Risikokommunikation. Eine Darstellung


Hausarbeit, 2004

34 Seiten, Note: bestanden

Josephin Hagemann (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition Risikokommunikation
2.1. Bestandteile von Risikokommunikation
2.2. Ziele von Risikokommunikation
2.2.1. Strategien zur Zielerreichung

3. Risikowahrnehmung als Voraussetzung für Risikokommunikation

4. Wahrnehmungsunterschiede zwischen Laien und Experten

5. Kommunikationsprobleme, die aus solchen Wahrnehmungsunterschieden entstehen können

6. Möglichkeiten der Vermeidung bzw. Minderung von Kommunikationsproblemen zur Optimierung von Risikokommunikation

7. Veranschaulichung von Risikokommunikation am Beispiel der Kernenergie

8. Schluss

1. Einleitung

Das Thema Risikokommunikation nimmt in der heutigen Gesellschaft eine zunehmend größer werdende Rolle ein. Dies bestätigt unter anderem Bechmann (1993), der es auf die Folgen und Risiken technischer Entwicklungen zurückführt. Luhmann (1991) wiederum führt das steigende Interesse darauf zurück, dass die Menschen eine neue Einstellung zu ihrer Zukunft gewinnen und ihnen bewusst wird, dass Entscheidungen, die die Zukunft betreffen, bereits heute gefällt werden müssen. Und diese veränderte Einstellung ist auf eine neue Qualität der Risiken zurückzuführen, wie Jungermann, Rohrmann und Wiedemann (1990) durch Beispiele aufzeigen. Diese können Nicht-Wahrnehmbarkeit von Strahlung oder Langfristigkeit von Folgen sein, die vorher nicht abzuschätzen sind. Gemeint ist die Schwierigkeit, Wahrscheinlichkeitsaussagen zu treffen, die die Risiko-kommunikation immer heftiger und schwieriger werden lässt. Jungermann und Slovic (1993b) haben über die Reichweite der Risikokommunikation geschrieben, „Risiko-Kommunikation findet natürlich dauernd statt – über Gesundheitsrisiken, wie sie etwa in Saccharin, Asbest, Rauchen oder Autofahren ohne Sicherheitsgurt verbunden sind, oder Umweltrisiken, die durch Pestizide, Dioxin, Kohlekraftwerke oder petrochemische Anlagen entstehen. Sie reicht von Beipackzetteln zu Medikamenten bis zu im Fernsehen übertragenen öffentlichen Anhörungen von Experten zu Aids.“ (S.197) .

In den nun folgenden Punkten handelt es sich zunächst um eine Definition des Gegenstandsbereichs Risikokommunikation mit Erläuterung derer Bestandteile, Ziele und Strategien. Um allerdings über Risiken kommunizieren zu können, ist es notwendig, dass sie auch wahrgenommen werden. Wobei es nennenswerte und erklärungsbedürftige Wahrnehmungsunterschiede zwischen Laien und Experten gibt. Und aus diesen Wahrnehmungsunterschieden können wiederum Kommunikationsprobleme entstehen. Da derartige Probleme nicht unerheblich sind, sollen sie näher erläutert, und Möglichkeiten zu deren Reduzierung bzw. Vermeidung aufgezeigt werden. Am „heißen“ Thema der Kernenergie sollen die Argumentationen anschließend veranschaulicht werden. Im Schlussteil der Hausarbeit folgt eine kurze Zusammenfassung, um die wichtigsten Elemente nochmals hervorzuheben.

Nun beginne ich die Darstellung der Risikokommunikation mit deren Definition.

2. Definition Risikokommunikation

Eine Definition ist die der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (1996). „Unter Risikokommunikation verstehen wir hier Kommunikationsprozesse in der Auseinandersetzung um das Ausmaß und die Konsequenzen eines umweltbedingten Gesundheitsrisikos.“ (S.3).

Oder die Definition von Jungermann, Rohrmann und Wiedemann (1990), „Risiko-Kommunikation betrifft dabei alle Kommunikationsprozesse, die sich auf die Identifizierung, Analyse, Bewertung sowie das Management von Risiken und die dafür notwendigen Interaktionen zwischen den Beteiligten beziehen.“ (S.5).

Wie Obermeier (19) mitteilt, handelt es sich bei Kommunikation nicht nur um die Vermittlung von Sachaussagen zum „objektiven“ Risiko, sondern es ist auch zu beachten, dass Menschen miteinander über dieses „objektive“ Risiko diskutieren, wobei Experten und Gutachter die Basis bilden. Zur erfolgreichen Risikokommunikation hält er es allerdings auch für wichtig, als Experte auch die Wahrnehmung, Einstellung und Einschätzung von Risiken der Laien zu kennen, um Risikokommunikation möglichst konfliktfrei verlaufen lassen zu können. D.h., „Wer über Risiken kompetent kommunizieren will, muss mit dem entsprechenden Hintergrundwissen, mit dem Rahmen und dem Kontext von Risiko vertraut sein.“ (S.29). Als Grund, weshalb man über Risiken diskutiert, führt er an, dass Menschen nicht alle Probleme selbst bewältigen können und es somit nötig sei, mit anderen darüber zu sprechen, um gemeinsam zu einer Lösung zu kommen. Wie bei späterer Betrachtung der Diskussionen um die Kernenergie sichtbar wird, handelt es sich bei der Risiko-Diskussion um eine Schlacht über Pros und Contras (Obermeier, 1999), weil jeder an der Diskussion Beteiligte seine eigene individuelle Meinung zum Thema hat.

Aber auch der Staat ist in die Risikokommunikation eingebunden, wie es das Umweltbundesamt (1999) ausdrückt, da der Staat zum Gemeinwohl aller Bürger seine Bringschuld, die er ihnen gegenüber hat, nachzukommen versucht. Es sollen Risiken für Leib, Leben und Umwelt aufgeklärt werden. Des weiteren seien auch Unternehmer der Bevölkerung gegenüber zur Aufklärung verpflichtet, was im Vorsorgeprinzip, im Besorgnisgrundsatz und in der Produkthaftung gesetzlich verankert sei. Im folgenden sollen nun nach der Definition des Begriffs die Bestandteile von Risikokommunikation dargestellt werden.

2.1. Bestandteile von Risikokommunikation

Als Bestandteil kann die dreidimensionale Problemstruktur von Jungermann, Rohrmann und Wiedemann (1990) genannt werden. Diese sind verschiedene Risikothemen, wie z.B. psychologische, soziologische und ökologische Fragen; verschiedene Technikbereiche, wie die Energietechnik und die Gentechnologie; und verschiedene Akteure der Kommunikation wie z.B. Wissenschaftler oder Bürger. Es wird deutlich, dass Risikokommunikation in vielen Bereichen Verwendung findet und es zeichnet sich bereits hier ab, dass es auch unterschiedliche Formen von Risikokommunikation geben muss um den unterschiedlich intensiven Erscheinungsformen zu begegnen.

Obermeier (1999) unterscheidet zwischen drei Formen öffentlicher Risikokommunikation. Die Aufklärungs- und Vorsorgekommunikation, wo vor Gefahren gewarnt und darüber aufgeklärt werden soll, wie z.B. in Anti-Aids-Kampagnen und Gesprächskreisen. Die Legitimationskommunikation, die versucht, eine neue Technologie durch Diskussionen zu legitimieren bzw. sozial einzubinden, beispielsweise bei der Planung einer gentechnologischen Anlage. Und die letzte Form ist die Krisen- und Störfallkommunikation, wo z.B. wie beim Unfall von Tschernobyl vor unmittelbaren Schäden gewarnt, Alternativen aufgezeigt und den Betroffenen beigestanden wurde. Obermeier (1999) zeigte anhand des Störfalls bei Hoechst 1993, dass die Gesellschaft von unterschiedlichen Weltbildern geprägt ist, was bei den Betroffenen dazu führt, dass es zu unterschiedlichen Stimmungen und Gemütslagen (Launen, Emotionen,…) kommt, denen in der Regel „Luft gemacht“ wird. Er bemerkt aber auch, dass im Falle eines Störfalls die Risikokommunikation nicht nur vernünftige Maßnahmen, sondern auch viel Unsinniges verlangt, wie z.B. dass die Sanierungsarbeiter bei Hoechst geschützt werden, was zwar nachvollziehbar ist, aber die Erscheinung in Schutzanzügen an sich evtl. den Störfall noch mehr dramatisierte.

Das Umweltbundesamt (1999) nennt als Akteure des Risiko-kommunikationsprozesses die allgemeinen Kommunikationsbeziehungen der Unternehmen mit der Öffentlichkeit, innerhalb des Betriebs, des Konzerns oder sonstigen Rechtseinheit, sowie gegenüber den Kapitalgebern. Nach SEVESO II haben Betreiber gefährlicher Anlagen Kommunikationsverpflichtungen gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden und ihren Mitarbeitern.

Aber auch Ebenen der Risikokommunikation werden vom Umweltbundesamt (1999) genannt. Diese wären die gesellschaftspolitische (z.B. Verfassung Umwelt, Wirtschaft, Sozialwesen, Internationale Beziehungen), sicherheitswissenschaftliche (z.B. Psychologie, Politologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften), sicherheitstechnische (z.B. Sicherheitskultur, Human Factor, Unfallstatistik, Vorschriften) und die sicherheitsanalytische (z.B. Gefahrenanalyse, Unsicherheit, Wahrscheinlichkeit, Individuelles und kollektives Risiko). Nach Nennung der Anwendungsbereiche und Bestandteile von Risikokommunikation sollen nun die Ziele genannt werden.

2.2. Ziele von Risikokommunikation

Als Einstieg in die Ziele der Risikokommunikation seien die allgemeinen Zielfunktionen von Kommunikation genannt, da diese hier ebenfalls gelten können. Schulz von Thun (1988) unterscheidet diesbezüglich vier Zielfunktionen. Es handelt sich zunächst um den Darstellungsaspekt des Sachverhalts und den Appellaspekt, wo Kommunikationspartner aktiv zu beeinflussen versucht werden, z.B. Demonstration gegen den Bau eines Kernkraftwerks. Ein weiteres Ziel ist die Selbstdarstellung der Kommunikatoren, um im Kommunikationsprozess vertrauenswürdig zu sein bzw. zu bleiben. Z.B. als Betreiber einer Kernkraftanlage den Anwohnern deutlich machen, dass man sehr verantwortungsbewusst mit dem Risiko umgeht und sich auch um das Allgemeinwohl sorgt. Die vierte und letzte Zielfunktion ist der Beziehungsaspekt, der durch Kommunikation definiert und verändert wird.

Um nun genauer auf die Risikokommunikation einzugehen, unterscheiden Covello, Winterfeldt & Slovic (1986) spezielle unterschiedliche Zielsetzungen. Diese wären einmal die Analyse des Risikoverständnisses und der –bewertungen von unterschiedlichen Interessengruppen. Eine verbesserte Vermittlung und Erklärung von Risikoinformationen zählen ebenso hinzu wie die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit in Krisen- und Katastrophenfällen und zur Veränderung von risikobezogenen Verhaltensweisen. Ein weiteres Ziel ist die Konzeption von Konfliktlösungsansätzen bei Auseinandersetzungen über technikbedingte Risiken und verbesserte Partizipation der Betroffen.

Da es auf dem Weg der Zielerreichung oft zu Auseinandersetzungen und Konflikten bei den beteiligten Parteien kommt, nennt Barbian (1998) Grundelemente für innovative Verfahren zur Konfliktlösung. Zum einen systematische Auseinandersetzung mit dem Konflikt, und ernst nehmen der Positionen und Interessen aller Beteiligten, unter Akzeptanz von Emotionen. Aber auch ein rationaler, transparenter und nachvollziehbarer Diskurs, Bemühung um eine möglichst einvernehmliche Lösung und kein ausschließliches Beharren auf formal-rechtlichen bzw. traditionellen Verfahren zählen hinzu. Genauere Ausführungen zu Konfliktlösungsmöglichkeiten werden in Punkt sechs intensiver behandelt.

Wie bereits vorhin erwähnt, fühlt sich auch der Staat zu Risikokommunikation verpflichtet und so veröffentlichte das Umweltbundesamt (1999) die Ergebnisse eines Workshops vom „French-German Expert Meeting on Risk Communication in Context with SEVESO II Directive“. Nach deren Ansicht sind die Ziele der Risikokommunikation mit den vorhergenannten vergleichbar. „Gute Risikokommunikation beginnt nicht erst bei einem Unfall, sondern bereits weit im Vorfeld eines hypothetischen Unfalls. Sie muss alle denkbaren Beteiligten aktiv mit einschließen.“ (S.25). Als Beteiligte werden die von einem Unfall betroffene Bevölkerung, die übrige Bevölkerung (Presse, Medien, Politik usw.), die Belegschaft und Einsatzkräfte der Firma genannt.

In der Risikokommunikation unterscheidet das Umweltbundesamt (1999) zwischen zwei Anliegen. Erstens soll über Risiken aufgeklärt werden. Das ist zweifach möglich, nämlich durch Warnen und Entwarnen. Wobei der Kommunikator davon ausgeht, dass beim Empfänger seiner Botschaft ein Wissensdefizit oder eine Bewertungsverzerrung vorliegt, die verändert werden sollte. Beim Warnen ist das Ziel der Kommunikation eine Risikoreduktion, wobei riskante Verhaltensweisen zum Schutz der eigenen Person, anderer oder der Umwelt minimiert werden sollen. Bei der Entwarnung sollen unangemessene Besorgnisse und Ängste reduziert werden mit dem Ziel, dass die Empfänger Risikoanlagen angemessen bewerten können. In beiden Fällen wird als grundlegendes Problem die Legitimation genannt. Was legitimiert den Kommunikator dazu, davon auszugehen, dass seine Risikobewertung richtiger ist als die des Empfängers? Im zweiten Anliegen soll versucht werden, durch Verhandlung und Abstimmung Risiken besser zu bewerten und zu Konsens zu gelangen. Als Beispiele werden u.a. Runde Tische und Mediationsverfahren genannt.

Trotz der vielen Vorteile bzw. Argumente für Risikokommunikation merkt das Umweltbundesamt (1999) an, dass Risikokommunikation nicht immer zu besseren Entscheidungen führt, sondern nur ein Teil des Risikomanagementprozesses ist. Auch muss erfolgreiche Risikokommunikation nicht notwendigerweise zu einem Konsens führen oder zu einheitlichem Verhalten gegenüber der Risikoquelle. Zuletzt bemerkt das Umweltbundesamt (1999), dass Expertenaussagen zwar ein notwendiger Bestandteil des Risikoproduktionsprozesses sind, aber für den Erfolg des Prozesses keineswegs hinreichend. Um zur Zielerreichung zu gelangen, gibt es eine Reihe von Strategien die angewendet werden können.

2.2.1. Strategien zur Zielerreichung

Wiedemann (1990) nennt vier Strategien, die bei Auseinandersetzungen angewendet werden können um die Risikokommunikation für sich zu entscheiden. Es handelt sich um die Informationsvermittlungs-Strategie, eine Strategie zur Verbesserung von Vertrauen und Glaubwürdigkeit, eine Kooperations-Strategie und eine Konfliktmanagement-Strategie.

Bei der Informationsvermittlungs-Strategie wird von einem Informationsdefizit bei der anderen Seite ausgegangen. Insgesamt soll dieses Defizit behoben und falsche Annahmen über Risiken korrigiert werden. Allerdings wird bei dieser Strategie nicht nur über Art und Ausmaß des Risikos informiert, sondern es werden auch andere Aspekte, wie moralische Kommunikation (also Weltsicht) einbezogen, in der z.B. die Nutzung von Kernenergie als lebensnotwendig dargestellt werden könnte. Aber auch die Behandlung von Unsicherheit und Undeutlichkeit bei Informationen wird einbezogen. Ein Typ wäre jemand, der nur unter Sicherheit handelt und alles Unsichere nicht verwendet. Oder ein anderer Typ, der Unsicherheiten zwar grundsätzlich als existent anerkennt und diese auch anwendet, jedoch versucht, Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren. Ein weiterer Aspekt ist die Anwendung von Verfahren zur Risikoabschätzung, wie diverse Check-Listen. Abschließend ist die Darstellung des Ausmaßes und die Bedeutsamkeit von Risiken zu nennen, wo versucht wird, Vergleiche zu erreichen. Meist wird schwerpunktmäßig einer dieser Aspekte angewendet, es sind aber auch Mischungen denkbar.

Eine weitere Strategie zur Zielerreichung ist die Glaubwürdigkeits-Strategie, wo von einem Verlust der Glaubwürdigkeit ausgegangen wird. Oft wird versucht, diese über Glaubhaftmachung der eigenen Kompetenz und Fähigkeiten, sinnvoll mit Risiken umgehen zu können, wieder zu erreichen. Doch spielen auch andere Faktoren wie Objektivität, Offenheit, Fairness im Umgang mit den Meinungen anderer und Orientierung an gesellschaftlichen Werten eine erhebliche Rolle. Durch entsprechende Aktionen und „Tage der offenen Tür“ soll versucht werden die Glaubwürdigkeit wiederzuerlangen.

Mit der Kooperationsstrategie wird versucht, unterschiedliche Informiertheiten und Wertorientierungen bei den Betroffenen in den Beziehungen so zu gestalten, dass eine Konfliktlösung möglich wird. Als Kooperationsmaßnahmen lassen sich Informationsrechte wie auch Möglichkeiten zur Mitentscheidung nennen.

Zuletzt wird die Konfliktmanagement-Strategie genannt. Hierbei handelt es sich um direkte Konfrontation und Durchsetzung eigener Interessen. Bei diesen kommunikativen Kampfstrategien soll versucht werden, Konflikte einzugrenzen, Koalitionen der Gegner aufzuspalten, deren Glaubwürdigkeit zu untergraben oder den Meinungsbildungsprozess aktiv zu beeinflussen. Auch psychologische Kriegsführung gehört hinzu. Derartige Formen der Konfliktmanagement-Strategie sind bei allen Beteiligten zu finden, sowohl bei staatlicher Gewalt, als auch bei Besetzungen von Eisenbahnlinien bei Kastortransporten.

Um jedoch Strategien gezielt anwenden zu können, muss erst ein Risiko vorhanden sein, welches wiederum als solches wahrgenommen werden muss. Da die Wahrnehmung eine wichtige Rolle spielt, soll darauf nachfolgend näher eingegangen werden.

3. Risikowahrnehmung als Voraussetzung für Risikokommunikation

Jeder Mensch nimmt Dinge anders wahr bzw. beurteilt sie anders. Als anschauliche Beispiele seien, wie bereits vorher schon einmal erwähnt, das Autofahren, Kernenergie oder auch Röntgenstrahlen genannt.

Jungermann und Slovic (1993b) begründen dies damit, dass Risiken aufgrund von individuellen Wahrnehmungs-, Lern- und Denkprozessen nicht objektiv wahrgenommen werden können. Es stellte sich bei zahllosen Untersuchungen heraus, dass qualitative Charakteristika wie Freiwilligkeit, Kontrollierbarkeit und Bekanntheit hoch miteinander korrelieren. Aber auch Betroffenheit, Katastrophenpotential und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Risikos sind bei der Wahrnehmung wichtige Faktoren, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Bei Untersuchungen sind Beurteilungsobjekte direkt auf Schätzskalen einschätzbar, man kann sie in eine Rangordnung bringen, ihnen Zahlen zuordnen und sie nach ihrer Ähnlichkeit miteinander vergleichen. Beispielsweise in Bezug auf den damit verbundenen Nutzen, nach der Anzahl der durchschnittlichen Todesfälle oder Unfälle pro Jahr, Bekanntheit des Risikos, Kontrollierbarkeit des Risikos usw. Als Verfahren kann u.a. die multidimensionale Skalierung oder die Faktorenanalyse verwendet werden, womit Repräsentationen der kognitiven Risiko-Struktur gewonnen werden können.

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Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Risikokommunikation. Eine Darstellung
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
bestanden
Autor
Jahr
2004
Seiten
34
Katalognummer
V33926
ISBN (eBook)
9783638342766
ISBN (Buch)
9783638939829
Dateigröße
553 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Risikokommunikation, Eine, Darstellung
Arbeit zitieren
Josephin Hagemann (Autor:in), 2004, Risikokommunikation. Eine Darstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33926

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