Das technisch-konstruktive Bauen sollte einen essentiellen Bestandteil des technisch orientierten Sachunterrichts darstellen.
Am Beispiel der Kragbogenbrücke sollen Kinder auf naiv-spielerische Weise mit der Thematik "Bauen und Konstruieren" in Berührung kommen und erste handelnde Erfahrungen mit technischen Problemstellungen machen.
1. Übersicht über die Einheit
Im Sachunterricht sollen die SuS erste Erfahrungen mit der Thematik „Bauen und Konstruieren“ machen. Zunächst auf naiv-spielerische Weise. In dieser Einheit sollen die Kinder handelnd und entdeckend an ersten technischen Problemstellungen arbeiten.
Die Einheit bietet somit eine erste Hinführung zum statisch-konstruktivem Bauen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Lernbedingungen
2.1 Allgemeine Lernbedingungen
Die Klasse 2a wird von 23 Kindern (11 Jungen, 12 Mädchen) besucht. Die Klassenlehrerin Frau E. unterrichtet die Kinder seit Beginn der 1. Klasse. Sie unterrichtet dort Mathe, Deutsch, Sachunterricht, Kunst und evangelische Religion und ist somit täglich mehrere Stunden in ihrer Klasse. Ich unterrichte Sachunterricht seit ca. 8 Wochen in dieser Klasse in Doppelsteckung mit meiner Mentorin und hospitiere darüber hinaus noch 3 weitere Stunden wöchentlich in Mathematik und Deutsch.
Im Allgemeinen herrscht in der Klasse eine angenehme und freundliche Atmosphäre. Das Arbeitsund Sozialverhalten ist im Großen und Ganzen gut. Die Kinder gehen freundlich miteinander um, jedoch wenn Absprachen getroffen werden müssen oder auch in den Pausen kommt es häufig zu Streit zwischen einzelnen Kindern.
Das Leistungsvermögen der Kinder ist jedoch sehr unterschiedlich.
Sofie, Caroline, Ansgar und Silvio tragen im Wesentlichen zum Unterrichtsgeschehen bei. Sie arbeiten in der Regel intensiv im Unterricht mit und können Arbeitsaufträge schnell und konzentriert umsetzen.
Auch Robin beteiligt sich häufig im Unterricht und ist engagiert, jedoch bringen seine Beiträge das Unterrichtsgeschehen nicht in dem Maße voran, wie bei den oben genannten Kindern.
Luca und Emma sind auch zu den leistungsstarken Kindern zu zählen, jedoch melden sie sich selten aus eigener Initiative und müssen oft ermuntert werden.
Ihre Beiträge sind jedoch gut. Arbeitsaufträge können sie schnell und konzentriert umsetzen. Luca gehört neben Sofie und Laura zu den Kindern die mit Arbeitsaufträgen meist sehr schnell fertig sind.
Laura ist zwar in den Arbeitsphasen schnell und gut, jedoch meldet sie sich nur selten. Oft scheint ihr spontan etwas einzufallen, woraufhin sie sich meldet. Wenn sie jedoch drangenommen wird, zieht sie ihre Meldung zurück und möchte auch wenn sie ermuntert wird nichts sagen. Sie ist gelegentlich durch Gespräche mit Sofie abgelenkt und muss daran erinnert werden, welche Arbeits- und Gesprächsregeln gelten.
Antonia und Marius sind eher still und zurückhaltend. Jedoch können sie sehr konzentriert arbeiten und es fällt ihnen leicht Arbeitsaufträge umzusetzen. Wenn sie sich am Unterrichtsgeschehen beteiligen bringen sie dieses meist mit guten Beiträgen voran. Rita, Tobias, Justin, Janet, Sarah-Michelle und Moritz befinden sich im mittleren bis oberen Leistungsfeld. Sie sind im Unterricht ebenfalls motiviert und beteiligen sich aktiv, jedoch fällt es ihnen teilweise noch schwer Schlussfolgerungen aus Sachverhalten zu ziehen und Dinge zu begründen.
Marie und Kristina beteiligen sich wenig am Unterrichtsgeschehen. Arbeitsaufträge können sie in der Regel umsetzen, jedoch langsamer als oben genannte Kinder.
Patrick und Niklas gehören zu den eher schwachen Kindern. Sie sind aber trotzdem bemüht sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen und diesem zu folgen. Niklas hat Probleme Arbeitsaufträge schnell zu lesen und diese zu erfassen bzw. Dinge schriftlich zu erarbeiten, da er eine Lese-Rechtschreibschwäche hat.
Jana und Julia arbeiten im Unterricht kaum mit. Das Umsetzen von Arbeitsaufträgen fällt ihnen schwer.
Edgar arbeitet im Unterricht gar nicht mit. Er schafft es kaum Arbeitsaufträge umzusetzen und diese in einer angemessenen Zeit zu bearbeiten. Er ist unkonzentriert und auch trotz mehrmaligen direkten Ansprechens scheint er sich nicht auf den Unterricht konzentrieren zu können.
Zur visuellen Unterstützung gibt es Symbolkarten, die an die Tafel gehängt werden. Diese zeigen die jeweilige Arbeitsphase an. Es gibt diese Karten für Zuhören, Flüstern, Leise sein und Lesen. In der Regel erinnert es die Kinder daran und verstärkt das gewünschte Arbeitsverhalten.
Die Triangel ist für die Kinder ein bekanntes Ritual, welches das Ende oder Unterbrechungen von Arbeitsphasen ankündigt oder die Kinder daran erinnert leiser zu arbeiten.
2.2 Spezielle Lernbedingungen
Die SuS stehen dem Fach Sachunterricht sehr motiviert und interessiert gegenüber. Die heutige Stunde ist die Einführungsstunde zu dem Thema „Brückenbau“. Im Sachunterricht haben die SuS noch keine Erfahrungen mit dem Thema Bauen gesammelt. Allerdings sind sicherlich die meisten Kinder mit diesem Thema in Berührung gekommen. Einige haben spielerisch zu Hause oder auch im Kindergarten erste Bauerfahrungen mit Holzbausteinen oder Baukästen sammeln können. Auch die Kinder, die vielleicht noch nie etwas gebaut haben, kennen aus ihrer Umwelt verschiedene Bauwerke und natürlich auch Brücken. Diese Vorerfahrungen der Kinder sind für diese Stunde ausreichend.
Der Stundeneinstieg und auch die Reflexionsphase finden im Sitzkreis statt. In der Klasse ist hierfür eine Ecke mit Bänken eingerichtet. Der Sitzkreis ist den SuS sehr vertraut. Jedoch muss hier darauf geachtet werden, dass bestimmt Kinder nicht zusammen sitzen. Edgar sollte auf keinen Fall neben Robin sitzen. Jedoch lenkt Edgar auch andere Kinder ab, wenn sie neben ihm sitzen, jedoch nicht so stark wie Robin. Daher werden die Kinder Gruppenweise in den Sitzkreis gehen, so dass ich darauf achten kann, welche Kinder wo sitzen.
Die Konstruktionsphase findet in Partnerarbeit statt. Diese Arbeitsform ist den SuS bekannt und in der Regel können kooperieren sie gut miteinander.
Patrick hat in der Klasse leider eine Außenseiterrolle. Daher übernehme ich hier die Zuweisung zu einer Gruppe. Da es 23 Kinder sind, erfordert dies sowieso die Bildung einer Dreiergruppe. Patrick wird mit Emma und Jana zusammen arbeiten, da beide ein sehr gutes Sozialverhalten haben und schon mit ihm zusammengearbeitet haben.
3. Sachanalyse
Unter einer Brücke versteht man ein Bauwerk, welches einen Übergang über Wasser, Täler, Straßen oder andere Verkehrswege möglich macht.
Die Kragbogenbrücke gilt als die älteste steinerne Brückenform. Sie stammt aus der vorrömischen Zeit.
Die Konstruktionsweise dieser Brücke entwickelte sich aus dem Erfordernis größere Abstände zu überbrücken, bei denen Balkenbrücken ungeeignet waren.
Das Konstruktionsprinzip besteht darin, dass ein Stein über den anderen vorgeschoben wird, und zwar genau so weit, dass der Stein nicht kippen kann. Dieses Vorschieben wird auch vorkragen genannt, was den Ursprung für den Namen der Brücke gibt.
Das Gleichgewicht des vorgekragten Steines wird erreicht, indem sein Schwerpunkt über dem des unteren Steines liegt. Wenn jedoch der auskragende Teil durch eine zusätzliche Last beansprucht wird, also etwa durch weitere Steine die auf ihm lasten, dann ist die Standsicherheit der auskragenden Steine nicht mehr gewährleistet. Die auskragenden Steine würden kippen oder im schlechtesten Fall das gesamte Bauwerk.
Aus statisch-konstruktiver Sicht ist es daher notwendig, dass Gegengewichte verwendet werden.
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