Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Relevanz des Themas
1.2. Problemdarstellung
1.3. Zielsetzung
1.4. Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit
2. Grundlagen
2.1. Just-in-time Definition
2.2. Global Sourcing Definition
2.3. Widerspruch
2.4. Möglichkeiten durch Global Sourcing für JIT-Belieferung
2.5. Grenzen durch Global Sourcing für JIT-Belieferung
3. Grundlegende Lösungsansätze
3.1. Ausbau elektronischer Informations- und Kommunikationsnetze
3.2. Verbesserung logistischer Infrastrukturen
3.3. Einführung eines Supply-chain-Management
4. Maßnahmen beim Lieferanten
5. Maßnahmen beim Abnehmer
6. Bewertung
6.1. Zusammenfassung der Erkenntnisse
6.2. Schlussfolgerung
7. Literaturverzeichnis.
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Gegenüberstellung Just-in-time-Beschaffung und Global Sourcing
1. Einleitung
1.1. Relevanz des Themas
Die Entwicklung auf den Märkten wird zunehmend durch Globalisierung geprägt – im positiven, wie auch im negativen Sinn. Der Abbau von Handelshemmnissen und die Verbesserung von Kommunikations- und Informationstechnologien erleichtern den Unternehmen grenzüberschreitende Aktivitäten. Technische Entwicklungen im Logistikbereich senken die Transportkosten. Viele Märkte sind jedoch durch den internationalen Handel gesättigt und bieten kaum noch Wachstumspotenzial. Der Innovationsdruck steigt. Während die Konsumenten von der Angebotsvielfalt und günstigeren Preise profitieren, bedeutet dies für Unternehmen verschärften Wettbewerb und höheren Leistungsdruck, um den Kundenansprüchen gerecht zu werden. Aus diesen Gründen rückt die kostengünstige und termingerechte Beschaffung von Vorleistungen immer mehr in den Fokus der unternehmerischen Strategie. Um sich aus der Masse abzuheben und dem hohen Konkurrenzdruck standzuhalten, konzentrieren sich viele Unternehmen verstärkt auf Ihre Kernkompetenzen. Immer mehr Vorleistungen werden dafür ausgelagert und zugekauft. Die Beschaffung erhält dadurch im Unternehmen eine Schlüsselposition, da sie mit der Auswahl der Zulieferer wesentlich den Qualitätsstandard der Vorleistungen sowie die Höhe der Kosten beeinflusst.
1.2. Problemdarstellung
Auf der einen Seite spielt die Zeit in der heutigen Beschaffung eine bedeutende Rolle. Es ist nicht mehr ausreichend, sich in Qualität und Preis vom Wettbewerber abzuheben. Mindestens genauso wichtig sind kurze Lieferzeiten und Liefertreue. Außerdem führt die erhöhte Bedarfsfrequenz auf den Märkten zu verkürzten Produktlebenszyklen. Das heißt, neue Produkte müssen immer schneller entwickelt, produziert und auf dem Markt gebracht werden. Idealerweise sollen Lieferungen möglichst sofort verarbeitet werden können, um lange Lagerzeiten zu verhindern. Lager bedeuten Kosten. Darum hat sich in produzierenden Unternehmen weitgehend die Just-in-time-Beschaffung durchgesetzt. Sie zeichnet sich durch kurze, direkte Lieferwege und intensive Lieferant-Abnehmer-Beziehungen aus.
Andererseits machen es der steigende Wettbewerbs- und Kostendruck erforderlich, dass Unternehmen bei der Suche nach neuen Beschaffungsmöglichkeiten über den nationalen Tellerrand schauen. Um marktfähig zu bleiben, müssen Einkäufer heute auch im Ausland nach Alternativen Ausschau halten und Vorleistungen weltweit beschaffen. Diese Art der Beschaffung bezeichnet man als Global Sourcing.
Das Problem besteht in dem Widerspruch beider Ansätze.
1.3. Zielsetzung
Diese Arbeit beleuchtet diesen Widerspruch näher, indem die Merkmale beider Prinzipien genauer untersucht werden. Dadurch werden sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen identifiziert, die sich aus der Kombination von Global Sourcing und der Just-in-time-Belieferung ergeben. Anschließend werden aus den gewonnenen Erkenntnissen grundlegende Lösungsansätze für eine kombinierte Umsetzung skizziert. Im Ergebnis lassen sich daraus konkrete Maßnahmen bei Lieferant und Abnehmer ableiten.
1.4. Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit
Zunächst werden die Begriffe „Just-in-time“ und „Global Sourcing“ definiert und beide Strategien kurz erläutert. Eine Gegenüberstellung relevanter Merkmale verdeutlicht den Widerspruch, der sich daraus ergibt. Der anschließende Abschnitt befasst sich mit den Möglichkeiten, die eine globale Beschaffungsstrategie dem Prinzip der Just-in-time-Belieferung eröffnet. Welche Grenzen gesetzt werden, stellt der darauf folgende Absatz dar. Danach werden drei grundlegende Lösungsansätze und weiterführend konkrete Maßnahmen bei Lieferant und Abnehmer vorgestellt. Zum Schluss werden alle Erkenntnisse noch einmal kurz zusammengefasst.
2. Grundlagen
2.1. Just-in-time Definition
„Just in time“ bedeutet so viel wie rechtzeitig oder termingerecht. Im Beschaffungsprozess bedeutet es bedarfssynchron. Das heißt, dass nicht auf Vorrat bestellt wird, sondern Art und Anzahl der Vorprodukte entsprechend des tatsächlichen Bedarfs der Produktion geordert werden. Just-in-time-Belieferung (JIT) funktioniert nach dem Pull-Prinzip, da die Produktion – bildlich gesprochen – den Materialfluss zieht. Das erhöht die Durchlaufzeit und reduziert die Lagerkapazität. Das hat Einfluss auf die Lagerungstechnologie. Sie beschränkt sich bei JIT im Wesentlichen auf Durchflusslager. Um die Versorgung zu sichern und auch kurzfristige Lieferungen zu gewährleisten, werden Lieferanten vorwiegend in der näheren Umgebung gesucht. Im Automobilbereich sind häufig ganze Zulieferparks im unmittelbaren Werksumfeld zu finden. Kurze Wege und intensive Beziehungen zwischen Abnehmer und Lieferant zeichnen diese Beschaffungsstrategie aus.
In der Praxis werden mit den Lieferanten vertraglich fixe Lieferzeiten vereinbart (z. B. tägliche Anlieferung zwischen 06:30 Uhr und 07:00 Uhr). Eine zu frühe oder zu späte Lieferung wird bei JIT als Fehler angesehen.[1] Die Qualitätsprüfung erfolgt bereits beim Lieferanten. Üblicherweise werden Prüfberichte oder entsprechende Protokolle als Nachweis der Lieferung beigefügt. Im Maschinenbau werden die Aufträge außerdem maschinenbezogen zusammengefasst, um im Wareneingang eine schnelle Zuordnung der Lieferung zur jeweiligen Fertigungsstation zu gewährleisten.
Die Idee des Just-in-time-Prinzips wurde erstmalig Mitte der 50er Jahre beim japanischen Automobilhersteller Toyota verwirklicht, um das Unternehmen in kürzester Zeit wieder wettbewerbsfähig zu machen. Seitdem hat sich das Prinzip in vielen Branchen durchgesetzt. Unternehmen verfolgen damit das Ziel der lagerlosen bzw. lagerarmen Produktion, um die Kapitalbindung im Lager zu minimieren und somit Lagerkosten zu senken.
[...]
[1] Vgl. Eichler (2003), S. 86
- Arbeit zitieren
- Katja Hache (Autor:in), 2012, Möglichkeiten und Grenzen des Global Sourcing bei der Just-in-time-Belieferung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212009
Kostenlos Autor werden
Kommentare