Die „besten“ Griechen: Götter und Helden

Eine Unterrichtsstunde in der Klassenstufe 6


Unterrichtsentwurf, 2010

29 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


1. Klassensituation

Die Klasse 6X besteht aus 28 Schülerinnen und Schülern[1], 12 Mädchen und 16 Jungen. Ich unterrichte die Klasse seit Anfang des Schuljahres 2009/10 im Rahmen eines kontinuierlichen Lehrauftrages.

Die Klasse ist sehr interessiert an dem für sie noch neuen Fach Geschichte. Allerdings differiert die Leistungsfähigkeit in der Klasse sehr stark. Einige wenige SuS haben Probleme mit ihrer Lesefähigkeit, was sich besonders beim Vorlesen in der Klasse zeigt. Speziell XXX wurde deshalb in der Vergangenheit von einigen Mitschülern gehänselt. Mittlerweile traut sie sich jedoch anscheinend selbst mehr zu und liest schon deshalb selbstbewusster und mit weniger Schwierigkeiten.

Aufgaben werden in der Regel von den SuS sorgfältig gelöst, allerdings variiert die Bearbeitungsgeschwindigkeit sehr stark. Besonders einige Schüler bedürfen dann einer wiederholten Aufforderung konzentriert zu arbeiten. Insgesamt herrscht in der Klasse aber eine angenehme Unterrichtsatmosphäre.

Die Schülerin XXX zeigt besonders großes Interesse und Verständnis für geschichtliche Zusammenhänge. Sie hat eine sehr gute Auffassungsgabe und ist zudem sehr fleißig. Sie bereichertden Unterricht regelmäßig durch ihre Antworten und ihrzusätzliches Wissen.

Einige der Jungen fallen immer wieder durch ihre Unkonzentriertheit und ihre erhöhte Störbereitschaft auf. Dies sind unter anderem XXX, XXX und XXX. Sie stören den Unterricht allerdings nicht bösartig, sondern haben "nur" ein großes Mitteilungsbedürfnis. Ich versuche sie dazu anzuhalten sich wirklich nur nach einer Meldung zu äußern.

Der Schüler XXX ist besonders an der Thematik Griechenland interessiert. Er hat sich bereit erklärt zu einem späteren Zeitpunkt ein Referat über den trojanischen Krieg zu halten, weswegen ich versuche die Figuren und Geschichten diese Mythos möglichst nicht selbst zu erläutern.

Aufgrund der Prüfungssituation entfällt heute die fünfminütige Pause zwischen der ersten und zweiten Stunde.

2. Sachanalyse

Die Griechen der Antike glaubten an viele Götter und übernatürliche Geschöpfe. In ihrem Wesen galten die Götter den Griechen als sehr menschenähnlich und zwar nicht nur hinsichtlich ihres Aussehens. Zwar waren die Götter unsterblich und mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, doch schützte sie dies nicht vor menschlichen Eigenschaften und Gefühlen wie z.B. Eifersucht, Liebe, Rachsucht und Schadenfreude.

Insgesamt lässt sich eine gewisse Hierarchie unter den Göttern ausmachen. Die zwölf Hauptgötter „bewohnten“ den Olymp, den höchsten Berg Griechenlands. An oberster Stelle stand Zeus, der Herrscher über Himmel und Erde. Die Götter bildeten durch unterschiedliche verwandtschaftliche Beziehungen eine große Familie. Jeder Gott war für einen bestimmten Lebensbereich zuständig und wurde mit entsprechenden und hilfreichen Attributen ausgestattet. Poseidon, der Gott des Meeres und damit auch Gebieter über Stürme und Erdbeben kanalisierte seine Macht z.B. über den typischen Dreizack.

Das mythologische Denken durchzog die Vorstellungen der Griechen hinsichtlich wesentlicher Aspekte ihres Lebens. Ihr Alltag war verwoben mit den Geschichten um Götter, die, sehr menschlich, durch ihre Auseinandersetzungen untereinander das Leben der Menschen auf der Erde beeinflussten. Neben jener vielleicht unbeabsichtigten Einflussnahme stand die direkte Verehrung der Götter durch die Menschen, um zum einen das Temperament der Götter zu besänftigen und zum anderen um göttlichen Beistand zu erfahren. Außerdem nahm man an, dass die Götter gerade in den Erzählungen über vergangene Zeiten immer wieder einzelne Menschen zu ihren Lieblingen auserkoren und diese unter besonderer Beachtung der Götterfamilie standen - allerdings nicht nur in positiver Weise. Einem Gott zu gefallen war noch keine Garantie dafür nicht eventuell genau aus diesem Grund einem anderen Gott zu missfallen. Rivalitäten und Streitereien unter den Olympier galten als Tatsache. Auf diese „Stimmungslagen“ im Olymp konnten deshalb Geschehnisse im Alltag zurückgeführt und so erklärt werden.

Auch wenn die Götterfamilie in ganz „Griechenland“ bekannt war und verehrt wurde, so hatte jede Polis doch eine bestimmte Gottheit, die sie besonders verehrte. Es wurden Tempel errichtet, Spiele und Prozessionen veranstaltet. Der gemeinsame Glaube an eine Götterfamilie einte „die Griechen“ zwar, doch an der Verehrung bestimmter Gottheiten in einer Polis, nahm die „Identität der Polis als Kultgemeinschaft eine konkrete und später oft buchstäblich weithin sichtbare Gestalt“[2] an.

Neben den Göttern bilden die Heroen eine zentrale und einflussreiche Gruppe in der griechischen Mythologie. Der Realitätsgehalt dieser Legenden wurde nicht angezweifelt. Helden und Götter hatten tatsächliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen.

Gerade die Helden nehmen eine wichtige Stellung ein, wenn man sich mit der Herausbildung von Herrschaftsstrukturen und Eliten in der Polis beschäftigt. „Mit den Heroen und ihren Taten oder Untaten wurden Konzepte realisiert, umgekehrt waren sie aber auch Projektionsfläche für bestimmte Vorstellungen“[3]. Zu diesen Konzepten gehörte jenes der Aristoi, also den Besten und Tüchtigsten einer Gesellschaft, die auf diese Weise ihren Herrschaftsanspruch legitimierten.

Zu dieser Herrschaftsbestätigung über ein Elitedenken gehörten zum einen der Besitz, denn „Reichtum ist in der homerischen Gesellschaft nämlich gleichzeitig Voraussetzung und Konsequenz der Überlegenheit in allen anderen Bereichen des Lebens“[4]. Andererseits zählte zur Legitimation die Berufung auf die Taten zurückliegender Generationen - oder natürlich auf die eigenen. Allerdings wog die Berufung auf die Verwandtschaft mit einem Heroen, oder wohl möglich mit einem Gott, noch deutlich mehr. Die Aristokraten jener Zeit, ,,[s]ie alle rezitieren gern und oft ihre umfangreichen Genealogien und rühmen sich dabei insbesondere der Kriegstaten ihrer Vorfahren in einer großen Vergangenheit, die für sie Ansporn und Verpflichtung darstellen“[5]. Um zu den Besten zu zählen, sollte man sich die Besten als Vorbild nehmen. Nicht nur für einzelne Familien, sondern für im Grunde jede Polis war die Berufung auf einen Helden essentiell. An ihren Taten, an ihrem Ruhm musste man sich messen, wollte man seine Autorität und sein Prestige legitimieren. Dieser Punkt spielte auch während der sogenannten großen Kolonisation eine entscheidende Rolle. Zum einen war es ein leichtes einen Gebietsanspruch zu rechtfertigen, wenn man nachweisen konnte, dass ein heroischer Vorfahr an diesem Ort bereits gelebt oder gewirkt hatte und zum anderen konnten in den neu gegründeten Poleis so die Herrschaftsansprüche einzelner Familien begründet werden. Im Vergleich mit den Vorbildern und eventuellen Ahnen wurden Ansprüche an die Elite, die Aristokratie deutlich und in gewisserWeise nachprüfbar. „Diese Art der Präsentation der Heroen als ahnenstolze Einzelpersönlichkeiten reflektiert also ein Stadium des gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses, in dem sich die Vorstellung noch nicht verfestigt hat, dass die Elite als Gruppe einen deutlich nach unten abgeschlossenen Stand darstellt“[6]. Eine Form von Adel gleichbedeutend mit Aristokratie im heutigen oft gebrauchten Sinne kann man also noch nicht veranschlagen. Aus diesem Grund ist unter anderem die Berufung auf göttliche und heroische Vorbilder wichtig, um das Herrschaftsverständnis jener Zeit zu verstehen. Allerdings spielt es hier eine bedeutende Rolle zu unterscheiden, ob man sich auf göttliche oder heroische Vorbilder berief, denn auch wenn es zwischen beiden Gruppen Gemeinsamkeiten gibt, so sind doch die Unterschiede hinsichtlich einer Herrschaftsbegründung vorhanden. Dies lässt sich am Beispiel des Helden Odysseus besonders deutlich machen. In gewisser Weise stellt der von den Göttern auf der einen Seite gebeutelte und auf der anderen Seite unterstützte Odysseus eine besondere Identifikationsfigur dar. Er lehnt sich gegen sein von den Göttern, allen voran Poseidon, auferlegtes Schicksal auf und erreicht sein Ziel letztendlich doch - wenn auch mit göttlicher Unterstützung von Athene. Im Gegensatz zum idealtypischen Aristokraten Achilles, der sich im Prinzip nur dem eigenen Ruf verpflichtet sieht, ist Odysseus eine andere Art Held. Er wehrt sich gegen sein Schicksal eben nicht nur um seiner selbst Willen, sondern zugleich zum Wohle seiner Mitstreiter, auch wenn ihm deren sichere Heimkehr am Ende versagt bleibt. Man kann in ihm einen nicht nur dem Ethos der Aristoi verpflichteten Helden sehen, sondern einen, der sich um eine Gemeinschaft sorgt - eben wie in einer Polis[7].

Die Identifikation mit den unterschiedlichen Göttern und Helden spielt somit auch für Entwicklungsprozesse innerhalb der Poliskultur eine Rolle. Sowohl die verschiedenen Götter als auch die verschiedenen Heroen prägen als Vorbild mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften das Selbstverständnis einer Familie und auch einer Polis.

3. Methodisch-didaktische Analyse

Die vorliegende Doppelstunde widmet sich zwei Aspekten der antiken griechischen Welt. Zum einen soll das grundlegende Wissen über die Götter und Heldenvorstellungen jener Zeit geschaffen werden und zum andern soll ein basales Verständnis für die Legitimation der Herrschaft in einer Polis an einem beispielhaften Aspekt, dem Vorbildcharakter der Götter und Helden, erreicht werden. Dazu führe ich die SuS an die Bezeichnung aristoi heran. Ich verzichte in dieser Stunde allerdings auf die Einführung und Definition des Begriffes Aristokratie, da meiner Meinung nach der Begriff hinter ein wenigstens grundlegendes Verständnis für eine Herrschaftsstruktur in dieser Klassenstufe zurücktritt. Die Bezeichnung Aristokratie führe ich in einer späteren Stunde ein, in der es um eine erste Abgrenzung der Herrschaftsformen Theokratie, Aristokratie und Demokratie gehen wird.

Zum Einstieg in die heutige Stunde habe ich mich für eine spielerische Verbindung zur heutigen Lebenswelt der SuS entschieden. Den SuS sind Marken wie Nike, Demeter und Hermes ein Begriff. Sie sind wahrscheinlich auch in der Lage einen Bezug zur griechischen Götterwelt herzustellen. Dies sollen sie in Form eines offenen „Memorys“ tun, in dem sie den Marken Götterbilder zuordnen und ihre Zuordnung begründen sollen. Dies soll die SuS dazu motivieren mehr über die Götterwelt erfahren zu wollen, denn ein Grundwissen zu jener fehlt ihnen in der Regel noch. Aus diesem Grund schließt sich in der Erarbeitungsphase 1 ein Informationstext an, der von den SuS in Einzelarbeit gelesen und bearbeitet wird. Den Text habe ich aus dem Lehrbuch Geschichte und Geschehen 1 (GuG1), welches in dieser Klasse verwendet wird und zwei weiteren Werken zusammengestellt. Zum einen fehlten mir beim Text aus GuG1 einige für den von mir geplanten Unterricht relevante Punkte und zum anderen wollte ich den SuS ermöglichen im Text mit Unterstreichungen zu arbeiten, weswegen ich auf eine Arbeit mit dem reinen Lehrbuchtext verzichte.

Ich habe mich für die Einzelarbeit entschieden um den SuS nach dem spielerischen Einstieg eine Phase der Konzentration zu bieten. Sie haben die Aufgabe den Text nach drei vorgegebenen Kategorien zu untergliedern. Durch das farbige Unterstreichen möchte ich mit den SuS zum einen an ihrer Kompetenz arbeiten einen Text zu strukturieren und mit ihnen so eine Zugangsmöglichkeit zu einem Text üben. In dieser Klasse ist dies nötig, da wie bereits beschrieben, die Lesekompetenz einiger SuS noch nicht ausreichend ist. Zum anderen findet sich die farbliche Strukturierung im folgenden Tafelbild wieder, was es den SuS erleichtern soll vor allem zu einem späteren Zeitpunkt den Zusammenhang zwischen Text und Heftaufschrieb herzustellen. Inhaltlich geht es dabei erst einmal um den Unterschied zwischen Göttern und Helden. In einer Hausaufgabe wiederholen die SuS dann noch einmal grundlegende Fakten zum Glauben der Griechen. Die Unterscheidung ist mir wichtig zum einen für den weiteren Unterrichtsverlauf und zum andern fächerübergreifend für den Deutschunterricht, in dem die SuS in kürze antike Sagen und Mythen untersuchen. Aus diesem Grund verzichte ich auch in Absprache mit der Fachlehrerin Deutsch auf die Definition von Sagen und Mythen. In Kooperation mit dem Deutschunterricht werde ich aber zum gegebenen Zeitpunkt noch auf die Rolle jener für die Geschichtswissenschaft eingehen.

Die grundlegende Unterscheidung von Helden und Göttern kommt nun im nächsten Schritt des Unterrichts zum tragen. Nachdem nun ein Grundwissen vorhanden sein sollte über jene Fakten zur Götter- und Heldenwelt des antiken Griechenlands, stellt sich die Frage, ob Götter und Helden außerhalb der Verehrung in Tempeln für den „Alltag“ der Griechen eine Rolle spielten. Dazu sollen sich die SuS in jenen Zeit der Kolonisation zurückversetzen, die das Thema der letzten Stunde war. Zur Einstimmung auf diese Fremdheitserfahrung habe ich mir eine kurze Geschichte überlegt, die es den SuS erleichtern soll sich in ihre Rolle hineinzufinden. Sie sehen sich am Ende der Erzählung mit der Frage konfrontiert, welche der Familien, die sich auf das Abenteuer „Gründung einer neuen Polis“ begeben haben nun die Herrschaft der neuen Polis übernehmen soll. Im Unterrichtsgespräch sollen die SuS einige spontane Einfälle darbieten, an welchen Merkmalen die Herrschaft festgemacht werden könnte (Einfluss in Mutterstadt, Reichtum etc.). Ich weise sie allerdings darauf hin, dass die Familien, die sie jetzt verkörpern sollen im Grunde sehr ähnlich einflussreich und reich sind. Daraus ergibt sich die Frage, woran man die Eignung zur Herrschaft noch festmachen könnte. Für die SuS soll sich so ein völlig neuer und ihnen fremder Zugang erschließen, den sie in der folgenden Gruppenarbeit bearbeiten. Sie sollen sich mit dem Vorbildcharakter bestimmter Helden und Götter vertraut machen und daraus die wichtigen Eigenschaften ihrer Familie ableiten, die sie zur Herrschaft prädestinieren. Jede der sieben Gruppen (Familien) hat ein bestimmtes Vorbild. Ich habe mich hier für eine Gruppenarbeit entschieden um den SuS ein breiteres Spektrum an Vorbildern zugänglich zu machen als es sonst möglich gewesen wäre. Ich habe mich für einige prominente und weniger prominente Beispiele aus der griechischen Mythologie eintschieden, die besondere Eigenschaften haben, die für die SuS meiner Meinung nach gut verständlich sind.

Zudem motiviert meiner Meinung nach eine Wettbewerbssituation die SuS in stärkerem Maße als eine einfache Gegenüberstellung zweier Beispiele. Die SuS werden anhand ihrer Rollenkarten mit unterschiedlichen Aspekten „ihrer“ Gottheit bzw. „ihres“ Helden vertraut gemacht und vertiefen auf diese Weise auch noch ihr bereits erworbenes Wissen über die Eigenschaften von Göttern und Helden. Auf dem Arbeitsmaterial finden die SuS sowohl Bilder ihrer Vorbilder, als auch erläuternde Texte. Zwar sollen alle SuS einer Gruppe den Text lesen, doch bin ich der Meinung, dass Bilder den eher visuellen Schülertypen helfen, bestimmte Aspekte des Textes zu verstehen.

Die Gruppen teile ich selbst ein. Ich habe mich entschieden nebeneinander sitzende SuS in eine Gruppe einzuteilen um einerseits Zeit zu sparen. Zum andern gibt es in dieser Klasse erst seit zwei Wochen einen neuen Sitzplan, so dass die SuS nicht mit Partnern Zusammenarbeiten, neben denen sie schon seit Beginn des Schuljahres sitzen.

Für die Präsentation der „Werbung“ für eine Familie durch ein Gruppenmitglied habe ich eine klare Zeitvorgabe auf den Arbeitsanweisungen vermerkt. Diese soll die SuS schon während der Vorbereitung dafür sensibilisieren, dass sie sich vor der Klasse kurz und präzise ausdrücken müssen. Ihre Präsentationsfähigkeit soll dadurch in Hinsicht auf Zeitknappheit in bestimmten Situationen (z.B. mündliche Prüfungen) geschult werden. Außerdem schuldet sich diese Angabe der Straffheit des vorliegenden Unterrichtsverlaufs.

Nach einer kurzen Abstimmung, für welche Familie sich die SuS entscheiden wollen, sollen sich einzelne SuS zu ihrer Wahl äußern. Sie sollen so in ihrer Kompetenz geschult werden ihre eigene Meinung begründet zu vertreten. Hierbei soll vor allem der Aspekt eine Rolle spielen, ob es bei ihrer Wahl entscheidend war einen Gott oder einen menschlichen Helden als Vorbild zu haben. Leider ist es nicht möglich alle SuS zu Wort kommen zu lassen, da dies selbst eine Unterrichtszeit von 90 Minuten in dieser Planung nicht hergibt. Es wäre eventuell angebracht die allgemeinen Fakten zur Götter- und Heldenwelt in einer vorgeschalteten Einzelstunde zu erarbeiten um der Diskussion und der möglichen Transferphase mehr Raum zu bieten. Dieser Aspekt wurde mir allerdings erst während der detaillierten Planung dieser Doppelstunde bewusst. Das Vorwissen ist aber nötig, um den Stellenwert von Göttern und Helden im Leben der Griechen zu begreifen.

Zur Sicherung der erarbeiteten Aspekte des ar/sfo/'-Begriffs soll im Unterrichtsgespräch ein Satz zusammengetragen werden, der schließlich das Tafelbild vervollständigt. Da ich mir vor allem des Zeitrisikos dieser Stunde bewusst bin, wäre es auch möglich den SuS die Hausaufgabe zu erteilen mit Hilfe ihres Lehrbuches (S. 85) und des Informationstextes aus dieser Stunde eine eigene Kurzzusammenfassung zu erstellen. So könnte eventuell noch Zeit für die Transferphase geschaffen werden in der es zwei Möglichkeiten gibt das Thema der Stunde noch einmal zu reflektieren. Dabei sollen wiederum Verbindungen zur Lebenswelt der SuS geknüpft werden, die den SuS die Bedeutung der Beschäftigung mit antiken Vorstellungen aufzeigen sollen.

In der geplanten Hausaufgabe sollen die SuS ihr Basiswissen zur Götter- und Heldenwelt wiederholen. Dies geschieht auf spielerische Art und Weise anhand eines Lückentextes. Ich habe versucht diese Aufgabe auf sowohl leistungsstarke als auch schwächere SuS anzupassen. Die SuS haben nach ihrer Selbsteinschätzung die Wahl eine schwierigere, das heißt mit mehr Knobelarbeit verbundene, oder eine leichtere Variante des Lückentextes zu wählen. Dies ist der Binnendifferenzierung geschuldet um die SuS nicht zu unter- oder überfordern. Ich verzichte allerdings auf eine Verteilung der Schwierigkeitsgrade an die SuS meinerseits, da ich die Stigmatisierung der SuS als leistungsstark oder weniger leistungsstark zu vermeiden.

In der folgenden Stunde knüpfe ich an den aristoi-Gedanken in anderer Weise an. Die olympischen Spiele als Wettkampf der Besten (der Aristoi) werden thematisiert.

4. Kompetenzen

4.1 Kompetenzen - inhaltlich

Die SuS können Merkmale der griechischen Götter und Helden benennen.

Die SuS können die Bedeutung der griechischen Götter und Helden als Vorbilder für das Leben der Griechen basal erklären und den Begriff „aristoi“ in diesen Zusammenhang einordnen.

4.2 Kompetenzen - methodisch

Die SuS können einen Text mit Hilfe von farbigen Unterstreichungen strukturieren.

Die SuS können Informationen aus einem Text herausarbeiten und stichwortartig in eigenen Worten notieren.

Die SuS können ihre Arbeitsergebnisse vor ihren Mitschülerinnen aus ihrer Rolle heraus ansprechend präsentieren.

4.3 Kompetenzen - personal und sozial

Die SuS können die Ideen ihrer Mitschüler respektieren und wertschätzen.

Die SuS können sich auf eine Rolle einlassen und aus dieser heraus agieren.

Die SuS können ihre Leistungsfähigkeit einschätzen. (Hausaufgabe)

5. geplanter Unterrichtsverlauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Im Folgenden SuS.

[2] Gehrke/Schneider (Hrsg.): Geschichte der Antike, S.61.

[3] Toalster: Der Heros und die Historie, in: Damals 3/2010, S. 16.

[4] Gehrke/Schneider (Hrsg.): Geschichte der Antike, S. 49.

[5] Ebd. S. 48.

[6] Ebd. S. 48.

[7] Vgl. Toalster: Der Heros und die Historie, in: Damals 3/2010, S.16ff.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Die „besten“ Griechen: Götter und Helden
Untertitel
Eine Unterrichtsstunde in der Klassenstufe 6
Note
1,5
Autor
Jahr
2010
Seiten
29
Katalognummer
V168649
ISBN (eBook)
9783640876150
ISBN (Buch)
9783640876266
Dateigröße
650 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Sämtliche Bilder wurden aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Ich habe jedoch stets vermerkt, an welche Stelle welches Bild gehört.
Schlagworte
griechen, götter, helden, eine, unterrichtsstunde, klassenstufe
Arbeit zitieren
Marie-Christin Haberland (Autor:in), 2010, Die „besten“ Griechen: Götter und Helden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168649

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