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Bewegte Dinge, bewegende Dinge. Der "Parzival" Wolframs von Eschenbach als Geschichte von Gegenständen

Titel: Bewegte Dinge, bewegende Dinge. Der "Parzival" Wolframs von Eschenbach als Geschichte von Gegenständen

Masterarbeit , 2014 , 86 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Christian Schartz (Autor:in)

Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik
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Zusammenfassung Leseprobe Details

'er saget im gar die underscheit,
wier von sîner muoter reit,
umbez vingerl unde umbz fürspan,
und wie erz harnasch gewan.'

So lautet die Antwort im Parzival Wolframs von Eschenbach, als Gurnemanz Parzival mit den Worten 'hêrre, iu sol niht wesen leit, ob ich iuch vrâge mære, wannen iwer reise wære' auf seine Erlebnisse anspricht. Gleich drei Dinge finden in Parzivals Bericht Erwähnung: 'vingerl', 'fürspan' und 'harnasch'. Ein viertes Ding – wobei noch zu klären ist, ob Pferde und Tiere im Allgemeinen zu den Dingen gezählt werden können – wird mit 'reit' angedeutet.

Der Ausdruck des ersten zitierten Verses 'die unterscheit sagen' kann unterschiedlich übersetzt werden. Das Mittelhochdeutsche Taschenwörterbuch Lexers, dessen Übersetzungsvorschläge allerdings nicht die letzte Gültigkeit für sich beanspruchen können, schlägt ‚genau berichten‘ vor. 'underscheit' kann aber auch noch mit dem naheliegenden ‚Unterschied‘ übersetzt werden. Wenn vom Unterschied zwischen den einzelnen Stationen berichtet wird, dann kommt es dem Berichtenden besonders auf die einzelnen Punkte an. Es wird also nicht nur ‚genau berichtet‘, sondern, wie Dieter Kühn es übersetzt, ‚Punkt für Punkt‘. Die wichtigen Punkte von Parzivals Reise sind demnach die Dinge selbst. Parzival erzählt seine Geschichte also als eine Geschichte von Dingen.

Die drei Dinge 'vingerl', 'fürspan' und 'harnasch' aus Parzivals Bericht haben zudem eines gemeinsam: Sie stellen Dinge dar, die zirkulieren oder transferiert werden, in jedem Fall aber werden sie bewegt. 'vingerl' und 'fürspan' stammen von Jeschute und beginnen ihre Reise mit der Erbeutung durch Parzival. Das 'harnasch' und das Pferd erbeutet er durch die Tötung Ithers. Die Modi, in denen Dinge zirkulieren und transferiert werden, sind vielfältig und beschränken sich nicht nur auf die Beute. Welche Modi es sind und welche Rollen Dinge einnehmen können, soll geklärt werden, nachdem der Begriff des "Dinges" in einer Begriffsbestimmung aufgedeckt worden ist.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

    • Einleitung: Einige Grundgedanken
    • Begriffsbestimmung: Was ein Ding ist.
      • Das Ding im Recht.
      • Das Ding in der Philosophie.........
    • Agency und Symbolik: Wie Dinge wirken.
    • Menschen und Dinge unterwegs: Modi der Bewegung im ,Parzivalʻ.
  • Äquivalentendenken: Die Welt des Handels
    • Geben und Nehmen...
      • Geben: Erbschaften, Kleidung, Geschenke und Sendungen
        • Erbschaften: Gahmuret und die Abwesenheit der Dinge.....
        • Kleidung: Interaktion mit dem Umfeld
        • Geschenke: Dinge der Macht und des Erkennens
        • Sendungen: Austauschbarkeit von Figur und Ding.
      • Nehmen: Beute und Pfand
        • Beute: Zwischen Naivität und Gier.......
        • Pfand: Geschäftliche und emotionale Verpflichtungen
      • Ein Sonderfall: Der Gral und die Gralsgesellschaft.
      • Reittiere: Fortbewegung zwischen Selbst- und Fremdbestimmtheit.
    • Einordnung: Dingkategorien
      • Die psychologische Ebene
      • Die soziologische Ebene...
      • Die kompositorisch-poetologische Ebene
    • Fazit: Dingsymbiosen..

    Zielsetzung und Themenschwerpunkte

    Diese Arbeit untersucht die Rolle von Gegenständen im Parzival Wolframs von Eschenbach. Sie analysiert, wie Dinge im Text bewegt werden, welche Bedeutungen ihnen zugeschrieben werden und wie sie die Handlung beeinflussen. Dabei wird der Fokus auf die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Ding gelegt.

    • Die Bedeutung von Dingen für das Verständnis von Handlung und Figuren
    • Die Rolle von Dingen im Kontext von Macht, Besitz und Austausch
    • Die symbolische Funktion von Dingen in der Erzählung
    • Die verschiedenen Modi der Bewegung von Dingen im Text
    • Die Bedeutung von Dingen für die kompositorische Gestaltung des Parzival

    Zusammenfassung der Kapitel

    Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar, indem sie den Begriff „Ding“ in unterschiedlichen Kontexten beleuchtet. Kapitel 2 widmet sich der Welt des Handels im Parzival und analysiert die Bedeutung von Geben und Nehmen in Bezug auf Gegenstände. Kapitel 3 untersucht verschiedene Kategorien von Dingen und ihre Funktionen im Text, wie z.B. Erbschaften, Kleidung, Geschenke und Reittiere. Kapitel 4 ordnet die behandelten Dingkategorien in psychologische, soziologische und kompositorisch-poetologische Ebenen ein.

    Schlüsselwörter

    Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Ding, Gegenstand, Bewegung, Handlung, Macht, Besitz, Austausch, Symbol, Parzival, Wolfram von Eschenbach, mittelalterliche Literatur, Mediävistik.

Ende der Leseprobe aus 86 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Bewegte Dinge, bewegende Dinge. Der "Parzival" Wolframs von Eschenbach als Geschichte von Gegenständen
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Note
1,3
Autor
Christian Schartz (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2014
Seiten
86
Katalognummer
V304381
ISBN (eBook)
9783668025882
ISBN (Buch)
9783668025899
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bewegte dinge parzival wolframs eschenbach geschichte gegenständen
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Christian Schartz (Autor:in), 2014, Bewegte Dinge, bewegende Dinge. Der "Parzival" Wolframs von Eschenbach als Geschichte von Gegenständen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304381
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Leseprobe aus  86  Seiten
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