Finanzierung aus dem Dritten Sektor

Private Mittel für den gemeinnützigen Zweck


Seminararbeit, 2008

52 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Der deutsche Dritte Sektor – Überblick und Analyse
2.2 Zur Multifunktionalität des Dritten Sektors
2.3 Der Dritte Sektor in unterschiedlichen Diskursen
2.4 Der Dritte Sektor als Arbeitsfeld von Nonprofit-Organisationen
2.5 Zur Finanzierung des Dritten Sektors

3. Gemeinnützigkeit
3.1 Begriff und Geschichte
3.2 Rahmenbedingungen
3.3 Definition gemeinnütziger Zwecke
3.4 Bedeutung des Gemeinnützigkeitsstatus
3.5 Bereiche Kultur und Umwelt

4. Der Mäzen als Ursprungsform des bürgerschaftlichen Engagements
4.1 Definition des Mäzenatentums
4.2 Der heutige Mäzen und seine Ausprägungen

5. Ehrenamt und Bürgerengagement
5.1 Begriffe
5.2 Rechtliche Regelungen
5.3 Handlungsfelder
5.4 Organisatorischer Rahmen
5.5 Umfang, Motive und demografische Struktur
5.6 Soziologie des freiwilligen Engagements

6. Struktur und wirtschaftliche Bedeutung von Spenden
6.1 Begriff der Spende
6.2 Formen der Spende
6.3 Die Elemente des Spendenmarktes und ihr Beziehungsgefüge
6.3.1 Der Spender
6.3.2 Spendenorganisationen und ihre Spendenempfänger
6.3.3 Marktregulatoren und Transaktionshelfer
6.4 Die steuerrechtliche Behandlung von Spenden
6.5 Spenden – eine zusammenfassende Betrachtung

7. Gemeinwohl – Perspektiven
7.1 Gemeinwohl und Verantwortung
7.2 Staat und Gesellschaftspolitik

8. Resümee und Ausblick

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit zum Thema „Finanzierung aus dem Dritten Sektor: Private Mittel für den gemeinnützigen Zweck“ beschäftigt sich mit dem Dritten Sektor im Kontext von bürgerschaftlichem Engagement und seinen vielfachen Ausprägungen. Im Zentrum der Beobachtung soll dabei insbesondere die Rolle des Bürgers als Wohltäter und Förderer gemeinnütziger Aktivitäten stehen. Des weiteren soll die Frage geklärt werden, wie das wechselseitige Verhältnis von Staat und Bürger innerhalb des Dritten Sektors strukturiert ist und welche Auswirkungen diese Struktur auf die einzelnen Bereiche des Nonprofit-Sektors hat. Neben dem in diesem Kontext wichtigen Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie dem Bereich Kultur, werden auch andere Tätigkeitsfelder des Dritten Sektors in die Analyse mit einbezogen.

Gemäß der aktuellen Debatte über die Zukunft der modernen Gesellschaft konzentriert sich der erste Teil der Ausarbeitung auf einen Überblick über den deutschen Dritten Sektor sowie auf eine nähere Analyse seiner Leistungsträger. In diesem Zusammenhang gilt es den deutschen Dritten Sektor speziell als Schaffensraum für bürgerschaftliches Engagement zu betrachten. Vor diesem Hintergrund lässt sich auch die Frage stellen, inwiefern sich Bürgerengagement im Zeitalter von Globalisierungs- und Individualisierungstendenzen verändert und durch welche Funktionen des Dritten Sektors diesen Veränderungen entgegengewirkt werden könnte. Gleichzeitig wird die Finanzierungsstruktur des Sektors unter der Berücksichtigung staatlicher sowie privater Akteure dargelegt. Während auf der einen Seite die wirtschaftlichen Vorteile des Gemeinnützigkeitsstatus aus der Sicht von Dritte-Sektor-Organisationen betrachtet werden, soll auf der anderen Seite der Blick speziell auf die privaten Förderer des Sektors sowie ihre finanziellen Fördermöglichkeiten bezüglich dieser Organisationen gerichtet werden.

In diesem Zusammenhang ist es Ziel der Arbeit, die beiden Formen des bürgerschaftlichen Engagements, Ehrenamt und Spenden, samt ihrer einzelnen Elemente und Charakteristika zu untersuchen. Insbesondere gilt es an dieser Stelle heraus zuarbeiten, von welcher ideellen und monetären Bedeutung Ehrenamt und Spende für den gemeinnützigen Sektor und den darin agierenden Institutionen sind. Zuletzt werden in einer abschließenden Betrachtung die Perspektiven des Gemeinwohls beziehungsweise Bürgerengagement in Hinblick auf Staat und Gesellschaftspolitik diskutiert.

2. Der deutsche Dritte Sektor – Überblick und Analyse

Der erste Gliederungspunkt der vorliegenden Arbeit soll einen Überblick über den deutschen Dritten Sektor sowie seine Organisationen verschaffen. Hierfür werden zunächst die Entstehung und Entwicklung des Begriffs Dritter Sektor angeführt. In einem zweiten Schritt sollen die Funktionen des deutschen Dritten Sektors erklärt sowie ihre Bedeutung für die beiden anderen Sektoren, Staat und Markt, herausgestellt werden. An dieser Stelle beschäftigt sich die Arbeit auch mit einer Darstellung differenzierter Diskurszusammenhänge, die den Dritten Sektor aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Perspektiven betrachten und seine Leistungen gegenüber den übrigen Sektoren herausstellen. Weiterhin wird der Dritte Sektor als Arbeitsmarkt von Nonprofit-Organisationen (im Folgenden auch als NPO abgekürzt) vorgestellt, indem diese Organisationen als Schaffensraum für allgemeines sowie privates bürgerschaftliches Engagement untersucht werden. Zuletzt findet eine Darstellung der Finanzierung des Dritten Sektors statt, wobei auch auf die Rolle von privaten Mitteln als Einnahmequelle von Dritte-Sektor-Organisationen verwiesen wird.

2.1 Definition und Ansatz des Dritten Sektors

Ihren Ursprung haben Begriff und Ansatz des Dritten Sektors in den Vereinigten Staaten. Der Soziologe Amitai Etzioni macht zu Beginn der 1970er Jahre auf die Existenz des Dritten Sektors als einer dritten Alternative aufmerksam. In diesem Sinne bezeichnet der Amerikaner den Dritten Sektor als „a third alternative, indeed sector (...) between the state and the market“ und veröffentlicht dieses neue Konzept in seinem Aufsatz „The Third Sector and Domestic Mission“. 1 Die Beschreibung Etzionis von einem Dritten Sektor verdeutlicht, dass sich dieser Bereich zwischen die bekannten Sektoren stellt und dabei selbst zu einem Sektor wird. Mit seinem Hinweis auf einen zusätzlichen, neuen Sektor steuert Etzioni im doppelten Sinne gegen den Trend der damaligen Zeit. So weist er die Europäer auf die Notwendigkeit eines Dritten Sektors hin, indem er ihnen erklärt, dass der Staat aufgrund von Überlastungsgefahren nicht in allen Bereichen Regelungen vornehmen kann und einer weiteren Instanz bedarf. Gegenüber den Amerikanern spricht Etzioni die Warnung aus, zuviel vom Markt zu verlangen.2 Die Zielsetzung von Etzionis Artikel „The Third Sector and Domestic Mission“ besteht zusammenfassend darin, neue Wege der Leistungserstellung im öffentlichen Interesse und für das allgemeine Wohl aufzuzeigen. In diesem Kontext werden Dritte-Sektor-Organisationen von ihm als organizations for the future identifiziert, welche sich der positiven Seiten des Marktes und des Staates bedienen und diese miteinander zu verbinden versuchen.3 Etzionis Theorie vom Dritten Sektor bleibt nicht ohne Auswirkungen in den USA, speziell in den Bereichen der Verwaltungswissenschaften und der Wissenschaftstheorie. So begründet die Reagan-Administration ihre Kürzungen der Sozialausgaben mit der Erklärung, dass die Dritte-Sektor-Organisationen durch Spendenleistungen entstandene Finanzierungslücken schließen könnten.4 Parallel stellen sich Wissenschaftstheoretiker und namhafte Ökonomen wie Avner Ben-Ner (1986), Henry Hansmann (1987), Estelle James und Susan Rose-Ackerman (1986) sowie Bert A, Weisbrod (1988) die zentrale Frage, inwiefern die Existenz des Third Sector als Reaktion auf Markt- und Staatsversagen zurückführbar ist.5 Im Gegensatz zu den USA etabliert sich eine Dritte-Sektor- Forschung in Europa eher zögerlich. Auch stehen hier hauptsächlich Aspekte der speziellen Handlungslogik des Dritten Sektors, wie Solidarität, Gemeinwohlorientierung und gesellschaftliche Nützlichkeit im Vordergrund.6 Speziell in Deutschland wird der Dritte Sektor samt seiner Ausprägungen ab Mitte der 1980er Jahre stark diskutiert. So spricht Ronge im Jahre 1992 vom Phänomen einer zunehmenden „Ausfransung des Staates durch Auslagerung und Verselbstständigung von Aufgaben und Organisationen, einer Tendenz zur Halbstaatlichkeit und Privatisierung.“ 7

Gemäß der aktuellen Literaturquellen handelt es sich beim Dritten Sektor um eine Bereichsbezeichnung oder genauer um ein heuristisches Modell, welches sich vorrangig auf die Meso-Ebene seiner gemeinnützigen Organisationen bezieht. Auf diese Weise scheint sich der Dritte Sektor auf den ersten Blick vom bürgerschaftlichen Engagement abzugrenzen. Letzteres wird als individuelle, gemeinwohlorientierte, freiwillige und unentgeltliche Aktivität definiert und zielt damit auf die Mikro-Ebene des Einzelnen ab.8 Eine Beziehung zwischen dem Dritten Sektor und dem bürgerschaftlichen Engagement ist jedoch unserer Meinung nach unmittelbar gegeben. Dies basiert auf der Tatsache, dass gemeinwohlorientiertes Handeln heutzutage fast ausschließlich in Dritte-Sektor-Organisationen stattfindet beziehungsweise über diese Organisationen gesteuert wird. Diesen Zusammenhang gilt es in der vorliegenden Arbeit näher zu untersuchen, indem speziell auf die Handlungsmöglichkeiten des einzelnen Bürgers innerhalb des Sektors eingegangen werden soll. Das bürgerschaftliche Engagement wird durch private Mittel insbesondere in den Bereichen, in denen der Staat weniger aktiv ist, gewährleistet. Dieses Verhältnis soll anhand von mehreren Beispielen herausgestellt werden.

2.2 Zur Multifunktionalität des Dritten Sektors

Betrachtet man den Dritten Sektor unter Berücksichtigung der großen Dienstleistungsverbände, der vielseitigen lokalen Vereinslandschaft und dem ausgeprägten Stiftungswesen, so kann von einer Multifunktionalität des Sektors gesprochen werden.9 Multifunktionalität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Dritte-Sektor-Organisationen im Gegensatz zu Firmen und staatlichen Behörden nicht auf eine primäre Funktionswahrnehmung festgelegt sind. Vielmehr zeichnen sie sich durch einen Funktionsmix aus.10 Durch die Funktionsübernahme übriger Sektoren, wie der des Staates (1. Sektor) und der des Marktes (2. Sektor) findet eine Annäherung an diese Sektoren statt. Darüber hinaus konzentrieren sich Dritte-Sektor-Organisationen auf die Wahrnehmung unterschiedlicher gesellschaftlicher Aufgaben und beziehen somit den Pol Gesellschaft beziehungsweise Familie in ihr Aufgabengebiet mit ein.11 Eine nähere Untersuchung der wechselseitigen Verhältnisse der drei Sektoren verdeutlicht die ökonomische, politische und soziale Ausprägung des Dritten Sektors. Mit der ökonomischen Funktion der Dienstleistungserstellung haben Dritte-Sektor-Organisationen Anteil am Sektor Markt. So grenzen unternehmensnahe Stiftungen beispielsweise an einen Bereich, der sowohl den zweiten Sektor Wirtschaft als auch den Dritten Sektor miteinander verknüpft. Mit ihrer Funktion der Bündelung, Artikulation und Vermittlung von

Interessen sind Dritte-Sektor-Organisationen gleichzeitig politische Akteure, die in den Sektor Staat hineinwirken. Zuletzt erfüllen sie als häufig lokal verankerte oder sich über Mitgliedschaft konstituierende Organisationen wichtige Funktionen der sozial-kulturellen Integration und Sozialisation.12

Durch die oben beschriebene Multifunktionalität sind Dritte-Sektor-Organisationen in der Lage, zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zu vermitteln. Gerade aus diesem Grund sind sie für den Bürger wie auch für den Staat gleichermaßen interessant. Während der Bürger den Dritten Sektor als Element gesellschaftlicher Integration und eine Art mobilisierbare Ressource gegen Staat und Politik versteht, sieht der Staat im Dritten Sektor die Möglichkeit der Legitimation und Umsetzung der eigenen Politik.13 Nicht ohne Grund sind Dritte-Sektor-Organisationen willkommene Partner für sozialpolitisch relevante Bereiche, für internationale Aktivitäten sowie für den Umweltschutz. „Auf der Input-Seite des politisch-administrativen Systems können Dritte-Sektor-Organisationen aus staatlicher Sicht zentrale Unterstützungsleistungen erbringen und damit wesentlich zur Legitimation staatlichen Handelns beitragen.“ 14 Dass ein derartiges Idealmodell in der Realität seine Anwendung findet, zeigt sich in der vielgestaltigen Symbiose zwischen dem Staat und dem Nonprofit-Sektor. Ersterer fungiert als Geldgeber und Garant der politischen und rechtlichen Ordnung. Der zweite dagegen übernimmt im Gegenzug Funktionen, welche andernfalls allein dem Staat zukämen. In monetärer Hinsicht ist der deutsche Nonprofit-Sektor nämlich einer der am meisten staatszentrierten und staatsabhängigen seiner Art.15

Obwohl Dritte-Sektor-Organisationen viele Funktionen anderer Sektoren übernehmen, sind an dieser Stelle auch eventuelle Zuordnungsprobleme zu nennen. So grenzt sich erstens der Dritte Sektor von der öffentlichen Verwaltung durch ein geringeres Maß an Amtlichkeit seiner Organisationen ab. Zweitens zeichnen sich die Organisationen im Unterschied zu Firmen und Unternehmen durch ein so genanntes nonprofit-constraint aus. Dieses Modell zielt zwar auf die Erwirtschaftung von Gewinnen ab, verbietet jedoch die Ausschüttung dieser an ihre Mitglieder oder Mitarbeiter. Stattdessen ist eine Reinvestition der Gewinne in die Institutionen vorgesehen. Als drittes und letztes Abgrenzungsmerkmal ist die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft von Dritte-Sektor-Organisationen zu nennen. Diese differenzieren die Organisationen von dem Pol Gesellschaft beziehungsweise Familie. Dritte-Sektor-Organisationen zeichnen sich somit durch Mitgliedschaft und Mitarbeit von Bürgern aus, die auf jeweils individuellen Entscheidungen beruhen.16

2.3 Der Dritte Sektor in unterschiedlichen Diskursen

Aus der Multifunktionalität des Dritten Sektors folgt seine Einbindung in unterschiedliche Diskurse. Gegenwärtig lassen sich mindestens sechs verschiedene Kontexte herausstellen, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll. Bei den Diskursen handelt es sich um Wohlfahrtsproduktion, Sozialpolitik, Demokratie, Zivilgesellschaft, Soziale Integration und Zukunft der Arbeit. Die Diskurszusammenhänge sollen im einzelnen einen Überblick darüber verschaffen, welche wichtigen Aufgaben der Dritte Sektor mit seinen Aktivitäten übernimmt. Neben dem Verhältnis von Staat und Dritte-Sektor-Organisationen wird ein besonderes Augenmerk auf die Rolle des einzelnen Bürgers gelegt.

Zunächst wird der Dritte Sektor im Kontext der Wohlfahrtsproduktion betrachtet. Wie bereits in Abschnitt 1.2 erwähnt, treten Dritte-Sektor-Organisationen als Hersteller von sozialen Dienstleistungen auf. Sie übernehmen in Form von Wohlfahrtsverbänden, als Beschäftigungsgesellschaften oder auch als Sport- und Kulturvereine die Rolle von alternativen Wohlfahrtsproduzenten. Betrachtet man das Verhältnis von Staat, Markt und Drittem Sektor im Hinblick auf die Wohlfahrtsproduktion, so wird angenommen, dass Prozesse mit Hilfe von Dritte-Sektor-Organisationen schneller und gezielter durchsetzbar sind. Begründet wird dies einerseits mit dem hohem Innovationspotential von Dritte-Sektor-Organisationen sowie der konkreteren Orientierung an gesellschaftlichen Bedürfnissen, da Dritte-Sektor-Organisationen wettbewerbsorientierter arbeiten müssen. Als ein zweites Argument kann die Ressourcenvielfalt dieses Sektors angeführt werden, die sich beispielsweise in Solidarität, multiplen Finanzquellen in Form von Zeit- und Geldspenden der Bürger sowie staatlichen Zuschüssen und Eigenerwirtschaftung von Mitteln äußert.17 Die Wohlfahrtsproduktion in Deutschland wird somit durch ein Zusammenwirken von Staat, Markt und Dritte-Sektor-Organisationen gewährleistet, wobei auch einzelne Privatbürger durch oben genannte Beiträge wie Spenden und Ehrenamt als Wohlfahrtsproduzenten agieren können.

Als zweiter Punkt soll an dieser Stelle die Sozialpolitik im Kontext des Dritten Sektors betrachtet werden. Um die Wohlfahrtsproduktion in Deutschland zu fördern, greift der Staat im Rahmen der Sozialpolitik auf unterschiedliche institutionelle Arrangements beziehungsweise auf vier Gruppen von Leistungsproduzenten zurück. Zuerst wären hier zentrale und lokale Dienstleistungserbringer der öffentlichen Hand zu nennen. Des weiteren fallen unter diese Kategorie private, gewinnorientierte Unternehmen sowie Dritte-Sektor-Organisationen und informelle Leistungssysteme von Familie und Nachbarschaft.18 Insbesondere die Einbindung von Dritte-Sektor-Organisationen in Deutschland durch das so genannte Subsidiaritätsprinzip 19 ist ein wichtiger Faktor bei der Realisierung der Sozialpolitik. Neben dem Vorteil einer gesicherten Finanzierung durch staatliche Mittel, bringt das Subsidiaritätsprinzips nicht selten eine gewisse staatliche Abhängigkeit der jeweiligen Organisationen sowie eine Einflussnahme staatlicherseits mit sich.20 Zudem ist als kritischer Aspekt anzuführen, dass das Subsidiaritätsprinzip Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engagement innerhalb der Dritte-Sektor-Organisationen hat. So haben Organisationen in Bereichen wie Gesundheitswesen und Soziale Dienste mehr Vollzeitbeschäftigte aufzuweisen als Organisationen, die zu den Bereichen Kultur und Erholung sowie Umwelt- und Naturschutz gezählt werden.21 Neben dem Subsidiaritätsprinzip ist an dieser Stelle auch die staatliche Förderung durch steuerrechtliche Privilegierung auf private Gemeinwohlaktivitäten des Dritten Sektors wie beispielsweise Spenden zu nennen. Die systematische Förderung der Spendenbereitschaft durch den Staat soll auf aktives Engagement des Bürgers abzielen und somit die Entwicklung des Dritten Sektors stärken.22 Zusätzlich soll die Nähe des Dritten Sektors und seiner Organisationen zum Staat auch über das Steuerrecht und Spendenwesen intensiviert werden. Detailliertere Ausführungen zum Bereich der Spenden finden sich unter dem Gliederungspunkt 5 Struktur und wirtschaftliche Bedeutung von Spenden.

Als eine dritte bedeutende Kontextbedingung für den Dritten Sektor soll die Demokratie angeführt werden. Dritte-Sektor-Organisationen gehören gemäß dem Demokratiekontext zu Orten der Interessenbündelung, Interessenartikulation und Interessenvertretung.

Das „soziale Kapital“23, welches intern auf Persönlichkeitsentwicklung und Vertrauensbildung des Bürgers wirken soll, trägt extern zur Effektivität und Stabilität demokratischer Regierungen bei.24 Dem gemäß bildet der Staat mit seinem demokratischen System das Fundament für bürgerschaftliches Engagement in Vereinen, Stiftungen und anderen Organisationen.25

Während unter dem Demokratieaspekt des Dritten Sektors vor allem die Funktion der Interessenvermittlung im Vordergrund steht, wird unter dem Gesichtspunkt der sozialen Integration die Rolle von Dritte-Sektor-Organisationen als Hersteller des sozialen Zusammenhalts verstanden.26 Durch den sozialen Kitt sollen insbesondere die mit Modernisierungsprozessen einhergehenden gesellschaftlichen Bindungsverluste relativiert werden. Demnach kann die Schlussfolgerung gemacht werden, dass Dritte-Sektor-Organisationen die Defizite der traditionellen Bereiche wie Familie, Arbeit und öffentliches Leben ausgleichen und dem Einzelnen eine Einbindung in die Gemeinschaft ermöglichen. Unter Berücksichtigung dieses Punktes erfüllen Dritte-Sektor-Organisationen wichtige sozialintegrative Aufgaben, ohne die sowohl eine Interessenartikulation als auch eine Interessenvertretung nicht denkbar wäre.

Der Zusammenhang zwischen Drittem Sektor und Zivilgesellschaft kann mit Hilfe einer Begriffsverwendung der Europäischen Union erklärt werden. Im Jahre 2001 bezeichnete diese Dritte-Sektor-Organisationen als „organisierte Zivilgesellschaft“, womit auf jenen Teil der Zivilgesellschaft verwiesen wird, der sich durch Organisationen artikuliert und letztlich den Dritten Sektor ausmacht.27 Hervorzuheben ist an dieser Stelle der Beitrag der Nonprofit-Organisationen zur Herausbildung und Förderung einer gemeinsamen Grundeinstellung der Bürger. Diese kann als Gemeinsinn bezeichnet werden und gilt als wesentliche Voraussetzung der Zivilgesellschaft.28 Im Rahmen eines normativen Entwurfs stellt der Dritte Sektor somit die zivilgesellschaftliche Struktur dar, in der Organisationen unabhängig vom Staat, teils in Opposition zu ihm, gewaltfrei und kooperativ agieren.29 Dem Dritten Sektor wird somit mit seinem Set von Organisationen, Einrichtungen und Initiativen eine maßgebliche Realisierungsrolle vom Staat zugeschrieben. Folglich kann er als organisatorischer Kern der Zivilgesellschaft und somit des bürgerschaftlichen Engagements aufgefasst werden.

Zuletzt soll der Dritte Sektor unter dem Aspekt Zukunft der Arbeit betrachtet werden. Gerade in Anbetracht der Diskussion zur Krise der Arbeitsgesellschaft hat der Dritte Sektor mit seinen verschiedenen Beschäftigungsformen – hauptamtlich, nebenberuflich, ehrenamtlich und auf Honorarbasis - einen hohen Stellenwert. Die arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Sektors wird insbesondere deutlich, wenn man die Zahl der in Nonprofit-Organisationen vorhandenen Beschäftigten berücksichtigt. Einer Erhebung des Johns Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project 30 zufolge, übten im Jahre 1995 rund 2,1 Millionen Bundesbürger eine Vollzeit-, Teilzeit-, oder geringfügige Beschäftigung im Nonprofit-Sektor aus. Umgerechnet in Vollzeitäquivalente entsprach diese Zahl etwa 1,4 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen beziehungsweise einer Gesamtbeschäftigung von fast 5 Prozent.31 Betrachtet man die Beschäftigungspotentiale des Sektors, so wären durch eine verstärkte monetäre Unterstützung durch den Staat eine Entlastung des Arbeitsmarktes sowie ein verstärktes bürgerschaftliches Engagement in diesem Sektor zu erwarten.

Betrachtet man die Einbindung des Dritten Sektors in die verschiedenen gesellschaftspolitischen Diskurse, so lässt sich sagen, dass erst eine Kombination der zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen die Multifunktionalität von Dritte-Sektor-Organisationen ermöglicht.

2.4 Der Dritte Sektor als Arbeitsfeld von Nonprofit-Organisationen

In Deutschland deckt der Dritte Sektor ein weites Spektrum an Organisationen ab, welches sowohl große Wohlfahrtsverbände als auch Sport- und Kulturvereine oder Initiativen im Bereich Ökologie, Kultur oder Selbsthilfe einschließt.32 Um einen Überblick über den Dritten Sektor als Arbeitsfeld speziell von Nonprofit-Organisationen zu geben, wird an dieser Stelle die Nonprofit-Organisation folgendermaßen definiert. Der aus dem angelsächsischen Sprachgebrauch stammende Begriff „nonprofit“ bedeutet sinngemäß interpretiert „not-for-profit“. Diese Definition schließt ein, dass der Zweck von Nonprofit-Organisationen nicht in der reinen Gewinnerzielung, sondern der Gewinnverwendung begründet ist.33 Unter diesem Aspekt der Nutzer-Orientierung dürfen Nonprofit-Organisationen zwar keine Gewinne ausschütten, jedoch Gewinne als Mittel zur Sicherung des Förderauftrags und der langfristigen Zweckerfüllung erzielen. Im Rahmen des John Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project wird mit einer einheitlichen Definition gearbeitet, die vorrangig an operativen Kriterien ausgerichtet ist.

„Danach sind zum Nonprofit-Sektor alle diejenigen Organisationen zu rechnen, die formell strukturiert, organisatorisch unabhängig vom Staat und nicht gewinnorientiert sind, eigenständig verwaltet werden sowie keine Zwangsverbände darstellen.“ 34

Die formelle Struktur von Nonprofit-Organisationen bezieht sich auf eigenständige Rechtsformen, die in Deutschland vom eingetragenen Verein über die private Stiftung bis hin zur gemeinnützigen GmbH und gemeinnützigen Genossenschaft reichen. Auch zählen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Verbraucherorganisationen und Bürgerinitiativen aller Art zum Tätigkeitsfeld von Nonprofit-Organisationen.35 Neben der Vielfalt der Rechtsformen ist an dieser Stelle die Vielzahl der Nonprofit-Organisationen zu nennen. Diese entspricht gemäß einer Vereinsstatistik der V&M Service GmbH aus dem Jahre 2000 einer Anzahl von 681.000 Nonprofit-Organisationen.36 Während die formelle Struktur auf die Rechtsform verweist, beschreibt die organisatorische Unabhängigkeit vom Staat in erster Linie die Eigenständigkeit der Verwaltung sowie die Unabhängigkeit der Leitungsgremien. Darüber hinaus beruht die Mitgliedschaft in einer Nonprofit-Organisation auf freiwilliger Zustimmung.37 Schließlich werden NPO zu einem gewissen Grad von freiwilligen Leistungen getragen, wozu ganz wesentlich auch ehrenamtliches Engagement sowie Spendenleistungen zu zählen sind.38

Um den Nonprofit-Sektor quantitativ zu bewerten und vor allem seine ökonomische Relevanz deutlich zu machen, hat das Johns Hopkins-Projekt den Sektor anhand der Kriterien „Beschäftigte“ (berechnet in Vollzeitäquivalente) sowie „Ausgaben“ erfasst. Aus einer Gegenüberstellung dieser beiden Größen wird deutlich, dass allein die Gesamtausgaben des Nonprofit-Sektors im Jahre 1995 bei beachtlichen 135 Milliarden Mark liegen, ein Wert, der in etwa 4 Prozent des Bruttosozialprodukts entspricht.39 Das ökonomische Gewicht des Nonprofit-Sektors zeigt sich auch in der Beschäftigung von 1,4 Millionen Vollzeitäquivalenten, die im Jahre 1995 einen Anteil von fast 5 Prozent an der volkswirtschaftlichen Gesamtbeschäftigung ausmachen.40 Hinsichtlich seiner Zusammensetzung wird der deutsche Nonprofit-Sektor eindeutig von den Bereichen soziale Dienste, Gesundheitswesen sowie Bildung und Forschung dominiert.41 Die Wohlfahrtsdominierung zeigt sich in der Tatsache, dass insgesamt 62 Prozent der Gesamtausgaben des Sektors im Jahre 1995 auf die Bereiche Gesundheitswesen und Soziale Dienste entfallen. Der hohe Anteil dieser beiden Zweige resultiert aus dem Subsidiaritätsprinzip. Es handelt sich hierbei um eine Art Partnerschaft zwischen Staat und bestimmten Teilen des Nonprofit-Sektors, welche sich durch öffentliche Finanzierung der sozialen Dienstleistungen auszeichnet.42 Die restriktive Interpretation des Subsidiaritätsprinzips bewirkt eine Zweiteilung des Dritten Sektors in Deutschland. In Hinblick auf die Ressourcenausstattung von NPO lassen sich auf der einen Seite die staatsnah organisierten und hochprofessionellen Bereiche Gesundheitswesen und Soziale Dienste erkennen. Auf der anderen Seite befinden sich die verhältnismäßig staatsfernen Bereiche wie beispielsweise Freizeit und Sport.43 Das Subsidiaritätsprinzip wirkt sich auch auf das Wachstum einzelner Bereiche des Dritten Sektors aus. So ist zum Beispiel die Beschäftigtenzahl in den Zweigen, die keiner Förderverpflichtung des Staates unterliegen (Kultur und Erholung sowie Umwelt- und Naturschutz) deutlich weniger angestiegen.44

Betrachtet man die ehrenamtliche und freiwillige Arbeit, ändert sich die Zusammensetzung des Nonprofit-Sektors jedoch entscheidend. Obwohl beispielsweise Organisationen der Bereiche Kultur und Erholung im Jahre 1995 nur für 5,4 Prozent der bezahlten Nonprofit-Beschäftigung aufkommen, sind in ihnen die meisten Ehrenamtlichen und freiwilligen Mitarbeiter tätig. Ähnlich verhält es sich im Umwelt und Naturschutz, wo 0,8 Prozent ehrenamtlich beschäftigt sind.45 Die Bereiche Bildung und Forschung, das Gesundheitswesen und die Sozialen Dienste sind dagegen Untersuchungen des Johns Hopkins-Projekts zufolge hauptsächlich auf bezahlte Arbeit angewiesen.46 Dass Kultur und Erholung sowie Umwelt- und Naturschutz eine geringere Vollbeschäftigtenzahl und höhere Ehrenamtlichenzahl zu verzeichnen haben, könnte durch die dem Subsidiaritätsprinzip zugrunde liegende mangelnde Finanzierung des Staates in diesen beiden Bereichen erklärt werden.47 Eine nähere Betrachtung des Finanzierungsaspekts sowie des Bereichs Ehrenamt findet im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit statt.

Die bürgerschaftliche Aktivität ist als eine Grundvoraussetzung für die Existenz von Nonprofit-Organisationen zu verstehen.48

[...]


1 Vgl. Zimmer, A; Priller. E. (2004): Gemeinnützige Organisationen im gesellschaftlichen Wandel. Ergebnisse der Dritte-Sektor-Forschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften,

2 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.18.

3 Vgl. ebd.

4 Vgl. ebd.

5 Vgl. ebd.

6 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.19.

7 Ronge, V. (1992): Zur Transformation der „DDR“ – aus der Perspektive des Dritten Sektors. In: Eichener [u.a] (1992): Organisierte Interessen in Ostdeutschland. Probleme der Einheit. Marburg: o.V.,S.52. Zit. nach Zimmer; Priller (2004), S.19.

8 Vgl. Breit, G.; Massing, P. (2000): Bürgergesellschaft, Zivilgesellschaft, Dritter Sektor. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, S.40-41.

9 Vgl. Badelt, C. (Hrsg.)(2002): Handbuch der Nonprofit Organisation. Strukturen und Management. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, S.26.

10 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.20.

11 Vgl. Breit; Massing (2000), S.41.

12 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.20-21.

13 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.21-22.

14 Zimmer; Priller (2004), S.22.

15 Vgl. Badelt (2002), S.26.

16 Vgl. Breit; Massing (2000), S.41.

17 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.24.

18 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.24.

19 Das Subsidiaritätsprinzip weist Nonprofit-Organisationen den Vorrang gegenüber der öffentlichen

Hand bei der Erstellung sozialer Dienstleistungen zu. Vgl. Anheier, H. K.; Priller, E.;

Seibel, W.; Zimmer, A. (1997): Der Dritte Sektor in Deutschland. Organisationen

zwischen Staat und Markt im gesellschaftlichen Wandel. Berlin: Rainer Bohn Verlag, S.30.

20 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.24.

21 Vgl. Priller, E.; Zimmer, A. (2001): Der Dritte Sektor: Wachstum und Wandel. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, S.23.

22 Vgl. Sachße, C. (2001): Stufen der Gemeinwohlförderlichkeit: Bürgerschaftliche Organisationen und Steuerprivileg. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, S.28.

23 Der Begriff des sozialen Kapitals wird zuerst im Werk von Robert Putnam namens „Making Democracy Work “ aus dem Jahre 1993 angeführt. Der Begriff beinhaltet die Schaffung einer aktiven Bürgerschaft, einer Art citizenship, die als Voraussetzung einer funktionsfähigen Verwaltung, einer effizienten Wirtschaft und einer soliden Demokratie verstanden werden kann. Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.25.

24 Vgl. ebd.

25 Vgl. o.V. (2007): Basistexte Öffentliches Recht, Grundgesetz Artikel 9.1 [Vereinigungsfreiheit, Verbot von Maßnahmen gegen Arbeitskämpfe]. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S.9.

26 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.26.

27 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.26.

28 Gemeinsinn reflektiert sich u. a. in den Motiven, die Bürger zum Engagement in Nonprofit-Organisationen bewegen. Untersuchungsbefunde belegen, dass Bürger sich engagieren, weil anderen zu helfen, dem Leben einen Sinn gibt. Vgl. Priller; Zimmer (2001), S.35.

29 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.23.

30 John Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project: Das Projekt wurde von der Johns Hopkins-Universität in Baltimore (USA) initiiert und seit 1990 koordiniert. Es erfasst den Dritten Sektor in ausgewählten Ländern quantitativ in seiner ökonomischen Struktur (Beschäftigte, Ehrenamtliche, Tätigkeitsspektrum, Leistungsumfang, Finanzvolumen, Quellen und Verwendung der finanziellen Mittel) und qualitativ in seinen historischen, gesellschaftlichen und politischen Dimensionen. Die deutsche Teilstudie in der zweiten Projektphase wurde von Annette Zimmer (Universität Münster) und Eckhard Priller (WZB) geleitet.

31 Vgl. Priller; Zimmer (2001), S.17.

32 Vgl. Breit; Massing (2000), S.41.

33 In der Rechtsordnung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz trifft dieses Kriterium für den juristischen Gemeinnützigkeitsstatus zu. Vgl. Badelt (2002), S.9.

34 Zimmer; Priller (2004), S.32.

35 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.33.

36 Vgl. Faust, W.:Aktuelle Trends des „Social-Marketing“ als (Finanzierungs-) Instrument für Nonprofit-Organisationen. In: http://209.85.135.104/search?q=cache:kaAcSF8-ROsJ:www.fbsuk.fh-darmstadt.de/fileadmin/dokumente/berichte-forschung/2004/Faust_EFHR.pdf+681.000+Nonprofit-Organisationen&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de (26.02.2008).

37 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.33.

38 Freiwillige Leistungen wie Ehrenamt und Spenden werden im Verlauf der vorliegenden Arbeit näher behandelt.

39 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.54.

40 Unter Berücksichtigung der in den Organisationen verankerten ehrenamtlichen und freiwillig geleisteten Tätigkeiten, die in der Regel bei volkswirtschaftlichen Betrachtungen unberücksichtigt bleiben, wird der wirtschaftliche Stellenwert des Sektors zudem noch größer. Bei Berücksichtigung der ehrenamtlich engagierten beläuft sich die Gesamtzahl auf knapp 2,5 Millionen Beschäftigte. Vgl. Zimmer; Priller (2001), S.17.

41 Gemäß dem Johns Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project nehmen diese drei Bereiche zusammengenommen im Jahre 1995 einen Anteil von 81 Prozent an der Gesamtbeschäftigung des Sektors ein. Vgl. Priller; Zimmer (2001), S.23.

42 „Dort, wo eine solche Partnerschaft nicht zustande kam, wie etwa im Bereich Bildung und Kultur, fiel das Wachstum des Nonprofit-Sektors schwächer aus.“ Badelt (2002), S.23.

43 Vgl. Priller; Zimmer (2001), S.23-24.

44 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.55.

45 Vgl. Priller; Zimmer (2001), S.23.

46 Vgl. Anheier; Priller; Seibel; Zimmer (1997), S.35.

47 Vgl. Zimmer; Priller (2004), S.58.

48 Anders verhält es sich im Umkehrschluss. Bürgerschaftliches Engagement ist samt seiner Ausprägungen deutlich weiter gefasst als Dritte-Sektor-Aktivitäten. Vgl. Breit; Massing (2000), S.41.

Ende der Leseprobe aus 52 Seiten

Details

Titel
Finanzierung aus dem Dritten Sektor
Untertitel
Private Mittel für den gemeinnützigen Zweck
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg  (Fakultät I - Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Organisation, Steuerung und Finanzierung gemeinnütziger Aufgaben durch Einrichtungen in privater Trägerschaft (Seminar im Hauptstudium)
Note
1,3
Jahr
2008
Seiten
52
Katalognummer
V136660
ISBN (eBook)
9783640449682
ISBN (Buch)
9783640449903
Dateigröße
859 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Co-Autorin: Elvira Golej
Schlagworte
Gemeinnützigkeit, Dritter Sektor, Bürgerschaftliches Engagement, Mäzen, Mäzenatentum, Ehrenamt, Bürgerengagement, Spenden, Gemeinwohl, Staatsverantwortung, Gemeinwohlverantwortung, Staatsverständnis, aktivierender Staat, Verfassungsstaat, Wohlfahrtsstaat, Zivilgesellschaft, Nonprofit-Organisationen, NPO's, Gewährleistungsstaat
Arbeit zitieren
Anonym, 2008, Finanzierung aus dem Dritten Sektor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136660

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