Der 'National Character' und die Idee vom 'American Dream' - Afro-Amerikaner und ihre Realisierung des American Dreams


Hausarbeit, 2000

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Der 'National Character'

Bedeutung und Problematik des 'American Dream's

Unterschied der Kulturen

Entwicklung des 'American Dream's

Ausgrenzung der afro-amerikanischen Gesellschaft

Schlußfolgerung

Bibliographie

Einleitung

Im folgenden werde ich die soziale Situation der Afro-Amerikaner in den Staaten unter dem Gesichtspunkt des 'American Dream' erörtern. Dabei werde ich mich fast ausschließlich auf folgende Literatur beziehen: Jennifer L. Hochschild: "Facing up to the American Dream. Race, Class and the Soul of the Nation".

Hochschild hat die soziale Situation der verschiedenen Bevölkerungsschichten in den USA untersucht. In erster Linie beschäftigt sie sich mit der Realisierung des 'American Dreams' bei der weißen Bevölkerung, und im Gegensatz dazu, bei der schwarzen Bevölkerung. Dabei erläutert sie verschärft die Benachteiligung der Afro-Amerikaner im amerikanischen System. Nachfolgend werde ich einige Standpunkte Hochschilds aufgreifen, sie erläutern und gegebenfalls kritisieren.

Doch vorerst werde ich ein wenig auf den 'National Character' eingehen, der in diesem Kontext in engem Zusammenhang mit dem Begriff 'American Dream' steht.

Der 'National Character'

Zuerst ist es sinnvoll, den Begriff 'National Character' genau zu erläutern.

Die amerikanische Nation setzt sich aus verschiedenen Nationen zusammen; zuerst besiedelten Einwanderer aus Europa den neu entdeckten Kontinent. Obwohl sie aus verschiedenen Kulturen stammten, bildete sich bald eine 'amerikanische Nation'. Folgende, wichtige Eigenschaften werden gewohnheitsmäßig in einer Nation vereint: dieselbe ethnische, sprachliche, religiöse und politische Herkunft. Die amerikanische Nation widerspricht dieser Aussage, sie fand ihren Ursprung in verschiedenen Nationen. Es ist eine Nation, die sich entsprechend gebildet und entwickelt hat. Mit ihr hat sich der 'National Character' gebildet, das Bewußtsein dieser eigenständigen Kultur, die sich aus eben diesen diversen Kulturen zusammensetzt. Kulturelle Unterschiede waren und sind auch heute noch präsent. Dennoch sind die Immigranten zu einer Nation zusammengewachsen, und eine extreme Bindung des amerikanischen Bürgers zu den amerikanischen Staaten an sich, ist, damals wie heute, klar zu erkennen.

Der 'National Character' Amerikas entwickelte sich aus folgender Ausgangssituation: von einem tiefen Glauben an Gott und ein durch Sünde geprägtes Leben. Sie bestanden auf ihre Verschiedenheit gegenüber der restlichen Welt. Als ehemalige Einwanderer und jetzige Amerikaner haben sie ein Land aufgebaut, das heute als Weltwirtschaftsmacht gilt. So verschieden die jeweiligen Einwanderer, aufgrund ihrer kulturellen Hintergründe, auch wirkten, es wurde eine Gemeinschaft gegründet, deren Grundsatz unter anderem die Demokratie als Herrschaftsform nahm. Des weiteren war das Bewußtsein der Stärken jedes Individuums dieser Gesellschaft äußerst wichtig. Jedes Mitglied war in seiner Position unverzichtbar, jeder mußte sich seiner Qualitäten bewußt sein, denn diese nützten Amerika, seinem Land. So brachte sich jeder in das neue System ein, der Zusammenhalt unter den Amerikanern wuchs, eine Art Stolz und enge Bindung zur neuen Welt entstand. Diese Züge sind auch heute noch rudimentär vorhanden.

Bedeutung und Problematik des 'American Dream's

In den Begriff 'American Dream' fließt auch als wichtiger Faktor das 'moving westward', bzw. der Frontierbegriff ein. Es beinhaltet, dass, indem der Mensch sich gegenüber der Natur behauptet, er seine Willenskraft und Selbständigkeit formt.

Frederick Jackson Turner führt dies folgendermaßen aus:

"American social development has been continually beginning over again on the frontier: This perennial rebirth, this fluidity of American life, this expansion westward with its new opportunities, its continuous touch with the simplicity of primitive society, furnish the forces dominating American character. The true point of view in the history of this nation is not the Atlantic coast, it is the Great West."[1]

Turner ist der Ansicht, daß die 'Frontier' nicht nur bedeutend für Amerikas Geschichte, sondern auch ein sehr wichtiger Faktor für die Bildung des 'National Character's war.

"Since the days when the fleet of Columbus sailed into the waters of the New World, America has been another name for opportunity, and the people of the United States have taken their tone from the incessant expansion which has not only been open but has even been forced upon them."[2]

Amerika gilt als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, es gilt als 'Neue Welt', in der alles passieren kann, eventuell können auch positive Vorgänge entstehen. Viele Menschen verließen ihre Heimat, um ihren 'American Dream' verwirklichen zu können.

Der 'American Dream' ist, so beschreibt es Jennifer L. Hochschild, die zentrale Ideologie der Amerikaner, sie hätten nicht nur das Recht reich zu werden, ihnen biete sich auch die Möglichkeit Erfolg, und die dazu gehörende Genugtuung, zu erreichen. Dazu gehöre auch 'stepping over others', der Triumph über mögliche Konkurrenten. Dieser Vorgang sei charakteristisch für die amerikanische Kultur. Einen Vorsprung gegenüber seinem Konkurrenten zu genießen, das mache einen wahren Amerikaner aus. In der Literatur entstehen Abenteuergeschichten, der Held steche hier durch seinen Erfolg heraus.

Doch hier beginne die Problematik. Nicht alle Bevölkerungsgruppen der Staaten hätten, so Hochschild, die gleichen Möglichkeiten ihren 'American Dream' zu verwirklichen.

Dabei geht sie genauer auf die Situation der Afro-Amerikaner in den USA ein.

Der Großteil der in den Staaten lebenden Afro-Amerikaner ist nicht freiwillig übergesiedelt. Zunächst wurden sie von den Weißen versklavt, fortlaufend hätten sie Probleme ihre Rechte gegenüber den Weißen durchzusetzen. Eine Barriere zwischen Weißen und Farbigen werde deutlich. Für viele Afro-Amerikaner habe sich eine menschenunwürdige Situation entwickelt, ihnen werde die Möglichkeit verwehrt, sich eine, sozial stabile, Zukunft aufzubauen, oder ihre soziale Situation zu verbessern. Auch wenn sich die Situation geändert habe, die Probleme würden in einem gewissen Maße immer präsent sein. Viele weiße Amerikaner seien der Ansicht, Afro-Amerikaner würden den Erfolg, der für viele Amerikaner greifbar geworden sei, nicht verdienen. Sie ist der Auffassung, daß sich auf beiden Seiten Haß entwickele, der auch heute noch manchmal präsent sei.

Es zeichnet sich doch aber an sich ein differenziertes Bild ab: Viele Afro-Amerikaner haben die Möglichkeit zu studieren, ein beachtlicher Teil gehört der Mittelschicht an, und hat die gleichen Möglichkeiten auf den sozialen Aufstieg wie weiße Amerikaner.

[...]


[1] aus: Peter Freese: 'America': Dream or Nightmare? Essen, 1990, S. 119

[2] aus: Peter Freese: 'America': Dream or Nightmare? Essen, 1990, S. 119-120

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der 'National Character' und die Idee vom 'American Dream' - Afro-Amerikaner und ihre Realisierung des American Dreams
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Kulturwissenschaft)
Veranstaltung
Einführung in die Kulturwissenschaft
Note
2,3
Autor
Jahr
2000
Seiten
15
Katalognummer
V2993
ISBN (eBook)
9783638118026
ISBN (Buch)
9783638756235
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
National, Character, Idee, American, Dream, Afro-Amerikaner, Realisierung, American, Dreams, Einführung, Kulturwissenschaft
Arbeit zitieren
M. A. Alexandra Mohr (Autor:in), 2000, Der 'National Character' und die Idee vom 'American Dream' - Afro-Amerikaner und ihre Realisierung des American Dreams, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2993

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