Spätestens seit dem Erfolg von Joanne K. Rowlings „Harry Potter“ sind sogenannte „Telling Names“ wieder in aller Munde: Der im vierten Band auftauchender Werwolf heißt „Remus Lupin“; Dieser Name setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort für Wolf, „lupus", und Remus, dem von einer Wölfin großgezogen Gründer Roms.
Unter solchen „sprechenden Namen“ versteht man also Bezeichnungen von Personen oder Orten, die durch ihre äußere Benennung auf den inneren Charakter schließen lassen. Besonders reizvoll scheinen solche Namen immer dann zu sein, wenn sie sich einer sofortigen Deutung entziehen und vom Leser eine Entschlüsselung verlangen.
Die Verwendung von sprechenden Namen ist kein neues Phänomen. Im mittelnieder-deutschen Tierepos „Reynke de vos“ tauchen ebenfalls viele solcher Namen auf.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich anfangs mit einer kurzen Überlieferungsge-schichte des Stoffes und gibt danach einen kurzen Abriss der Rahmenhandlung des Werkes. Der Hauptteil widmet sich einer Definition und der Betrachtung verschiedener Typen von sprechenden Namen. Das hier Herausgestellte wird daraufhin auf die Na-men der Tiere im „Reynke“ angewendet.
Die aufgestellte und zu überprüfende These lautet:
Die Namen der Tiere im „Reynke de vos“ sind nicht willkürlich gewählt, sondern tragen einen Bedeutung.
Inhalt
1. Symbolik und Telling Names in „Reynke de vos“
1.1 Reynke de vos – Handlungsabriss und kurze Rezeptiongeschichte
2. Telling Names
2.1 Reynke
2.2 Ysegrim
2.3 Ghyremod
2.4 König Nobel
2.5 Grymbart
2.6 Bellyn
2.7 Brun
2.8 Marten
2.9 Krassevoet
2.10 Lampe
2.11 Malepartus
3. Resümee und Ausblick
4. Literaturverzeichnis
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