Die Besetzung der Philippinen durch die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1898 als Wendepunkt in der US-Außenpolitik


Hausarbeit, 2004

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Quellenkritik
1.1 Quellenbeschreibung
1.2 Innere Kritik Sprachliche Aufschlüsselung
1.2.1. Sachliche Aufschlüsselung

2. Quelleninterpretation
2.1 Inhaltsangabe
2.2 Interpretationsansatz
2.3 Einordnung in den historischen Kontext
2.3.1. Beginn der großen Binnenexpansion
2.3.2. Konflikte mit anderen Nationen
2.3.3. Die Monroe-Doktrin als Wegweise für die amerikanische Außenpolitik
2.3.4. „Manifest Destiny“
2.3.5. Außenpolitische Expansion
2.3.6. High Noon in der Karibik – Der geplante Krieg
2.3.7. Nachspiel
2.4 Ergebnisse und Ausblick

3. Literaturverzeichnis
3.1 Quellen
3.2 Sekundärliteratur

4. Anhang: Die Quelle

1. Quellenkritik

1.1 Quellenbeschreibung

Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um den Ausschnitt aus einem Gespräch des amerikanischen Präsidenten William McKinley mit einer Gruppe Geistlicher im Weißen Haus vom 21. November 1899. Die Quelle liegt editiert und in gedruckter Form vor.[1]

1.2 Innere Kritik

1.2.1 Sprachliche Aufschlüsselung

- „Christianisieren“ (Z. 24)

Christianisierung bedeutet die Verbreitung des Christentums. Jemanden zu christianisieren heißt, ihn zum christlichen Glauben zu bekehren.

1.2.2 Sachliche Aufschlüsselung

- „Präsident William McKinley“ (Titelzeile)

William McKinley war der 25. Präsident der Vereinigten Staaten. Er lebte von 1843 bis 1901. 1897 gewann er die Präsidentschaftswahl für die Republikaner. Während seiner vierjährigen Amtszeit konnten die Vereinigten Staaten auswärtige Besitzungen erwerben. Nach seiner Wiederwahl im Jahre 1901 wurde McKinley von einem Anarchisten ermordet.[2]

- „Weißes Haus“ (Titelzeile)

Das Weiße Haus ist der Amtssitz des amerikanischen Präsidenten in Washington D.C.

- „Philippinen“ (Z. 1)

Die Philippinen sind eine Inselrepublik im Südwestpazifik. Ursprünglich unter spanischer Herrschaft wurden sie nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von Spanien gegen eine Entschädigung von 20 Mio. Dollar an die Vereinigten Staaten abgetreten.[3] 1946 sind die Philippinen von den USA in die Unabhängigkeit entlassen worden.[4]

- „Dewey“ (Z. 4)

George Dewey war ein amerikanischer Admiral. Er lebte von 1837 bis 1917.[5]

- „Hongkong“ (Z. 4)

Hongkong wurde 1842 von Großbritannien annektiert und war zum Zeitpunkt des Spanisch-Amerikanischen Krieges britische Kronkolonie. 1898 wurde der größte Teil auf 99 Jahre von China gepachtet und erst 1997 in einer feierlichen Zeremonie an China zurückgegeben.[6]

- „Manila“ (Z. 4)

Manila ist die Hauptstadt der Philippinen.

- „Oregon und Kalifornien“ (Z. 7)

Oregon und Kalifornien sind Bundesstaaten der USA und liegen an der Pazifikküste.

- „Demokraten und Republikaner“ (Z. 11-12)

Die beiden großen politischen Parteien in den USA.

- „Luzon“ (Z. 13)

Luzon ist mit 104688 km² die größte Insel der Philippinen. Auf ihr befindet sich die Hauptstadt àManila.[7]

2. Quelleninterpretation

2.1 Inhaltsangabe

Präsident William McKinley rechtfertigt die Vernichtung der spanischen Flotte in der Bucht von Manila durch Admiral George Dewey während des spanisch-amerikanischen Krieges von 1898. Gleichzeitig nimmt er Stellung zum Erwerb der Philippinen. Er räumt ein, deswegen heftig kritisiert worden zu sein, behauptet aber, gar nicht gewusst zu haben, was nach dem Erhalt mit ihnen geschehen solle. Nachdem er verschiedene Alternativen zur Einnahme der Inselgruppe erörtert hat, kommt er zum Schluss, dass die Besetzung die einzig vernünftige Lösung gewesen ist. Als Gründe dafür nennt er Zivilisierungsbestrebungen und christliche Missionierung.

2.2 Interpretationsansatz

Das in der Quelle angesprochene Problem, die Besetzung der Philippinen, kann man nicht isoliert betrachten, denn sie ist eine direkte Folge des spanisch-amerikanischen Krieges im Jahre 1898. An sich ist dieser keine Besonderheit. Es war schließlich nicht der erste Krieg gewesen, den die junge amerikanische Nation ausgefochten hatte. Wenn man aber die Politik der Vereinigten Staaten während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrachtet, ist das Eintreten dieser Auseinandersetzung völlig unerklärlich. Und doch ist sie nur der Höhepunkt einer Ereigniskette, die gegen Ende des Jahrhunderts einsetzte. Die Frage, die dem folgenden Interpretationsversuch zugrunde liegt, ist: Inwiefern stellt der spanisch-amerikanische Krieg und die daraus resultierende Inbesitznahme der Philippinen einen Wendepunkt in der amerikanischen Außenpolitik dar? Dazu wird im Folgenden die US-Politik vor, während und nach dem Konflikt näher untersucht.

2.3 Einordnung in den historischen Kontext

2.3.1 Beginn der großen Binnenexpansion

Mit der Verfassung von 1787 brach für die amerikanische Nation ein neues Zeitalter an. Sie hatte die Kolonialzeit endgültig hinter sich gelassen und wandte nun ihren Blick gen Westen. Die Zeit der großen Expansion begann. Diese Leistung gilt als eine der größten in der jüngeren Menschheitsgeschichte. In nur hundert Jahren ist der amerikanische Kontinent von den Küsten des Atlantiks über die großen Ebenen des „Mittleren Westens“ bis hin zu den Gebieten von Kalifornien und den Gestaden des Pazifik besiedelt worden.

Landfläche schien es in unbegrenzten Mengen zu geben, weshalb es nicht verwundert, dass Grund und Boden von der Regierung fast verschenkt wurden: 4000 m² konnte man schon für 2 Dollar erwerben. Viele Spekulanten verkauften ihren Besitz dann teuer an die nach Westen drängenden Farmer.[8] Der Bereich zwischen bereits urbar gemachtem und besiedeltem Land und der unberührten Weite des amerikanischen Kontinents wurde „Frontier“, Grenze, genannt. Das Ankämpfen gegen diese Grenze und das wiederholte Durchbrechen von Hemmnissen und Beschränkungen hat die amerikanische Lebens- und Sichtweise in entscheidendem Maße geprägt. Heute drückt sich dieses Herausfordern der Natur auf wissenschaftlichem und technologischem Sektor aus.[9]

2.3.2 Konflikte mit anderen Nationen

Die innerkontinentale Expansion brachte die Amerikaner immer wieder in Konflikt mit bereits dort etablierten Kolonien europäischer Mächte. Während man Napoleon das französische Gebiet von „Louisiana“ 1803 noch für 15 Millionen Dollar abgekauft hatte – der Feldherr brauchte das Geld für seine Kriege – wurde Florida, das zu dem Zeitpunkt spanische Kolonie war, in den Jahren 1812 und 1817 einfach besetzt und später für 5 Millionen Dollar von Spanien abgekauft. Die heutigen Gebiete von Texas New Mexico und Südkalifornien gehörten ursprünglich zu Mexiko. Nachdem die in Scharen eingewanderten Amerikaner Selbstverwaltung forderten und im Jahre 1836 ihre Unabhängigkeit proklamierten, kam es 1846 zur Auseinandersetzung zwischen den USA und Mexiko. Die militärische Unterlegenheit zwang die Mexikaner die oben genannten Gebiete im Vertrag von Guadelupe Hidalgo (1848) für 1,1 Mio. Dollar an die Vereinigten Staaten zu verkaufen.[10]

[...]


[1] Alter, Peter; Hufnagel, Gerhard; Sösemann, Bernd [u.a.]: Grundriss der Geschichte – Dokumente. Bd. 2: Neuzeit seit 1789. Stuttgart, 1997. S. 121.

[2] Moltmann, Günter; Lindig, Wolfgang: USA-Ploetz: Geschichte der Vereinigten Staaten zum Nachschlagen. Freiburg (Breisgau), 1998. S.98.

[3] Ebenda, S. 99.

[4] Ebenda, S. 121.

[5] Alter, Peter; Hufnagel, Gerhard; Sösemann, Bernd [u.a.]: Grundriss der Geschichte – Dokumente. (wie Anm. 1). S.121.

[6] Großes Lexikon A-Z. ISIS Verlag. Chur, 1996.

[7] Ebenda, S. 537.

[8] Bremer, Hildegard; Pötzsch, Horst; Schroeder-Angermund, Christiane [u.a.]: Von den Kolonien zur westlichen Führungsmacht. In: Informationen zur politischen Bildung, Nr. 211. München, 1990. S. 9.

[9] Ebenda, S. 13.

[10] Ebenda, S. 10 f.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Die Besetzung der Philippinen durch die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1898 als Wendepunkt in der US-Außenpolitik
Hochschule
Universität Rostock  (Historisches Institut)
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
21
Katalognummer
V24011
ISBN (eBook)
9783638269971
ISBN (Buch)
9783638759922
Dateigröße
837 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ist eine Quelleninterpretation, gibt aber einen umfassenden Überblick über den Verlauf des spanisch-amerikanischen Krieges und die Wende in der US-Außenpolitik von der Isolation hin zur Expansion. Mit aktuellen Bezügen.
Schlagworte
Besetzung, Philippinen, Vereinigten, Staaten, Amerika, Jahre, Wendepunkt, US-Außenpolitik
Arbeit zitieren
Martin Schröder (Autor:in), 2004, Die Besetzung der Philippinen durch die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1898 als Wendepunkt in der US-Außenpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24011

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