«Der Mensch war, ist und bleibt zu Unmenschlichkeit imstande.»
Diese Äußerung am 5. September 2012 stammt von Charlotte Knobloch, heutige Präsidentin
der Israelitischen Kultusgemeinde, anlässlich des 40-jährigen Gedenktages zu dem Münchner
Olympiaattentat von 1972.
Vierzig Jahre nach diesem Attentat verbindet man mit Terrorismus nach wie vor Angst,
Schrecken und Unberechenbarkeit. In gewissen Situationen, in denen die politische Gewalt
von Terroristen so offensichtlich und allgegenwärtig ist, stößt der Staat an seine Grenzen.
Heute beschäftigt politische Gewalt nach wie vor die Politik und stellt eine große
Herausforderung für den Rechtsstaat dar. Hinzu kommt, dass laut Datenerfassung des
Bundeskriminalamtes (BKA) eine tendenzielle Zunahme von politisch motivierten
Gewaltakten zu verbuchen ist und im Jahre 2011 ein neuer Höchststand erreicht wurde.
Anlässlich dieser alarmierenden Zahlen sollen innerhalb dieser Arbeit die theoretischen
Ansätze zur Entstehung politischer Gewalt und mögliche Gründe genauer betrachtet werden.
Desweiteren wird gezielt auf das Phänomen Terrorismus als komplizierteste Form politischer
Gewalt eingegangen und exemplarisch die Eigenheiten mit Hilfe der Roten Armee Fraktion
(RAF) veranschaulicht.
Die RAF wird dabei als empirischer Vertreter der „alten Bundesrepublik“ herangezogen, um
einen tieferen Einblick in die Terrorismusstrategie zu erlangen. Ziel dieser Seminararbeit ist
es die thematischen Eigenheiten politischer Gewalt und ihre Rolle innerhalb der
terroristischen Gewaltstrategie ausführlich zu schildern und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Konturen politischer Gewalt
2.1 Begriffserklärungen
2.2 Theoretische Überlegungen zu Ursachen von politischer Gewalt
2.2.1 Relative Deprivation
2.2.2 Ressourcenmobilisierungsthese
2.2.3 Rational Choice-Ansatz
3. Spezifische Attribute des Terrorismus als Form politischer Gewalt
3.1 Begriffserklärung und Differenzierung zwischen Terror und Terrorismus
3.2 Grafische Einordnung eines Terrorakts in S-Kurven Modell
3.3 Sozialrevolutionärer Terrorismus in Deutschland.
3.4 Ursachen terroristischer Gewalt nach Donatella della Porta
3.4.1 Makroebene
3.4.2 Mesoebene
3.4.3 Mikroebene
3.5 Charakteristika politischer Gewalt im deutschen Terrorismus
3.5.1 Akteure
3.5.2 Opfer und Adressaten
3.5.3 Angewandte Mittel
3.5.4 Intensitätsgrad
3.5.5 Ziele
3.5.6 Verbreitungsebene
3.6 Eigendynamik der medialen Beteiligung
3.7 Herausforderungen für die Staatsgewalt
3.8 Ineffektivität der Terrorismusbekämpfung
4. Bedingungsgeflecht in Deutschland
5. Resümee
Bibliographie
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