Neue Technologien als Mittel zur Prozess- und Produktinnovation für den touristischen Unternehmer


Zwischenprüfungsarbeit, 2007

42 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Kurzfassung

1. Einleitung

2. Definitionen und Begriffsabgrenzungen
2.1 Innovation
2.2 Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)

3. Innovation - Grundlagen
3.1 Wachstumsmotor Innovation
3.2 Dimensionen von Dienstleistungsinnovationen
3.2.1 Die Subjektdimension
3.2.2 Die Intensitätsdimension
3.2.3 Die Objektdimension
3.3 Der Innovationsprozess
3.4 Innovationen im Tourismus

4. IKT - Grundlagen
4.1 Der Kondratieff-Zyklus
4.1.1 Die Wertschöpfungskette der Informationstechnik
4.1.2 Kritik an den Kondratieff-Zyklen
4.2 Hype Cycles

5. Neue Technologien als Mittel zur Innovation
5.1 Nutzung von IKT in KMUs
5.2 IKT als Innovationstreiber im Tourismus
5.3 Touristische Produkt- und Prozessinnovationen auf dem IKT-Sektor

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Dimensionen von Dienstleistungsinnovationen

Abb. 2 Der Innovationsprozess im weiteren Sinne

Abb. 3 Kondratieff-Zyklen

Abb. 4 Hype Cycle for Emerging Technologies, July

Abb. 5 Anwendung von IKT im Tourismus

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kurzfassung

Innovation sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sind die Schwerpunkte dieser Projektarbeit und bilden gleichzeitig den theoretischen Rahmen. Neue Technologien gelten neben einer Vielzahl an weiteren potentiellen Quellen als wesentliche Mittel für touristische Innovationen.

Der Autor hat es sich zum Ziel gesetzt, die Ausarbeitung der beiden Themenbereiche möglichst präzise auf Produkt- und Prozessinnovationen für das Unternehmertum im Tourismus bzw. den touristischen Unternehmer auszurichten.

Durch die vorgenommene Spezialisierung und die Darstellung von verschiedenen Beispielen für Produkt- und Prozessinnovationen wird der Bezug zur Praxis hergestellt. Darüber hinaus sollte dem Leser die Materie dadurch verständlicher und nicht zuletzt auch unterhaltsamer zum Lesen gemacht werden.

1. Einleitung

Das Thema Innovation im Tourismus hat in den vergangenen zwei bis drei Jahren sowohl an praktischer, als auch an wissenschaftlicher Relevanz gewonnen. Zunehmender Wettbewerbsdruck, Globalisierungsbewegungen, der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt, die Verkürzung der Produktlebenszyklen und vor allem die rasante Entwicklung der Informations und Kommunikationstechnologien (IKTs) fordern eine verstärkte Innovationstätigkeit. Innovation gilt als „Key Success Factor“ für den langfristigen Unternehmenserfolg und die Wettbewerbsfähigkeit. Die Innovationsbereitschaft touristischer Unternehmen generell wird jedoch als gering eingestuft. (Vgl. Bieger, Weinert 2006, S 88; Peters, Pikkemaat 2006, S 4)

IKTs sind Sinnbild für Innovation und Fortschritt und finden im Tourismus aufgrund der Komplexität des Produktes sowie des hohen Informationsbedarfes ein optimales Einsatzgebiet vor. Für Unternehmen stellen IKTs vor allem eine Innovation im Bereich des strategischen Managements, der optimierten Prozessgestaltung und der Entwicklung kompetitiver Produkte dar. (Vgl. Buhalis, Egger 2006, S 163ff.)

Die folgende Abhandlung beschäftigt sich grundsätzlich mit den Themenbereichen Innovation und IKT, welche in den ersten zwei Kapiteln der Arbeit, nach Klärung der zentralen Begriffe, ausführlich dargestellt werden. Im Mittelpunkt des Interesses steht der Stellenwert von neuen Technologien als Mittel zur Produkt- und Prozessinnovation für den touristischen Unternehmer. Im dritten und abschließenden Kapitel werden praxisorientierte Innovationsbeispiele dargestellt.

2. Definitionen und Begriffsabgrenzungen

Um den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, werden vorab die wichtigsten Grundbegriffe, deren Kenntnis für das Verständnis der Inhalte notwendig ist, zitiert. Aus dem Fundus verschiedenster Literaturquellen wurden jene Definitionen herausgenommen, die dem Autor für die Anforderungen der vorliegenden Arbeit am besten geeignet erschienen.

Allgemeine touristische Begriffe werden für das Verständnis der Arbeit vorausgesetzt.

2.1 Innovation

Der Begriff Innovation findet sich in der relevanten Literatur in den verschiedensten Ausprägungen. Auf der einen Seite stehen sehr stark wissenschaftliche Definitionen, auf der anderen Seite trifft man auch auf sehr praxisorientierte Auslegungen des Begriffes.

In Lexika und Wörterbüchern wird Innovation, aus dem Lateinischen stammend, als „(…) wissenschaftl.-techn., wirtschaftl., institutionelle oder allg. soziokulturelle Neuerung“ bezeichnet. (Vgl. Hillmann 2007, S 379)

„In der ökonomischen Verwendung verengt sich dieser Begriff: Er beschränkt sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht im Wesentlichen auf Neuerungen bei Produkten und Prozessen.” (Tschurtschenthaler 2005 nach Weik 1998, S 6)

„Innovation is the heart of economic change. In Schumpeter’s words, ‘radical’ innovations shape big change in the world, whereas ‘incremental’ innovations fill in the process of change continuously. Schumpeter proposed a list of various types of innovations:

-introduction of a new product or a qualitative change in an existing product;
-process innovation new to an industry;
-the opening of a new market;
-development of new sources of supply for raw materials or other inputs;
-changes in industrial organisation.” (OECD 1996, S 16 [onl])

“Innovationen im Tourismus sind neue Produkte, Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorische Neuheiten, die merklich von Standardlösungen abweichen, Aufmerksamkeit erzeugen und erfolgreich am Markt (bzw. im Unternehmen) eingeführt werden.” (Kohl & Partner 2006, S 2)

2.2 Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)

Informations- und Kommunikationstechnologie ist nach Buhalis (2003) die ganze Bandbreite elektronischer Werkzeuge, die Management von Organisationen (auch auf strategischer Ebene) vereinfacht, indem sie es ermöglicht, Information, Funktionen und Prozesse zu verwalten, sowie mit Interessensgruppen interaktiv zu kommunizieren und es diesen ermöglicht, deren Mission und Ziele zu erreichen.

„ … Information Technology, which we define as all the tools, skills and knowledge needed to process information electronically. This general definition covers hardware as well as software aspects and comprehends methods and tools to analyze, design, implement, evaluate and use computer systems.“ (Klein, Werthner 1999, S 67)

3. Innovation - Grundlagen

Um einen grundsätzlichen Zugang zum Thema Innovation zu erhalten, ist es erforderlich zu hinterfragen, welchen Zweck Unternehmen generell erfüllen. Folgt man der Meinung von Drucker (2005, S 37ff.) besteht der einzige Zweck eines Unternehmens in der Schaffung eines Kunden und die zwei grundlegenden Unternehmensfunktionen dafür stellen in diesem Zusammenhang Marketing und Innovation dar. Innovationen sind nutzenstiftende ökonomische Güter. Laut Kandampully (2002, S 18) profitiert ein Unternehmen jedoch nicht von der Innovation an sich, sondern von deren erweitertem Nutzen für den Kunden.

Die am Anfang der Arbeit durchgeführte Begriffsabgrenzung verdeutlicht die breite Sichtweise des Innovationsbegriffes. Unabhängig von den Definitionsschwierigkeiten, ist die Fähigkeit sich zu verändern und neuen Gegebenheiten anzupassen, essentiell für das Überleben eines jeden Unternehmens (vgl. Trott 2002, S 4).

3.1 Wachstumsmotor Innovation

Die Bedeutung von Innovation als Wachstumsmotor ist unbestritten und kann sowohl aus makroökonomischer (volkswirtschaftlicher) Sicht, als auch aus der mikroökonomischen Sicht des Unternehmens betrachtet werden. Auf erstere Sichtweise wird in dieser Abhandlung nicht näher eingegangen. Der von Schumpeter aufgezeigte Prozess der „kreativen Zerstörung“ von bewährten Produkten und Strukturen bei gleichzeitiger Schaffung neuer, gilt als wichtigster Faktor für wirtschaftliches Wachstum (vgl. Walder 2006, S 8).

Ein Unternehmen ist das spezifische Gesellschaftsorgan, das Wachstum und Veränderung herbeiführt. Eine wachsende Wirtschaft ist gleichzeitig die Grundvoraussetzung für die Existenz von Unternehmen, wobei nicht das Wachstum im Sinne von Größe, sondern im Sinne von „stetig besser werden“ entscheidend ist. (Vgl. Drucker 2005, S 39)

Aus mikroökonomischer Sicht der Tourismusunternehmung

„[…] ist Innovation eine andauernde unternehmerische Aufgabe zur Schaffung von Erfolgspotenzialen, um die finalen Ziele Überleben und Gewinnmaximierung zu erreichen […]“. (Buer, Pompl 2006, S 23)

Innovationen gehen also von Unternehmern aus, wobei diese sowohl Einzelpersonen, als auch Personengruppen (Mitarbeiter, Politiker, etc.) sein können. Antriebsfedern betrieblicher Innovationen sind einerseits die Möglichkeiten, Kosten zu senken und Gewinne zu steigern, andererseits persönliche, intrinsische Motive des Unternehmers, deren Wurzeln psychischer Natur sind. (Vgl. Tschurtschenthaler 2005, S 12f)

„Unternehmer sind der Motor der Wirtschaftsentwicklung“ und der Anspruch an ein hoch qualifiziertes Unternehmertum ist gerade im Tourismus von größter Relevanz (vlg. Peters, Weiermair 2004, S 3). Man könnte von einem notwendig gewordenen neuen Unternehmertyp à la Schumpeter sprechen, der durch „kreative Zerstörung“ existierender Produkte bzw. Dienstleistungen neuartige Tourismuserlebnisse inszeniert und vermarktet (vgl. Peters, Weiermair 2004, S 264).

Doch was macht einen erfolgreichen Innovator aus? Die untenstehenden Aussagen geben Antwort auf diese Frage.

„Erfolgreiche Innovatoren sind konservativ und müssen es sein. Sie suchen nicht nach Risiken, sondern nach Chancen.“ (Drucker 2005, S 26)

„Erfolgreiche Unternehmensinnovatoren zeichnen sich aus durch eine gute Balance zwischen Offenheit und Begeisterung für neue Ideen einerseits, kontrolliertes Experimentieren mit neuen Ansätzen andererseits.“ (Geser 2006, S 7)

3.2 Dimensionen von Dienstleistungsinnovationen

Bei der Betrachtung von Dienstleistungsinnovationen werden klassischerweise drei Dimensionen unterschieden:

-Die Subjektdimension,
-die Intensitätsdimension und
-die Objektdimension. (Vgl. Benkenstein, Steiner 2004, S 30f)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Dimensionen von Dienstleistungsinnovationen

Quelle: Vgl. Benkenstein, Steiner 2004, S 31 (eigene Darstellung)

3.2.1 Die Subjektdimension

Für wen eine Innovation neu ist, hängt immer von der subjektiven Beurteilung des Betrachters ab. Es ist daher wesentlich, wer die Bewertung vornimmt. Relevant ist die Unterscheidung zwischen Markt- und Unternehmensneuheiten, denn eine Innovation muss nicht eine Neuheit für die Welt, ein Land oder einen Industriesektor bedeuten, sondern kann eben auch eine Neuheit für einen spezifischen Betrieb, eine Geschäftseinheit oder für eine einzelne Person darstellen. (Vgl. Benkenstein, Steiner 2004 S 31; Pikkemaat 2005, S 90)

3.2.2 Die Intensitätsdimension

Der Grad der Neuigkeit (Innovationsgehalt bzw. „Erfindungshöhe“) kann deutlich variieren. Bei der Diskussion um den Innovationsgrad und dessen Entstehungsquellen wird häufig zwischen „Technology-Push“- und „Market Pull“-Innovationen unterschieden. Während beim „Angebots-Push“ der Innovationsgrad am mit der der Innovation verbundenen technischen Fortschritt bemessen wird, werden „Nachfrage-Pull“-Innovationen aus den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden abgeleitet. Das heißt, der wahrgenommene Neuigkeitsgrad kann auch psychologischer Natur sein. (Vgl. Benkenstein, Steiner 2004, S 32f)

Der Tourismus scheint ein innovativer Industriezweig zu sein, bei genauerer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass bei touristischen Dienstleistungen die Erweiterung von Leistungsbestandteilen und die Adaption bzw. Modifikation von Neuerungen aus anderen Branchen überwiegen. (Vgl. Buer, Pompl 2006, S 21)

Die Dominanz von KMUs mit knapper Ausstattung an finanziellen und personellen Ressourcen, die Verbindung einzelner Leistungen zu einer Dienstleistungskette, die starke Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse sowie andere Aspekte, führt dazu, dass Innovationen im Tourismus meist inkrementellen und nur selten radikalen Charakter aufweisen:

inkrementell: Verbesserung von etablierten Produkten und Prozessen, Nutzung bestehender Technologien;

radikal: Entwicklung neuer Geschäftsfelder oder -modelle bzw. neuer Produkte und Prozesse, Entdeckung neuer Technologien; (Vgl. Beritelli, Romer 2006, S 53ff)

3.2.3 Die Objektdimension

Hinter der Objektdimension verbirgt sich die Frage: Was ist neu? Neuerungen können sich auf verschiedene Gegenstandsfelder beziehen. Anders als im Konsum- und Investitionsgüterbereich können im Dienstleistungsbereich auch Prozesse einen Kundennutzen schaffen. Zum Beispiel sind die meisten IT- Innovationen bezüglich Personalisierung und Individualisierung als Prozessinnovationen einzustufen. (Vgl. Benkenstein, Steiner 2004, S 33)

Benkenstein und Steiner (2004, S 34ff.) unterscheiden in der Objektdimension drei Formen von Dienstleistungsinnovationen, wobei die zweite und dritte Form nicht eindeutig zu trennen sind:

-Ergebnisinnovation (neue oder weiterentwickelte Ideen und deren Umsetzung)
-Potenzialinnovation (Neuerungen basierend auf der Leistungsfähigkeit oder -bereitschaft eines Anbieters)
-Prozessinnovation (Veränderung oder Neuentwicklung von Prozessen)

[...]

Ende der Leseprobe aus 42 Seiten

Details

Titel
Neue Technologien als Mittel zur Prozess- und Produktinnovation für den touristischen Unternehmer
Hochschule
Fachhochschule Salzburg
Veranstaltung
Entwicklung und Management Touristischer Angebote
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2007
Seiten
42
Katalognummer
V143246
ISBN (eBook)
9783640523757
ISBN (Buch)
9783640524518
Dateigröße
605 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Technologie, Innovation, Tourismus, Hotellerie, Unternehmertum
Arbeit zitieren
Mag. (FH) Christian Brandstätter (Autor:in), 2007, Neue Technologien als Mittel zur Prozess- und Produktinnovation für den touristischen Unternehmer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143246

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