Worin liegt Dantes Ansicht nach der wahre Adel?
Das Gastmahl, so lässt Dante im ersten Traktat verlauten, richtet sich an Menschen, in deren Herzen wahrer Adel ausgesät ist. Die Frage, worin wahrer Adel besteht, ist Dante so wichtig, dass er diese zum Thema des vierten Traktates macht, dessen Kapitelzahl er von 15 auf 30 verdoppelt und somit zum längsten unter allen Traktaten des unvollendeten Werkes werden lässt.
„Adel ist im ständebewussten Mittelalter ein häufig diskutiertes Thema“, welches er, von Aristoteles Nikomachischer Ethik inspiriert, intellektuell-philosophisch behandelt. Der Ausgangspunkt seiner Definition des Adels ist die Behauptung Kaiser Friedrich II, Adel sei auf genetische Abstammung und Reichtum zurückzuführen.
In der vorliegenden Arbeit soll zunächst die dritte Kanzone unter Berücksichtigung ihrer herausragenden Bedeutung in das Gesamtwerk eingeordnet werden, bevor näher untersucht werden soll, in wessen Autoritätsbereich die Definition des Adels fällt, wie Dante die Behauptung Friedrich II widerlegt und schließlich auf Grundlage der Nikomachischen Ethik einen ethischen Adelsbegriff entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einordnung der dritten Kanzon in das Gesamtwerk
3. Autorität zur Adelsdefinition
3.1. Die Autorität des Kaisers
3.2. Die Autorität des Philosophen
4. Widerlegung der Annahme
4.1. Schöne Sitten und Reichtum
4.2. Vererbung des Adels
5. Die Definition des wahren Adels
5.1. Deutung von Adel
5.2. Tugenden als Früchte des Adels
5.3. Verwirklichung des Adels in der Glückseligkeit
5.4. Herkunft und Träger des Adels
6. Kennzeichen des Adels in den vier Lebensabschnitten
7. Fazit
Bibliographie
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