Das Burnout-Syndrom in der Arbeitslosigkeit am Beispiel von Teilnehmern in Qualifizierungsmaßnahmen

Möglichkeiten zur Prävention durch aktive Maßnahmengestaltung durch die TrainerInnen


Hausarbeit, 2009

21 Seiten, Note: 2


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung

2 Definitionen
2.1 Burnout-Syndrom
2.1.1 Burnout-Syndrom nach Freudenberger
2.1.2 Burnout-Syndrom nach Burisch
2.2 Arbeitslosigkeit
2.3 Qualifizierungsmaßnahmen

3 Ausgangspunkte und Phasen des Burnout-Syndroms
3.1 Mögliche Ausgangspunkte
3.2. Phasen des Burnout-Syndroms
3.2.1 Ausgangspunkt Erwerbstätigkeit
3.2.2 Ausgangspunkt Arbeitslosigkeit

4 Burnout in der Arbeitslosigkeit

5 Burnout in Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose
5.1 Kurzfristige Qualifizierungsmaßnahmen
5.2 Langfristige Qualifizierungsmaßnahmen

6 Lösungsansatz

7 Schlussbetrachtung

8 Literaturverzeichnis

9 Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

Die Begriffe Burnout-Syndrom und Arbeitslosigkeit sind in der heutigen Zeit im-mer häufiger aus den Medien sowie aus Gesprächen zu vernehmen. Viele Men-schen haben das Gefühl, dass der Druck auf die angestellten Berufstätigen ei-nem ständigen Wachstum unterliegt und diese immer mehr leisten müssen, um sich ihren Arbeitsplatz zu sichern. Das subjektive Empfinden des Druckes durch Arbeitgeber, Vorgesetzte aber auch durch die Person selbst, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Während die Einen schon die längste Zeit über enormen Druck klagen, empfinden die Anderen die aktuelle Situation noch keineswegs als stressig.

Steigt der subjektiv empfundene Druck einer Person auf ein nur mehr schwer zu ertragendes Niveau, kann es neben psychosomatischen Symptomen, wie z.B. Magen- oder Verdauungsbeschwerden, auch zur Verringerung der Arbeitsmotivation bis hin zur innerlichen oder tatsächlichen Kündigung durch den Dienstnehmer kommen.

Der Umstand, dass der Mensch sich den Leistungsdruck selbst auferlegt, wobei hier die Motive unterschiedliche sein können {Streben nach besser bezahlten Positionen innerhalb des Unternehmens, Selbstverwirklichung oder einfach nur Angst um den Arbeitsplatz}, ist in manchen Fällen schon der Erste Schritt zum Burnout-Syndrom.

Wie oben beschrieben, legt der allgemein gestiegene Leistungsdruck in der Ar-beitswelt den Grundstein des Burnout-Syndroms. Es stellt sich nunmehr die Fra-ge, ob ein Burnout-Syndrom auch in Zeiten der Arbeitslosigkeit auftreten kann. Für die meisten Berufstätigen würde sich die Frage mit einem klaren „NEIN“ be-antworten. Wie sollte auch jemand, der nicht arbeitet und somit keinem Stress unterliegt an einem Burnout-Syndrom leiden. Doch auch der Arbeitslose unter-liegt einer Form von Stress, der sich zwar vom Stress des Berufstätigen unter-scheidet aber trotzdem als Belastung empfunden werden kann. Die Belastungen, denen der Arbeitslose unterliegen könnte, sind Zukunftsängste, das Gefühl kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft mehr zu sein, Geldsorgen und zu viel Frei-zeit.

2 Definitionen

In diesem Abschnitt sollen die Begriffe „Burnout-Syndrom“, „Arbeitslosigkeit“ und „Qualifizierungsmaßnahmen“ erläutert werden, um einen besseren Zugang zur Problemstellung zu schaffen.

2.1 Burnout-Syndrom

Für den Begriff Burnout-Syndrom existieren in der Literatur verschiedene Defini-tionen und Erläuterungen. Eine allgemein akzeptierte Definition des Burnout-Syndroms ist nur sehr schwer herzuleiten. Begründet wird dies vor allem da-durch, dass in der bisherigen Forschung weitestgehend nur auf eine bestimmte Gruppe von Personen eingegangen wurde (z.B. Lehrer oder Pflegepersonal) oder aber der Forschungsgegenstand zu weitläufig und zu allgemein definiert wurde (vgl. Burisch 2006: 14).

Das Wort „Burnout“ selbst stammt aus dem Englischen und ist mit „ausbrennen“ zu übersetzten.

Durch den Psychoanalytiker Herbert Freudenberger wurde der Begriff „Burnout“ 1974 im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit in die Fachliteratur eingeführt. „Er wurde hier auf eine Problematik aufmerksam, die für professionelle Helfer exis-tierte. Er beobachtete, wie aus aufopferungsvollen, pflichtbewussten und enga-gierten Helfern häufig Mitarbeiter wurden, die leicht reizbar sind, eine zynische Einstellung gegenüber den Klienten entwickeln und Symptome einer physischen und psychischen Erschöpfung zeigen. Diese Veränderung wurde als Burnout, als Ausbrennen bezeichnet“ (Blüml 95 / 97: 2).

Auf Grund der hohen Zahl verschiedenster Definitionen ist es im Zuge dieser Arbeit nicht möglich, sämtliche Definitionen anzuführen. In weiterer Folge soll aber aus Gründen der Vollständigkeit kurz auf die Definition nach Herbert Freu-denberger und Matthias Burisch eingegangen werden.

2.1.1 Burnout-Syndrom nach Freudenberger

Freudenberger, der sich wie bereits oben erwähnt, in seiner Arbeit mit Personen beschäftige, die einen helfenden Beruf ausüben, beschreibt das Burnout-Syndrom als einen sich langsam über einen längeren Zeitraum erstreckenden Zustand einer Person, die unter andauerndem Stress leidet. Diese permanente Belastung führt schließlich zu verringerter Motivation und damit rückläufiger Ar-beitsleistung. Auch die persönliche Einstellung und das Verhalten, vor allem ge-genüber den Klienten und Kollegen, ändern sich (vgl. Litzcke 2007: 156).

Ein weiterer von Freudenberger betrachteter Aspekt ist die zu hohe Erwartungs-haltung der betreffenden Person an die Umwelt.

„Ein Ausbrenner ist ein Mensch im Zustand der Ermüdung, der Frustration. Sie wird hervorgerufen, wenn sich der Betroffene auf einen Fall, eine Lebensweise oder eine Beziehung einlässt, die den erwarteten Lohn nicht bringt. (...) Aus-brennen bedeutet, sich entleeren. Die eigenen körperlichen und seelischen Re-serven [er]schöpfen. Sich selbst bei dem Versuch zerstören, unter Aufbietung aller Kräfte unrealistische Erwartungen zu verwirklichen, die selbst gesetzt oder vom Wertsystem der Gesellschaft aufgezwungen sind (Freudenberger / Richel-son 1983, 34/38)“ (zitiert nach Wüstner 2008: 134).

2.1.2 Burnout-Syndrom nach Burisch

„Burisch beschreibt Burnout als einen Zustand, der geprägt ist von Depression, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit und mangelnder Motivation, welcher in jedem Beruf [auch in der Arbeitslosigkeit] auftreten kann“ (Kutschera 2007: 10).

Burisch selbst lässt sich in seinem Buch auf keine konkrete verbale Definition des Begriffes Burnout ein. Vielmehr untersucht er eine Vielzahl von Definitionsversu-chen anderer Wissenschaftler und prüft sie auf ihre allgemeine Zulässigkeit.

Als umfassenste Definition zitiert Burisch in seinem Buch Schaufli & Enzmann wie folgt:

„Burnout ist ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand »norma-ler« Individuen. Er ist in erster Linie von Erschöpfung gekennzeichnet, begleitet von Unruhe und Anspannung (distress), einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation und der Entwicklung disfunktionaler Einstellungen und Verhaltensweisen bei der Arbeit. Diese psychische Verfassung entwickelt sich nach und nach, kann dem betroffenen Menschen aber lange unbemerkt bleiben. Sie resultiert aus einer Fehlpassung von Intentionen und Berufsrealität. Burnout erhält sich wegen ungünstiger Bewältigungsstrategien, die mit dem Syndrom zusammenhängen, oft selbst aufrecht (Schaufli & Enzmann, 1998, S. 36)“ (zitiert nach Burisch 2006: 19).

2.2 Arbeitslosigkeit

Unter Arbeitslosigkeit versteht man den Zustand, wenn eine Person über kein eigenes Einkommen aus einem sozialversicherungsrechtlichen Dienstverhältnis oder einer selbständigen Erwerbstätigkeit verfügt.

Die Arbeitslosigkeit kann nach folgenden Überbegriffen unterteilt werden: Natürliche / freiwillige Arbeitslosigkeit

- Niedriglohn-Arbeitslosigkeit: Wegen zu geringer Reallöhne sind bestimm-te Personen nicht bereit ihre Arbeitskraft anzubieten.
- Strukturelle Arbeitslosigkeit: Ändern sich die Produktionsstrukturen in be-stimmten Branchen, wird wegen der mangelnden oder falschen Qualifika-tion der betroffenen Personen Arbeitslosigkeit geschaffen.
- Friktionelle Arbeitslosigkeit: Oftmals wissen Arbeitslose nicht, dass offene Stellen am Arbeitsmarkt existieren, an denen sie wieder arbeiten könnten.

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Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Das Burnout-Syndrom in der Arbeitslosigkeit am Beispiel von Teilnehmern in Qualifizierungsmaßnahmen
Untertitel
Möglichkeiten zur Prävention durch aktive Maßnahmengestaltung durch die TrainerInnen
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
2
Autor
Jahr
2009
Seiten
21
Katalognummer
V126698
ISBN (eBook)
9783640329397
ISBN (Buch)
9783640331246
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Burnout, Arbeitslosigkeit, Arbeitslos, Qualifizierung, Schulungsmaßnahmen, Burnout-Syndrom, Burnoutsyndrom
Arbeit zitieren
Mario Gutschi (Autor:in), 2009, Das Burnout-Syndrom in der Arbeitslosigkeit am Beispiel von Teilnehmern in Qualifizierungsmaßnahmen , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126698

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