in Industrieländern

Die Städte der Industrieländer entwickelten sich zu Megastädten im Laufe des 19. Jahrhunderts, durch die voranschreitende Industrialisierung, die die wirtschaftliche Entwicklung vorantrieb und so zu einem Bevölkerungswachstum in den Städten führte. Dies war vor allem durch eine enorme Zuwanderung aus den wirtschaftlich weniger entwickelten Gebieten des Hinterlandes begründet. Darüber hinaus spielte in einigen Städten die Tatsache eine Rolle, dass in diesen die politischen Fäden zusammenliefen und die Knotenpunkte für Verkehr und Handel waren, was zu starken wirtschaftlichen Impulsen führte.11

3.3 Entstehungsgründe in Entwicklungsländern

Hier liegen die Entstehungsgründe vor allem in der Kolonialgeschichte. Die Städte waren entweder Verwaltungsmittelpunkte oder Hafenstädte. Diese Städte waren für die Kolonialherren von großer Bedeutung, weil sie die einzige Verbindung zu den Mutterländern boten. Der Ausbau der Infrastruktur konzentrierte sich daher auf diese Städte. Verkehrslinien wurden vom Land auf die Städte ausgerichtet, um sie schnellstmöglich zu erreichen. Häufig wurden auch große schiffbare Flüsse zu einem wichtigen Faktor der Entwicklung. Es fällt auf, dass sich die Megacities in solchen ehemaligen Kolonialländern entwickelten, welche als Rohstofflieferanten für die Kolonialherren von enormer Bedeutung waren.12

4 Wachstum und Verbreitung von Megacities

Neben den Entstehungsgründen sind das Wachstum und die globale Verbreitung der Megacities von Bedeutung. Es wird das Wachstum und die Verbreitung von Megastädten dargestellt und ein Ausblick gegeben, wie es künftig sein kann. Tab. 1 zeigt die Bevölkerungsentwicklung von 19 Megastädten im Zeitraster von 1975-2025.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Bevölkerungsentwicklung in zwanzig Megastädten der Welt13

4.1 Wachstum in Industrieländern

Das Wachstum der Megastädte in den Industrieländern erreichte während des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt. 1950 hatte New York, mit mehr als 10 Mio. Einwohner, den ersten Platz der bevölkerungsreichsten Städte der Welt eingenommen. Der überproportionale Wachstumstrend hielt jedoch für die Städte der Industrieländer nicht an. Sie weisen heute zum Teil rückläufige Bevölkerungszahlen auf, haben sich vom Wachstum nahezu verabschiedet. Ein Grund für das Stagnieren bzw. des Bevölkerungsrückgangs geht u. a. auf den Prozess der Suburbanisierung zurück. Es ergibt sich aus den urbanen Agglomerationen des Umlandes das nun auf Kosten der Kernstädte wächst.14 Das Wachstum der ehemals bevölkerungsreichsten Städte der Erde, London und New York, spielen heute im Bevölkerungswachstum keine bedeutende Rolle mehr. Beide sind zu wirtschaftlichen Machtzentralen, aufgestiegen. Dagegen kann bisher keine Megacity der Entwicklungsländer zu dieser Kategorie gezählt werden.15 Tab. 2 zeigt, dass es 2000 weltweit 18 Megastädte mit mehr als 10 Mio. Einwohnern gab. Die Zahl wird im Jahr 2015 voraussichtlich auf 22 ansteigen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Anzahl der Megastädte 2000, 2005 und 201516

4.2 Wachstum in Entwicklungsländern

1950 gab es drei Städte mit mehr als 4 Mio. Einwohnern in der 3. Welt. 1985 schon 28. Im Jahr 2000 waren es zwischen 40 und 50. Die Dynamik resultiert aus der enormen Geschwindigkeit, mit der Städte wie Mexiko-City, São Paulo, Kairo und verschiedene asiatische Megastädte in zwei bis drei Jahrzehnten um mehrere Millionen Einwohner anwuchsen. New York brauchte für dieses Wachstum etwa 150 Jahre.17 Der Grund für das Bevölkerungswachstum in den Städten der 3. Welt seit Mitte des 20. Jahrhunderts liegt u.a. im Prozess der Urbanisierung der durch den später, als in den Industrieländern, einsetzenden Industrialisierungsprozess und einer damit verbundenen Landflucht begründet werden kann. Die schnell wachsenden Städte liegen vor allem in ehemaligen Kolonien der westlichen Welt (vgl. Kap. 3.3). Nach dem Ende der Kolonialzeit stieg die wirtschaftliche Bedeutung dieser Städte in diesen Ländern. Hier ist deutlich zu sehen, dass das Megastadtwachstum zunehmend von den Ländern der 3. Welt getragen wird. Gut zwei Drittel der Megacities sind heute in Ländern der 3. Welt zu finden, die meisten im Süden und Osten Asiens (siehe Abb. 3).18

[...]


1 Vgl. o.V., Vereinte Nationen 2, S. 1

2 Vgl. o.V., Vereinte Nationen 2, S. 1

3 Vgl. Kraas, F., (Megacities 2001), S. 17

4 Vgl. Bronger, D., (Megastädte 1996b), S. 77

5 Vgl. Borsdorf, A. Zehner, K., (Siedlungsgeographie 2005), S. 324

6 Der Teil einer Volkswirtschaft, deren wirtschaftliche Tätigkeiten nicht in der offiziellen Statistik erfasst sind

7 Vgl. Just, T./Thater, C., (Deutsche Bank Research, 2008), S.6 ff.

8 Vgl. Birg, H., (Die Weltbevölkerung 2004), S. 107

9 Vgl. o.V., Vereinte Nationen 1, S.21

10 Vgl. Kraas, F., Universität Köln

11 Vgl. Just, T./Thater, C., (Deutsche Bank Research, 2008), S.7 ff.

12 Vgl. Just, T./Thater, C., (Deutsche Bank Research, 2008), S.7 ff.

13 Vgl. o.V., Vereinte Nationen 3, S. 11

14 Vgl. Birg, H., (Die Weltbevölkerung 2004), S.109

15 Vgl. Kraas, F., (Megacities 2001), S. 147

16 Vgl. o.V., Vereinte Nationen 1, S.186

17 Vgl. Feldbauer, P./Parnreiter, C., (Megastädte 1997), S. 9 ff.

18 Vgl. Kraas, F., (Megacities 2001), S. 9

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Megacities. Wo sind die Grenzen des Wachstums?
Hochschule
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Neu-Ulm; früher Fachhochschule Neu-Ulm
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
25
Katalognummer
V125886
ISBN (eBook)
9783640313853
ISBN (Buch)
9783640317585
Dateigröße
793 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Megacities, Grenzen, Wachstums
Arbeit zitieren
Timo Maier (Autor:in), 2008, Megacities. Wo sind die Grenzen des Wachstums?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125886

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