Bodenlandschaften Süddeutschlands


Term Paper (Advanced seminar), 2003

25 Pages, Grade: 1.7


Excerpt


INHALTSVERZEICHNIS

0 Einleitung

1 Die im zu behandelnden Gebiet vorkommenden Böden
1.1 Die Bodenlandschaften des Oberrheingrabens
1.2 Die Bodenlandschaften des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes
1.3 Die Bodenlandschaften des Schwarzwaldes
1.4 Die Bodenlandschaften des Bayrischen Waldes
1.5 Die Bodenlandschaften der Schwäbischen und Fränkischen Alb

2 Das süddeutsche Alpenvorland
2.1 Entstehung der Gesteinsfazies im Alpenvorland
2.2 Bodenlandschaften im Süddeutschen Alpenvorland
2.2.1 Bodenlandschaften der Altmoränenlandschaft
2.2.2 Bodenlandschaften der Jungmoränenlandschaft
2.2.3 Bodenlandschaften der Münchner Schotterebene
2.2.4 Bodenlandschaften des Tertiärhügellandes

3 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

0 Einleitung

Will man die Bodenlandschaften von Süddeutschland beschreiben, so ist es sinnvoll das Gebiet in mehrere Regionen einzuteilen, die aufgrund vieler unterschiedlicher Faktoren oft typische Bodengesellschaften hervorrufen. Beginnend mit dem Oberrheingraben, werden im Folgenden die Bodenlandschaften des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes, der Schwäbischen und Fränkischen Alb, des Schwarzwaldes, des Bayrischen Waldes und des Süddeutschen Alpenvorlandes betrachtet. In seiner geographischen Ausdehnung wird das Gebiet durch die nördlichsten Ausläufer der Fränkischen Alb, im Westen durch den Oberrheingraben, im Osten durch den Böhmischen Wald und im Süden durch die Alpen begrenzt.

In diesem Gebiet finden sich auf relativ engem Raum viele Faktoren, welche die Bodenbildung beeinflussen. Dazu gehören die starke Reliefierung, das unterschiedliche Klima, der Einfluss des Menschen, das Wasserangebot, die Zeit und insbesondere die verschiedenen Ausgangsgesteine.

In Abbildung 1 wird der Einfluss verschiedener Faktoren, die gerade im Gebiet Süddeutschlands großen Einfluss ausüben, sehr anschaulich wiedergegeben. Durch starken Einfluss von Grundwasser, wie es etwa im Gebiet des Oberrheingrabens der Fall ist, finden sich Grundwasser- und Überflutungsböden. Mit zunehmender Höhe und der damit verbundenen reduzierten Einflussnahme des Grundwassers bilden sich meist grundwasserfreie Böden. An Steilhängen und Kuppen trifft man oft auf erodierte Böden, wie etwa die Rendzina, in Mulden dagegen meist kolluviale bzw. fossile Böden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Einfluss verschiedener Faktoren auf die Bodenbildung. Quelle: SCHROEDER 1992

1 Die im zu behandelnden Gebiet vorkommenden Böden

Einen guten Überblick über die verschiedenen Bodenlandschaften Süddeutschlands bietet Abbildung 2. Die Karte zeigt in sehr übersichtlicher Weise die Bodenregionen und Bodengroßlandschaften Süddeutschlands. Grob kann festgestellt werden, dass im Gebiet des Oberrheingrabens meist grundwasserbeeinflusste Böden, also v. a. Auenböden und Gleye, zu finden sind. In den Gebieten der kristallinen Grundgebirge, also Schwarzwald und Bayrischer Wald dominiert die Bodengroßlandschaft mit hohem Anteil an sauren bis intermediären Magmatiten und Metamorphiten. Leitböden dieser Region sind v. a. basenarme Braunerden, Podsole und Pseudogleye. Im Gebiet des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes finden sich aufgrund vieler unterschiedlicher Ausgangsgesteine sowohl Böden der Löss- und Sandlösslandschaften, Böden, die sich auf Gesteinen mit hohem Anteil an Sand- , Schluff- oder Tonen bilden als auch Böden die ausschließlich auf nichtmetamorphen, karbonatischen Gesteinen zu finden sind (SCHMIDT in LIEDTKE & MARCINEK 2002, S. 259)

Auch im Gebiet der Schwäbischen und der Fränkischen Alb ist das Ausgangsgestein fast immer karbonatisch. Die Leitböden sind hier deshalb Rendzinen, Pararendzinen, Terra fuscae, Braunerden und Pseudogleye. Das süddeutsche Alpenvorland bietet aufgrund vieler verschiedener Ausgangsgesteine ebenfalls eine Vielzahl verschiedener Böden. So finden sich im Gebiet der Jung- und Altmoränenlandschaften meist Parabraunerden, Braunerden, Pararendzinen und Pseudogleye. Auf den Schotterdecken der Münchner Schotterebene und im nördlich daran angrenzenden Tertiärhügelland bilden sich meist Braunerden, Parabraunerden, Pararendzinen und Gleye aus (SCHMIDT in LIEDTKE & MARCINEK 2002, S. 259/260).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Bodenregionen und Bodenlandschaften Süddeutschlands. Quelle: SCHMIDT in LIEDTKE & MARCINEK 2002, S. 258

1.1 Die Bodenlandschaften des Oberrheingrabens

Der Oberrheingraben beschreibt die Senke zwischen dem Pfälzerwald im Westen und dem Kraichgau im Osten. Auf seiner gesamten Länge hat sich hier der Rhein eingeschnitten. Aufgrund des hohen Angebots an Grundwasser sind hier die wichtigsten Vertreter die Auenböden und die Gleye. Der in diesem Gebiet am weitesten verbreitete Auenboden ist der „Braune Auenboden“, auch Vega genannt. Sie liegt i. d. R. außerhalb des heutigen Überflutungsbereiches. Sie entsteht aus überwiegend unverwittert sedimentiertem, zerkleinertem Gesteinsmaterial. Die Vega stellt die Weiterentwicklung der Braunen Auenpararendzina dar. Neben der deutlichen Horizontdifferenzierung ist eine fortgeschrittene Entkalkung und Tonfreisetzung festzustellen (SEMMEL 1993, S.32).

Der Gley gehört ebenfalls zu den grundwasserbeeinflussten Böden. Er ist ein oberflächlich nicht allzu stark vernässter Grundwasserboden mit einem Ah - Go

- Gr - Profil. Der Grundwasserspiegel steigt nur kurzfristig höher als etwa 40 cm unter der Flur. Unter einem feuchten, aber gut zersetzten Mullhumus folgt der periodisch durchlüftete und demzufolge durch oxidiertes Eisen rotfleckige Grundwasserhorizont (Go). Im ständig wassererfüllten Unterboden liegt das Eisen feinverteilt in reduzierter Form vor; dieser Bereich ist deshalb grau gefärbt

(Gr) (LESER 2001, S. 282).

An den Rändern des Oberrheingrabens, wo während der Kaltzeiten Löss abgelagert wurde, kommen außerdem Braunerden und Parabraunerden sowie Braunerden und Parabraunerden, die sich auf Hochflutlehm bilden, vor. Braunerden sind Böden mit verbrauntem Ah-Bv-C-Profil. Die Braunerden entstehen aus kalkarmen und silikatischen Ausgangsgesteinen. Die Parabraunerde ist ein Bodentyp, der durch Tonverlagerung (Lessivierung) geprägt ist. Dabei folgen auf den Ah-Horizont ein tonärmerer Al-Horizont und ein tonreicherer Bt-Horizont. Sie bildet sich überwiegend in einem durchlässigen Lockergestein, in dem genügend Tonminerale vorhanden sind oder bei der Verwitterung gebildet werden. Der pH-Wert sollte dabei lange genug in dem für die Lessivierung günstigen Bereich liegen. Dies ist meist bei carbonathaltigen, silicatreichen Lockergesteinen (z.B. Löss, Geschiebemergel) der Fall (SEMMEL 1993, S. 30).

Parabraunerden sind meist gute Pflanzenstandorte, da sie einen günstigen Wasserhaushalt und genügend Nährstoff-Bindungsvermögen besitzen. Die meisten Parabraunerden sind daher Standorte der Ackernutzung und haben relativ geringe Humusgehalte (ca. 1-2%). Sie sind allerdings meist leicht verschlämmbar und daher erosionsanfällig. Bei längerfristig fortschreitender Lessivierung kann der Bt-Horizont dicht werden und Wasser stauen, so dass sich auf Parabraunerden Stauwasserböden bilden können.

1.2 Bodenlandschaften des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes

Das Relief des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes wird durch schiefgestellte, nach Südosten einfallende, mesozoische Sedimentgesteine mit unterschiedlicher Zusammensetzung gebildet. Die Stufenbildner sind v. a. morphologisch harte Gesteine, wie Sandsteine, Kalke und Dolomite. Die Hänge werden durch erosionsanfälligere Gesteine, meist Mergeltone und Tone, gebildet. Im Gebiet des Keupers wechseln Tone und Mergeltone mit dem Keupersandstein ab. Auf den Stufen des Keupersandsteins bilden sich Braunerden und Podsole. Dort wo es eine Auflage aus Löss gibt entstehen auch Pseudogleye. Der Pseudogley ist ein Stauwasserboden mit einer typischen Horizontabfolge von Ah - Sw - Sd. Der Sw - Horizont ist ein wasserleitender Horizont. Da der Sd - Horizont wasserstauend ist, erfolgt die Entwässerung horizontal (SEMMEL 1993, S. 32).

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Details

Title
Bodenlandschaften Süddeutschlands
College
Saarland University  (Geographisches Institut)
Course
Hauptseminar
Grade
1.7
Author
Year
2003
Pages
25
Catalog Number
V42178
ISBN (eBook)
9783638402750
File size
2324 KB
Language
German
Keywords
Bodenlandschaften, Süddeutschlands, Hauptseminar
Quote paper
Christian König (Author), 2003, Bodenlandschaften Süddeutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42178

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