Die Bedeutung der UNESCO-Welterbestätten für den Tourismus in NRW, dargestellt an den Beispielen von Bad Aachen und Essen


Magisterarbeit, 2004

209 Seiten, Note: Gut


Leseprobe


I. Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Kartenverzeichnis

IV. Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Methodisches Vorgehen

2 Definition „Tourismus“ und „Weltkulturerbe“
2.1 Definition Tourismus und Tourist
2.2 Definition Weltkulturerbe

3 Der Tourismus in Deutschland
3.1 Datenlage zum Tourismus
3.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
3.3 Das Tourismusaufkommen in Deutschland
3.4 Das Tourismusland Deutschland
3.4.1 Die Angebotsstrukturen im deutschen Tourismus
3.4.2 Die Tourismusgebiete
3.4.3 Die verschiedenen Angebotssegmente
3.4.4 Reiseveranstaltung und -vermittlung
3.4.5 Der freizeitorientierte Verkehr
3.5 Städtetourismus
3.6 Zukunft des Tourismus

4 Der Tourismus in Nordrhein - Westfalen
4.1 Das Land Nordrhein-Westfalen
4.2 Tourismus und Freizeit in Nordrhein-Westfalen
4.3 Die Schwerpunkte des Tourismus in Nordrhein-Westfalen
4.4 Die verschiedenen Tourismusgebiete in Nordrhein-Westfalen
4.5 Die neuen Formen der Erholung und der Freizeitgestaltung im Ruhrgebiet

5 Das UNESCO-Welterbe
5.1 Die Welterbekonvention
5.1.1 Die Entstehung und Bedeutung der Konvention
5.1.2 Aufnahmekriterien für die Stätten des Weltkulturerbes
5.1.3 Die Finanzierung der Erhaltung von Welterbestätten
5.2 Das Weltkulturerbe in der Welt
5.2.1 Stätten des Welterbes
5.2.2 Die Bedrohung des Welterbes
5.3 Weltkulturerbe in Deutschland
5.3.1 Weltkulturdenkmäler in Deutschland
5.3.2 Deutsches Welterbe zwischen Glanz und Alltag
5.3.3 Die Bedeutung der Weltkulturdenkmäler für den Tourismus
5.4 Die UNESCO, das Welterbe und ihre Verbindung zum Tourismus
5.5 Denkmalpflege und Tourismus

6 Die Welterbestätten Aachener Dom und Zeche Zollverein
6.1 Der Dom zu Aachen
6.2 Der Industriekomplex Zeche Zollverein

7 Die Bedeutung der Welterbestätte für den Tourismus
7.1 Der Tourismus in Aachen
7.1.1 Die geschichtliche Entwicklung der Stadt Aachen
7.1.2 Die Wirtschaft in Aachen
7.1.3 Die touristische Entwicklung der Stadt Aachen
7.1.4 Die Bedeutung der Sehenswürdigkeiten für den Tourismus in Aachen
7.1.5 Die derzeitige touristische Situation in Aachen
7.2 Der Tourismus in Essen
7.2.1 Die geschichtliche Entwicklung der Stadt Essen
7.2.2 Die Wirtschaft in Essen
7.2.3 Die touristische Entwicklung von Essen
7.2.4 Die Bedeutung der Sehenswürdigkeiten für den Tourismus in Essen
7.2.5 Die derzeitige touristische Situation in Essen

8 Die Bedeutung der Welterbestätte für den Tourismus in Aachen und Essen
8.1 Veranstaltungen im Aachener Dom und in der Zeche Zollverein
8.2 Die Informationslage über Welterbestätten
8.3 Die Darstellung der Welterbestätten in Reiseführer und im Internet
8.4 Bedeutung der Weltkulturerbestätten Aachener Dom und Zeche Zollverein für den Tourismus

9 Fazit

10 Literatur

11 Anlagen

12 Versicherung

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Verkehrsmittelwahl bei der Anreise nach Aachen

Abbildung 2: Verkehrsmittelwahl bei der Anreise nach Essen

Abbildung 3: Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Aachen

Abbildung 4: Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Essen

Abbildung 5: Angebotsschwerpunkte großer deutscher Städte

Abbildung 6: Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Aachen

Abbildung 7: Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Essen

Abbildung 8: Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Aachen

Abbildung 9: Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Essen

Abbildung 10: Der Aachener Dom

Abbildung 11: Die Zeche Zollverein in Essen

Abbildung 12: Besuchsfrequenz der Aachener Sehenswürdigkeiten

Abbildung 13: Positive Eindrücke der Touristen von Aachen

Abbildung 14: Negative Eindrücke der Touristen von der Stadt Aachen

Abbildung 15: Besuchsfrequenz der Essener Sehenswürdigkeiten

Abbildung 16: Positive Eindrücke der Touristen von der Stadt Essen

Abbildung 17: Negative Eindrücke der Touristen von der Stadt Essen

Abbildung 18: Informationsquellen der Aachener Touristen über Weltkulturerbestätten

Abbildung 19: Informationsquellen der Essener Touristen über Weltkulturerbestätten

Abbildung 20: Informationswünsche der Aachener Touristen über Weltkulturerbestätten

Abbildung 21: Informationswünsche der Essener Touristen über Weltkulturerbenstätten

III. Kartenverzeichnis

Karte 1: Tourismusgebiete und Reiseziele in Deutschland

Karte 2: Fremdenverkehrsgebiete und –orte in Nordrhein-Westfalen

Karte 3: Fremdenverkehr in Nordrhein-Westfalen nach Reisegebieten

Karte 4: Die Verteilung der Welterbenstätten auf der Welt

Karte 5: Die Stätten des UNESCO Welterbe in Deutschland

Karte 6: Das Gelände der Zeche Zollverein

Karte 7: Die Herkunft der Touristen in Aachen

Karte 8: Die Aachener Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten

Karte 9: Die Herkunft der Touristen in Essen

Karte 10: Karte: Die Essener Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten

IV. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Beherbergung Dezember 2002

Tabelle 2: Übernachtung ausländischer Gäste in NRW 2003

Tabelle 3: Übernachtungen in NRW-Beherbergungsbetrieben 2003

Tabelle 4: Die Bauabschnitte des Aachener Dom

Tabelle 5: Die Sanierung des Welterbes Aachener Dom

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die vorliegende Ausarbeitung zur Erlangung des Grades „Magister Artium“ an der Rheinisch -Westfälischen Technischen Hochschule Aachen beinhaltet die Untersuchung und Beschreibung der Bedeutung der Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes für den Tourismus in Nordrhein-Westfalen, dargestellt an den Beispielen von Bad Aachen und Essen.

Die Idee für dieses Arbeitsthema entstand, als ich im Jahr 2002 von der Aufnahme der Zeche Zollverein in Essen in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten erfuhr. Mir stellte sich die Frage, inwieweit dies Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte. Als Aachener drängte sich mir der Vergleich und eine diesbezügliche Untersuchung mit der ersten als Weltkulturerbe ausgezeichneten deutschen Stätte aus dem Jahre 1978, dem Aachener Dom, auf.

1.2 Zielsetzung

Der Tourismus, für Aachen und Essen insbesondere der Städtetourismus, um den es in dieser Darstellung schwerpunktmäßig geht, ist in Zeiten des strukturellen Wandels zur Dienstleistungsgesellschaft für die Kommunen ein erheblicher Wirtschaftsfaktor mit Arbeitsplätzen schaffenden Multiplikatoreffekten geworden. Daher ist es von Bedeutung zu ermitteln, was Touristen in Städte zieht, was ihnen gefällt und was nicht und was sie sich für weitere Besuche wünschen. Es ist wichtig zu erfahren, welche Besuchsziele in der Stadt angesteuert werden und welche Touristen weniger interessieren. In dieser Darstellung wird speziell auf Welterbestädte der UNESCO eingegangen. Zudem wird untersucht, ob die Touristen das Welterbe als solches wahrnehmen, bzw. ob diese Auszeichnung überhaupt von Interesse ist. Insbesondere für Marketingstrategien sind die Bekanntheit und das Interesse am Weltkulturerbe von entscheidender Bedeutung. Das Ansehen der Welterbestätten für den Tourismus oder die Wahrnehmung von Welterbestätten durch Touristen in Bad Aachen und Essen herauszuarbeiten, ist die Zielsetzung dieser Arbeit.

1.3 Methodisches Vorgehen

Zu Beginn der Arbeit werden zunächst die Begriffe „Tourismus“ und „Weltkulturerbe“ definiert, da die Klarheit dieser Begriffe für das Verstehen der in der folgenden Abhandlung dargelegten Thematik wesentlich ist. In den beiden folgenden Kapiteln wird der Tourismus in Deutschland sowie in Nordrhein-Westfalen, dargestellt. Dies dient der Einordnung der beiden Welterbestätten und ihres Beitrags zum Tourismusaufkommen in Bad Aachen und Essen in das touristische Gesamtbild.

Es folgt im Verlauf die Beschreibung der UNESCO Kriterien zum Weltkulturerbe sowie der Ziele und Perspektiven der Welterbe Konvention der UNESCO.

Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Darlegung des Bekanntheitsgrads der Weltkulturdenkmäler in Deutschland und auf internationaler Ebene.

Ein Kapitel ist der Betrachtung der beiden untersuchten Welterbestätten in Nordrhein–Westfalen (NRW) gewidmet. Hier wird aufgezeigt, was die beiden Denkmäler auszeichnet und warum gerade sie in die UNESCO- Liste aufgenommen wurden. Es folgt ein Vergleich mit ähnlichen internationalen Welterbestätten.

Desweitern wird die Bedeutung der Weltkulturerbestätten für den Tourismus in NRW und insbesondere für den Tourismus in Aachen und Essen untersucht.

Das letzte Kapitel dieser Arbeit befasst sich mit der Vermarktung der beiden Welterbestätten. Hier liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Darstellung in Reiseführern sowie im Internet.

Die Stadt Aachen heißt offiziell Bad Aachen. Allerdings ist Bad Aachen als namentliche Bezeichnung eher ungeläufig. In der Regel wird nur der Name „Aachen“ verwendet. Dies wird auch in der folgenden Arbeit der Fall sein.

Die gesamte Untersuchung wurde durch eine Datenerhebung von je 500 Fragebögen, welche in Hotels verteilt wurden, in beiden Städten begleitet. Von diesen 500 Fragebögen konnten aus Essen 159 Fragebögen sowie aus Aachen 154 Fragebögen ausgewertet werden. Die Befragung wurde in den Monaten Juni bis August 2004 durchgeführt. Der Fragebogen umfasst 17 Fragen, wobei bei einigen Fragen auch Mehrfachnennungen als Antwort möglich sind.

Nach dem „Deutschen Städtetag“ sollte eine Mindestzahl von 350 auswertbaren Fragebögen je Erhebungskampagne in einem Zeitraum von 2 Wochen angestrebt werden (Deutscher Städtetag 1993, S. 54).

Dieser Stichprobenumfang konnte im Rahmen dieser Magisterarbeit nicht geleistet werden. Daher ist eine statistische Absicherung der Ergebnisse nicht gegeben. Eine Repräsentativität der Befragung ist damit nicht gewährleistet, die Ergebnisse sollten daher mit Vorbehalt interpretiert werden. Allerdings sind aus dieser Befragung klare Trends ersichtlich.

Obwohl 500 Fragebögen in einer Anzahl von je 40 Fragebögen pro Hotel ausgegeben wurden, ist das Interesse vonseiten der Hotels, was deren Bemühen hinsichtlich der Weitergabe an die Gäste als auch die Resonanz durch die Gäste, als eher wenig zufrieden stellend anzusehen.

Die Ergebnisse der Befragung sind im Text durch Diagramme, Kartendarstellungen, Tabellen sowie in textlicher Form wiedergegeben worden. Die komplette Auswertung der Fragebögen befindet sich im Anhang dieser Arbeit, und es wird in der Arbeit des Öfteren auf diese verwiesen.

Zur Unterstützung der Befragung und deren Ergebnisse wurden durch Gespräche und Befragungen der Verantwortlichen vor Ort die touristische Bedeutung der Denkmäler hinterfragt. Abschließend folgt eine Zusammenfassung und Beurteilung der Untersuchungsergebnisse.

2 Definition „Tourismus“ und „Weltkulturerbe“

Die Begriffe „Tourismus“ und „Tourist“ werden häufig in der Öffentlichkeit und der Wirtschaft genannt, ohne das genau bekannt ist, wie diese Begriffe zu definieren sind. Ebenso verhält es sich mit dem Begriff „Weltkulturerbestätten“ der UNESCO. Daher werden im Folgenden diese Begriffe definiert.

2.1 Definition Tourismus und Tourist

Der Begriff „Tourismus“ wird, insbesondere im internationalen Sprachgebrauch, weitgehend als Synonym für Fremdenverkehr verwendet. Der in der Fremdenverkehrsstatistik ebenfalls erfasste Geschäftsreiseverkehr wird allerdings nicht zum Tourismus gezählt. Arbeits- und Freizeit funktionale Aktivitäten vermischen sich im Messetourismus, Kongress- und Bildungstourismus und werden als Grenzfälle betrachtet (Leser 1997, S.896).

Der „Tourist“ ist eine Person, welche am Tourismus im Sinne von Urlaubsreiseverkehr im nicht geschäftlichen Sinne teilnimmt. Als Tourist wird eine Person bezeichnet, wenn dieser sich nach einer Reise an einem Aufenthaltsort befindet, der nicht sein hauptsächlicher, dauernder Wohn- oder Arbeitsort ist (Bartl 1996, S. 112).

2.2 Definition Weltkulturerbe

Die UNESCO hat 1972 das „Internationale Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ verabschiedet. Es ist bis zum heutigen Zeitpunkt von 176 Staaten unterzeichnet worden und stellt das international bedeutendste Instrument der Völkergemeinschaft zum Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes der Menschheit dar. Ein von der UNESCO eingesetztes zwischenstaatliches Komitee prüft die Aufnahme einer Stätte in die „Liste des Weltkulturerbes“. Es wird geprüft ob eine von einem Mitgliedsland vorgeschlagene Stätte, die in der Welterbenkonvention festgelegten Kriterien, erfüllt. Zu diesen Kriterien zählen „Einzigartigkeit“ und „Authentizität“ eines Kulturdenkmals und die „Integrität“ einer Naturerbestätte. Ebenfalls muss ein Erhaltungsplan vorgelegt werden. Im Jahr 2004 haben 788 Natur- und Kulturstätten in 134 Staaten die Aufnahme in die Liste erreicht (o. V. 2004, S. 1ff).

3 Der Tourismus in Deutschland

Der Tourismus zählt zu den Bereichen der industriellen Gesellschaft, der insbesondere seit dem zweiten Weltkrieg am stärksten an Bedeutung gewonnen hat. Seit Entstehung der Bundesrepublik Deutschland ist der Tourismus zu einer grundlegenden wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Größe herangewachsen. Viele Städte und Kommunen setzen in Zeiten des strukturellen Wandels verstärkt auf den Tourismus. Doch was genau ist Tourismus und wie stellt er sich da?

3.1 Datenlage zum Tourismus

Der Tourismus ist keine abgegrenzte und genau definierte Branche, er setzt sich aus einer großen Anzahl verschiedener Leistungen zusammen. So wird zwischen dem direkten Tourismusbereich unterschieden, zu dem beispielsweise Hotels und Fluggesellschaften gehören, und dem indirekten Tourismusbereich mit Reiseausrüstern, Bauwirtschaft usw. sowie dem touristischen Randbereich, zu dem z. B. Sportlehrer gehören. Die Tourismusbranche ist also auf vielfältige Weise mit anderen Branchen verflochten. Daher ist eine genaue Darlegung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung im Sinne der Höhe des Beitrages zum Bruttoinlandsprodukt nicht möglich (Echtermeyer 2003, S. 29).

Auch gibt es Defizite bei der amtlichen statistischen Erfassung. So werden die Rahmendaten durch die amtliche Statistik geliefert, welche ihrerseits auf der Beherbergungsstatistik beruht. Diese erfasst jedoch nur Betriebe mit einer Kapazität von mehr als neun Betten. Gerade bei der Betrachtung des Tourismusaufkommens auf lokaler Ebene, wie es in dieser Arbeit der Fall ist, kann dies zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen (Steingrube 2003, S. 145)

Genaue wirtschaftliche Daten für den hier dargelegten Untersuchungsbereich liefern das „Statistische Bundesamt“ sowie das „Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein - Westfalen“. Auf Basis dieser Datenlage ist auch die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus zu erkennen, die im Folgenden dargestellt werden soll.

3.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus

In Deutschland besitzt der Tourismus einen maßgeblichen Anteil an der immer größer werdenden Bedeutung des Dienstleistungssektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Der Anteil des Dienstleistungssektors betrug im Jahre 2001 68,9%, mit steigender Tendenz (Echtermeyer 2003, S. 39 ff.).

In Deutschland trägt die Tourismuswirtschaft mit einem Umsatz von 140 Milliarden Euro 8% zum Bruttoinlandsprodukt bei und bewirkt 2,8 Millionen unmittelbare und indirekte Arbeitsplätze, 105.000 Ausbildungsplätze sowie eine weitaus höhere, allerdings nur schwer zu ermittelnde Anzahl von indirekten Arbeitsplätzen (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 2 ff).

Allerdings ist festzustellen, dass die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten im Tourismusgewerbe seit 1996 deutlich mehr gestiegen ist als die Zahl der Vollzeitbeschäftigten. Des Weiteren ist der Tourismus in Deutschland saisonabhängig. Dies ist der Grund, warum die Teilzeitbeschäftigten außerhalb der Sommer - und/ oder Wintersaison einer anderen Tätigkeit nachgehen müssen (Brysch 1999, S.4).

Der Tourismus stellt insbesondere für die strukturschwachen Mittelgebirge und für die ländlichen Urlaubsregionen wie Mecklenburg-Vorpommern hinsichtlich Einkommen und Beschäftigung einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar. Die deutschen Touristen gaben 2002 bei einem Urlaub im Binnenland durchschnittlich 533 Euro aus. An die Kommunen gehen durch Steuern etwa 2 -3% des touristischen Nettoumsatzes (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 2 ff). Am Reisen sparen die Deutschen als „Reiseweltmeister“ also nicht und tragen in erheblichem Maße zum Tourismusaufkommen in Deutschland bei.

3.3 Das Tourismusaufkommen in Deutschland

In den letzten fast 40 Jahren hat sich die Reiseintensität der Bundesbürger mehr als verdreifacht. Im Jahre 2002 haben 48,4 Millionen, dies entspricht 75,3% der Bundesbürger ab 14 Jahre, eine Urlaubsreise mit mindestens vier Übernachtungen gemacht. Die durchschnittliche Reisedauer lag hier bei 13,5 Tagen (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 7 ff).

Das Reisen ist zurzeit ein überaus wichtiger Indikator für den Wohlstand der Menschen in Deutschland und wichtig für das allgemeine Wohlbefinden des Einzelnen, da er hier Erholung und Abwechslung vom Alltag findet.

Im Jahre 1954 lag der Anteil der Bundesbürger, die eine Urlaubsreise angetreten haben, erst bei 24%. Im Jahr 2002 unternahmen die Bundesbürger insgesamt etwa 300 Millionen Reisen mit mindestens jeweils einer Übernachtung. Dabei ist festzustellen, dass 72% der Übernachtungen im Inland und 28% im Ausland erfolgten. Im Jahre 2002 fanden 53 Millionen Kurzreisen mit einer Dauer von zwei bis vier Tagen statt. Ein überaus wichtiges Tourismussegment stellen die Geschäftsreisen zu Kongressen oder Messen dar. Ihr Anteil an Reisen mit Übernachtung lag 2002 bei 12% aller Übernachtungen. Die Zahl der Übernachtungen lag 2002 bei 69 Millionen. Jeder dritte Hotelgast ist somit Teilnehmer an einer Tagung oder einem Kongress (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 6 ff). Somit liegt ein unterschiedliches Reiseverhalten vor, dass es genauer zu untersuchen gilt.

3.3.1 Das Reiseverhalten der Deutschen

Die Deutschen weisen in ihren Urlaubsverhalten seit vielen Jahren eine konstant hohe Reiseintensität auf. Auffallend ist, dass die Reiseintensität bei Beamten mit 82,2% am höchsten ist während nur 39% der Rentner eine Urlaubsreise unternehmen. Auch geht der Trend hin zu kürzeren Reisen. Weniger als 13% der Reisenden unternehmen eine länger als zwei Wochen andauernde Urlaubsreise (Jurczek 1998, S.252). Es ist auch immer attraktiver geworden, den Jahresurlaub in eine längere Auslandsreise sowie in einen zweiten kürzeren Urlaub zu splitten. Dieser zweite kürzere Urlaub wird dann häufig in Deutschland verbracht, u. a. werden Städtereisen unternommen. Hier können die Weltkulturerbenstätten als Anziehungspunkt wirken. Der zweite Urlaub wird meist in Kontrasträumen zum Herkunftsgebiet gewählt. So zieht es die Urlauber mit einem Wohnsitz in der Stadt meist auf das Land in Gebiete mit naturnaher Landschaft und Ruhe. Allerdings wird auch hier eine gut funktionierende touristische Infrastruktur erwartet (Eckart 1999, S. 239 ff).

Bei der Reisezielwahl werden das Ausland, insbesondere Spanien, Italien, Österreich und die Türkei als die beliebtesten Zielgebiete, mit etwa 70% Anteil der Urlaubsreisen der Bundesbürger, bevorzugt. Die beliebtesten Ziele für deutsche Urlauber im eigenen Land sind Bayern und die Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Nordrhein-Westfalen liegt mit einem Marktanteil von unter 2% hier im Mittelfeld (Quack / Schreiber 2003, S. 357 ff).

Bei den Tagesausflügen, Kurz- und Städtereisen, welche einen oder zwei Tage dauern, werden das eigene Bundesland oder Ziele in einem benachbarten Bundesland bevorzugt, die in einer Fahrtzeit von circa zwei Stunden erreicht werden können, bevorzugt. Dies wurde auch in der Analyse der Herkunftsgebiete der Besucher von Aachen und Essen. Mehr als ein Drittel der Besucher kamen jeweils aus Nordrhein-Westfalen (Umfrageergebnisse 2004, Anlage 3 u.5).

Bei den Bundesbürgern gibt es bei den Reisezielen einen Trend in den Süden, insbesondere zu den Ländern rund um das Mittelmeer. Auch Fernreisen zu Zielen auf anderen Kontinenten werden immer beliebter.

Das Reiseverhalten der Deutschen ist geprägt von der wirtschaftlichen Situation, aber auch von einem hohen Maß an Mobilität und Spontaneität (Jurczek 1998, S.252 ff). Es gilt nun zu untersuchen, ob das Reiseverhalten ausländischer Touristen in Deutschland ähnlich gelagert ist oder ob unterschiede bestehen.

3.3.2 Die ausländischen Touristen

Die ausländischen Gäste spielen im Deutschland - Tourismus im Vergleich mit den Binnentouristen eine geringere Rolle. So kamen im Jahre 2002 von insgesamt 111 Millionen Gästen nur 18 Millionen aus dem Ausland (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 5). Dies entspricht einem Anteil von etwa 12% am gesamten Tourismusaufkommen in Deutschland. Dennoch liegt Deutschland in der WTO- Rangliste „Internationale Touristenankünfte“ für das Jahr 2001 auf Platz Zehn (Echtermeyer 2003, S. 40).

Etwa 75% der ausländischen Besucher kommen aus Europa, insbesondere aus den westlichen und südlichen Nachbarländern. Eher unbedeutend sind die Besucherzahlen aus den Ländern im Mittelmeerraum, dem Hauptzielgebiet der deutschen Urlauber. Sie liegen bei weniger als 6%. Wichtiger als Herkunftsland sind hier die USA, welche mit 1,7 Millionen Besucher einen Anteil von 10,5% aufweisen. Auf einen Anteil von 9,5% kommt Asien mit 1,7 Millionen Besuchern. Der Anteil von Südamerika, Afrika und Australien als Herkunftsländer ist mit unter 1% als nicht relevant anzusehen. Die ausländischen Besucher bleiben im Durchschnitt etwa 2-3 Tage im Land (Statistisches Bundesamt 2003, S. 265).

Für die ausländischen Gäste ist Deutschland also nur ein Kurzreiseziel. Dennoch sind für den Geschäfts- und Städtetourismus in Deutschland die ausländischen Besucher ein wichtiges Segment. Die Weltkulturerbestätten in Deutschland und auch in NRW können auch hier wieder bedeutende Anziehungspunkte sein. In Essen und Aachen sind die Welterbestätten Zeche Zollverein und Aachener Dom, dies hat die Besucherbefragung ergeben, äußerst beliebte Ziele. Die Zeche Zollverein wurde von 36% der befragten Personen besucht und der Aachener Dom von 133 Besuchern, also 86 % aller befragten Touristen, was bei einem Umfang von 159 bzw. 154 Probanden außerordentlich hoch ist.

Wie stellt sich Deutschland als Tourismusland seinen in- und ausländischen Gästen dar? Diese Frage wird im folgenden Kapitel näher erörtert.

3.4 Das Tourismusland Deutschland

Der Stellenwert des Tourismus für die wirtschaftliche Entwicklung und dessen Bedeutung für einzelne Zielgebiete ist, wie bereits angedeutet, nicht zu unterschätzen. So ist auch das touristische Angebot in Deutschland sehr vielfältig und qualitativ hochwertig. Diese werden, wie auch die Tourismusgebiete und die touristische Entwicklung, im Folgenden dargestellt.

3.4.1 Die Angebotsstrukturen im deutschen Tourismus

Die Beherbergung und die Gastronomie bilden das Kernstück der Tourismuswirtschaft. Im deutschen Tourismus findet sich ein sehr breites Angebot an Beherbergungsbetrieben. Die folgende Tabelle zeigt das Beherbergungsangebot in Deutschland im Dezember 2002 (gewerbliche Betriebe ab neun Betten).

Beherbergung Dezember 2002

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Beherbergung Dezember 2002

(eigene Bearbeitung; Quelle: Deutscher Tourismusverband 2003, S. 3)

Die Tabelle zeigt, dass es insgesamt 2,5 Millionen Betten in etwa 55.000 gewerblichen Betrieben gibt. Hinzu kommen die Betriebe mit weniger als neun Betten, welche in der Statistik nicht erfasst werden, allerdings einen, vor allem im ländlichen Raum, nicht zu unterschätzender Faktor im Tourismus darstellen. Der Hauptanteil dieser Betriebe, die eine Gesamtzahl von 33.000 erreichen, besteht aus Hotels und Gasthöfen. Diese besitzen mit 1,5 Millionen Betten auch die meisten Übernachtungsmöglichkeiten. Die weiteren Arten an Beherbergungsbetrieben bilden Ferienheime und Ferienzentren, Ferienhäuser, Ferienwohnungen, Jugendherbergen und Kurbetriebe. Die Bettenauslastung lag im Jahr 2002 bei 33,5% (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 3 ff).

Die meisten Beherbergungsbetriebe befinden sich in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wobei die beste Bettenauslastung, mit etwa 46% aufgrund von Tagungen, Kongressen und Geschäften, in den Großstädten Berlin und Hamburg sowie in Frankfurt, als Anziehungspunkt in Hessen, zu finden ist (Jurczek 1998, S.255).

Deutschland weist eine vielfältige touristische Infrastruktur auf. So sind von 13.105 Städten und Gemeinden rund 4.200 in Tourismusverbänden organisiert. Zur touristischen Infrastruktur zählen Museen, Theater, Wellnessanlagen, Reit– und Golfplätze, Naturparks, Freizeitparks, Wasserstraßen sowie Rad- und Wanderwege. Allerdings sagt das bloße Vorhandensein einer derartigen touristischen Anlage noch nichts über deren tatsächliche Frequentierung und Bedeutung für den Tourismus in den im folgenden Kapitel vorgestellten Tourismusgebieten aus (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 4).

3.4.2 Die Tourismusgebiete

Durch die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 sind zu den beliebten Fremdenverkehrsräumen der alten BRD wie z.B. dem Alpenraum oder den Küstengebieten sowie den Mittelgebirgsregionen neue attraktive Gebiete hinzugekommen. Hierzu gehören die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns, die Seen– und Wälderlandschaft Brandenburgs, die Mittelgebirge Thüringens sowie die Kulturlandschaft Sachsen–Anhalts mit vier Weltkulturerbenstätten. Diese Zielgebiete profitieren von der Wiederentdeckung durch Touristen aus den alten touristischen Quellgebieten aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg wie Berlin und Nordrhein-Westfalen (Eckart 1999, S.236).

Tourismusgebiete und Reiseziele in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Karte 1: Tourismusgebiete und Reiseziele in Deutschland

(eigene Bearbeitung, Quelle: Benthien 1997, S.1 f..)

Die vorangegangene Karte zeigt die oben genannten touristischen Zielgebiete in ihrer geografischen Lage. Es wird deutlich, dass die Städte Aachen und Essen zu den Städten und Agglomerationen zählen, welche zugleich auch touristische Zielgebiete sind.

Als touristische Zielgebiete gelten in Deutschland fast 140 Reisegebiete unterschiedlicher Größe und Beliebtheit. Insgesamt gibt es in Deutschland neun touristische Großregionen. Dazu zählen:

- Die Nord- und Ostseeküste
- Die Nordostdeutsche Seenlandschaft
- Die Nordwestdeutsche Heidelandschaft
- Die Mitteldeutsche Gebirgslandschaft
- Die Westdeutsche Fluss- und Berglandschaft
- Die Südwestdeutsche Berg- und Hügellandschaft
- Die Ostbayerischen Mittelgebirge
- Die Alpen und das Alpenvorland

Die namentliche Bezeichnung der touristischen Makroregionen erfolgt ausschließlich aufgrund ihrer physischen – geografischen Gegebenheiten (Eckart 1999, S. 239).

3.4.3 Die verschiedenen Angebotssegmente

Der Tourismus in Deutschland beinhaltet eine Reihe verschiedener Angebotssegmente. Im Rahmen dieser Arbeit wird später, dem Thema entsprechend, näher auf Stadt – und Kulturtourismus eingegangen. Die übrigen Segmente werden an dieser Stelle nur kurz dargestellt, da dies für den Kontext dieser Arbeit keine Relevanz besitzt. Ein wichtiges Segment stellen die Heilbäder mit 68,5 Millionen Übernachtungen dar. Auch Volksfeste, im Jahr 2002 waren es rund 14.000 mit 178 Millionen Besuchern sowie 40.000 Beschäftigten, sind im Freizeitgeschäft ein wichtiger Faktor für jede Gemeinde. Weiterhin sind auch Weihnachtsmärkte in der Adventszeit ein touristischer Anziehungspunkt. Im Jahr 2002 waren sie es für 160 Millionen Besucher; jeder Besucher gab hier allein im Durchschnitt 31,14 Euro aus (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 10). Ein weiteres bedeutendes Angebotssegment stellen der Campingurlaub sowie der Urlaub auf dem Bauernhof dar. Camping wird auf über 5.800 Plätzen in Deutschland betrieben und erbringt Umsätze von 3,8 Mrd. Euro pro Jahr. Der Urlaub auf dem Bauernhof erfreut sich einer weniger großen Beliebtheit, wurde aber 2002 von 1,9 Millionen Reisenden als Urlaubsmöglichkeit gewählt und erzielte 1,1 Mrd. Euro Umsatz in 2002. Diese beiden Urlaubsarten gelten zudem als sehr familienfreundlich. Des Weiteren werden oftmals „Reisen von Ort zu Ort“ als die Urlaubsform praktiziert. Dies ist sowohl bei Wassertourismus mit Kreuzfahrten als auch bei Fahrradtourismus der Fall. In jedem Fall geht der Trend in Richtung Qualität. Die Touristen suchen Qualität und die Anbieter bieten diese auch zunehmend an (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 10 ff).

3.4.4 Reiseveranstaltung und -vermittlung

Bei einer Reiseveranstaltung werden vom Veranstalter mindestens zwei Einzelleistungen, in der Regel Transport und Unterbringung vor Ort, in einem Gesamtangebot zu einem Preis angeboten. Natürlich bieten Reiseveranstalter auch Einzelleistungen an. Der Reiseveranstaltermarkt in Deutschland wird von den drei großen Konzernen TUI, der REWE – Gruppe und Thomas Cook mit einem Marktanteil von insgesamt über 70% beherrscht. Etwa 43% aller potenziellen Urlauber buchen ihre Reise ganz oder teilweise bei einem der 20.000 Reisevermittlungsstellen. Davon sind etwa zwei Drittel klassische Reisebüros mit dem Hauptgeschäft des Verkaufs von Reiseleistungen. Im Jahre 2000 erwirtschaftete die Reisevermittlerbranche etwa 26 Mrd. Euro Umsatz, von dem 70% auf das Geschäft mit Privatkunden und 30% auf Geschäftskunden entfielen. Bei Reiseveranstaltern in Deutschland waren im Jahr 2002 mehr als 77.000 Personen beschäftigt (Quack / Schreiber 2003, S. 365 ff).

3.4.5 Der freizeitorientierte Verkehr

Ein elementarer Bestandteil des Tourismus ist die Raumüberwindung. Die Haupturlaubsreise bestritten die Deutschen 2002 zu 49% mit dem PKW. Dieser Anteil ist seit Jahren etwa gleich bleibend. Die Bedeutung des Flugverkehrs hat mit 35% im Jahre 2002 gegenüber 38 % im Jahr 2000 nach Jahren des Wachstums (20% im Jahr 1990 als Ausgangswert) leicht abgenommen. Die Bedeutung des Busverkehrs für den Haupturlaub liegt bei 10%, die Werte sind auch hier seit Jahren etwa gleich bleibend. Die Bedeutung der Bahn als Reiseverkehrsmittel hat hingegen abgenommen. Lag der Anteil im Jahre 1990 noch bei 12%, so ist ihre Bedeutung inzwischen trotz Bemühen um Qualitätssteigerung auf 5% zusammengesunken (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 8)

Die Ergebnisse der Gästebefragung bestätigen diese Ergebnisse für Aachen zum großen Teil, für Essen hingegen nur teilweise.

Dies zeigen die beiden folgenden Diagramme.

Verkehrsmittelwahl bei der Anreise nach Aachen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Verkehrsmittelwahl bei der Anreise nach Aachen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Bei den Besuchern von Aachen sind von 154 Gästen 69% mit dem PKW angereist und 21 % mit der Bahn. Insgesamt 10% reisten mit dem ÖPNV, dem Motorrad oder dem Flugzeug an. Die hohen Werte für die PKW- Anreise liegt wahrscheinlich an der Tatsache, dass die meisten Besucher der Stadt, wie die Umfrage gezeigt hat, aus NRW kommen und aufgrund der kürzeren Distanz den PKW bevorzugen, zumal Aachen über eine gute Autobahnanbindung verfügt (Anhang, Anlage 3).

Die Verkehrsmittelwahl für die Anreise nach Essen erfolgt wie die nach Bad Aachen in erster Linie durch die Bahn und den PKW, von 157 Befragten nutzten allerdings 51 % die Bahn und 41 % den PKW für ihre Reise. ÖPNV und andere Verkehrsmittel fielen auch hier mit einem Anteil von 8% kaum ins Gewicht.

Auffällig im Vergleich zu den vorangegangenen Werten von Aachen ist für Essen der hohe Anteil der Bahnreisenden nach Essen. Dies liegt zum einen an der guten Bahnanbindung der Stadt Essen im Nord–Süd- und Ostwest Verkehr sowie an der verkehrsgünstigen Lage inmitten des Ruhrgebiets.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Verkehrsmittelwahl bei der Anreise nach Essen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Auch in Essen kommt der größte Teil der Besucher aus NRW, was für diese eine Bahnreise von höchstens 2 Stunden bedeutet. Der Anteil der Geschäftsleute lag mit 43 Personen von insgesamt 79 (54%) recht hoch. Ein weiterer Vorteil der Bahn gegenüber dem PKW für die Reise nach Essen liegt wahrscheinlich im hohen Verkehrsaufkommen und den daraus bedingten Staus auf den Autobahnen im Ruhrgebiet (Anhang, Anlage 5). Die Wahl des Verkehrsmittels ist gerade im Städtetourismus für den Erholungs- und Erlebniswert von erheblicher Bedeutung, da eine ruhige und stressfreie An- und Abreise ein erheblicher Erholungsfaktor bildet.

3.5 Städtetourismus

Der Städtetourismus zählt in der Tourismuswirtschaft zu den bedeutendsten Angebotssegmenten. Im Jahr 2002 wurden mit 35,5 Millionen Besuchern mehr als ein Drittel aller Touristen in den Städten über 100.000 Einwohner gezählt (Deutscher Tourismusverband 2003, S. 9). Da der Tourismus in Aachen und Essen, mit den in dieser Arbeit dargestellten Beispielen für die Bedeutung der Weltkulturerbestätten für den Tourismus, zum Angebotssegment Stadttourismus zu zählen ist, wird dieses etwas genauer zu betrachten sein.

Zum Städtetourismus zählt jede Form eines Aufenthalts von Besuchern in einer Stadt. Es gilt das „Gesamterlebnis Stadt“ als hauptsächliches Ziel, unabhängig von der Länge des Aufenthalts. Anziehungspunkte sind kulturelle und sportliche Veranstaltungen, deren Vielfalt und Qualität eine bedeutende Rolle spielen (Eckart 1999, S. 248). Der Städtetourismus besitzt ein hohes Potenzial, denn in Zukunft wird voraussichtlich jeder sechste Bundesbürger Städte besuchen. Darunter sind vor allem Singles und kinderlose Paare mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen (Opaschowski 2001, S. 184).

Unter Städtetouristen sind diejenigen mit einem höheren Bildungsabschluss in der Überzahl. So kommen auf einem Hauptschüler drei Hochschulabsolventen.

Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Aachen Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Aachen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Dies ist ebenfalls bei der Datenerhebung bestätigt worden. Die oben stehende Abbildung zeigt, dass 96 von 154 befragten Personen, also (62%), Abitur oder ein Studium als höchsten Bildungsabschluss besitzen.

Ähnlich sind die Werte in der folgenden Abbildung für die Stadt Essen. Von 158 Personen verfügten 58 über ein Abitur. Die Zahl der studierten Personen lag mit 31 etwas geringer als in Bad Aachen. Dies liegt nach Auffassung des Verfassers daran, dass in Aachen viele ehemalige Studenten ihren Studienort gerne wieder besuchen. Grundsätzlich stellen die Stadttouristen aufgrund ihres häufig sehr guten Schulabschluss und des meist daraus folgenden beruflich bedingten höheren Einkommen ein sehr finanzkräftiges touristisches Nachfragepotenzial für die Städte dar. Dies gilt natürlich auch für Aachen und Essen.

In Aachen gaben 83 Personen, welche als höchsten Schulabschluss Abitur oder Studium angegeben haben, ebenfalls an, den Begriff „Weltkulturerbe“ zu kennen.

In Essen waren es 86 Personen. Dies waren jeweils mehr als 50% (Anhang, Anlage 7 u. 8). Dies zeigt, dass ein höherer Schulabschluss auch das Interesse am Weltkulturerbe und an Kultur insgesamt steigert.

Die beliebtesten Ziele in Deutschland sind die größten Städte mit dem vielfältigsten kulturellen Angebot, nämlich Berlin, München, Hamburg, Dresden und Köln (Opaschowski 2001, S. 184). Die Städte Aachen und Essen zählen nicht zu den 15 beliebtesten Zielen im Städtetourismus.

Städtereisen werden als Kurzreisen mit einer Dauer von bis zu vier Tagen durchgeführt (Opaschowski 2002, S. 257).

Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Essen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Höchster Schulabschluss der Besucher der Stadt Essen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Städtetourismus liegt bei zwei Tagen; dies ist auf die häufigen, kurzen Geschäftsreisen in der Woche sowie den Erholung und Erlebnis suchenden Urlauber am Wochenende zurückzuführen. Der Geschäftsreiseverkehr ist saisonal auf die Zeiträume Frühling / Herbst gerichtet, der Besuch von Freizeit - und erholungsorientierten Gästen in einer Stadt liegt hingegen meist im Früh – und Spätsommer oder vor Weihnachten (Quack / Anton- Quack 2003, S. 200).

Die nachfolgende Abbildung zeigt die vier Angebotsschwerpunkte deutscher Städte im Städtetourismus. Der Hauptanziehungspunkt einer Stadt kann im Messewesen liegen oder die Stadt wird mit regionalem Bezug für das weitere Umland hervorgehoben und wirkt touristisch anziehend. Weitere Angebotsschwerpunkte einer Stadt sind ein Auftreten als Kunst- und Kulturstadt oder ein anziehendes historisches Stadtbild.

Der Angebotsschwerpunkt von Aachen ist sicher das historische Stadtbild, wobei hier der herausragende Anziehungspunkt die Weltkulturerbestätte Aachener Dom darstellt.

Angebotsschwerpunkte großer deutscher Städte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Angebotsschwerpunkte großer deutscher Städte

(Quelle: Quack / Anton-Quack 2003, S. 200, eigene Bearbeitung)

Die Stadt Essen weist einen derartigen markanten Anziehungspunkt hingegen nicht auf. Sie besitzt ein Angebot, welches sich auf mehrere der oben genannten Schwerpunkte stützt. Allerdings ist auch hier die Weltkulturerbestätte Zeche Zollverein ein Hauptanziehungspunkt für den Besucher der Stadt. Wobei dieses bei weitem nicht die Anziehungskraft und den Bekanntheitsgrad des Aachener Doms besitzt, wie die Studie des Verfassers belegt. Abschließend ist zu sagen, dass ein Angebotsschema das Vorhandensein mehrerer bedeutender Angebotssegmente sehr gut beinhalten kann.

Der Erfolg und die Zukunft einer Stadt im Angebotsegment Städtetourismus hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen die Lage, die Verkehrsanbindung, die Kultur- und Sporteinrichtungen, ein ansprechendes Kultur- und Unterhaltungsangebot sowie das Vorhandensein einer touristischen Infrastruktur und das Image einer Stadt (Gugg 1995, S. 44 ff.).

3.6 Zukunft des Tourismus

Die Reiseintensität der Bundesbürger wird sich aufgrund ihres Reiseverhaltens in Zukunft auf hohem Niveau einpendeln. Dabei wird der Trend zu kürzeren, dafür häufigeren Reisen mit dem Mittelmeerraum als vornehmliches Ziel anhalten. Steigen wird der Anspruch an die Zielgebiete hinsichtlich der dort erwarteten touristischen Infrastruktur. Weiterhin werden auch die ökologischen Belange und der Schutz der Umwelt sowie das Vorfinden einer intakten Umwelt am Zielort immer stärker die Wahl desselben beeinflussen (Jurczek 1998, S. 264). Aufgrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus sollten das Angebot und die Vermarktung großen Wert auf eine nachhaltige touristische Entwicklung legen. Die meisten Bundesländer weisen eine gut entwickelte Tourismuswirtschaft auf, jedoch müssen auch sie sich stets verbessern und um Erhaltung wirtschaftlicher Konkurrenzfähigkeit bemüht sein (Echtermeyer 2003, S. 43).

Im folgenden Kapitel soll nun auf die Schwerpunkte, Besonderheiten und die Zukunft des Tourismus in Nordrhein-Westfalen eingegangen werden.

4 Der Tourismus in Nordrhein - Westfalen

In Deutschland haben Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen den Ruf als „für den Tourismus bedeutsame Bundesländer“, Nordrhein - Westfalen hingegen weniger, da es als klassisches Industrieland gilt. Allerdings spielt der Tourismus hinsichtlich seiner Wirtschaftskraft und der Schaffung von Arbeitsplätzen im Strukturwandel des Landes eine sehr bedeutsame Rolle. Auch weist Nordrhein-Westfalen einen höher werdenden Freizeitwert auf. In diesem Kapitel wird zunächst das Land NRW dargestellt, anschließend der Tourismus mit seinen Schwerpunkten sowie im Anschluss daran die verschiedenen Tourismusregionen. Weiterhin werden auch die neuen Formen der Erholung im Ruhrgebiet erläutert.

4.1 Das Land Nordrhein-Westfalen

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen entstand 1946. Es setzt sich zusammen aus dem Rheinland, Westfalen und dem Land Lippe. NRW ist das demografisch und wirtschaftlich bedeutendste Bundesland und befindet sich im Wandel von einem Land der Kohle und des Stahls zu einem Dienstleistungsland.

Verbunden wird das nach dem Ende des zweiten Weltkriegs durch die britische Besatzungsmacht zusammengesetzte Land durch das Ruhrgebiet. Diese Region entwickelte sich aufgrund der Existenz von Steinkohle und der Stahlerzeugung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zum bedeutendsten Industriegebiet in Deutschland (Gläßer u. a 1997, S. 19 ff.). Industriedenkmäler wie die Zeche Zollverein erinnern auch heute noch an einstige und noch bestehende Industriestandorte im Ruhrgebiet.

Mit knapp 18 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste Bundesland. Wirtschaftlich trägt es etwa 20% zum Bruttoinlandsprodukt der BRD bei. Allerdings befindet sich insbesondere das Ruhrgebiet in einem Wandel: Weg von einer durch Montanindustrie geprägten Altindustrieregion hin zu einer modernen Dienstleistungsregion. Im Dienstleistungssektor sind heute über 60% der Erwerbstätigen beschäftigt. Weiterhin hat sich NRW mit 53 Hochschulen zu einem attraktiven Hochschul- und Forschungsstandort in Europa entwickelt (Gläßer u. a 1997, S. 23).

Es ist das Ziel der nordrhein-westfälischen Wirtschaftspolitik, die Montanindustrie durch eine breiter gefächerte Industriestruktur zu ersetzen.

40 der 100 größten deutschen Unternehmen haben ihren Sitz in NRW, daneben aber auch 600.000 kleine und mittlere Betriebe. Sie machen NRW zum exportstärksten Bundesland (Gläßer u. a 1997, S. 70).

Nordrhein-Westfalen ist in Europa eine der herausragenden Verkehrsdrehscheiben mit einem engmaschigen und gut ausgebauten Schienen- und Straßennetz, wobei insbesondere das viel genutzte Autobahnnetz eine hervorragende Anbindung der verschiedenen Tourismusgebiete an die Städte als touristische Quellgebiete gewährleistet. Weitere wichtige Verkehrsträger sind in dieser Hinsicht die zwei internationalen Großflughäfen Düsseldorf und Köln sowie ein außerordentlich leistungsfähiges Kommunikationsnetz (Gläßer u. a 1997, S. 191).

Nordrhein-Westfalen weist eine große Städtedichte auf. Mit Köln, Essen, Dortmund, Düsseldorf und Duisburg haben fünf Städte mehr als 500.000 Einwohner und 25 weitere Städte haben mehr als 100.000 Einwohner. Die Großstädte sind multifunktionale Gebilde mit zentralen Funktionen für das Umland (Gläßer u. a 1997, S. 227).

Insgesamt ist Nordrhein-Westfalen ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in Deutschland, indem sich auch der Tourismus weiterentwickelt.

4.2 Tourismus und Freizeit in Nordrhein-Westfalen

Der Tourismus hat sich sowohl in Deutschland als auch in Nordrhein-Westfalen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert nutzbringend entwickelt und ist zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor herangereift. Allerdings verteilt sich der Tourismus in NRW unterschiedlich. Dies wird in den folgenden Kapiteln näher dargelegt. Die touristischen Strukturen im Land sind verschieden ausgeprägt. Es ist hier zu unterscheiden zwischen Stadttourismus und Erholungstourismus im ländlichen Raum einschließlich der Kurorte.

Die Wahl des Zielgebiets wird beeinflusst durch die Entfernung zwischen Ausgangspunkt und Ziel sowie dem daraus resultierenden Zeit- und Kostenaufwand für die Reise. Für einen Tagesausflug wird in der Regel ein Ziel gewählt, welches in höchstens einer Stunde zu erreichen ist. Dies sind Ziele in der Eifel von Köln aus oder aber Ziele im Sauerland vom Ruhrgebiet her. Das Sauerland ist allerdings im Übernachtungstourismus auch Ziel von Gästen aus den Niederlanden (Voppel 1993, S. 127).

Der Tourismussektor in NRW besitzt für den Erholungstourismus im Gegensatz zum Stadttourismus ein eingeschränktes Potenzial. Bei Erholung suchenden Kurz- und Langzeiturlaubern sind Ziele an der Küste und im hohen Mittelgebirge, wie der Schwarzwald, beliebt. Daher zieht es viele Touristen aus NRW an die Nordseeküste Belgiens und der Niederlande sowie in die Mittelgebirge in Bayern und Baden–Württemberg. Touristisch attraktive Tallandschaften des Rheins, der Ahr und der Mosel liegen außerhalb von NRW, sind aber Zielgebiet von Touristen aus NRW. Der landschaftsbezogene Tourismus konzentriert sich daher auch aufgrund der Nähe zu den Quellgebieten Ruhrgebiet und Rheinische Bucht auf den Teutoburger Wald sowie auf das Rheinische Schiefergebirge mit in der Gästefrequentierung relativ ausgeglichenen Sommer- und Winterhalbjahren (Voppel 1993, S. 128).

Ein wichtiger Faktor des Tourismus in NRW ist der Besuch von Touristen aus dem Ausland, insbesondere aus den Niederlanden. Diese Besuchergruppe ist mit 20% Anteil an den Übernachtungen 1999 die wichtigste Zielgruppe bei den ausländischen Gästen. Im ersten Halbjahr 1999 ist die Zahl der ausländischen Gäste auf 1,2 Millionen angestiegen, sie übernachteten 2,8 Millionen Mal in den Betten NRWs (Datzer 1999, S. 8). Auch in Zeiten des knapper werdenden Geldes stieg der Anteil ausländischer Touristen im Jahre 2002 bei den Ankünften um 2,2% ebenso an wie bei den Übernachtungen mit 1,2%.

Übernachtung ausländischer Gäste in NRW 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Übernachtung ausländischer Gäste in NRW 2003

(Quelle: Landesamt für Statistik Nordrhein - Westfalen (Hrsg.) 2003, S. 46)

Dies ist insoweit bemerkenswert, wenn bedacht wird, dass die Gästezahlen in NRW insgesamt um 0,8% bzw. um 1,8% im Vergleich zu 2001 gesunken sind. Im Jahr 2002 übernachteten über 14 Millionen Gäste mehr als 36 Millionen Mal in Hotels oder Gasthöfen in NRW (Tourismusverband Nordrhein-Westfalen 2003, S. 6). Die ausländischen Gäste kommen vor allem aus den Nachbarländern in der EU. Neben den Niederlanden kommen die Besucher insbesondere aus Großbritannien, Italien, Frankreich und Belgien, aber auch aus den USA. Bemerkenswert ist mit einem Anteil von 3,9% Anteil der Wert der Japaner (Tourismusverband Nordrhein - Westfalen 2001, S. 11).

Die Übernachtungsgäste in NRW kamen 2001 zu 34% aus NRW, zu 50% aus dem übrigen Bundesgebiet und zu 16% aus dem Ausland (Tourismusverband Nordrhein-Westfalen 2002, S. 10).

Die Besucheranzahl von 14 Millionen Gästen verteilt sich auf rund 5400 Betriebe im nordrhein-westfälischen Beherbergungsgewerbe, welche im Jahresdurchschnitt eine Auslastung von 40% erreichen. Die Beherbergungsbetriebe weisen eine Bettenkapazität von rund 270.000 Betten auf. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Durchschnitt 2,5 Tage, was folglich der Dauer eines Kurzurlaubes oder eines verlängerten Wochenendes entspricht (Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 2001, S. 10 ff.). Aus dieser Datenlage läst sich schlussfolgern, dass Nordrhein - Westfalen ein Ziel für Kurzurlauber geworden ist.

Der Tourismus ist für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen eine feste Größe. So erwirtschaften 240.000 Beschäftigte, in 45.000 überwiegend dem Mittelstand zuzurechnenden Betrieben, einen Umsatz von elf Milliarden Euro pro Jahr. Der Tourismus ist der zweitgrößte Arbeitgeber im Land und er ist als Wachstumsbranche ein Antreiber für den Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft (Datzer 2002, S. 201). Allerdings ist auch der Tourismus in NRW saisonabhängig und viele Arbeitnehmer sind Teilzeitkräfte. Die Gewinne aus dem Tourismusgeschäft bleiben größtenteils in der Region, in der sie erzielt werden, denn die meisten Unternehmer sind klein– und mittelständisch und in der Region verankert. Es zeigt sich, dass von einem Euro, welcher im Tourismus in Deutschland ausgegeben wird, 30 Cents in NRW bleiben. Aufgrund der vielen kleinen und mittleren Betriebe erzielt der Tourismus eine breite Streuung des wirtschaftlichen Nutzens und dies steigert seine Bedeutung für den Wohlstand in NRW.

Die indirekten Effekte für die Bevölkerung sind ebenfalls beachtlich. Der Tourismus braucht eine intakte Infrastruktur, Bäder, Museen, Rad- und Wanderwege, eine gepflegte Stadt mit Freizeitangeboten und touristische Höhepunkte. Dies kommt auch der einheimischen Bevölkerung zugute, insbesondere dort, wo der Tourismus in NRW Schwerpunkte bildet. (Datzer 2000, S. 7).

Auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2004 erwies sich Nordrhein–Westfalen als ein beliebtes Zielgebiet. Die Besucherzahl stieg um 6,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Die Beherbergungsbetriebe zählten mit 14,7 Millionen Übernachtunen 4,6% mehr als in den vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Diese Steigerungsrate beweist einen deutlichen Aufwärtstrend. Indes hatte das Beherbergungsgewerbe in NRW 2003 einen Besucherrückgang erlebt. In diesem Jahr gab es insgesamt 35,5 Millionen Übernachtungen (o. V. 2004, S. 21). Diese Gäste hielten sich schwerpunktmäßig in verschiedenen Tourismusgebieten in NRW auf, die im folgenden Kapitel näher beschrieben werden.

4.3 Die Schwerpunkte des Tourismus in Nordrhein-Westfalen

Der Tourismus in Nordrhein - Westfalen stützt sich auf verschiedene Schwerpunkte, welche sich in den Städten sowie in den im nachfolgendem Kapitel 4.4 beschriebenen ländlichen Regionen, gebildet haben. Aufgrund der guten Verkehrsinfrastruktur in NRW sind die meisten Ziele in kurzer Zeit gut zu erreichen. Dies führt zu einer Dominanz des kurzfristigen Naherholungs- und Reiseverkehrs (Gläßer u. a 1997, S. 328). Die folgende Karte zeigt die Tourismusgebiete in Nordrhein-Westfalen sowie die Einteilung der einzelnen touristisch bedeutenden Städte und Ortschaften in die Segmente Kurort, Ferien- und Erholungsort und als sonstiger Ort mit Städtetourismus, Geschäfts- und Durchgangsreiseverkehr. Ebenfalls wird die Anzahl der durchschnittlichen Übernachtungen dargelegt.

In den in dieser Arbeit untersuchten Räumen Aachen und Essen herrschen demnach unterschiedliche touristische Segmente vor. Bad Aachen zählt hier zu den Kurorten mit einer Übernachtungszahl von durchschnittlich 500.000 -1.000.000. Allerdings besitzt in Aachen auch der Stadttourismus mit dem Weltkulturerbe Aachener Dom als Anziehungspunkt und der Geschäftstourismus eine erhebliche Bedeutung. Die Stadt Essen hingegen fällt mit der gleichen Anzahl an Übernachtungen in das Segment Städte- und Geschäftstourismus, ohne dass andere Segmente von Bedeutung sind.

In NRW hingegen dominieren drei touristische Segmente und sorgen für hohe Übernachtungszahlen. Im Gesundheits- und Erholungstourismus sind es vor allem die zahlreichen Heilbäder und Kurorte mit den verschiedenen Heilung bringenden Quellen, welche insbesondere in Ostwestfalen eine beachtliche touristische Anziehungskraft aufweisen. Diese Kurorte werden überwiegend von Gästen aus den nahe gelegenen Agglomerationen aufgesucht (Voppel 1993, S. 130).

Fremdenverkehrsgebiete und –orte in Nordrhein-Westfalen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Karte 2: Fremdenverkehrsgebiete und –orte in Nordrhein-Westfalen

(Quelle: Gläßer u. a. 1997, S. 332)

Steigende Besucherzahlen verzeichnen auch die Ziele von Stadt-, Bildungs- und Kulturtourismus. Zu diesem Segment müssen auch Veranstaltungen im Bereich des Profi- und Freizeitsports gezählt werden. Der Städtetourismus hat inzwischen hinsichtlich der steigenden Zahlen bei den Übernachtungsgästen sowie bei den Tagestouristen einen hohen Stellenwert eingenommen. Dies ist verbunden mit Dienstreisen, mit Einkäufen, mit kulturellen Aspekten, dem Besuch von Sportveranstaltungen sowie dem Erscheinungsbild einer Stadt und deren geografischer Lage. Herausragende Städte hinsichtlich der Übernachtungen in NRW sind, verstärkt durch Messen und zentrale administrative Einrichtungen, Köln und Düsseldorf (Voppel 1993, S. 130).

Im Städtetourismus weisen die Segmente Kunst und Kultur ein größer werdendes touristisches und auf diese Weise wirtschaftliches Potenzial auf. Hier sind vor allem Düsseldorf und Bonn beliebte Ziele. Jedoch auch die Städte Aachen, Köln und Brühl, welche Weltkulturerbestätten besitzen, erfreuen sich größter Beliebtheit und auch Essen ist auf einem guten Weg dorthin (Gläßer u. a. 1997, S. 329).

Zu den touristischen Metropolen in NRW zählt neben den Genannten auch noch die Stadt Münster, die im Jahr 2004 zur lebenswertesten Stadt ihrer Größe weltweit geehrt wurde. Ein Zugpferd im Städtetourismus ist das Messewesen sowie das verstärkte Interesse an Großereignissen. Hier sind Ballungsgebiete wie das Ruhrgebiet aufgrund der Dichte und Vielfalt an Ereignissen im Vorteil. Außerdem ist im Städtetourismus die Pflege der vorhandenen historischen Bausubstanz und des regionalkulturellen Erbes von Bedeutung (Ministerium für Wirtschaft u. a. 1994, S. 14 ff.).

Seit 1985 hat der Tourismus in Nordrhein-Westfalen von 28,6 Millionen auf heute 36 Millionen Besucher beständig zugenommen. Dies ist auch auf den dritten Schwerpunkt des Tourismus in NRW, dem Geschäfts-, Messe- und Kongressreiseverkehr zurückzuführen. Diese Tourismusform konzentriert sich vor allem auf Köln und Düsseldorf und mit Abstand auf Essen und Dortmund. Die Beherbergung von Messegästen nimmt in diesen Städten periodisch im Frühling und im Herbst, dem Veranstaltungszeitraum der Messen, einen großen Raum ein. Düsseldorf war 1995 der umsatzstärkste Messeplatz in Deutschland (Gläßer u. a. 1997, S. 330).

Im Stadt- und Kulturtourismus richten sich die Hotelangebote verstärkt an die Gruppe der Geschäftsreisenden, welche die Städte in der Regel nur für ein bis zwei Tage besuchen. Etwa 70% der Übernachtungen in den Großstädten sind geschäftlich bedingt (Brusis 1999, S. 9).

4.4 Die verschiedenen Tourismusgebiete in Nordrhein-Westfalen

Der Tourismus weist in den Regionen Nordrhein-Westfalens eine große Bedeutung auf, welche von der Industrialisierung nicht, oder nur bedingt, getroffen wurden. Dies gilt vor allem für den ländlichen Raum sowie für die Mittelgebirge. Für NRW haben sich neun Tourismusgebiete herausgebildet. Zu benennen sind die drei bedeutendsten Regionen, der Teutoburger Wald, Niederrhein-Ruhrland und das Sauerland. Weiter sind als Tourismusregionen die Eifel, das Siebengebirge, das bergische Land, das Siegerland und Wittgensteiner Land, das Münsterland sowie das westfälische Industriegebiet zu nennen (Gläßer u. a. 1997, S. 330 ff.).

Fremdenverkehr in Nordrhein-Westfalen nach Reisegebieten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Karte 3: Fremdenverkehr in Nordrhein-Westfalen nach Reisegebieten

(Quelle: Gläßer u. a. 1997, S. 331.)

Die Nachfragesituation wird aufgrund der Übernachtungszahlen charakterisiert. Die vorangegangene Karte zeigt die Gästeankünfte in den genannten Tourismusgebieten im Jahr 1995.

Die Karte zeigt, dass die oben genannten drei bedeutendsten Regionen mit etwa 65% Anteil am gesamten Gästevolumen die meisten Gäste aufweisen. Ein Vergleich mit den Übernachtungszahlen der folgenden Tabelle macht dies deutlich. Die Städte Köln und Düsseldorf, welche in der vorausgegangenen Karte zur Niederrhein-Region gerechnet wurden, werden in der Tabelle allein aufgeführt und die Übernachtungszahlen machen die touristische Bedeutung dieser beiden Städte sichtbar.

Übernachtungen in NRW-Beherbergungsbetrieben 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Übernachtungen in NRW-Beherbergungsbetrieben 2003

(Quelle: Landesamt für Statistik Nordrhein - Westfalen (Hrsg.) 2003, S. 46)

Die Tabelle zeigt, dass die Übernachtungszahlen für das Jahr 2002 insgesamt in den touristischen Regionen um 1,8% gegenüber dem Jahr 2001 gefallen sind, Ausnahme sind hier Köln und Düsseldorf mit einem Zuwachs an Übernachtungen von 1,4% und 3%. 2002 kamen insgesamt 14,4 Millionen Übernachtungsgäste für 36 Millionen Übernachtungen nach NRW, davon 2,5 Millionen ausländische Gäste für 5,8 Millionen Übernachtungen, deren Besucherzahl um 1,2% zugenommen hat (Landesamt für Statistik Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 2003, S. 41).

Die Übernachtungszahlen liegen im Übrigen auf einem konstanten Niveau von etwa 36 Millionen Übernachtungen im Jahr. Diese Zahl wurde auch im Jahr 1996 erreicht (Gläßer u. a. 1997, S. 412).

In diesen Zahlen spiegeln sich leider nicht die Bedeutung der Tagestouristen sowie die der Wochenend- und Kurzbesucher, welche eine große wirtschaftliche Bedeutung für die einzelnen Regionen besitzen, wider. Die Tabelle hat gezeigt, dass es drei herausragende Tourismusgebiete gibt. Der Teutoburger Wald profitiert hier vor allem von seinen Heilbädern. Die Region Niederrhein-Ruhrland führt ihre starke Anziehungskraft hingegen auf die Städte Köln und Düsseldorf als Tourismusmagnete zurück. Das Sauerland hingegen bezieht seine Gästezahlen vor allem aufgrund seiner Bedeutung als Wintersportgebiet, hier sticht insbesondere das schneesichere Hochsauerland hervor. Allerdings ist der Tourismus hier natürlich sehr saisonabhängig (Gläßer u. a. 1997, S. 332). Sehr bemerkenswert ist die Entstehung einer neuen touristisch sehr attraktiven Region, mit welcher vor zwanzig Jahren sicher kaum jemand gerechnet hätte: Das Ruhrgebiet.

4.5 Die neuen Formen der Erholung und der Freizeitgestaltung im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet, und damit auch die Stadt Essen, galten bis in die jüngste Vergangenheit als ein industriell geprägter Ballungsraum ohne großen Freizeitwert oder gar als touristisch anziehend. Dies hat sich heute grundlegend geändert. Inzwischen befinden sich im Ruhrgebiet zahlreiche Sportstätten sowie zahlreiche Kultur- und regionale Freizeitangebote. Durch den Rückgang der Industrie und umweltverbessernde Maßnahmen ist das Ruhrgebiet auch sauberer und lebenswerter geworden. Begonnen hat dieser Strukturwandel in den 1960er Jahren mit Strukturverbesserungen zur Aufwertung der „weichen Standortfaktoren“ bei der Ansiedlung neuer zukunftweisender Industrien und Dienstleistungen zur Überwindung des Strukturwandels (Gläßer u. a. 1997, S. 337). Inzwischen ist das Ruhrgebiet ein touristischer Anziehungsraum für Besucher aus dem In- und Ausland. Im Jahre 2001 war das Ruhrgebiet mit mehr als zwei Millionen Gästeankünften und einem Anteil von 13,9% am gesamten Besucheraufkommen in NRW das beliebteste Reisegebiet im Land (Tourismusverband Nordrhein-Westfalen e.V. 2002, S. 9).

Als Anziehungspunkte im Ruhrgebiet sind vor allem die neu entstandenen Einkaufs- und Freizeitzentren zu sehen. Hier sind insbesondere der Vergnügungspark „Movie World“ in Bottrop- Kirchhelen, die Skihalle in Bottrop als auch das ebenfalls 1996 eröffnete Einkaufs- und Freizeitzentrum „CentrO“ in der „Neuen Mitte Oberhausen“ sowie die Fußballarena „Auf Schalke“ in Gelsenkirchen als die bekanntesten Merkmale für den gesteigerten Freizeitwert und die Freizeitmöglichkeiten des Ruhrgebiets zu sehen (Gläßer u. a. 1997, S. 337).

Neue Freizeit- und Sportanlagen wurden durch den Siedlungsverband Ruhrkohlebezirk ab Mitte der 1960er Jahre erschlossen. Das Wohnen und Leben im Ruhrgebiet sollte attraktiver werden und insbesondere der Bevölkerungsschwund aufgehalten werden. Entstanden sind Freizeitzentren mit Wasser- und Freizeitflächen mit hohem Erholungswert wie z. B. der Essener Baldeneysee sowie weitere Seen an der Ruhrgebietsperipherie.

Die fünf Revierparks in der dicht besiedelten Emscherzone weisen verschiedene multikomplexe Funktionen wie Bäder und Solarien auf und werden jährlich von 3 Millionen Gästen, vornehmlich aus der näheren Umgebung mit einer Entfernung von 5 km, besucht (Gläßer u. a. 1997, S. 337 ff).

Möglich wurde die Errichtung der genannten Freizeitzentren im dichtbesiedelten Ruhrgebiet durch die Folgenutzung von Industriebrachen wie z. B. durch die Neubebauung durch das „CentrO“ in Oberhausen.

Ein weiteres wichtiges neues touristisches Angebot ist die „Route der Industriekultur“. Sie führt seit Ende der 1990er Jahre quer durch das Ruhrgebiet und verknüpft 52 Zeugnisse der industriellen Vergangenheit und Gegenwart des Ruhrgebietes miteinander. Dazu zählen auch sechs Sehenswürdigkeiten in Essen, inklusive der Zeche Zollverein mit dem Besucherzentrum. Auf der Route liegen bedeutende Industrieanlagen, Arbeitersiedlungen wie die Margarethenhöhe in Essen, Museen und Panoramen. Die Route ist ein Projekt des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (o. V. 26.04.2004 a, Abs.1 ff.).

Die genannten neuen Freizeitzentren und touristische Anziehungspunkte sowie der Geschäftstourismus machten Essen sowie einige weitere Städte im Ruhrgebiet in den letzten zehn Jahren zu einem Ziel für Städte- und Kulturtouristen. Die andere in dieser Arbeit betrachtete Stadt Aachen ist in diesem touristischen Segment nicht zuletzt aufgrund der Bedeutung des Aachener Doms als Weltkulturerbe schon lange sehr gut positioniert.

Der fortlaufende Strukturwandel ändert das Ruhrgebiet zu einer Region, in welcher der Freizeit- und Tourismussektor eine bedeutende Position einnimmt. Dieser Wandel begann im Grunde im Jahr 1989. Von diesem Jahr an arbeitete die internationale Bauausstellung Emscher Park, welches ein auf zehn Jahre angelegtes Strukturprogramm vom Land NRW war, an einem industriekulturellen Profil der Region. Hierzu sollte auch die Bewerbung der Zeche Zollverein zum Weltkulturerbe zählen. Im Ruhrgebiet wurden mehr als 100 Projekte zur Industriekultur realisiert. Dies bedeutete zunächst, die nicht mehr benötigten Anlagen vor dem Abriss zu bewahren. Heute sind viele touristische Attraktionen im Ruhrgebiet das Ergebnis eines durch die Bauausstellung geschaffenen neuen Bewusstseins hinsichtlich der Erhaltung des industriellen Erbes (Köddermann 2000, S.73). Vorher wurden auch im Ruhrgebiet im Bezug auf den Tourismus vor allem Burgen, Altstädte und historische Gartenanlagen als Ziele vermarktet.

Zu einer Säule des Tourismus im Ruhrgebiet wird zunehmend der Industrietourismus, welcher in der Weltkulturerbestätte Zeche Zollverein für das Ruhrgebiet ein Aushängeschild gefunden hat. Die Zeche wird auch als der „Eifelturm des Ruhrgebiets“ bezeichnet.

Allerdings ist die Kombination Industrie und Tourismus ungewöhnlich, zumal der Begriff „Industrie“ synonym für Umweltschäden, Lärm und Niedergang genutzt wird.

Industrietourismus ist eine Form des Kulturtourismus mit dem Ziel die Industrieobjekte und die durch Industrie geprägten Räume für den Tourismus zu öffnen. Allerdings ist der Besuch von Industrieanlagen oder deren Betrachtung als schützenswertes kulturhistorisches Objekt heute noch für viele ein verhältnismäßig abwegiger Gedanke. Die Erkenntnis, dass durch die Industrialisierung das Ruhrgebiet erst entstanden ist und der Industrietourismus eine Reise in die Herkunft und Geschichte einer Region darstellt, fehlt in der Bevölkerung zum Teil noch (Schröder, A. 2003, S. 213 ff.).

Die größte industrietouristische Attraktivität geht von den Bauwerken der Montanindustrie, wie der Zeche Zollverein, aus. Die Industrieräume und Anlagen als auch Arbeitersiedlungen wie Essen - Margarethenhöhe bieten ein Kontrastprogramm zu den klassischen Angeboten im Tourismus. Neben der touristischen Inwertsetzung einer Industrieanlage ist diese auch als Denkmal zu schützen und als Gebäude mitsamt dem darin befindlichen Maschinenpark zu erhalten (Schröder, A. 2003, S. 216 ff).

Der Industrietourismus bietet weniger traditionellen touristischen Zielgebieten wie dem Ruhrgebiet und somit den einzelnen Zielorten die Möglichkeit, sich touristisch zu etablieren. Ein Teil, der durch den Strukturwandel "Weg von der Industrie und hin zur Dienstleistungsgesellschaft" weggefallenen Arbeitsplätze kann, durch den Tourismus zumindest zahlenmäßig aufgefangen werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass z. B. ein Stahlarbeiter nur schwierig im Tourismusgewerbe unterzubringen ist. So kann der Tourismus in altindustriellen Räumen zwar positive Einkommens- und Beschäftigungseffekte erzielen, jedoch kann er nicht alle Probleme des Strukturwandels lösen (Schröder, A. 2003, S. 218 ff).

Heute zählen die Zeugnisse des Industriezeitalters zu den touristischen Highlights im Ruhrgebiet für eine industriegeschichtliche Vergangenheit. Insbesondere sind hier das „Thyssen- Hüttenwerk“ in Duisburg als heutiger Landschaftspark Duisburg-Nord, der „Gasometer Oberhausen“ als Aussichtsturm, Ausstellungs- und Veranstaltungshalle sowie das Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ in Essen zu nennen. Sie bilden zusammen mit weiteren Zeugnissen der Industriegeschichte die bereits erwähnte „Route der Industriekultur“ (Ebert / Ooy 2002, S. 258).

Die Zeche Zollverein steht als Industriedenkmal also nicht allein im Raum sondern als ein Teil eines industriekulturellen Gesamtkomplexes, der eine ganze Region charakterisiert. In dieser Funktion steht sie im Gegensatz zum Aachener Dom, der als Bauwerk einmalig in NRW und darüber hinaus ist.

Die Industriekultur ist neben Entertainment- und Kulturereignissen einer der drei Grundbausteine für das touristische Profil im Ruhrgebiet. Zu den Entertainment- und Kulturereignissen zählt neben Sportveranstaltungen vor allem der Musicalmarkt an den Standorten Bochum, Duisburg, Oberhausen und Essen (Ebert / Ooy 2002, S. 260). Durch Musicals versuchen die Städte im Ruhrgebiet vom Trend zu Kurzreisen von zwei bis vier Tagen Dauer zu profitieren, zumal es hier aktuell noch gegenüber anderen Städten und Regionen zurückbleibt (Köddermann 2000, S.74). Eine Schwäche des Ruhrgebiets ist das nach wie vor verbreitete negative Außenimage, welches immer noch von Kohle, Stahl und wenig sehenswerten grauen Städten geprägt ist. Ein weiterer Nachteil ist die polyzentrale Struktur und die Verteilung der für den Touristen sehens- und erlebenswerten Kultur.

In der Darstellung der einzelnen vorangegangenen Beispiele wurde diese Verteilung deutlich. Die Verteilung der touristischen Anziehungspunkte hat allerdings wiederum den Vorteil, dass mehrere Städte, also auch Essen, hier vom Tourismus und der Verknüpfung der einzelnen Segmente, profitieren können.

Abschließend ist festzustellen, dass das Ruhrgebiet heute von einem reinen touristischen Quellgebiet auch zu einem Zielgebiet mit ausbaufähigem Potenzial geworden ist. Dazu trägt im Rahmen der Vernetzung der Stätten der Industriekultur auch die Zeche Zollverein als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes bei. Auf das UNESCO-Welterbe wird im nächsten Kapitel genauer eingegangen.

5 Das UNESCO-Welterbe

In diesem Kapitel soll das Programm der UNESCO, der Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Kultur und Kommunikation, für das Weltkulturerbe vorgestellt werden.

Begonnen hat dieses Programm mit der Verabschiedung der Welterbekonvention 1972. Den Anstoß dazu gab es 1959, nachdem Ägypten die UNESCO um Hilfe bei der Rettung seines Kulturgutes Abu Simbel gebeten hatte. Insgesamt beteiligten sich 50 Länder an der Rettung dieser einzigartigen Anlage. Daraus erwuchs der Gedanke, dass die herausragenden Kultur- und Naturstätten der gesamten Menschheit, und nicht nur den Ländern, in denen sie sich befinden, gehören. Sie sollen für spätere Generationen erhalten werden (Starke 2001, S. 3). Damit wurde auch eine Grundlage für deren touristische Nutzung geschaffen.

5.1 Die Welterbekonvention

Die UNESCO hat zurzeit 190 Mitgliedsstaaten mit Sitz in Paris. Rechtlich ist sie eine eigenständige Sonderorganisation der UNO. Sie ist für die Entstehung und Verwirklichung der Idee des Schutzes des Weltkulturerbes durch die Welterbekonvention verantwortlich.

5.1.1 Die Entstehung und Bedeutung der Konvention

Die Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit besteht seit 1972 und ist inzwischen von 190 Staaten unterzeichnet worden. Sie ist zu einem weltweiten Schutzinstrument des bedrohten Erbes mit dem Ziel der Erhaltung des Kultur- und des Naturerbes, insbesondere des gefährdeten Erbes, geworden. Durch die Konvention soll vor allem die internationale Zusammenarbeit für den Schutz des kulturellen Erbes der Menschheit und der Ökosysteme erreicht werden. Mit der Unterzeichnung der Konvention verpflichtet sich ein Land dazu, die sich in seinen Grenzen befindlichen Welterbestätten zu erhalten und erhält dafür nach Bedarf internationale Unterstützung (Droste z. H. 1992, S.162). Die Konvention ist 1975 in Kraft getreten. Das 21 Mitglieder umfassende Welterbekomitee ist für die Umsetzung der Konvention und die Auswahl der Stätten für die „Liste des Welterbes“ sowie der „Liste des Welterbes in Gefahr“ zuständig (Mayerhofer 1996, S. 35).

Die UNESCO- Konvention sieht vor, dass kein Unterzeichnerstaat ein Teil seiner Souveränität aufgeben muss und für die Erhaltung seiner Denkmäler selber sorgen zu sorgen hat. Wenn der Staat dazu nicht in der Lage ist, kann er Hilfe von anderen Ländern verlangen, welche die Konvention ebenfalls ratifiziert haben (Caspary 1992, S. 2). Die Welterbekonvention ist auf die freiwillige Mitarbeit ihrer Mitglieder angewiesen.

Die Konvention ist seit ihrem Bestehen sehr effektiv, was sich auch in der stetig steigenden Anzahl ihrer Mitgliedsstaaten bemerkbar macht. Sie ist ein Aushängeschild der UNESCO und findet durch ihre weltweite Beachtung eine Öffentlichkeit. Ein Erfolg ist es, das sie auch kleineren Staaten die Möglichkeit gibt, sich an internationalen Übereinkommen zu beteiligen (Mayerhofer 1996, S. 39).

Der Begriff „Weltkulturerbe“ ist seit dem Bestehen der Welterbekonvention zu einem äußerst bekannten Begriff geworden. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen, dass bei der Befragung in Aachen und in Essen jeweils mehr als 80% der Personen angaben, diesen Begriff zu kennen.

Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Aachen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Aachen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Obwohl dies einen hohen Wert darstellt, hat sich herausgestellt, dass es bei den Befragten eine klare Vorstellung des Begriffs nicht gibt.

Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Essen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Bekanntheit des Begriffs „Weltkulturerbe“ in Essen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Zu der Frage, was den Befragten zu diesem Begriff einfallen würde, gab es in Essen 65 und in Aachen 61 verschiedene Antworten. Hierbei wurde die Verbindung zur UNESCO in Essen 14-mal und in Aachen 11-mal hergestellt. Einen direkten Zusammenhang mit der UNESCO wird von mehr als 90% der Befragten nicht gesehen (Anhang, Anlage 3 u. 5).

Die fehlende Klarheit zum Begriff des Weltkulturerbes belegen auch die folgenden Abbildungen über das Resultat der Frage nach Stichworten über das Weltkulturerbe. In Aachen wurde mit 21 Nennungen „erhaltenswerte Gebäude und Denkmäler“ sowie mit 14 Nennungen die Welterbestätte Aachener Dom am häufigsten genannt. Der Aachener Dom ist zwar ein beliebtes Ziel in Aachen, allerdings bleibt seine Auszeichnung als Welterbestätte wohl nicht so sehr in der Erinnerung der Besucher haften, obwohl von 154 befragten Personen 133 den Aachener Dom besucht haben und 44 von ihnen angaben, dass er ihnen besonders gut gefallen hat. Unter den 10 häufigsten Nennungen waren allerdings keine weiteren Welterbstätten. Es ist auffallend, das dennoch meist ein Zusammenhang des Begriff „Weltkulturerbe“ mit Geschichte, Denkmälern sowie deren Erhaltung als Stichworte gefallen sind. Insgesamt wurden 14 Welterbestätten genannt, zumeist in Deutschland Liegende. Die Zeche Zollverein wurde von 6 Personen in Aachen als Stichwort genannt (Anhang, Anlage 3 u. 5).

Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Aachen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Aachen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

In Essen waren die Ergebnisse ähnlicher Natur. Hier wurde die Zeche Zollverein mit 18 Nennungen am häufigsten genannt. Auch diese Sehenswürdigkeit besuchten 58 der 158 befragten Personen. Wie in Aachen wurde ebenfalls in Essen wurde das Weltkulturerbe vor allem mit Geschichte, Denkmälern und erhaltenswerten Bauwerken in Zusammenhang gebracht. Mit 8 Nennungen kam mit dem Kölner Dom eine weitere Welterbestätte unter den zehn am häufigsten Nennungen vor. Insgesamt wurden 15 Welterbestätten, darunter 12 in Deutschland Gelegene genannt, wobei der Aachener Dom sich bei der Essener Befragung nicht unter ihnen befand (Anhang, Anlage 3 u. 5).

Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Essen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Stichworte zum Begriff „Weltkulturerbe „ in Essen

(eigener Entwurf, Quelle: eigene Datenerhebung 2004)

Abschließend ist zu sagen, dass die Vorstellungen über den Begriff Weltkulturerbe nicht klar ist, aber in die Richtung Denkmalschutz und Historie geht. Von den Welterbestätten bleibt offenbar nur das Bauwerk in Erinnerung, welches sich in der jeweiligen Stadt, die gerade besucht wird, befindet.

5.1.2 Aufnahmekriterien für die Stätten des Weltkulturerbes

Die Welterbekonvention umfasst zwei Listen. Zum Ersten die Liste des schützenswerten Erbes für Kultur- und Naturgüter und zum Zweiten die Liste des gefährdeten Erbes, die rote Liste. Jedes Land, das die Konvention ratifiziert hat, kann beantragen, dass ein Objekt aufgenommen wird. Mehr als 250 Objekte sind bisher abgelehnt worden. Durch die Liste soll ein größerer Schutz der Stätten ermöglicht werden. Allerdings ist die Aufnahme in die Liste für die betroffenen Städte und Länder mit einem beträchtlichen Prestigegewinn verbunden. Auch die touristische Anziehungskraft erhöht sich. Diese beiden Aspekte sind jedoch nicht der Zweck der Konvention, wenngleich gerade der Tourismus im Sinne der Konvention die Welterbestätten bekannt machen kann ((Mayerhofer 1996, S. 54 ff).

Im Jahr 2004 befinden sich 611 Kulturdenkmäler, 154 Naturerbestätten sowie 23 Denkmäler in beiden Kategorien auf der Liste. Insgesamt sind nun 788 Stätten in 134 Ländern auf der UNESCO-Welterbeliste (o.V. 2004 c, S.1ff). Für die Aufnahme muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt werden.

Ein Kulturgut sollte …

- „eine einzigartige künstlerische Leistung sein,
- während eines Zeitraumes oder in einem Kulturgebiet der Erde beträchtlichen Einfluss auf die Architektur, den Städtebaus und die Landschaftsplanung ausgeübt haben,
- Ein zumindest außergewöhnliches Zeugnis einer vergangenen Kultur darstellen,
- Ein herausragendes Beispiel eines Gebäudetyps oder Architekturtyps oder einer Landschaft, welches einen bedeutenden Abschnitt der Geschichte darstellt, sein,
- Ein Beispiel einer menschlichen Siedlungsform oder Landnutzung darstellen, welche für eine bestimmte bedrohte Kultur typisch ist,
- Verbunden sein mit Ereignissen, Traditionen, Ideen und Glaubensbekenntnissen sowie mit künstlerischen Werken von universeller Bedeutung.“
Als Kriterien für ein Naturgut ist entscheidend, dass es …
- „ein Beispiel für bedeutende Abschnitte der Erdgeschichte ist und die physisch geografischen Prozesse in deren Entwicklung darstellt,
- ein Beispiel für ökologische Prozesse und der Entwicklung der Ökosysteme ist,
- eine überragende Naturerscheinung oder ein Gebiet außergewöhnlicher Naturschönheit ist,
- als bedeutender und typischer natürlicher Lebensraum für den Schutz der biologischen Vielfalt mit bedrohten Arten wiedergibt“.

(o. V. 2004 b, Abs. 1 ff.)

Wie bereits angedeutet, sind die zu schützenden Objekte vielfältig. Zum UNESCO- Kulturerbe gehören Bauwerke wie der Aachener Dom, Stadtensembles und Kulturlandschaften sowie Industriedenkmäler, wie die Zeche Zollverein und Kunstwerke. Über die Aufnahme von Denkmälern in die Liste der Welterbenstätte entscheidet das Welterbekomitee der UNESCO in seiner jährlichen Versammlung in Paris (o. V. 2004, Abs. 1 ff.)

5.1.3 Die Finanzierung der Erhaltung von Welterbestätten

Ein Land, das die Konvention unterzeichnet, verpflichtet sich die in seinem Land befindlichen Welterbestätten zu erhalten. Aus diesem Grunde bekommen die Länder nach Bedarf finanzielle Unterstützung aus einem Welterbefonds. In diesen Fonds zahlen die UNESCO– Mitgliedsstaaten ein Prozent ihrer Beiträge ein. Weiterhin finanziert er sich aus Spenden und Erträgen wie etwa aus dem Verkauf von Publikationen. In diesem Fond standen 1996 allerdings nur 3 Millionen Dollar zu Verfügung, was bei dem finanziellen Aufwand zur Erhaltung von Bauwerken, welche wegen ihres bedauernswerten Zustands auf der "Roten Liste" stehen, völlig unzureichend ist (Mayerhofer 1996, S. 38). Der Welterbefonds kommt in erster Linie den Projekten in Entwicklungsländern zugute. Dort befinden sich auch die meisten der 35 auf der „roten Liste“ geführten Objekte. Auf das Weltkulturerbe in der Welt wird im Folgenden eingegangen.

5.2 Das Weltkulturerbe in der Welt

Durch die UNESCO-Welterbekonvention von 1972 kam zum ersten Mal der Gedanke eines weltweiten, grenzüberschreitenden Denkmal- und Naturschutz zum Tragen. Anschließend werden die verschiedenartigen Stätten des Welterbes dargelegt. Ebenfalls wird auf die Bedrohung und die Bedeutung der Welterbestätten für den Tourismus eingegangen.

5.2.1 Stätten des Welterbes

Die Stätten des Weltkulturerbes sind sehr vielfältig. In NRW sind es der Aachener und Kölner Dom, die Brühler Schlösser Augustusburg und Falkenlust sowie mit der Zeche Zollverein ein Industriedenkmal. Es handelt sich hier sowohl um Einzelobjekte als auch um Gebäudekomplexe. Die meisten Welterbestätten fallen in diese Kategorie. Es gibt allerdings auch Objekte, welche nicht zu den Genannten zu zählen sind. Dazu zählt auch die Erhaltung von Kulturlandschaften, dies allerdings erst seit 1984.

Zu den Kulturlandschaften zählen etwa der Lednice- Valtive Komplex, ein Landschaftspark in der tschechischen Republik. Auch die Reisterrassen Asiens wie z. B. Banaue auf den Philippinen zählen zu den schützenswerten Kulturlandschaften (Rössler 1995 S. 343). Zu den unter Schutz gestellten Kulturlandschaften in Deutschland zählt seit 2002 auch das Obere Mittelrheintal.

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Ende der Leseprobe aus 209 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der UNESCO-Welterbestätten für den Tourismus in NRW, dargestellt an den Beispielen von Bad Aachen und Essen
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Geographisches Institut, Aachen)
Note
Gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
209
Katalognummer
V33967
ISBN (eBook)
9783638343077
ISBN (Buch)
9783638704250
Dateigröße
2473 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
sehr großer Anhang!
Schlagworte
Bedeutung, UNESCO-Welterbestätten, Tourismus, Beispielen, Aachen, Essen
Arbeit zitieren
Uwe Daniels (Autor:in), 2004, Die Bedeutung der UNESCO-Welterbestätten für den Tourismus in NRW, dargestellt an den Beispielen von Bad Aachen und Essen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33967

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