Eventmarketing als Marketinginstrument der Zukunft


Bachelorarbeit, 2012

55 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


I Inhaltsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

III Tabellenverzeichnis

IV Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung & Zielsetzung der Arbeit
1.2 Inhalt & Aufbau der Arbeit

2 Grundlagen des Eventmarketing
2.1 Begriffsverständnis
2.1.1 Definition des Eventbegriffes
2.1.2 Definition der Begriffe Marketingevent & Eventmarketing
2.1.3 Abgrenzung der Begriffe Eventmarketing – Erlebnismarketing
2.1.4 Abgrenzung der Begriffe Eventmarketing – Sponsoring
2.2 Merkmale, Typen & Arten sowie Branchen des Eventmarketing
2.2.1 Typische Merkmale
2.2.2 Typen & Arten
2.2.3 Branchen
2.3 Ziele, Zielgruppen & Zielsetzungen im Eventmarketing
2.3.1 Kontaktziele
2.3.2 Ökonomische Ziele
2.3.3 Kommunikationsziele
2.3.4 Zielgruppen
2.3.5 Zielsetzung

3 Event als Marketinginstrument
3.1 Eventmarketing als Teil des Marketing-Mix
3.1.1 Die 4 P bzw. 7 P des Marketing
3.1.2 Eventmarketing als modernes Kommunikationsinstrument
3.1.3 Eventmarketing als below-the-line Maßnahme
3.2 Corporate Events & die Integration in die Unternehmenskommunikation
3.2.1 Corporate Events brauchen vernetztes Denken
3.2.2 Die Integration in den Kommunikations-Mix
3.2.2.1 Die formale Integration
3.2.2.2 Die inhaltliche Integration
3.2.2.3 Die zeitliche Integration
3.3 Ursachen der steigenden Bedeutung des Eventmarketing
3.3.1 Der Wandel des Firmenumfeldes
3.3.1.1 Veränderungen der Gesellschaft
3.3.1.2 Veränderungen der Märkte
3.3.1.3 Veränderungen der Unternehmenskommunikation
3.3.2 Grenzen klassischer Unternehmenskommunikation

4 Die Zukunft des Eventmarketing
4.1 Zukunftsaussichten des Eventmarktes ab 1995 bis 2020
4.1.1 Zukunftsaussichten des Eventmarktes Mitte der Neunziger
4.1.2 Nutzung & Bedeutung von Eventmarketing in der Unternehmenspraxis
4.1.3 Aktuelle Marktentwicklungen der Event-Klima 2012
4.1.4 Eventmarketing im Jahre 2020
4.2 Eventtrends- & Entwicklungen der Zukunft
4.2.1 Storytelling
4.2.2 Web X.0

5 Schlussbetrachtung

V Literaturverzeichnis

VII Anhangsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Inhalt und Aufbau der Arbeit

Abb. 2: Struktur der Auftraggeber am deutschen Eventmarkt

Abb. 3: Systematisierung der Eventmarketingziele

Abb. 4: Erweiteter Marketing-Mix im Dienstleistungsbereich

Abb. 5: Einordnung von Eventmarketing in den Marketing-Mix

Abb. 6: Umsatzvolumen Eventmarketing 2010 bis

Abb. 7: Trends: Die Zukunft der Live-Kommunikation

Abb. 8: Trends: Integrative Funktion des Eventmarketing

III Tabellenverzeichnis

Tab.1: Zusammenfassung der Ergebnisse einer empirischen Studie zur Nutzung und Bedeutung des Eventmarketing in der Unternehmenspraxis

IV Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Seit Mitte der achtziger Jahre war der Ausdruck Ereignismarketing als special event marketing häufiger in nordamerikanischen Schriftwerken zu finden. Davor war dieser nur sehr selten zu lesen. Etwas später, d.h. Ende der achtziger Jahre wurden Events als Marketinginstrument aufgespürt, jedoch nicht als Eigenständiges. Seit Mitte der neunziger Jahre sind Events ein fester Bestandteil der Unternehmenskommunikation.

Der Begriff Event stammt ursprünglich aus dem Englischen und drückt übersetzt ein Ereignis oder eine Veranstaltung aus. Ein Ereignis ist nach dem Wörterbuch zu urteilen, „etwas was den normalen, alltäglichen Ablauf in bemerkenswerter Weise unterbricht und durch seine Ungewöhnlichkeit auffällt und in Erscheinung tritt“[1]. Hieraus resultiert, dass es Events bzw. Ereignisse gibt, seit Menschen auf dieser Erde leben. Im altertümlichen Griechenland gab es Gladiatorenkämpfe unter den Schlagworten Brot und Spiele für das Volk, im Mittelalter gab es zahlreiche Ritterturniere. Menschen haben schon immer zusammen gefeiert aber auch getrauert, wenn es einen Grund oder ein Vorkommnis gab. Daher können Events bzw. Ereignisse beispielsweise eine Hochzeit, ein Firmenjubiläum, ein Konzert oder Ähnliches sein. Events haben die Eigenart, Menschen zu faszinieren.[2]

Nach dieser kurzen geschichtlichen Einleitung möchte ich nun zur Problemstellung meiner Arbeit kommen.

1.1 Problemstellung & Zielsetzung der Arbeit

Lässt man die beschwerliche gesamtwirtschaftliche Lage außen vor, steht das Marketing vieler Firmen, und in erster Linie ihre Kommunikationsarbeit, heute vor beträchtlichen Herausforderungen: Im Vergleich zu vergangenen Zeiten haben sich bekanntermaßen viele Märkte von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt entwickelt und die Periode der Marktsättigung erreicht. Der Verbraucher kann heutzutage zwischen einer konstant wachsenden Anzahl an Produkten entscheiden, die sich in technisch-materieller sowie funktionaler Art und Weise beinahe nicht mehr vom anderen differenzieren lassen. In stagnierenden oder womöglich sich verminderten Märkten repräsentiert diese Austauschbarkeit der Produkte, für eine Vielzahl an Unternehmern, einen gravierend spürbareren Wettbewerbsdruck. Besondere Wichtigkeit kommt in dieser Perspektive der Kommunikationspolitik von Firmen als Differenzierungsmerkmal zu, was sich spürbar auch im steigenden Kommunikationswettbewerb bemerkbar macht.[3]

Marketinghersteller und –händler haben aufgrund des ansteigenden Wettbewerbdrucks und dem immer größer werdenden Versagens massenmedialer Kommunikation eine neue Möglichkeit zum Kunden gefunden. Eventmarketing, welches seit Mitte der neunziger Jahr immer ansehnlicher geworden ist, wird seit dem als innovative Maßnahme der Kommunikationspolitik und primär von den Marketinganwendenden euphorisch aufgenommen, verspricht eine hohe Aktivierung der Teilnehmer und geringe Streuverluste, um die ausgewählte Zielgruppe anzusprechen.[4]

Die zunehmende Relevanz des Eventmarketing weist nicht nur empirische Studien auf, sondern auch die Vielzahl an praxisorientierten Publikationen, die Gründung vieler Fachzeitschriften, wie beispielsweise EventPartner, MEP – Multimedia und Event Products und Internetseiten, wie z.B . www.eventmanager.de, um nur ein Portal zu nennen. Genauso die Durchführung von eventspezifischen Messen und Fachkongressen wie auch die steigende Anzahl an Ausbildungen im Eventbereich. Im folgenden Fließtext wird Eventmarketing als eigenständiges Kommunikationsinstrument betrachtet, während so bezeichnete Marketingevents die Ausgestaltung des Instrumentes in der Art von Veranstaltungen bilden.[5]

Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob sich der rasante Aufstieg von Eventmarketing als Kommunikationsinstrument in Zukunft bewahren kann oder ob andere Kommunikationstrends den Platz des Eventmarketings einnehmen werden.

1.2 Inhalt & Aufbau der Arbeit

Meiner Meinung nach, lässt sich der Inhalt als auch der Aufbau der vorliegenden Arbeit am besten anhand einer selbsterstellten Grafik erklären.

Wie auf der Abbildung deutlich zu erkennen, wird zunächst nach einem kurzen geschichtlichen Hintergrund, die Problemstellung sowie das Ziel der Arbeit dargestellt. Danach folgen die Grundlagen des Eventmarketings, um einen groben Überblick von der Thematik zu erhalten. Diese beinhalten das Begriffsverständnis, Merkmale, Typen und Arten sowie Branchen des Eventmarktes sowie Ziele, Zielgruppen und deren Zielsetzung.

Da in dieser Ausarbeitung Events auf das Marketing bezogen werden, wird anschließend erläutert, in welches der 7 P des Marketing, sich Eventmarketing unterordnet, was Corporate Events sind, wie diese sich in das Unternehmen integrieren sowie mögliche Ursachen für die steigende Bedeutung des Eventmarketing.

Um die Zukunft des Eventmarketings auch empirisch belegen zu können, werden in dieser Arbeit anhand ausgewählter Ergebnisse zweier empirischer Studien die resultierenden Ergebnisse dargestellt. Die erste Studie aus dem Jahre 2006 ist zum Thema der Nutzung und Bedeutung des Eventmarketing in der Unternehmenspraxis wie von Frau Zanger und Herr Drenger aufgezeigt. Die zweite Studie enthält ausgewählte Ergebnisse der brandaktuellen Event-Klima 2012, die im Auftrag des Forum für Marketing-Eventagenturen durchgeführt wurde, wo es darum ging, die Entwicklungen und Trends des Eventmarketings abzufragen.

Als Letztes werden die Ergebnisse der Arbeit erneut kurz dargestellt, um schlussendlich eine Antwort auf die Frage zu geben; ist Eventmarketing ein Marketinginstrument der Zukunft, oder war der schnelle Aufstieg des Eventmarketings nur ein kurzer Besuch in der Welt der Unternehmenskommunikation?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Inhalt und Aufbau der Arbeit

(Quelle: eigene Darstellung).

2 Grundlagen des Eventmarketing

Im zweiten Kapitel nun möchte ich auf die Grundlagen des Eventmarketing zu sprechen kommen, um zu erfahren, was genau damit gemeint ist. Zunächst wird mit dem Begriffsverständnis begonnen, welches die verschiedenen Definitionen, Beschreibungen und Abgrenzungen beinhaltet. Als zweites werden Merkmale, Typen und Arten sowie Branchen des Eventmarketings aufgezeigt und als letztes widme ich mich den Zielen, Zielgruppen und deren Zielsetzungen.

2.1 Begriffsverständnis

In der Literatur gibt es eine Vielzahl an Begriffen, die Event bzw. Eventmarketing definieren sollen. Sei es Eventmanagement, Live-Kommunikation, Live-Marketing, Begegnungskultur oder Begegnungskommunikation, um nur einige zu nennen. Um eine Verwirrung zu vermeiden, werden im Folgenden die Begriffe genauer erläutert und von anderen oft mit Eventmarketing in Verbindung gebrachten ähnlichen Begriffen abgegrenzt.[6]

2.1.1 Definition des Eventbegriffes

Jeder verbindet etwas anderes mit dem Begriff Event. Laut einer Studie im Jahre 1996 der Eventagentur Vok Dams, bei der Mehrfachnennungen möglich waren, hat sich herausgestellt, dass für 51% der Befragten Events als Incentives verstanden werden, für 44% sind es Mitarbeitertagungen, für 42% Verkaufsförderung, für 38% Messen sowie für 23% Schulungen. Für Spezialisten ist all dies Event. Daher lässt sich der Begriff Event nur schwer eingrenzen.[7] Im Folgenden werden verschiedene ausgewählte Eventdefinitionen dargelegt: „Unter Events werden inszenierte Ereignisse sowie deren Planung und Organisation im Rahmen der Unternehmenskommunikation verstanden, die durch erlebnisorientierte firmen- oder produktbezogene Veranstaltungen emotionale und physische Reize darbieten und einen starken Aktivierungsprozess auslösen.“[8]

Eventziele können sowohl image-, profilbildender oder motivierender Art sein, als auch zur Unterstützung des Verkaufs dienen.

Bei dieser Darlegung der BDW kommt deutlich zum Ausdruck, dass Events nie zufällig stattfinden, sondern immer zuvor organisiert werden müssen. Es wird klar, dass jedes Ereignis, welches innerhalb der Unternehmenskommunikation geplant wird, unter dem Sammelbegriff Event läuft. Events sind ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation und dienen nicht allein der Verkaufsförderung.

Zanger und Sistenich definierten 1996 Events als „...inszenierte Ereignisse in Form erlebnisorientierter firmen- oder produktbezogener Veranstaltungen, die dem potentiellen Kunden emotionale und physische Reize darbieten, die zu einem starken Aktivierungsprozess führen.“[9] Auch hier werden Events als inszenierte Ereignisse bezeichnet, d.h. Veranstaltungen müssen gut geplant sein. Bei Events steht die Aktivierung der Teilnehmer im Vordergrund. Dies hebt Events deutlich von anderen Kommunikationsinstrumenten ab.

Jeder Autor definiert die Begriffe Event und Eventmarketing auf seine eigene Art und Weise, doch alle ähneln sich in gewissen Punkten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass alle Events gut durchdacht und geplant sein müssen, um ein fester Bestandteil der Unternehmenskommunikation zu sein. Ferner unterscheiden sie sich durch den Aktivierungsgrad der Teilnehmer deutlich von anderen Kommunikationsmaßnahmen.

2.1.2 Definition der Begriffe Marketingevent & Eventmarketing

Da der Titel dieser Arbeit auf den Begriff Event aus Sicht des Marketings betrachtet werden soll und das Marketingevent als Kommunikationsmittel fungiert, erachte ich folgende Definition als sinnvoll:

„Mit Marketingevents werden im Auftrag inszenierte Ereignisse bezeichnet, die im Hinblick auf Unternehmen oder Marken das zentrale Ziel haben, den Teil- nehmern Erlebnisse zu vermitteln bzw. bei diesen Emotionen auszulösen, und die gleichzeitig geeignet sind, zur Durchsetzung der Marketingstrategie, d.h. zum Aufbau von Unternehmens- und Markenwerten, einen positiven Beitrag zu leisten.“[10]

Meiner Meinung nach, ist diese Definition von Nickel eine der treffendsten Begriffsbestimmungen, wenn es um den Ausdruck Marketingevent geht. Dieser Begriff bezieht sich auf das im Einzelnen durchgeführte Ereignis.[11] Bei den Besuchern werden Emotionen hervorgerufen, die den Erfolg dieses Marketinginstruments erleichtern. Betrachtet man diese Definition allgemein, so triff laut Wirtz die mangelnde Fassbarkeit und Erklärbarkeit des Eventmarketings sehr genau zu. Die Zielgruppe sowie Ziele des Events werden zunächst nicht definiert, denn die Grenzen verschwimmen meist.[12]

Als nächstes komme ich zur Definition des Kommunikationsinstrumentes Eventmarketing, welches üblicherweise ein Bestandteil des Kommunikations-Mix ist. „...Eventmarketing die systematische Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle von Events innerhalb der Kommunikationsinstrumente Werbung, Verkaufsförderung, Public Relations oder interner Kommunikation verstanden.“[13] Eventmarketing ist ein fester Bestandteil der integrierten Kommunikation. Die einzelnen Kommunikationsstrategien müssen harmonisieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass beide Begriffe verschiedene Dinge aussagen. Der Ausdruck Marketingevent steht für eine bestimmte Veranstaltung, d.h. ein Projekt, welches Marketingziele ins Auge fasst und so mit Hilfe von Unterhaltung zur Bindung von Kunden oder zur Steigerung des Absatzes beiträgt. Der Ausdruck Eventmarketing ist eine Maßnahme der Kommunikationspolitik und bestenfalls in Kombination mit anderen Marketinginstrumenten, d.h. die integrierte Kommunikation, ein fester Bestandteil des Kommunikations-Mix.[14]

2.1.3 Abgrenzung der Begriffe Eventmarketing – Erlebnismarketing

Erlebnismarketing wird häufig im Zusammenhang mit Eventmarketing verwendet. Um eine Verwechslung auszuschließen möchte ich nun eine Abgrenzung der beiden Begriffe vornehmen. Bei der Durchführung von Erlebnismarketing werden Kommunikationsinstrumente darauf ausgerichtet, den Teilnehmer auf emotionaler Ebene zu berühren[15], um den Wunsch oder die Forderung nach Dialog und persönlichem Involvement beim Konsumenten zu entsprechen. „Unter Involvement versteht man die innere Beteiligung das Engagement, mit dem sich die Konsumenten einer Sache zuwenden.“[16]

Laut Kinnebrock fokussiert sich modernes Erlebnismarketing auf drei Felder. „Dialog (Identifikation mit der Werbebotschaft, dialogfähige Kommunikation). Service (von der Gebrauchsanweisung bis zu Full-Service-Programmen). Entertainment (Kreativität und Unterhaltungswert von Produktwelten).“[17] Folglich ist Eventmarketing eine gezielte Antwort auf zunehmende Rezipientenwünsche nach Kommunikation, Unterhaltung und Service. Eventmarketing kann daher nur einen supplementären und verstärkenden Effekt zum Erlebnismarketing beitragen, denn der Gesichtspunkt des Services, welcher unter Produktpolitik eingeordnet wird, wird nicht wahrgenommen.[18]

2.1.4 Abgrenzung der Begriffe Eventmarketing – Sponsoring

In der Praxis werden die Begriffe Eventmarketing und Sponsoring oft synonym verwendet. Deshalb möchte ich auch hier zunächst mit einer passenden Definition beginnen:

„Sponsoring bedeutet die Analyse, Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten, die mit der Bereitstellung von Geld, Sachmit- teln, Dienstleistungen oder Know-how durch Unternehmen und Institutionen zur Förderung von Personen und/oder Organisationen in den Bereichen Sport, Kul- tur, Soziales, Umwelt und/oder den Medien verbunden sind, um damit gleich- zeitig Ziele der Unternehmenskommunikation zu erreichen.“[19]

Wie hier deutlich zu erkennen, wird Sponsoring in verschiedenen Bereichen angewandt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Sport- sowie Kulturveranstaltungen. Unternehmen unterstützen so nicht nur Einzelpersonen, wie z.B. Sportler oder Künstler, sondern auch Veranstaltungen, wie z.B. Musikkonzerte.[20]

Anhand eines Beispiels aus dem Fußballbereich lässt sich dies anschaulich abgrenzen. Wenn Unternehmen Geld an den Fußballverein zahlen, um mit ihrem Firmenlogo auf dem Trikot der Spieler zu erscheinen, heißt es nicht, dass das jeweilige Fußballspiel automatisch zu einem Marketingevent wird. Dies ist das klare Sponsoring eines Fußballevents. Nutzt das Unternehmen jedoch das jeweilige Sportevent, bei dem Sie als Sponsoren auftreten, um ein Marketingevent daraus zu machen, so werden alle wichtigen anwesenden Persönlichkeiten, vor oder nach dem Spiel zu einem Get-together im VIP-Bereich der Sportarena eingeladen.[21]

2.2 Merkmale, Typen & Arten sowie Branchen des Eventmarketing

Es gibt sehr viele aufgeführte Eventmerkmale, von verschiedenen Autoren, die sich alle in einigen Dingen gleichen, deshalb habe ich mich für die Merkmale von Frank Haase und Walter Mäcken entschieden, da diese meiner Meinung nach am treffendsten sind. Unter 2.2.2 werden ausgewählte Typen und Arten von Events aufgezeigt, danach bekommt man einen groben Überblick über Branchen des Eventmarktes.

2.2.1 Typische Merkmale

Soll für die Anforderungen der Praxis ein innovatives Kommunikationsinstrument gefunden und dargelegt werden, so sind Abgrenzungen und Einschränkungen erforderlich, die als konstitutive Besonderheiten als Begriffsverständnis aufgezeigt werden, notwendig.

Folgend werden eventtypische Merkmale dargestellt:

- Ein Event ist eine von der Firma organisierte Veranstaltung, ohne die Absicht des Verkaufs zu haben, das bedeutet: Ziel des Eventmarketing sind weder Verkaufsförderung noch kurzfristige Verkaufserfolge, sondern emotionale Beziehungen des Beteiligten zu den Firmen bzw. die mit der Marke verbundenen Erlebniswelt. Nur dann ist ein Event für den Konsumenten überzeugend.
- Ein Event realisiert die Missionen der Marketingkommunikation und wandelt diese in ein erlebbares Ereignis um. Die bildliche Welt einer Marke wird für die Beteiligten des Events zu einer emotional erlebten Markenwelt. Mit Hilfe eines realen Erlebnisses und der eigenen Erfahrung kann eine wesentlich stärkere Einstellungs- und Verhaltensbeeinflussung erlangt werden, als durch die massenmediale Informationsübermittlung.
- Ein Event ist interaktionsorientiert, das bedeutet, dass die Beteiligten aktiv über die Verhaltensebene an der Erlebniswelt teilhaben dürfen.
- Ein Event grenzt sich absichtlich vom Alltag der Beteiligten ab und dies ist folge dessen eine willkommene Abwechslung für die Beteiligten, welche zur Aktivierung führt. Das Ausmaß der Aktivierung hängt davon ab, wie groß der Unterschied zum täglichen Leben ist und ob es gelingt eine zielgruppengenaue, emotionale Umsetzung der Kommunikationsinhalte nachzuweisen.
- Ein Event wird mit Augenmerk auf die Zielgruppe veranstaltet. Hierdurch wird mit dem Event ein hohes Maß an Individualität und daher auch eine große Kontaktintensität erlangt. Eine dialogische Verständigung der Beteiligten der Zielgruppe wird erreicht. Streuverluste, die bei massenmedialer und der monologisch orientierten Kommunikation charakteristisch ist, werden deutlich verringert.
- Ein Event sollte immer eine Komponente des Konzeptes der Unternehmenskommunikation sein. In Bezug auf den Inhalt ist ein Event immer abhängig von der Kommunikationsstrategie eines Unternehmens. Die Konzeptionelle Vorbereitung dagegen, sowie Planung, Organisation und Durchführung eines Events ist ein eigenständiger Tätigkeitsbereich der Kommunikationspolitik. Dies ist professionell zu erledigen.[22]

2.2.2 Typen & Arten

In der Literatur wird inzwischen eine Vielzahl von Veranstaltungen als Realisierungen von Eventmarketing-Konzepten aufgeführt. Einen Überblick über die vielfältigen Typen und Arten möchte ich Ihnen nun geben.

Beispiele für Typen und Arten von Events:

- Motivationsveranstaltungen
- Incentive Reisen
- Händlerpräsentationen
- Ausstellungen
- Seminare/Symposien/Kongresse
- Sport- und Kulturveranstaltungen
- Jubiläen
- Festakte/ Galas
- Aktionärsversammlungen
- Außendienstkonferenzen
- Kick-Off-Meetings
- Fachmessen
- Road Shows
- Pressekonferenzen
- Aktionen am POS
- Tag der offenen Tür
- Betriebs- bzw. Bereichsausflug
- Erfahrungsaustausch
- Ergebnispräsentation: z.B. Darstellung der Ergebnisse, die innerhalb eines Projektes erarbeitet wurden
- Hauptversammlung
- Kamingespräche
- Pressegespräche
- Pressekonferenz
- Produktpräsentation (neue Produkte usw. werden einem breiten Publikum vorgestellt)
- Schulung mit externen/internen Teilnehmern
- Unternehmenspräsentation (das Unternehmen wird z.B. auf einem Symposium vorgestellt)
- Workshops[23]/[24]
- etc.

[...]


[1] Kiel [2004], S. 69.

[2] Vgl. Kiel [2004], S. 69f.

[3] Vgl. Bente [1990], S. 1f.

[4] Vgl. Nickel [1998], S. 39.

[5] Vgl. Drengner [2008], S.1.

[6] Vgl. Wirtz [2008], S. 17.

[7] Vgl. Nickel [1998], S. 5, zitiert nach Vok Dams [1996].

[8] BDW [1993], S. 3.

[9] Nickel [1998] S.7, zitiert nach Zanger/Sistenich [1996], S. 234.

[10] Nickel [1998], S. 7.

[11] Vgl. Drengner [2008], S.31.

[12] Vgl. Wirtz [2008], S. 17.

[13] Nickel [1998], S. 7.

[14] Vgl. Drengner [2008], S.31.

[15] Vgl. Erber [2005] S. 66, zitiert nach Küster [1995], S. 3.

[16] Erber [2005] S. 44, zitiert nach Bruhn [1997], S.327.

[17] Erber [2005] S. 44, zitiert nach Kinnebrock [1993], S.46.

[18] Vgl. Erber [2005] S. 44.

[19] Bruhn [2009], S.411.

[20] Vgl. Drengner [2008], S.25.

[21] Vgl. Inden [1993], S.32.

[22] Vgl. Freudl [2004], S.13f.

[23] Vgl. Bruhn [2009], S.445.

[24] Vgl. Mehrmann/Plaetrich [2003], S. 4.

Ende der Leseprobe aus 55 Seiten

Details

Titel
Eventmarketing als Marketinginstrument der Zukunft
Hochschule
Hochschule Fresenius Idstein
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
55
Katalognummer
V209336
ISBN (eBook)
9783656370482
Dateigröße
1397 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
eventmarketing, marketinginstrument, zukunft
Arbeit zitieren
Pauline Nandlinger (Autor:in), 2012, Eventmarketing als Marketinginstrument der Zukunft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209336

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