Diese Arbeit beschäftigt sich mit Unterrichtsverfahren/-methoden. Dabei wird der Teilbereich der Ergebnissicherung im Unterricht Gegenstand der Untersuchung sein. In diese Arbeit sollen grob zusammengefaßt, drei Fragen beantwortet werden:
Was ist unter dem Begriff „Ergebnissicherung“ zu verstehen? Was macht eine „gute Ergebnissicherung“ aus? Welche Methoden der Ergebnissicherung gibt es? Da der Begriff der Ergebnissicherung in diversen Handbüchern der Pädagogik ausgespart wird, soll eingangs eine Begriffserklärung für ein klares und eindeutiges Verständnis der Begrifflichkeit sorgen und die Möglichkeit der Abgrenzung zu anderen Termini der Unterrichtsmethoden erlauben. Sodann soll die Frage nach den Funktionen der Ergebnissicherung beantwortet werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollen Kriterien gefunden werden, die eine Unterscheidung von pädagogisch gelungenen und weniger gelungenen Ergebnissicherungen ermöglichen sollte. Im letzten Teil werden die Methoden der Ergebnissicherung aufgezählt und auf ihre Möglichkeiten und Anwendungsschwierigkeiten hin befragt.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Begriffserklärung
III. Funktionen der Ergebnissicherung
IV. Kriterien der Ergebnissicherung
V. Methoden der Ergebnissicherung
VI. Schluß
VII. Literatur
I. Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Unterrichtsverfahren/-methoden. Dabei wird der Teilbereich der Ergebnissicherung im Unterricht Gegenstand der Untersuchung sein. In diese Arbeit sollen grob zusammengefaßt, drei Fragen beantwortet werden:
- Was ist unter dem Begriff „Ergebnissicherung“ zu verstehen ?
- Was macht eine „gute Ergebnissicherung“ aus ?
- Welche Methoden der Ergebnissicherung gibt es ?
Da der Begriff der Ergebnissicherung in diversen Handbüchern der Pädagogik ausgespart wird, soll eingangs eine Begriffserklärung für ein klares und eindeutiges Verständnis der Begrifflichkeit sorgen und die Möglichkeit der Abgrenzung zu anderen Termini der Unterrichtsmethoden erlauben.[1] Sodann soll die Frage nach den Funktionen der Ergebnissicherung beantwortet werden; Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollen Kriterien gefunden werden, die eine Unterscheidung von pädagogisch gelungenen und weniger gelungenen Ergebnissicherungen ermöglichen sollte. Im letzten Teil werden die Methoden der Ergebnissicherung aufgezählt und auf ihre Möglichkeiten und Anwendungsschwierigkeiten hin befragt.
Im Bereich der von mir verwandten Fachliteratur verdienen die Werke von Heino Liimets und Werner Naumann[2] sowie von Hilbert Meyer[3] besondere Erwähnung. Bei Liimets / Naumann gilt es zu beachten, daß sie ihr Werk im Umfeld der früheren DDR verfaßt haben und es teilweise durch ein marxistisch - leninistisches Geschichtsverständnis historisch impliziert ist. Dennoch bieten sie gute Ansätze zur Kategorisierung von Wiederholungen im Unterricht, die auch heute noch brauchbar sind. Hilbert Meyers Werk zeichnet sich besonders durch die gute Darstellung der Funktionen von Ergebnissicherung und Wiederholung im Unterricht aus.
II. Begriffserklärung
Der Begriff der „Ergebnissicherung“ wird als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von zum Teil recht unterschiedlich akzentuierten Begriffen und Vorstellungen über die Erfolgssicherung von geleisteter Unterrichtsarbeit verstanden. Er bezeichnet idealtypisch die Unterrichtsresultate, die bei der Arbeit an einem thematisch begrenzten Stoff- und Lernpensums erzielt wurden und in geordneter, strukturierter und zugeordneter Weise so dargelegt werden, daß die Lernenden diese Unterrichtsergebnisse memorieren oder aber zu einem späteren Zeitpunkt auf diese ohne Qualitätsverlust zurückgreifen können.[4] Dabei findet sich nicht alles, was in einer Lehrphase behandelt wurde, auch später in der Phase der Ergebnissicherung wieder, denn Art, Umfang und Durchführung der oben benannten Ergebnissicherung werden von mehreren Faktoren des Unterrichtsprozesses bedingt: Von der Struktur des Unterrichtsinhaltes, von den Lehrzeilen der Lehrperson, von den Richtlinienvorgaben, von den institutionellen Rahmenbedingungen, den Lernvoraussetzungen der Lernenden und von der verfügbaren Zeit.[5] Gerade dem letzten Punkt ist es zuzuschreiben, daß eine Ergebnissicherung fast in jedem Falle eine reduzierte Form dessen ist, was in einer Unterrichtsphase bewirkt worden ist. Das kann zu einer sehr prägnanten und punktierten Form der Ergebnispräsentation führen, kann aber auch bewirken, daß z.B. affektive, soziale und psychomotorische Ergebnisse nur indirekt oder gar nicht mehr erwähnt werden.[6]
Neben der oben beschriebenen idealtypischen Ergebnissicherung, die meist unmittelbar nach der Durchnahme eines definierten Lernpensums erfolgt, gibt es im Unterrichtsprozeß selbst, wie auch außerhalb der Schule, eine fortdauernde, indirekte, zufällige, absichtliche wie auch unabsichtlich betriebene Form der Ergebnissicherung:
- Zwischen einzelnen Fächern kann es - meist unkoordiniert und nicht geplant herbeigeführte - Überlappungen geben; Rechtschreibkenntnisse werden z.B. nicht nur im Deutschunterricht vorausgesetzt und angewandt.
- Schüler sehen im Fernsehen unterrichtsrelevante Sendungen oder lesen Bücher, die bestimmte Themen vertiefen.
- Schüler vertiefen im Auslandsurlaub ihre Sprach- und Geographiekenntnisse.
Da sich diese Formen der Ergebnissicherung zum größten Teil dem Einfluß der Lehrperson entziehen und im Gesamten in ihrer Wirkung und Vorkommenshäufigkeit nur schwer nachzuvollziehen sind, wird sich die weitere Bearbeitung nur auf die Formen der Ergebnissicherung beziehen, welche durch die Lehrperson geplant und absichtlich angewandt werden bzw. deren Anwendung von den Lernenden gefordert wird.[7]
III. Funktionen der Ergebnissicherung
Fragt man nach den in der didaktischen Literatur benannten und aus Analysen der Unterrichtspraxis gewonnenen Erkenntnisse über die Funktionen der Ergebnissicherung, so ist eine Unterscheidung von manifesten, für pädagogisch wertvoll gehaltenen und latenten, eher als anrüchig erachteten oder zum Teil nicht bewußt wahrgenommenen Funktionen festzustellen. Unterziehen wir zunächst die manifesten Funktionen einer näheren Betrachtung: Das Ziel der im schulischen Unterricht stattfindenden Lernprozesse ist es, bei den Lernenden eine dauerhafte, positive Veränderung in den Bereichen Wissen, Einsicht, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Verhaltensweise und Einstellung (kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele) zu bewirken.[8] Diesem eben benannten Zweck dienen alle Unterrichtsphasen der Ergebnissicherung. Dabei soll die Vollständigkeit, die Richtigkeit, die Verbindlichkeit, sowie die Nachhaltigkeit und Dauer der übermittelten Gehalte sichergestellt und gewährleistet werden.[9] Konkret finden sich diese Funktionen in folgenden Arbeitsschritten des Unterrichts wieder:
- Protokollierung und Dokumentation
Der vorausgegangene Unterrichtsabschnitt wird in der Phase der Ergebnissicherung zusammengefaßt, wiederholt, vertieft, auf das Wesentliche reduziert und an der Tafel, im Heft oder auch nur im Gedächtnis festgehalten. Damit wird die Verbindlichkeit der geleisteten Arbeit gesichert.
- Auswertung und Kritik
Die erarbeiteten Unterrichtsergebnisse werden gewichtet, beurteilt, kritisiert und gelobt. Dies sollte von allen Beteiligten unternommen werden und nicht nur von der Lehrperson.
- Ergänzung und Vervollständigung
Nach Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten mit themendifferenzierten Arbeitsaufträgen werden die Einzelergebnisse gesammelt und zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt.
- Korrektur und Ersatz
Währen der Phase der Ergebnissicherung wird oft deutlich, daß einzelne Lernende oder auch ganz Gruppen die Ergebnisse der Lernphase falsch oder gar nicht aufgenommen haben. Dem ist durch Korrektur oder Ersatz Abhilfe zu schaffen.
[...]
[1] Vergleiche: Eisenhut, Georg, Heigl, Joseph und Zöpfl, Helmut: Üben und anwenden. Bad Heilbrunn 1981. 11. Lexikon der Pädagogik Band 4: hrsg. Deutsches Institut für wissenschaftliche Pädagogik (Münster) und Institut für Vergleichende Erziehungs-wissenschaft ( Salzburg). Freiburg, Basel, Wien 19602.
[2] Liimets, Heino und Naumann, Werner: Didaktik, Berlin 1985. Zitiert: Liimets / Naumann: Unterrichtstheorie 1985.
[3] Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden Band 2. Frankfurt am Main 1987. Zitiert: Meyer: Unterrichtsmethoden 1987.
[4] Bönsch, Manfred: Variable Lernwege - Ein Lehrbuch der Unterrichtsmethoden. Paderborn, München, Wien, Zürich 1991. 107-108. Zitiert: Bönsch: Variable Lernwege 1991.
[5] Meyer: Unterrichtsmethoden 1987. 161.
[6] Ebeling, Hans: Zur Didaktik und Methodik eines kind-, sach- und zeitgemäßen Geschichtsunterrichts. Hannover, Berlin, Darmstadt, Dortmund 1968. 273. Zitiert: Ebeling: Zur Didaktik und Methodik 1968.
[7] Meyer: Unterrichtsmethoden 1987. 162.
[8] Bönsch: Variable Lernwege 1991. 107.
[9] Reiring, Hugo: Unterricht, Unterrichtslehre, in: Deutsches Institut für wissenschaftliche Pädagogik (Münster) und Institut für Vergleichende Erziehungswissenschaft ( Salzburg) (Hrsg.): Lexikon der Pädagogik Band 4. Freiburg, Basel, Wien 19602. 723.
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