Eroticism and sexuality in Charlotte Bronte's "Jane Eyre"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


INHALT

1. Vorwort

2. Allgemeine Angaben
2.1 Charlotte Bronte
2.2 „Jane Eyre“
2.3 Weitere Romane von Charlotte Bronte

3. Frauenbild und weibliche Sexualität im Viktorianismus

4. Jane´s verschiedene Lebensstationen mit dem jeweils einschneidendsten und bedeutungstragendsten Ereignis für ihr weiteres Leben in sexueller Hinsicht
4.1 Gateshead – Red Room
4.2 Lowood School – Helen Burns
4.3 Thornfield Hall – Edward Rochester, Bertha Mason
4.4 Moore House – St. John Rivers
4.5 Ferndean – Edward Rochester

5. Zusammenfassende Gedanken

6. Literaturverzeichnis

1. Vorwort

Da sich meine Auffassung von Sexualität und Erotik von anderen Interpretationen deutlich zu unterscheiden scheint, erfüllt der Inhalt meiner Hausarbeit vielleicht nicht die Erwartungen, die durch den Titel hervorgerufen werden.

Des Öfteren tat ich mir schwer, im Text Anspielungen auf Sexualität, Erotik und hetero- oder homosexuelle Wünsche oder Phantasien zu entdecken, die im Rahmen anderer Interpretationen als ganz offensichtlich dargestellt werden. In meiner Hausarbeit bediente ich mich daher weitestgehend dieser Ansätze, um die unterschiedlichen Betrachtungsmöglichkeiten einer Textstelle aufzuzeigen. Nur an wenigen Stellen kann ich sie zur Unterstützung meiner Sichtweise anführen.

Um überhaupt mit Jane Eyre mitfühlen zu können ist es wichtig, die Rolle der Frau zur Zeit des Viktorianismus zu verstehen und sich dabei mit weiblicher Sexualität ebenso zu beschäftigen, wie mit dem damaligen Rollenverhalten von Mann und Frau! Deshalb behandle ich dieses Thema kurz in Punkt 3, bevor ich mit der Interpretation des Textes in Punkt 4 beginne.

Ich habe das Buch, und somit meine Arbeit, in fünf Abschnitte eingeteilt, die sich an den Lebensabschnitten von Jane orientieren. In jedem einzelnen Abschnitt beschäftige ich mich hauptsächlich mit derjenigen Szene des jeweiligen Abschnittes, die meiner Ansicht nach die Schlüsselszene bezüglich Erotik und Sexualität, bzw. sexueller Entwicklung darstellt.

Am Ende der Arbeit fasse ich meine Ergebnisse kurz zusammen.

2. Allgemeine Angaben

2.1 Charlotte Bronte

Die Familie Bronte, Patrick Bronte, Maria Bronte und ihre sechs Kinder Maria, Elizabeth, Charlotte, Branwell, Emily Jane und Anne lebten zunächst in Thornton, Yorkshire. Dort wurde Charlotte am 21.4.1816 als älteste der vier die Kindheit überlebenden Geschwister geboren. Patrick Bronte, ein Geistlicher von irischer Abstammung siedelte 1820 mit seiner Familie nach Haworth über, um das dortige Pfarramt zu übernehmen. Die Kinder streiften durch die Moorlandschaft, lasen sich vor, ersannen und erzählten Geschichten. Sie entdeckten die (geschriebene) Sprache als Instrument um neue Welten entstehen zu lassen und nutzten jede Anregung, die sich ihnen bot.

Die schweren Lebensbedingungen in einem Internat für arme Pastorentöchter, der "Roe Head"- Schule in Huddersfield in der Charlotte bis 1832 Schülerin war, dienten ihr als Vorlage für die Schule Lowood in „Jane Eyre“. 1835 wurde sie von der Schulleiterin Mrs. Wooler gebeten, als Lehrerin an die Schule zu kommen.

Des Weiteren war ein Aufenthalt mit Schulbesuch in Brüssel, Belgien prägend für ihre Entwicklung und die Erweiterung ihres Horizonts.

Da es im Viktorianischen Zeitalter nicht als schicklich galt, als Schriftstellerin zu arbeiten, dachten sich die Bronte Schwestern männlich klingende Pseudonyme aus. Charlotte Bronte veröffentlichte ihre Werke unter dem Pseudonym Currer Bell.

Erst nachdem alle drei Schwestern gestorben waren, wurden ihre wahren Namen der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Im August 1847 wandte Charlotte sich mit "Jane Eyre" an den Verlag "Elder & Co." Der Verleger war begeistert von seinem neuen Autor - auch er wusste nicht, dass es sich um eine Frau handelte.

In all ihren Werken spielt die gesellschaftliche Stellung der Frau eine große Rolle, es ist eines der zentralen Themen der Romane der Bronte´s.
Charlotte konnte ihren literarischen Erfolg, der mit „Jane Eyre“ begann, jedoch nicht mehr genießen. Zunächst litt sie schwer unter dem Lebenswandel und schließlich der Krankheit und dem Tod ihres Bruders Branwell. Die Jahre nach seinem Tod lebte sie in Einsamkeit, die lediglich durch ihre Freundschaft zur Schriftstellerin Elisabeth Gaskell, ihrer späteren Biografin, aufgehellt wurde.

Im Juni 1854 heiratete Charlotte einen Bekannten ihres Vaters, Arthur Bell Nicholls. Nur ein knappes Jahr später starb sie am 31.3.1855, vermutlich an den Komplikationen einer Schwangerschaft.[1]

2.2 „Jane Eyre“

Charlotte Bronte veröffentlichte 1847 unter ihrem männlichen Pseudonym Currer Bell ihren zweiten Roman „Jane Eyre“ bei Smith, Elder and Co., Cornhill.

Insgesamt ist der Roman die Schilderung einer ausgesprochen autonomen jungen Frau, die sich nicht verbiegen lässt.

Der Erzähler ist Jane Eyre. Alles wird ausschließlich aus ihrer Perspektive erzählt. Man sieht alle Geschehnisse und Charaktere durch ihre Augen und obwohl sie offensichtlich nur passiv Informationen von anderen Charakteren erhält, vergessen wir als Leser nie, was Jane fühlt. (Als zum Beispiel Rochester ihr von seinen Liebschaften und seinen Gefühlen gegenüber diesen Frauen berichtet, sind nicht seine Gefühle im Vordergrund, sondern Janes Gefühlswelt, und die Schlussfolgerungen, die sie für sich selbst aus diesen Erzählungen zieht.)

Inhalt:

Vorwort Seite 5

Anmerkungen zur 3. Auflage Seite 9

1. Band Seite 11 (Kapitel 1 – 15)
2. Band Seite 173 (Kapitel 16 – 26)
3. Band Seite 333 (Kapitel 27 – 38)

Anmerkungen Seite 503

Der Roman ist eine Mischung aus drei Gattungen: dem Gothischen Roman (verwendet das Mystische, Übernatürliche, Entsetzliche, Romantische); dem Liebesroman (betont Liebe und Leidenschaft, stellt den Begriff der Geliebten dar, die für einander bestimmt sind); und dem Bildungsroman (erzählt die Geschichte der inneren Entwicklung eines Charakters, während dieser Treffen mit der externen Welt durchlebt).

2.3 Weitere Romane von Charlotte Bronte

Poems by Currer, Ellis and Acton Bell (1846) [Edited by Currer Bell] (als Currer Bell)

Jane Eyre: An Autobiography (1847) (als Currer Bell).

Shirley: A Tale (1849) (als Currer Bell).

Villette (1853)

The Professor: A Tale (1857)

The Twelve Adventurers and Other Stories (1925)

Legends of Angria: Compiled from the Early Writings of Charlotte Brontë, Hrsg. W. Gérin (1971).

3. Frauenbild und weibliche Sexualität im Viktorianismus

Eine alleinstehende Frau in Janes Situation hatte im 19. Jahrhundert nur eine Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt auf respektable Weise selbst zu verdienen: indem sie als Gouvernante arbeitete. Dies bedeutete zwar ein ehrbares Leben, aber zugleich auch ein minimales Gehalt, einen unsicheren Arbeitsplatz und einen unklaren Status, der irgendwo zwischen Bediensteter und Familienmitglied anzusiedeln war, was die Gouvernante im Haushalt isolierte. Sie hatte den gleichen sozialen Stand wie die Familie, für die sie arbeitete. Die Tatsache, dass sie ein Gehalt erhielt, setzte sie aber auf eine wirtschaftliche Stufe mit den Bediensteten.

Wenn sie nicht heiratete, oder eine Familie hatte, die sich um sie kümmerte, bedeutete das für eine Erzieherin, dass sie diesen Beruf ihr Leben lang ausüben musste. Dies hatte zur Folge, dass sie von einer Stelle zur nächsten wechseln musste. Selbst eine intelligente Frau wie Jane Eyre konnte nicht darauf hoffen, einen bessere Anstellung zu finden.

Vor 1848 existierten keine Hochschulen für Frauen, und selbst wenn es welche gegeben hätte, hätte eine Frau ihre Berufschancen nicht durch den Besuch einer solchen verbessern können. Der unsichere Lebensstil einer Gouvernante blieb alles, was sich eine alleinstehende Frau, die der Mittelklasse angehörte, erhoffen konnte.[2] Es galt als ein Zeichen von Kultur und hohem Stand, eine Gouvernante zu beschäftigen. Jedoch wurde dieser Beruf oft als eine Herabsetzung der Frau angesehen.

In der Viktorianischen Gesellschaft mussten Frauen warten bis ihnen Belohnungen zugesprochen wurden, sie durften sich nicht um sie bemühen, da es als schicklich galt, als Frau still und geduldig zu warten. Eine Frau musste sich zurückhalten, bis ein Mann seine Liebe verkündete; erst dann durfte sie zugeben, dass sie selbst begehrte.

Männer wurden als die aktiv Handelnden angesehen, die ihre Energien nutzen sollten, während man Frauen als sesshaft und passiv duldend ansah. Sie sollten ihre Kräfte sparen, da ihnen Schwangerschaft, Menstruation (die als eine Phase von Krankheit, Entkräftung und zeitweiliger Geisteskrankheit angesehen wurde) und Kindererziehung wenig Energie für andere Angelegenheiten ließen. Daraus resultierte die Stellung der Frau in der Gesellschaft: sie musste zuhause bleiben, um ihren Energien nicht zu verschwenden.

[...]


[1] Vgl. www.lettern.de/spbront5.htm und www.beepworld.de/members8/desireebouvier/emilybronte.htm

[2] vgl. www.scholars.nus.edu.sg/victorian/authors/bronte/cbronte/73cbwomen.html und www.scholars.nus.edu.sg/victorian/authors/gaskell/61n_s7.html

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Eroticism and sexuality in Charlotte Bronte's "Jane Eyre"
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten
Veranstaltung
Women Novels
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
18
Katalognummer
V19957
ISBN (eBook)
9783638239752
ISBN (Buch)
9783638879415
Dateigröße
619 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eroticism, Charlotte, Bronte, Jane, Eyre, Women, Novels
Arbeit zitieren
Daniela Weismann (Autor:in), 2003, Eroticism and sexuality in Charlotte Bronte's "Jane Eyre", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19957

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