Die unerfüllte Liebe ist ein wichtiges Thema, welches in den Minne- oder Werbeliedern besungen wird. Viele der Minnesänger und Dichter beklagen und beschreiben in ihren Werken ihr Leid und ihren Schmerz, den sie aufgrund einer unerfüllten Liebe empfinden. Dieses Phänomen ist jedoch keines, das nur in den Zeiten des Mittelalters auftrat. Es ist auch auf die heutige Zeit übertragbar und somit auf die Lebenswirklichkeit eines jeden Menschen. Denn auch heutzutage erfahren die Menschen Schmerz und Leid in der Liebe und suchen folglich nach Möglichkeiten ihren Schmerz auszudrücken. Das geschieht nicht mehr in der Form eines Werbeliedes, doch sind auch einige Züge der damaligen Minnelieder auf die heutige Zeit übertragbar.
In dieser Arbeit sollen nun die Minnelieder Hugs von Werbenwag sowie Heinrichs von Breslau näher betrachtet und verglichen werden. Hierbei soll auf die Entwicklungen und die Tendenzen des Minnesangs im 13. Jahrhundert eingegangen und zusätzlich angewandte Strategien der Aufwertung der Minnethematik gezeigt werden. Zur Abrundung der Arbeit soll zudem ein lebensweltlicher Ausblick mit Bezug zur heutigen Zeit geschaffen werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Theoretische Heranführung
- Einordnung: Hug von Werbenwag
- Einordnung: Heinrich von Breslau
- Tendenzen in der Entwicklung des hohen Minnesangs im 13. Jahrhundert
- Vergleich der beiden Minnelieder
- Klagesituation
- Phantasie
- Strategien der Aufwertung konventioneller Thematik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit untersucht und vergleicht zwei Minnelieder, eines von Hug von Werbenwag und eines von Heinrich von Breslau, um die Entwicklung des Minnesangs im 13. Jahrhundert zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Klagen, die beiden Sänger-Ichs vorbringen, sowie die Strategien, die sie zur Aufwertung konventioneller Minnethematik verwenden. Zudem wird ein lebensweltlicher Ausblick mit Bezug zur heutigen Zeit gegeben.
- Die Rolle der Klage im Minnesang des 13. Jahrhunderts
- Die Verwendung von Phantasie und Imagination in Minneliedern
- Strategien der Aufwertung konventioneller Minnethematik
- Die Tendenzen der Schematisierung, Didaktisierung und Konkretisierung im Minnesang des 13. Jahrhunderts
- Der Bezug des Minnesangs zur heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1 führt in das Thema der unerfüllten Liebe im Minnesang ein und stellt die beiden zu vergleichenden Minnelieder von Hug von Werbenwag und Heinrich von Breslau vor.
Kapitel 2 analysiert das Minnelied Hugs von Werbenwag und zeigt, wie die konventionelle Minneklage in eine phantasierte Gerichtsszene übergeht.
Kapitel 3 betrachtet das Minnelied Heinrichs von Breslau, das ebenfalls eine fingierte Gerichtsverhandlung inszeniert, bei der die Instanzen personifizierte Elemente des sommerlichen Liebesglücks darstellen.
Kapitel 4 beleuchtet drei wichtige Tendenzen in der Entwicklung des hohen Minnesangs im 13. Jahrhundert: Schematisierung, Didaktisierung und Konkretisierung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Konkretisierung und ihre Bedeutung für die beiden analysierten Minnelieder.
Kapitel 5 vergleicht die beiden Minnelieder und fokussiert auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Klage, Phantasie und die Aufwertung konventioneller Thematik.
Schlüsselwörter (Keywords)
Minnesang, Minnelied, Hohe Minne, Hug von Werbenwag, Heinrich von Breslau, Klage, Phantasie, Konkretisierung, Entkonkretisierung, Gericht, Instanz, Allegorie, Lebenswelt, Zeitbezug.
- Arbeit zitieren
- Constanze Böck (Autor:in), 2014, Klage vor Gericht. Vergleich der Minnelieder Hugs von Werbenwang und Heinrichs von Breslau, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313142