Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz


Hausarbeit (Hauptseminar), 2015

20 Seiten, Note: 1,0

Florian Meier (Autor:in)


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz
2.1 Geographie, Definition und Stämme Thrakiens
2.2 Das Verhältnis zu den makedonischen Antigoniden und Andriskos
2.3 Das Verhältnis zu Mithridates
2.4 Rom und die thrakischen Stämme
2.4.1 Von Antonius Hybrida bis Aktium 31 v. Chr.
2.4.2 Thrakien im Augusteischen Prinzipat bis zur Reichsteilung 12 n. Chr.
2.4.3 Zwietracht und Aufstände bis 26 n. Chr.
2.4.4 Der letzte thrakische König bis zur römischen Provinzwerdung
2.4.5 Das Gründungsdatum der thrakischen Provinz
2.5 Bedeutung Thrakiens für Rom

3. Fazit

4. Quellen- und Literaturverzeichnis

5. Kartenverzeichnis

1. Einleitung

Thrakien hat die römischen Kaiser seit jeher fasziniert. Besonders ihre Art zu kämpfen hat dazu beigetragen, dass man sie möglichst früh in der Arena sehen wollte. Schon Caligula war von ihnen begeistert, sodass er soweit ging, einige "Thraker [...] an die Spitze seiner germanischen Leibwächter"1 zu stellen. Allein an Caligula und Titus können wir erkennen, wie das thrakische Wesen bewundert wurde.2 Warum war das so?

Rom kämpfte immer wieder für 200 Jahre gegen die unbändigen freiheitsliebenden Thraker und fand in diesen Barbaren einen mehr als nur ebenbürtigen Gegner, den sie kaum hätten bezwingen können, wenn sie nicht, ähnlich wie die Gallier, die britannischen Stämme und andere barbarische Völkerschaften, untereinander uneinig gewesen wären und nicht vornehmlich gegeneinander gekämpft hätten.

Ziel diese Arbeit ist es, den schleichenden aber bestimmten Prozess der römischen Einverleibung Thrakiens samt unzähliger Widerstands- und völkerschaftsinterner Stammeskämpfe darzustellen, der mit den Römisch-Makedonischen Kriegen beginnt und erst unter Kaiser Claudius enden wird. Deshalb wird zuerst die Geographie, der Begriff "Thrakien" sowie seine für die Arbeit wichtigsten Stämme dargestellt. Danach wird das thrakische Mitwirken in den Makedonischen und Mithridatischen Kriegen erläutert. Im größten Kapitel wird sodann die thrakische Rolle im direkt-römischen Zusammenhang hinsichtlich aller Feldzüge, Bündnisse, Wider- und Aufstände, Zerwürfnisse innerhalb Thrakiens und seiner einzelnen Stämme als auch des Vasallenstatus der Odrysen und der Interventionen vonseiten der Römer erläutert, um die weitsichtig geplante Provinzialisierung Thrakiens herauskristallisieren zu können. Bevor die Arbeit mit einem Fazit schließt, wird noch kurz auf das Gründungsdatum der Provinz Thrakien sowie ihre ökonomische Bedeutung eingegangen.3

2. Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz

2.1 Geographie, Definition und Stämme Thrakiens

Bevor mit den militärischen und politischen Entwicklungen in den thrakischen Landen gestartet wird, ist eine kurze Beschreibung derselben notwendig. Thrakien bezeichnet ein großes Gebiet und ist ein ursprünglich griechischer Sammelbegriff für die Bevölkerungsgruppen, die aufgrund kultureller und sprachlicher Übereinstimungen zusammengefasst werden. In ethnischer Hinsicht grenzten sie im Norden an das Gebiet der Skythen, im Westen an das der Illyrer und im Südwesten an das makedonische Territorium, wohingegen seit Herodot eine thrakische Population auch in Kleinasien bezeugt ist.4 geographisch umschließt das die nördliche Balkanhalbinsel von der Donau bis zur Nordküste der Ägais, wobei der dortige Teil des Meeres auch als thrakisches Meer bezeichnet wurde.5 Horizontal reichte es von der westlichen Schwarzmeerküste bis zum Lauf des Vardar (Axios).6

Eine Auflistung aller thrakischen Stämme würde allein schon einer Arbeit bedürfen, sodass nur die für diese Untersuchung relevanten Stämme genauer lokalisiert werden und auf der Karte hervorgehoben wurden. Im Ostteil des Rhodope-Gebirges und am Unterlauf des Tonzos ist der in den antiken Quellen meisterwähnte Stamm der Odrysen zu finden, während am südlichen Unterlauf der Donau die Geten beheimatet waren und im westlichen Rhodope-Gebirge, nahe Makedonien, die Besser zuhause waren.7 Dass diese drei mächtigen Stämme meist gegeneinander statt miteinander gekämpft haben, wird im Verlauf der nächsten Kapitel ebenso geschildert werden und ist ein Grundpfeiler des römischen Erfolgs im thrakischen Gebiet.

2.2 Das Verhältnis zu den makedonischen Antigoniden und Andriskos

Die ersten Kontakte der Thraker mit den Römern können auf den 1. Makedonischen Krieg 215 v. Chr. datiert werden, in dem die Römer illyrisch-thrakische Fürsten gegen Phillip V. mobilisieren konnten. Mit der Besetzung südthrakischer Gebiete durch Philipp V. brach 200 v. Chr. der 2. Makedonische Krieg aus und dauerte bis 197 v. Chr.8 Doch bereits in diesem Krieg gab es Bündnisse zwischen thrakischen Stämmen und dem Makedonenkönig und thrakische Söldner schlossen sich seinen Reihen an.9 Nach der erneuten Niederlage kam der Seleukide Antiochos III., der sich die thrakische Küste einverleiben wollte und mit den dortigen Stämmen Krieg führte.10 190 v. Chr. wurde dieser von den Römern besiegt, die von ihren ehemaligen Feinden, Philipp V. und den Thrakern, unterstützt wurden.11 Doch der Frieden 188 v. Chr. entsprach keineswegs den Vorstellungen der Thraker, sodass sie zweimal die Truppen des Konsuls Manlius Vulso überfielen,12 wobei die Römer "niedergehauen, in die Flucht gejagt und ihres Trosses beraubt worden"13 waren.

Im 3. Makedonischen Krieg 171-168 v. Chr.14 war der "Thraker Kotys, der König der Odrysen, auf der Seite des Perseus und der Makedonen."15 Aber selbst mit der Unterstützung der Thraker konnte Perseus die Römer nicht besiegen und erfuhr die folgenschwere Niederlage bei Pydna 168 v. Chr.16 Auch wenn Kotys samt seiner Reiterei vom Schlachtfeld fliehen konnte,17 wurde sein Sohn von den Römern zur Geisel genommen und nach Rom gebracht.18 Mit der Ankunft odrysischer Gesandter, die den Freikauf vom Königssohn Bithys und anderen Geiseln erbaten und diese aufgrund der scheinbaren römischen Großzügigkeit umsonst zurückbekamen, haben wir einen ersten direkten politischen Kontakt zwischen den Odrysen und den Römern.19 Teilweise wird dies sogar als politisches Bündnis bezeichnet, da die Odrysen von da an die Partei der Römer ergriffen.20 Abgesehen von den Odrysen gab es viele thrakische Stämme, die sich durch die Anwesenheit der Römer in ihrer Freiheit eingeschränkt sahen.21 Da verwundert es nicht, dass sich ungewöhnlich viele Andriskos, dem sogenannten Pseudo-Phillip, im Jahr 149 v. Chr. anschlossen und den Römern eine empfindliche Niederlage beigebracht hatten.22 Nach anfänglichen Erfolgen trat er in Kontakt mit Karthago, was unverzüglich eine Verstärkung des römischen Militäraufgebots mit sich brachte.23 Nachdem Andriskos die Unterstützung anderer thrakischer Stämme gewonnen hatte, beschloss "das römische Volk, erneut einen Praetor, den Quintus Caecilius Metellus, mit einem starken Heer auszusenden."24 In ziemlich kurzer Zeit wurde Andriskos durch diesen Prätor die entscheidende Niederlage zugefügt und, als er nach Thrakien fliehen wollte, vom dortigen Thrakerprinzen an Rom ausgeliefert.25 Metellus wurde in Rom mit einem Triumph über die wilden Thrakerstämme belohnt.26 Dies zeigt deutlich, wie zersplittert die thrakischen Stämme untereinander waren. Während die einen Thraker den König ausliefern, feiern die Römer nichtsdestotrotz ihren Sieg über die feindlichst gesinnten Thraker. Eine genaue Differenzierung schien wohl auch den meisten antiken Historikern zu schwierig, sodass sie sehr oft den simplen Sammelbegriff verwendeten.

Nach all diesen Geschehnissen entschloss sich Rom 146 v. Chr. dazu, Makedonien zur römischen Provinz zu machen.27 Die nächsten Jahrhunderte war diese das römische Hauptquartier, von wo aus der nordöstliche Balkanraum Schritt für Schritt unterworfen werden sollte. Mit dem Jahr 129 v. Chr. ist auch die gesamte Südküste Thrakiens römisch geworden.28 In der Folgezeit hatten sie viele Abwehrkämpfe gegen die Raubzüge der Mäder, Denthaleten, Dardaner, Skordisker, Triballer und Besser nach Makedonien und Mittelgriechenland zu bestehen, wobei die Römer in all ihren Kämpfen vom Odrysenherrscher Kotys unterstützt wurden. Diese Abwehrkämpfe dauerten von 119 - 107 v. Chr.29 Nur für wenige Jahre ist es ruhig auf dem Balkan, dann wird ein neuer Protagonist auf der Bühne erscheinen, der den Thrakern ihre alte Freiheit zurückversprechen wird - Mithridates VI. Eupator, König von Pontus.

2.3 Das Verhältnis zu Mithridates

89 v. Chr. beginnt der 1. Mithridatische Krieg.30 Ein Krieg, der aus römischer Sicht von höchster Priorität war, damit sie ihre ägäischen und asiatischen Gebiete behalten konnten, nachdem sie mit Mühe an der thrakischen Südküste endlich eine Verbindung nach Kleinasien hatten schaffen können.31 Sofort waren die Thraker auf seiner Seite und jagten den Römern Angst und Schrecken ein.32 Unter Mithridates vermochten die Thraker in Gebiete vorzustoßen, in denen sie bis dahin noch nie gewesen waren: "Auf Veranlassung des Mithridates überfielen die Thraker Epirus und die übrigen Gebiete bis hin nach Dodona, wobei sie sogar das Heiligtum des Zeus plünderten."33 Mithridates hatten sich fast alle Städte am Schwarzen Meer und ein Großteil der thrakischen Dynasten angeschlossen.34 Aber Kotys, der Begründer der odrysisch-asteiischen Dynastie, der von 100 - 87 v. Chr. lebte, unterstützte Rom und in dieser Politik folgte ihm ab 87 v. Chr. sein Sohn Sadalas I.35 Verstärkt durch die Truppen des Odrysenkönigs stieß Cornelius Sulla im gleichen Jahr in das Gebiet der Sintier und Mäder vor,36 denen er eine derart starke Niederlage zufügte, dass sie nach ein paar kleineren Gefechten problemlos in die römische Provinz Makedonien eingegliedert werden konnten.37

Ab den vorchristlichen 80er Jahren beginnen nun die entscheidenden Kämpfe mit den thrakischen Stämmen.38 Die thrakische Südküste und das südwestliche Rhodope-Gebirge sind jetzt römisch. Im Laufe des 3. Mithridatischen Krieges von 74 - 63 war es der makedonische Statthalter Lucullus, der die Besser 72 v. Chr. erstmalig besiegt hatte und sogar bis zum Schwarzen Meer vorgedrungen war, aber die Herrschaft über dieses Gebiet letzten Endes nicht sichern konnte.39 Der Vorstoß gegen die Besser ist auch auf die Situation der verbündeten Odrysen zurückzuführen, deren Gebiet von jenen häufig heimgesucht wurde.40 Er gelangte zudem 71 v. Chr. bis an die untere Donau und wollte die westpontischen Verbündeten des pontischen Königs, die thrakischen Mösier und Geten, schlagen, was ihm zwar kurzfristig gelang, aber den Römern, wie oben erwähnt, keine bleibende Stellung verschaffen konnte.41 Auch wegen des Statthalters, mit dem das nächste Kapitel anfangen wird, waren Lucullus' Feldzüge fruchtlos.

Die letzten zwei Kapitel stellten in aller Kürze den schrittweise und langsam erfolgenden römischen Machtzuwachs im Balkanraum dar. Die Taktik divide et impera zeigte auch hier Erfolg, denn die Odrysen bewährten sich als loyale Vasallen, während die Berg- und Nordstämme nur punktuell mit Gewalt niedergeworfen mussten. Bisher fochte Rom immer gegen einen Feind, der mit Thrakern verbündet war. Im nächsten Kapitel geht es direkt um das Verhältnis zwischen Rom, dem Odrysenreich und den vielen feindseligen thrakischen Stämmen.

2.4 Rom und die thrakischen Stämme

2.4.1 Von Antonius Hybrida bis Aktium 31 v. Chr.

Im ersten direkt zwischen widerständischen Thrakern und Römern geführten Feldzug erleiden die Römer eine herbe Niederlage und den Verlust kürzlich errungener Gebiete. Grund dafür war 62 - 61 v. Chr.42 der makedonische Statthalter Gaius Antonius Hybrida:

"Dieser Mann hatte während seiner Statthalterschaft in Makedonien gegen seine dortigen Untertanen wie auch gegen die römischen Verbündeten viele Untaten begangen und dementsprechend auch eine Menge Mißerfolge erlitten. So hatte er das Gebiet der Dardaner und ihrer Nachbarn geplündert und, als diese angriffen, keine Begegnung mit ihnen gewagt .... Und so vermochten die Gegner sein Fußvolk zu umzingeln und gewaltsam außer Landes zu jagen, wobei sie ihm selbst noch die Beute abnahmen. Gleichermaßen war Antonius auch mit den Bundesgenossen in Mysien verfahren und hatte daraufhin bei der Stadt der Istrianer durch die bastarnischen Skythen, die den Mysern zu Hilfe gekommen waren, eine Niederlage erlitten, so daß er fliehen mußte."43

Damit war die Situation vor den Mithridatischen Kriegen wiederhergestellt. Ein Zustand, der von den Römern nicht akzeptiert werden konnte, sodass 59 v. Chr. als neuer makedonischer Statthalter Gaius Octavius gegen die Besser vorging.44 Nachdem er "die Besser und Thraker in einer bedeutenden Schlacht besiegt hatte"45, führte er "ein Heer durch abgelegene Teile Thrakiens"46, konnte jedoch genauso wenig einen bleibenden Erfolg verzeichnen.47 Wie zu erkennen ist, sind die Besser das größte Problem für die Römer, was sich daraus erklären lässt, dass sich mit den Bessern aufgrund ihres Dionysosorakels ein gewisser politischer Führungsanspruch verband, sodass es ihnen leichter fiel, freiheitsliebende Kräfte zu mobilisieren.48

Unübersehbar war wiederum die Feindschaft zwischen den Odrysen und Bessern, die die Römer fortwährend ausnutzten. So ließ sich der neue makedonische Statthalter Lucius Calpurnius Piso vom odrysisch-asteiischen romtreuen König Kotys 57 v. Chr. dazu bestechen, den Besserkönig zu töten.49 Kurz darauf kam es zu den Problemen mit den Dentheleten bis in das Jahr 55 v. Chr.,50 wobei diese sogar in einer Koalition mit Mädern und Dardanern bis nach Thessalonike gelangten und die Verkehrsader, die Via Egnatia, unterbrachen, sodass sich sein Hauptaugenmerk während seiner Statthalterschaft wie bei seinen Vorgängern auf Südwestthrakien konzentrierte.51

Mit den römischen Weltbürgerkriegen kann man nun eine kontinuerliche Konzentration romfreundlicher Stämme beobachten. Bei der Schlacht von Pharsalos 48 v. Chr. hatten die Odrysen und Sapaier dem Pompeius Reiter und sogar die Besser Hilfstruppen gestellt.52 Nach dem Sieg Cäsars wurde der odrysisch-asteiische König Sadalas II, Sohn Kotys',53 von jeglicher Bestrafung verschont.54 Die Sapaier und Besser befanden sich noch nicht im Machtbereich Cäsars. Mit dem Tod Sadalas' II. 42 v. Chr. wurde der Cäsarmörder Brutus der Treuhänder des Odrysenhauses und vertrat zwar dessen Interessen, indem er gemeinsam mit dem Sapaierfürsten Rhaskuporis gegen die Bessen vorging, aber verwendete auch den Königsschatz.55 Das wird später dazu beitragen, dass sich die Sapaier ohne große Umstände des odrysischen Gebietes bemächtigen können.Während nun also die Odrysen auf der Seite Brutus' waren, gab es im sapaischen Hause Meinungsverschiedenheiten. Rhaskuporis I. ging zu den Cäsarmördern, wohingegen sich sein Bruder Rhaskos Mark Anton angeschlossen hatte.56 Diese zwei Sapaierfürsten trugen dazu bei, dass erstmals das thrakische Element mitentscheidend in römischer Politik war, da deren Kenntnis im Gebiet um Philippi und der Schlacht 42 v. Chr. signifikant den Verlauf und Ausgang mitgestaltet hatte.57 Rhaskuporis wurde wegen der Verdienste seines Bruders von Marc Anton nach dessen Sieg über Brutus verschont.58 Währenddessen kann ein Machtverlust der Odrysen festgestellt werden, da das Reich aufgrund der Zeit bis zum regierungsfähigen Alter des odrysischen Kotys herrscherlos geblieben war und der Sapaier Kotys, Sohn von Rhaskuporis, so odrysisches Territorium dazugewann.59

Als es zum nächsten Bürgerkrieg kommt, diesmal zwischen Oktavian und Marc Anton, stehen die thrakischen Stämme am Vorabend der Schlacht von Aktium 31 v. Chr. wieder vor der Wahl.60 Eine Wahl, die geopolitisch bedingt leicht fiel, da der Balkanraum unter der direkten Führung von Marc Anton stand.61 Folglich warb der Römer um thrakische Söldner und konnte als Verbündete sowohl einen odrysischen Sadalas als auch den sapaischen Rhoimetalkes I., späterer Muster-Vasallenkönig Roms und Sohn Kotys', Enkel Rhaskuporis', für sich gewinnen.62 Verloren wurde die Schlacht trotzdem und es offenbarte sich wie so oft der blanke Opportunismus der thrakischen Stämme, da viele nach der Niederlage in der Seeschlacht zu Oktavian rannten.63 Eine Bestrafung aufgrund ihrer Disloyalität gab es nicht.64

31 v. Chr. ist die Zeit der Republik vorbei und es beginnt das Augusteische Zeitalter. Eine Zeit, in der sich viel auf dem Balkan verändert und eine Zeit, in der Thrakien das letzte uneroberte Gebiet auf dem Balkan sein wird, während Makedonien, Mösien und Kleinasien längst Provinzstatus erreicht haben werden.65 Gleichzeitig waren die rebellischsten Kräfte auf dem Balkan dem thrakischen Vasallenstaat benachbart und ein stetes Ärgernis.66 Es stellt sich die Frage: Was war Augustus' Politik dahinter? Die Antwort darauf wird im folgenden Kapitel erarbeitet werden.

2.4.2 Thrakien im Augusteischen Prinzipat bis zur Reichsteilung 12 n. Chr.

Trotz falscher Parteinahme wurde Kotys, der Odrysenspross, von Oktavian nach der Schlacht von Aktium als König eingesetzt,67 was diesmal eine Verpflichtung gegenüber Augustus persönlich implizierte. Dem Prinzeps lag viel daran, möglichst rasch und effizient ohne viel permanenten Truppenaufwand Thrakien zu befrieden und selbst Cäsar plante schon, "die Daker, die sich nach Pontus und Thrakien ergossen hatten, in ihre Schranken zu weisen"68. 30 v. Chr. bekleideten Oktavian und Marcus Licinius Crassus das Konsulamt und der Zweite bekam als Prokonsul, mit diversen Vollmachten, fünf Legionen und Hilfstruppen ausgestattet, Makedonien und Achaia zugewiesen.69 Die Mission ist klar: Die Niederschlagung thrakischen Widerstands im Balkanraum.

Als er dorthin entsandt wurde, sollte er angeblich nur Krieg mit den Dakern und Bastarnen führen, die damals die Donau überquert, Mösien und das Land der Triballer sowie die dortigen Dardaner unterworfen haben, wobei dies allein nicht so sehr das Problem gewesen wäre, wenn sie nicht auch das Balkangebirge passiert und die Denthaleten angegriffen hätten, die in einem Vertragsverhältnis zu Rom standen.70 Die vorgeschobenen Gründe für die Gebietseroberungen waren also eine Verpflichtung aus einem Schutzbündnis und die "Sorge für Makedonien"71. Als sich die beiden Völkerschaften daraufhin wieder zurückgezogen hatten, offenbarten sich die römischen Pläne für den Ostbalkanraum. Crassus setzte zur Verfolgung an, eroberte Segetica und fiel in Mösien ein.72 Als es später zur Niedermetzelung der Bastarner kommt, die von einem verzweifelten Widerstand begleitet wird, schließt sich nun sogar der Getenkönig Roles dem römischen Statthalter an und gemeinsam besiegen sie die Bastarnen.73 Nach der Beseitigung dieses Ärgernisses "richtete Crassus sein Augenmerk auf die Mösier, und es gelang ihm [...] alle zusammen mit Ausnahme ganz weniger zu unterwerfen"74. Mösien, das Gebiet nördlich von Thrakien, war nun in römischer Hand.

Zufälligerweise wurde der Statthalter auf seiner winterlichen Rückkehr durch thrakisches Gebiet von den dort lebenden Stämmen überraschend überfallen.75 Es dürfte sich dabei um die Mäder, Serder und Besser handeln, da er später besonders hart gegen diese vorging und sich ihr Gebiet auf seiner Rückmarschroute befand. Der scheinbar kriegsmüde General, der "sich mit dem bereits Geleisteten zufrieden"76 geben wollte, musste aufgrund der erneuten bastarnischen Angriffe auf die Dentheleten "gegen seinen Willen"77 gar einen "Kriegszug"78 führen, der offensichtlich schneller beendet als begonnen war.79 Das gesamte pazifistisch propagierte Vorgehen von Crassus kann nur schwerlich der Wahrheit entsprochen haben, da er zudem äußerst brutale Methoden angewendet hatte.80 Mit 5 Legionen und der Herrschaft über 2 Provinzen ausgestattet, wurden die Handlungen der Bastarner mit Freuden als Vorwand genommen oder der Großteil dessen wurde einfach hinzuerfunden. Denn "[d]a er aber nun einmal wieder zu den Waffen gegriffen hatte, wollte er auch die Thraker züchtigen, die ihm bei seinem Rückzug aus Mösien übel zugesetzt hatten [...]. Von ihren Stämmen konnte er die Mäder und Serder [...] unterwerfen, indem er sie in Schlachten besiegte und den Gefangenen die Hände abhauen ließ; sodann überrannte er das restliche Gebiet mit Ausnahme des Landes der Odrysen."81

Das sind ziemlich ausufernde Handlungen von einem Feldherrn, der eigentlich keinen Krieg wollte. Halten wir kurz fest: Die Mösier sind unterworfen, die Geten Verbündete geworden, die Denthaleten stehen in einem Vertragsverhältnis, die Mäder und Serder metzelte er nieder und die Odrysen als Vasallen wurden geschont. Selbst gegen die Besser ging er vor, obwohl sie in den kriegerischen Auseinandersetzungen nirgendwo erwähnt werden. Die Odrysen "schonte er [...]. Auch schenkte er ihnen noch das Land, wo sie den Gott verehren, indem er es den Bessern, den augenblicklichen Besitzern, abnahm."82 Nicht nur, dass die feindseligsten Stämme ein Gebiet abtreten mussten, sie verloren dadurch auch den politischen Führungsanspruch in der thrakischen Gesellschaft, da ihnen das Dionysosorakel abgenommen worden war.83 Die thrakische Führung wurde somit symbolisch den Odrysen übertragen, die seit jeher mit den Bessern verfeindet waren. Das wird die thrakische Stammespolitik der nächsten Jahre bestimmen, wodurch die romfreundlichen Odrysen die romfeindlichen Besser auf eigenen Wunsch hin auslöschen werden, sodass Rom nicht zu viel Energie dafür aufwenden werden muss. Marcus Crassus, da er nun schon einmal unter Waffen stand, zog nochmals in das Getengebiet, um dort dem verbündeten Getenfürst Roles gegen einen anderen Getenfürst zu helfen. In diesem Zusammenhang ging er ebenso zu den Mösiern und unterwarf den verbliebenen Widerstand, sodass hier die Anfänge einer Provinzialisierung Mösiens gesehen werden können.84 Nach all diesen Schlachten, die angeblich nicht von Rom aus gewollt waren, verblieb Thrakien aufgrund der Romfreundlichkeit Rhoimetalkes I. autonom.85

Ab dieser augusteischen Zeit wird odrysisch zum Synonym für thrakisch, da alle anderen Fürsten beseitigt und jeglicher Widerstand gebrochen worden waren.86 Diese Vernichtungsstrategie der Römer zeigt, dass sie nicht gewillt waren, in diesem Gebiet viele Legionen permanent zu stationieren. Die Vasallen waren anfangs dazu aufgefordert, die Grenze zu sichern, die Römer aus Makedonien sollten lediglich helfen.87 Dadurch konnte Augustus effizient den Balkanraum befrieden und ließ gleichzeitig genügend Zündstoff, damit es im Vasallenstaat zu Streitigkeiten kommt und auch dieses Gebiet später, wie beschrieben werden wird, ohne großen Aufwand einverleibt werden kann. Es wurde auch kein Grund gesehen, dieses Binnengebiet militärisch kontrollieren zu wollen, solange die Verbindung von Makedonien nach Kleinasien gesichert war.

Ohne Zutun der Römer erweiterte sich deren Machtbereich aufgrund der Spannungen zwischen den Sapaiern und Odrysen und der Ergebenheit Rhoimetalkes' I. Die Odrysendynastie litt noch immer unter dem 1. Bürgerkrieg, als Brutus das Königreich verwaltet und seine materiellen Ressourcen aufgebraucht hatte. In der Folge hatte Rhoimetalkes I., der mittels politischer Heirat der Begründer der odrysisch-asteiisch-sapaischen Dynastie wurde, um 20 v. Chr. sein Gebiet bis über das Balkangebirge ausweiten können.88 Die letzten Gegner waren nun nur noch die Besser in den Rhodopen. Die nächsten Jahre waren dadurch gezeichnet, dass Rhoimetalkes I. mithilfe der Römer die Sarmaten im Norden und die westlichen Besser bekämpft hatte.89

14 v. Chr. bricht der für Rom lange beabsichtigte Aufstand der Besser aus.90 Vologaises, ein bessischer Dionysospriester, führte diesen Kampf, um das Orakel wieder in bessischen Besitz bringen zu können. Für dieses Unterfangen gewann er viele Anhänger, trieb dank seiner religiösen Stellung die Soldaten in die Flucht und vertrieb Rhoimetalkes I. auf die Chersones.91 Nun erschien Lucius Piso aus Pamphylien und führte den letzten Krieg gegen die Besser.92 Nach wenigen Misserfolgen zu Beginn konnte er das gesamte Bessergebiet unterwerfen, unterjochte sie bei rebellischen Ansätzen zum zweiten Mal und wurde dafür mit den Triumphalien ausgezeichnet.93 Dieser letzte große Aufstand zog sich über drei Jahre hin, ehe er beendet wurde.94 Danach wurde sehr deutlich, dass das thrakische Reich nur noch freundschaftlich geduldet war, solange sich Rhoimetalkes I. linientreu benahm.95 Die Ergebenheit des odrysisch-sapaischen Fürsten wird auch an einer Münze deutlich, die auf der Vorderseite seinen, und auf der Rückseite den Kopf Augustus' zeigt.96 Die Höhepunkte dieser Loyalität zeigen sich in der Unterstützung des Königs und seines Bruders Rhaskuporis III. im pannonischen Aufstand 7-9 n. Chr.97 in Makedonien gegen die Dalmater.98 Im Norden half Rhoimetalkes I. dem Legaten Severus gegen dakisch-sarmatische Kräfte99 und 12 n. Chr. wurde ein erneuter Einfall der Daker, in dessen Verlauf sich auch die Geten wieder gegen die Odrysen erhoben, durch Rhoimetalkes I. und dem Legaten Vitellius zurückgeschlagen.100 Aufgrund all dieser Dienste sah Augustus keine Veranlassung, sich das thrakische Vasallenkönigreich mit Gewalt einzuverleiben, da der status quo in jeglicher Hinsicht günstiger schien.101 Immerhin wurden dank jener die Besser unterworfen und das römisch-thrakische Einflussgebiet ohne Aufwand indirekt nahe zu verdoppelt. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Territorium in römische Hände übergehen würde. Sowohl Augustus als auch Tiberius gingen listig und geschickt vor, um das Königreich mit seinem natürlichen Reichtum einzugliedern.

[...]


1 Suet. Cal. 55, 2.

2 Vgl. Suet. Cal. 35,2; 54, 1; Tit. 8, 2.

3 Vgl. K1 auf Seite 19 bezüglich der Stämme in Thrakien.

4 Vgl. Hdt. III 90, 2.

5 Vgl. Strab. geogr. I 2, 20.

6 Vgl. Bredow 2002: Sp. 478.

7 Vgl. Bredow 2000: Sp. 1109, Bredow 1998: Sp. 1025 u. Bredow 1997: Sp. 586.

8 Vgl. Wiesner 1963: S. 149.

9 Vgl. Pol. XVIII 22, 2; Liv. XXXII 25, 10 u. XXXIII 4, 4.

10 Vgl. Wiesner 1963: S. 149.

11 Vgl. ders.: S. 150 u. Liv. XXXVII 39, 12.

12 Vgl. Wiesner 1963: S. 150, Ivanov 2008: S. 11 u. Liv. XXXVIII 41, 3-6; 46, 6-9.

13 Liv. XXXVIII 46, 6.

14 Vgl. Peter 1999: Sp. 784.

15 Liv. XLII 29, 12. u. vgl. Oros. IV 20, 36.

16 Vgl. Ivanov 2008: S. 11.

17 Vgl. Liv. XLIV 42, 2.

18 Vgl. Pol. XXX 17.

19 Vgl. Liv. XLV 5-12.

20 Vgl. Bredow 2000: Sp. 1110.

21 Vgl. Wiesner 1963: S. 154.

22 Vgl. ibid. u. Liv. per. 49.

23 Vgl. Wiesner 1963: S. 154f.

24 Cass. Dio. hist. XXI 69.

25 Vgl. Flor. I 30.

26 Vgl. Eutrop. IV 25.

27 Vgl. Velkov 1988: S. 139.

28 Vgl. Wiesner 1963: S. 155.

29 Vgl. ders.: S. 155f., Bredow 2002: Sp. 481, Liv. per. 63; 65 u. Flor. I 39.

30 Vgl. Bredow 2002: Sp. 481.

31 Vgl. Velkov 1988: S. 139.

32 Vgl. Liv. per. 70;74;76;81;82.

33 Cass. Dio. hist. XXX1 101 (2) u. vgl. Ivanov 2008: S. 12.

34 Vgl. Eutrop. VI, 10 u. App. Mithr. 15 [53]; 69 [293].

35 Vgl. Peter 1999: Sp. 784.

36 Vgl. Bredow 2002: Sp. 481 u. Liv. per. 83.

37 Vgl. Wiesner 1963: S. 156 u. Liv. per. 91.

38 Vgl. Velkov 1988: S. 139.

39 Vgl. Liv. per. 97, Eutrop. VI 10, Oros. VI 3, 4, Bredow 2002: Sp. 481f., Bredow1997: Sp. 586 u. Ivanov 2008: S.12f.

40 Vgl. Wiesner 1963: S. 157.

41 Vgl. Bredow 1998: Sp. 1026, Wiesner 1963: S. 157 u. Velkov 1988: S. 139.

42 Vgl. Ivanov 2008: S. 13.

43 Cass. Dio. hist. XXXVIII 10, 1- 3 u. vgl. Liv. per. 103.

44 Vgl. Wiesner 1963: S. 158.

45 Suet. Aug. 3, 2.

46 Suet. Aug. 94, 5.

47 Vgl. Ivanov 2008: S. 13.

48 Vgl. Wiesner 1963: S. 158.

49 Vgl. Cic. Pis. 84.

50 Vgl. Bredow 2002: Sp. 482.

51 Vgl. Wiesner 1963: S. 158 u. Ivanov 2008: S. 13.

52 Vgl. Ivanov 2008: S. 13 u. Wiesner 1963: S. 160.

53 Vgl. Peter 1999: Sp. 784.

54 Vgl. Cass. Dio hist. XLI 63.

55 Vgl. Wiesner 1963: S. 160, Liv. per. 122 u. Cass. Dio XLVII 25.

56 Vgl. Appian. bell. civ. IV 87.

57 Vgl. Wiesner 1963: S. 160f. u. Appian. bell. civ. IV 87; 102.

58 Vgl. Ivanov 2008: S. 13.

59 Vgl. Wiesner 1963: S. 161.

60 Vgl. Bredow 2002: Sp. 482.

61 Vgl. Ivanov 2008: S. 13. u. Cass. Dio hist. L 6, 5.

62 Vgl. Wiesner 1963: S. 161, Cass. Dio hist. L 13, 8.

63 Vgl. Wiesner 1963: S. 161.

64 Vgl. ibid.

65 Vgl. Velkov 1988: S. 139f.

66 Vgl. ders.: S. 140.

67 Vgl. Wiesner 1963: S. 161.

68 Suet. Caes. 44, 3.

69 Vgl. Ivanov 2008: S. 13.

70 Vgl. Cass. Dio LI 23, 2-4.

71 Cass. Dio LI 23, 4.

72 Vgl. Cass. Dio LI 23, 5.

73 Vgl. Cass. Dio LI 24, 2-6

74 Cass. Dio. LI 25, 1.

75 Vgl. Cass. Dio LI 25, 2.

76 Cass. Dio LI 25, 2.

77 Cass. Dio LI 25, 3.

78 Ibid.

79 Vgl. ibid.

80 Vgl. Velkov 1988: S. 140.

81 Cass. Dio LI 25, 4.

82 Cass. Dio LI 25, 5.

83 Vgl. Wiesner 1963: S. 158.

84 Vgl. Cass. Dio hist. LI 26 - 27, Burian 2000: Sp. 331. u. Bredow 2002: Sp. 482.

85 Vgl. Bredow 2002: Sp. 482.

86 Vgl. Mommsen 1976: S. 192.

87 Vgl. ibid.

88 Vgl. Wiesner 1963: S. 163.

89 Vgl. Cass. Dio LIV 20, 3.

90 Vgl. Bredow 1997: Sp. 586.

91 Vgl. Cass. Dio hist. LIV 34, 5.

92 Vgl. Cass. Dio hist. LIV 34, 6.

93 Vgl. Cass. Dio hist. LIV 34, 6-7 u. Tac. ann. VI 10, 3.

94 Vgl. Bredow 1997: Sp. 586.

95 Vgl. Wiesner 1963: S. 164.

96 Vgl. ibid.

97 Vgl. Velkov 1988: S. 140.

98 Vgl. Cass. Dio hist. LV 30, 3-6.

99 Vgl. Wiesner 1963: S. 165 u. Cass. Dio hist. LV 30, 3; 32, 3.

100 Vgl. Wiesner 1963: S. 165.

101 Vgl. ibid.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz
Hochschule
Universität Passau  (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen)
Veranstaltung
Via Pontica. Die Schwarzmeerküste als kulturelle und wirtschaftliche Zone in Geschichte und Gegenwart
Note
1,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
20
Katalognummer
V299711
ISBN (eBook)
9783656976349
ISBN (Buch)
9783656976356
Dateigröße
638 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Thrakien, thrakisch, Bessi, Odrysai, Dii, Getae, Odrysen, Besser, Dier, Geten, Mösier, Bastarnen, Rhaskos, Rhoimetalkes, Rhaskuporis, Kotys, Provinz, römisch
Arbeit zitieren
Florian Meier (Autor:in), 2015, Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299711

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