Größere Erfolge durch geringeres Gewicht? In manchen Sportarten scheint dies immer mehr zur Devise zu werden. Eine niedrigere Gewichtsklasse, ein besseres Votum der Juroren, eine leichtere Bewegungsausführung und weitere angebliche Vorteile lassen sich als Ursachen für das Abnehmen finden. Um diese Vorteile zu nutzen, steht bei vielen Leistungssportlern/innen der Gewichtsverlust auf dem Trainingsplan. Damit ist jedoch nicht unbedingt der Weg zum Erfolg geebnet, sondern oftmals der zur Magersucht. Schnell kann die angestrebte Leistungssteigerung ins Gegenteil umschlagen. Wenn das Abnehmen zur Krankheit wird, leidet nicht nur der Körper sondern auch der Geist. Ab wann ist die Gewichtsverringerung bei Sportlern krankhaft? Welche Gefahren und gesundheitliche Folgen bringt sie mit sich? Ändert sich das Verhalten der Sportler durch die Eßstörung? Und was kann getan werden, um der Magersucht vorzubeugen bzw. um sie zu therapieren? Diese Fragen und weitere wichtige Gesichtspunkte werden in den folgenden Kapiteln ausführlicher behandelt und erörtert. Außerdem soll diese Arbeit auch ein Stückweit Aufklärungsarbeit leisten. Bislang wurde das Thema der Magersucht unter Sportlern leider weitestgehend totgeschwiegen. Obwohl vor allem in den letzten Jahren häufiger darüber berichtet wurde, ist es doch noch immer ein Tabuthema. Daß sich in dieser Hinsicht einiges ändern muß, wird spätestens dann klar, wenn man die möglichen gesundheitlichen und sportmedizinischen Folgen betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionen
2.1. Anorexia nervosa
2.2. Anorexia athletica
3. Vergleich von Anorexia athletica und Anorexia nervosa
3.1. Unterschied
3.2. Übergang von Anorexia athletica zur Anorexia nervosa
3.3. Augenfällige Gemeinsamkeiten der beiden Fehlverhalten
4. Ätiologie der Anorexia athletica
5. Gefahren und gesundheitliche Folgen der Anorexia athletica
5.1. Mögliche Frühsymptome
5.2. Körperliche Komplikationen und mögliche Folgeschäden
5.2.1. Hormonhaushalt
5.2.2. Knochenstoffwechsel
5.2.3. Psychische Gesundheit
5.2.4. Während der Pubertät
5.2.5. Zusätzliche Risiken
6. Verhaltensmerkmale bei Anorexia athletica
7. Gewicht als Leistungsfaktor
8. Therapie von Anorexia athletica
8.1. Die zwei Phasen der Therapie
8.2. Sport als Heilmittel gegen Anorexie
9. Prävention von Anorexia athletica
9.1. Durch Kontrolle
9.2. Durch Aufklärung, Beratung und Unterstützung
9.3. Durch das richtige Verhältnis zwischen Belastung und Energiebedarf/Ernährung
10. Schlußbetrachtung
11. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Größere Erfolge durch geringeres Gewicht? In manchen Sportarten scheint dies immer mehr zur Devise zu werden. Eine niedrigere Gewichtsklasse, ein besseres Votum der Juroren, eine leichtere Bewegungsausführung und weitere angebliche Vorteile lassen sich als Ursachen für das Abnehmen finden. Um diese Vorteile zu nutzen, steht bei vielen Leistungssportlern/innen der Gewichtsverlust auf dem Trainingsplan. Damit ist jedoch nicht unbedingt der Weg zum Erfolg geebnet, sondern oftmals der zur Magersucht. Schnell kann die angestrebte Leistungssteigerung ins Gegenteil umschlagen. Wenn das Abnehmen zur Krankheit wird, leidet nicht nur der Körper sondern auch der Geist.
Ab wann ist die Gewichtsverringerung bei Sportlern krankhaft? Welche Gefahren und gesundheitliche Folgen bringt sie mit sich? Ändert sich das Verhalten der Sportler durch die Eßstörung? Und was kann getan werden, um der Magersucht vorzubeugen bzw. um sie zu therapieren? Diese Fragen und weitere wichtige Gesichtspunkte werden in den folgenden Kapiteln ausführlicher behandelt und erörtert.
Außerdem soll diese Arbeit auch ein Stückweit Aufklärungsarbeit leisten. Bislang wurde das Thema der Magersucht unter Sportlern leider weitestgehend totgeschwiegen. Obwohl vor allem in den letzten Jahren häufiger darüber berichtet wurde, ist es doch noch immer ein Tabuthema. Daß sich in dieser Hinsicht einiges ändern muß, wird spätestens dann klar, wenn man die möglichen gesundheitlichen und sportmedizinischen Folgen betrachtet.
2. Definitionen
Zu allererst werden in diesem Kapitel die zentralen Begriffe des Themas definiert, um gleich von Beginn an Klarheit zu verschaffen, um was es sich im einzelnen genau handelt.
2.1. Anorexia nervosa
Anorexia nervosa bezeichnet eine Erkrankung, die durch „massive Angst vor Gewichtszunahme oder Fettleibigkeit gekennzeichnet ist. Diese Magersucht äußert sich in Eßunlust und übermäßigem Bewegungsdrang, was zu extremem Gewichtsverlust führt. Anorexia nervosa ist nicht die Folge einer bereits bestehenden körperlichen Erkrankung. Sie tritt hauptsächlich in der Pubertät auf, besonders bei jungen Frauen. Fünf bis 18 Prozent der bekannten Fälle führen zum Tod durch Verhungern. Die Erkrankung kann auch Störungen des Menstruationszyklus sowie eine erhöhte Infektionsanfälligkeit nach sich ziehen.“ (Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2000. © 1993-1999 Microsoft Corporation)
Der klassisch beschriebene Anorexie-Typus wird zusätzlich spezifiziert und in zwei Grundtypen unterteilt: Den restriktiven und den bulimischen Typen.
Beim restriktiven Typen der Anorexie findet die Gewichtsreduktion ausschließlich durch eine Verringerung der Nahrungsaufnahme oder das Meiden hochkalorischer Speisen statt (Diäten, Fasten).
Dagegen steht beim bulimischen Typen selbst induziertes Erbrechen und der Mißbrauch von Laxantien, Appetitzüglern, Abführmitteln, Entwässerungsmitteln, z.B. Diuretika (harnstofftreibend), oder stoffwechselsteigernden Mitteln, z.B. Schilddrüsenhormonen, im Vordergrund.
2.2. Anorexia athletica
Die Anorexia athletica ist eine Form der Anorexie, die in engem Zusammenhang mit der intensiven Ausübung verschiedener Sportarten steht.
Bis heute ist Anorexia athletica keine eigene medizinisch anerkannte Diagnose. Ohne Zweifel ist sie jedoch ein ernstzunehmendes, immer öfter auftretendes Problem, das nahezu mit der Anorexia nervosa gleichzusetzen ist, und somit durchaus eine Krankheit darstellt. Die Grenzen zwischen diesen beiden Arten der Anorexie sind fließend. Deshalb sollen sie im nächsten Kapitel näher miteinander verglichen und Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.
3. Vergleich von Anorexia athletica und Anorexia nervosa
Inwiefern unterscheiden sich die Anorexia athletica und die Anorexia nervosa? Und was haben sie gemein? Ein Vergleich soll bei der Beantwortung dieser Fragen helfen.
3.1. Unterschiede
Folgende Tabelle zeigt elementare Unterschiede beider Krankheiten auf und stellt sie einander gegenüber.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(vgl. Kling, 1998, S. 31)
3.2. Übergang von Anorexia athletica zur Anorexia nervosa
Im Gegensatz zur Anorexia nervosa wird die Anorexia athletica heute noch nicht zu den psychiatrischen Erkrankungen gezählt (vgl. Kling, 1998, S. 31). Sie dient hauptsächlich dem Sport (Leistungssteigerung, Erreichen bestimmter Gewichtsklassen, etc.) Die Gefahr, daß sich die Gewichtsreduktion auch hier verselbständigt und der Betroffene in das Vollbild der Magersucht abgleitet ist jedoch relativ hoch. Nicht jedem Athleten gelingt es, seine Ernährung wieder auf „normal“ umzustellen. So wird oft aus einer Anorexia athletica eine Anorexia nervosa.
3.3. Augenfällige Gemeinsamkeiten der beiden Fehlverhalten
- Sowohl im Leistungssport als auch bei anorektischen Krankheiten finden wir eine starke Selbstbezwingung, oder gar ein asketisches Benehmen, bei welchem ein Raubbau am Körper stattfindet. Eine einseitige gesundheitsschädigende Beanspruchung wird billigend in Kauf genommen. Diese einseitige körperliche, geistige und auch emotionale Belastung führt oft durch das Bilden eigener Ideologien zu einer, die Gesamtsituation weiter verschlechternden Isolation.
- Egozentrik, also eine starke Ich-Bezogenheit, ist eine Eigenschaft des Anorexiepatienten und auch häufig unter Spitzensportlern zu finden.
- Bei beiden Fehlverhalten kann es leicht zu dem Gefühl kommen, dazu gedrängt zu werden, sich oder auch anderen etwas beweisen zu müssen. Magersüchtige fühlen sich gezwungen, immer noch dünner zu werden. Leistungssportler stehen unter dem Druck immer mehr Erfolge zu erbringen. Diese bringen ihnen Anerkennung ein, welche für sie sehr wichtig ist.
- Der Erfolg ist das einzige was zählt. Er wird zum Gradmesser für Werte und Gefühle. Bei den einen besteht der Erfolg im extremen Abnehmen, bei den anderen ist es der sportliche Sieg. Die Folgen sind schlimmstenfalls Mißerfolge, Depressionen, Minderwertigkeitskomplexe oder sogar Selbsthaß.
- Beiden ist gemein, daß die fanatische Kontrolle über den eigenen Körper zum zwanghaften Lebensziel wird.
(vgl. Kling, 1998, S. 53 ff)
4. Ätiologie der Anorexia athletica
Genaue Ursachen für eine Anorexia athletica sind nicht bekannt. Dennoch gibt es verschiedene Theorien und Hypothesen. Daß ein schlanker und den jeweils geltenden Schönheitsidealen entsprechender Körper nicht immer nur das Resultat eines umfangreichen Trainings ist, ist offensichtlich. Andere Faktoren sind von Bedeutung wie z.B. falsche Ernährung / Eßgewohnheiten, die zwar der Sportart, nicht aber dem Sportler zugute kommen. Ungenügendes Wissen über die Zusammenhänge, oder unrealistische, von der Mode diktierte Figurvorstellungen spielen ebenso eine Rolle, wie der familiäre Rahmen und das gesellschaftliche Umfeld, welche den Ehrgeiz und die Trainingseinstellung, z.B. durch Leistungsdruck deutlich beeinflussen können.
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