In Christoph Heins Roman „In seiner frühen Kindheit ein Garten“ steht die Frage nach der Schuld an Oliver Zureks Tod und dessen Abrutschen in die Terrorismusszene im Vordergrund.
Der Roman gibt darauf jedoch keine Antwort. Vielmehr stellt Christoph Hein in seinem
Werk die Frage nach der Schuld an Olivers Tod. Somit liegt es beim Leser selbst, dieses
für sich persönlich zu beantworten.
Der Roman bietet dem Leser zur Beantwortung der Frage nach der Schuld an Olivers
Tod mehrere Möglichkeiten. Meiner Meinung nach kann man die Frage nicht eindeutig
beantworten, denn die Schuld an Oliver Zureks Tod ergibt sich aus mehreren Faktoren.
Die Spurensuche nach der Schuld an Olivers Tod beginnt bereits, bevor man das erste
Kapitel des Romans zu lesen beginnt, denn als Leser stößt man zunächst auf ein Zitat
von Iris Murdoch aus dem Roman „Der Schwarze Prinz“. Darin heißt es: „Es gibt
glückliche Kinder, die in ihrer frühen Kindheit einen Garten, eine Landschaft ihr Reich
nennen können.“ Der Garten taucht nicht nur im Titel des Romans auf, sondern spielt
auch, wenn es um Olivers Entwicklung geht, eine entscheidende Rolle. In seiner
Kindheit besaß er tatsächlich einen solchen Garten, den er sein Reich nennen konnte
und in dem er, wie es aus den Geschichten seiner Mutter Friederike und Olivers
Schwester Christin zu erkennen ist, eine schöne Kindheit hatte und der ihm viele
freudige Stunden bescherte.
Schuldfrage
In Christoph Heins Roman „In seiner frühen Kindheit ein Garten“ steht die Frage nach der Schuld an Oliver Zureks Tod und dessen Abrutschen in die Terrorismusszene im Vordergrund.
Der Roman gibt darauf jedoch keine Antwort. Vielmehr stellt Christoph Hein in seinem
Werk die Frage nach der Schuld an Olivers Tod. Somit liegt es beim Leser selbst, dieses
für sich persönlich zu beantworten.
Der Roman bietet dem Leser zur Beantwortung der Frage nach der Schuld an Olivers
Tod mehrere Möglichkeiten. Meiner Meinung nach kann man die Frage nicht eindeutig
beantworten, denn die Schuld an Oliver Zureks Tod ergibt sich aus mehreren Faktoren.
Die Spurensuche nach der Schuld an Olivers Tod beginnt bereits, bevor man das erste
Kapitel des Romans zu lesen beginnt, denn als Leser stößt man zunächst auf ein Zitat
von Iris Murdoch aus dem Roman „Der Schwarze Prinz“. Darin heißt es: „Es gibt
glückliche Kinder, die in ihrer frühen Kindheit einen Garten, eine Landschaft ihr Reich
nennen können.“ Der Garten taucht nicht nur im Titel des Romans auf, sondern spielt
auch, wenn es um Olivers Entwicklung geht, eine entscheidende Rolle. In seiner
Kindheit besaß er tatsächlich einen solchen Garten, den er sein Reich nennen konnte
und in dem er, wie es aus den Geschichten seiner Mutter Friederike und Olivers
Schwester Christin zu erkennen ist, eine schöne Kindheit hatte und der ihm viele
freudige Stunden bescherte.
Dies macht die Frage danach, wie es dazu kommen konnte, dass Oliver zu einem
Terroristen wurde, noch schwerer zu beantworten, weil man in der Regel mit einem
Terroristen keine glückliche Kindheit verbindet.
Ich denke, dass hier die Erziehung des Vaters eine große Rolle spielt. Er selber
behauptet, dass er seine Schüler und Kinder stets auf eine Gesellschaft vorbereitet hat,
die nur in seinen Gedanken existiert habe. („Ich habe jahrzehntelang in einem Land
gelebt, von dem ich offenbar nie etwas begriffen habe. Ich habe mein Leben lang
meinen Schülern Dinge beigebracht, die völlig unsinnig sind." S.144) Auch das blinde
Vertrauen auf die Demokratie und den Rechtstaat, das er versuchte, an die jüngeren
Generationen weiterzugeben, spielt bei Olivers Entwicklung zu einem Terroristen eine
entscheidende Rolle. („Bei aller Kritik, und Schüler sind darin nicht zimperlich, wie du
selber erfahren haben wirst, hat zu gelten, diese Demokratie muss verteidigt werden.
Und ich habe diesen Staat immer verteidigt, genauso wie du jetzt, Christin. Aber heute
bin ich nicht mehr sicher, ob ich recht daran getan habe." S.224)
Als Oliver zu Unrecht von der Polizei verhaftet wird und sich ein halbes Jahr unschuldig
in Untersuchungshaft befindet, bekommt er die Realität des Staates, in dem er lebt
und dessen Macht, zu spüren. Im Zusammenhang mit der utopischen
Vorstellung, die durch die Erziehung des Vaters entstanden ist, entsteht bei Oliver auf
Grund dieser Verhaftung eine extreme Enttäuschung von der Gesellschaft. Deshalb
dreht er dieser den Rücken zu. („Er erzählte, wie er unter einem falschen Verdacht für
ein halbes Jahr inhaftiert worden war und bald danach in den Untergrund abtauchte.“
S. 267)
Betrachtet man in diesem Zusammenhang Olivers Charaktereigenschaften, wie der
Drang nach Gerechtigkeit und Wahrheit, lässt sich verstehen, wie es dazu kommen
konnte, dass Oliver Zurek sich gegen den Staat stellte, in dem er lebte. („Er sprach über
den jungen Oliver, über dessen Wahrheitsliebe und das ausgeprägte, unabdingbare
Rechtsgefühl des Knaben, den die so gebrechliche und unvollkommene Welt
unablässig beschäftigt hatte.“ S.120)
An dieser Stelle kommen nun Olivers Freunde ins Spiel, die von mehreren Figuren in
Christoph Heins Roman als ausschlaggebender Faktor auf Olivers Weg vom normalen
Bürger zum Terroristen bezeichnet werden.
Sie zeigten Oliver einen Weg, sich für die Ungerechtigkeit, die der Staat ihm zufügte, zu rächen und so die Gerechtigkeit zu erlangen, die ihm zuvor verwehrt geblieben war. Dass
Unzufriedenheit und Enttäuschung ein guter Nährboden für radikale Gedankengüter
bilden, zeigte die Vergangenheit in Deutschland bereits Anfang des 20. Jahrhunderts.
Zwar kann man die Ideologie der RAF nicht mit den Wahlversprechen Adolf Hitlers
vergleichen, jedoch wie sich die Bevölkerung Verbesserungen davon versprach. Hier
besteht die Parallele zu Oliver Zurek, denn durch die tiefe Enttäuschung, die er durch
seine unberechtigte Haftstrafe erfuhr, war er anfällig für das radikale Gedankengut der
RAF-Mitglieder. („Die falschen Freunde, die falschen Bücher, die falschen Zeitungen.“
S. 219)
Auch die Öffentlichkeit spielt eine wichtige Rolle bei Olivers Entwicklung. Durch die
Medien wurde er nach seiner Verhaftung sofort als Terrorist betitelt. Die Folgen dieser
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