Um am Markt bestehen zu können, müssen Unternehmungen über ausreichend liquide Mittel verfügen. Eine Kapitalbeschaffung kann dabei durch eine Vielzahl von Möglichkeiten der Eigen- und Fremdfinanzierung erfolgen. Eine Eigenkapitalbeschaffung kann durch einen oder ohne einen Börsengang vorgenommen werden. Eine Fremdfinanzierung dagegen kann durch kurz-, mittel- oder langfristige Kreditaufnahme sowie Kreditsubstituten erfolgen. Eine langfristige Fremdkapitalbeschaffung liegt bei einer Laufzeit über fünf Jahren vor. Der Unternehmung stehen dafür die Möglichkeiten der Darlehnsaufnahme, Schuldscheindarlehn, Emission von Anleihen und die Finanzierung durch Außenhandelskredite zur Verfügung. Heutzutage bedienen sich immer mehr Unternehmungen Alternativen zum traditionellen Bankkredit, um sich unabhängig von den Banken Geld zu beschaffen. Als Substitute dienen dafür Kapitalmarktfinanzierungen die i.d.R. eine bessere Flexibilität und kostengünstigere Refinanzierungsmöglichkeit bieten.
Die Gliederung der Hausarbeit ist so gewählt, dass Sie dem Leser im zweiten Kapitel einen allgemeinen Überblick über den Themenkomplex „Anleihen“ verschaffen soll. Dabei wird einführend erklärt was Anleihen sind sowie zu welchen Kursen und welchen Anleiheformen sie emittiert werden können. Weiterhin wird auf den Kreis der emissionsfähigen Unternehmungen und deren Platzierungsmöglichkeiten eingegangen. Im Hauptteil erfolgt entsprechend der Themenstellung eine allgemeine Erläuterung ausgewählter Anleiheformen, bei denen auf einige charakterisierende Vor- und Nachteile, zum größten Teil aus der Sicht des Emittenten, eingegangen werden soll. Die Hausarbeit soll das Ziel verfolgen einen Einblick in die Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmung über eine ausgewählte Anzahl von Anleihen und ggf. deren Varianten, unter Berücksichtigung der jeweiligen Vor- und Nachteile, zu verschaffen. Die angefertigte Arbeit endet mit einer abschließenden Betrachtung.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen
2.1 Was sind Anleihen
2.2 Ausgabepreis von Anleihen und Rückzahlung
2.3 Anleiheformen
2.4 Emissionsfähige Unternehmen
2.5 Emission von Anleihen
3 Finanzierung durch die Begebung von Anleihen an Beispielen ausgewählter Finanztitel
3.1 Industrieobligationen
3.1.1 Vor- und Nachteile
3.2 Wandelschuldverschreibungen
3.2.1 Voraussetzungen für die Emission
3.2.2 Vor- und Nachteile
3.3 Optionsschuldverschreibungen
3.3.1 Voraussetzungen für die Emission
3.3.2 Vor- und Nachteile
3.4 Gewinnschuldverschreibung
3.4.1 Vor- und Nachteile
3.5 Null-Kupon-Anleihen
3.5.1 Varianten von Null-Kupon-Anleihen
3.5.2 Vor- und Nachteile
3.6 Variabel verzinsliche Anleihen
3.6.1 Varianten von Floating Rate Notes
3.6.2 Vor- und Nachteile
4 Schlussbetrachtung
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Um am Markt bestehen zu können, müssen Unternehmungen über ausreichend liquide Mittel verfügen. Eine Kapitalbeschaffung kann dabei durch eine Vielzahl von Möglichkeiten der Eigen- und Fremdfinanzierung erfolgen. Eine Eigenkapitalbeschaffung kann durch einen oder ohne einen Börsengang vorgenommen werden. Eine Fremdfinanzierung dagegen kann durch kurz-, mittel- oder langfristige Kreditaufnahme sowie Kreditsubstituten erfolgen. Eine langfristige Fremdkapitalbeschaffung liegt bei einer Laufzeit über fünf Jahren vor. Der Unternehmung stehen dafür die Möglichkeiten der Darlehnsaufnahme, Schuldscheindarlehn, Emission von Anleihen und die Finanzierung durch Außenhandelskredite zur Verfügung.[1] Heutzutage bedienen sich immer mehr Unternehmungen Alternativen zum traditionellen Bankkredit, um sich unabhängig von den Banken Geld zu beschaffen.[2] Als Substitute dienen dafür Kapitalmarktfinanzierungen die i.d.R. eine bessere Flexibilität und kostengünstigere Refinanzierungsmöglichkeit bieten.[3]
Die Gliederung der Hausarbeit ist so gewählt, dass Sie dem Leser im zweiten Kapitel einen allgemeinen Überblick über den Themenkomplex „Anleihen“ verschaffen soll. Dabei wird einführend erklärt was Anleihen sind sowie zu welchen Kursen und welchen Anleiheformen sie emittiert werden können. Weiterhin wird auf den Kreis der emissionsfähigen Unternehmungen und deren Platzierungsmöglichkeiten eingegangen. Im Hauptteil erfolgt entsprechend der Themenstellung eine allgemeine Erläuterung ausgewählter Anleiheformen, bei denen auf einige charakterisierende Vor- und Nachteile, zum größten Teil aus der Sicht des Emittenten, eingegangen werden soll. Die Hausarbeit soll das Ziel verfolgen einen Einblick in die Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmung über eine ausgewählte Anzahl von Anleihen und ggf. deren Varianten, unter Berücksichtigung der jeweiligen Vor- und Nachteile, zu verschaffen. Die angefertigte Arbeit endet mit einer abschließenden Betrachtung.
2 Grundlagen
2.1 Was sind Anleihen
Anleihen sind verbriefte Kredite und dienen zur langfristigen Kapitalbeschaffung. Sie werden in Form von Wertpapieren an dem Rentenmarkt gehandelt. Dort können die Wertpapiere täglich gekauft oder verkauft werden. Der Unternehmung fließt durch die Emission von Anleihen auf einmal ein sehr hoher Geldbetrag zu. Diese hohe Summe kann in kleinere Nominalbeträge zwischen 500 bis 1.000 €, die auf Teilschuldverschreibungen notiert sind, gestückelt werden. Durch diese Stückelung kann eine sehr große Anzahl von potentiellen Anlegern angesprochen werden. Somit ist die Deckung des langfristigen Fremdkapitals durch die Unterbringung der Anleihe bei vielen Kapitalgebern möglich.[4] Der Emittent verbrieft auf den Teilschuldverschreibungen den Nominalbetrag termingerecht zurückzuzahlen und die vereinbarten Zinszahlungen vorzunehmen. Sämtliche Ausstattungsmerkmale der Anleihe können in den Anleihebedingungen des Emissionsprospektes, dessen Veröffentlichung gesetzlich vorgeschrieben ist, eingesehen werden.[5]
2.2 Ausgabepreis von Anleihen und Rückzahlung
Anleihen können zum Nennwert pari (100 %) oder auch über oder unter pari emittiert werden. Bei einem Ausgabebetrag unter pari entsteht ein Abschlag in Prozent, ein sog. Disagio, vom Nennwert. Bei einer Ausgabe über pari erfolgt ein Agio (sog. Aufschlag), der auf den Nennwert aufgeschlagen wird.[6]
Die Rückzahlungsmodalitäten von Anleihen können sein:
- Gesamtfällige Anleihen am Ende der Laufzeit in einem Gesamtbetrag
- Annuitäten Anleihen während der Laufzeit.
Nach einer tilgungsfreien Zeit erfolgt eine planmäßige Tilgung in Teilbeträgen
- Auslobungsanleihen Nach einer tilgungsfreien Zeit, wird durch ein Auslosungsverfahren des Emittenten die Rückzahlung zu unterschiedlichen Zeitpunkten festgelegt.
- Vereinbarungen über
außerplanmäßige Tilgungen Der Emittent kann sich eine vorzeitige Rückzahlung durch Kündigung in den Anleihebedingungen vorbehalten.[7]
2.3 Anleiheformen
Heutzutage gibt es eine beachtliche Menge von Anleiheformen die durch Unternehmungen platziert werden können. Ihre Anzahl nimmt aufgrund von ständig neuen Finanzinnovationen und individuellen Anforderungen zu.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Anleiheformen[8]
Auf den folgenden Seiten soll eine ausgewählte Anzahl von Anleihen näher beschrieben und charakterisiert werden, um auf die Besonderheiten sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Anleiheform eingehen zu können.
- Industrieobligationen
- Wandelschuldverschreibungen
- Gewinnschuldverschreibungen
- Optionsanleihen
- Zero-Bonds
- Floating Rate Notes
2.4 Emissionsfähige Unternehmen
Eine Unternehmung, die eine Anleihe begeben möchte, ist nicht an eine Rechtsform gebunden. Sie muss jedoch emissionsfähig sein. Die Anforderungen dafür sind unter anderem der Bekanntheitsgrad, die finanzielle Struktur, die Gewinnaussichten, Haftungsverhältnisse, Unternehmenskultur usw.[9] Für die Unterbringung einer Anleihe ist i.d.R. eine Börseneinführung unumgänglich. Für die Anleihenzulassung an der Börse werden zudem hohe Bonitätsanforderungen, Publizitätserfordernisse und die Auflegung der Mindestbeträge an die Emittenten gestellt. Diese Voraussetzungen können meist nur durch große Aktiengesellschaften oder GmbHs erfüllt werden.[10] Bei Wandel- und Optionsanleihen kann eine Platzierung, aufgrund der Wandlungs- und Bezugsrechte in Aktien, nur durch Aktiengesellschaften erfolgen.
2.5 Emission von Anleihen
Eine Emission oder auch Platzierung genannt ist die Unterbringung von Wertpapieren (Anleihen, Obligationen usw.) bei Anlegern. Eine Emission kann durch eine Selbst- oder Fremdemission erfolgen.
Bei einer Selbstemission wendet sich der Emittent selbst an die potentiellen Käufer, um die Platzierung der Anleihe vorzunehmen. Dafür benötigt der Emittent jedoch ein gut funktionierendes Vertriebssystem, dass alle mit der Platzierung verbundenen Aufgaben selbstständig durchführt und sich ständig mit den Veränderungen des Kapitalmarktes befasst.[11] Durch die Emission kann die Unternehmung zwar die Kapitalkosten von ca. 2,5 %, die durch die Ausgabe einer Fremdemission anfallen würden, einsparen.[12] Der Emittent trägt das Platzierungsrisiko jedoch allein. Dies könnte die Gefahr mit sich bringen, dass keine vollständige Veräußerung des Anleihebetrages erfolgt. Dadurch würde der Unternehmung nicht der benötigte Geldbetrag zufließen. Bei der Fremdemission übernehmen eine oder mehrere Banken die Platzierung mit all den damit verbundenen Aufgaben. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Bankenkonsortium den gesamten Anleihebetrag des Unternehmens übernimmt. Der Vorteil dabei ist, dass der Unternehmung der gesamte Anleihebetrag, abzüglich anfallender Provisionen, sofort zur Verfügung steht.[13]
[...]
[1] Vgl. K. Olfert, Finanzierung, 2001, S. 32 ff. und S. 263 ff.
[2] Vgl. M. Wahrenburg, Finanzierung, 1992, S. 1
[3] Vgl. O.V., Corporate Bonds, 2000, S. 7
[4] Vgl. J. Müller, Finanzmärkte, 2000, S. 109 und S. 113
[5] Vgl. R. Beike, Johannes Schlütz, Finanznachrichten, 2001, S. 293
[6] Vgl. O.V. Basisinformationen, 2002, S. 16
[7] Vgl. O.V., Basisinformation, 2002, S.17
[8] Quelle: Vgl. A. K. Achleitner, Langfristige Fremdfinanzierung, 2004, S. 5
[9] Vgl. O.V., Corporate Bonds, 2000, S. 24
[10] Vgl. G. Wöhe, J. Bilstein, Grundzüge der Unternehmensfinanzierung, 1998, S. 173
[11] Vgl. H. Gräfer, R. Beike, A. Scheld, Finanzierung, 1997, S. 207
[12] Vgl. K. Olfert, Finanzierung, 2001, S. 322
[13] Vgl. R. Beike, J. Schlütz, Finanznachrichten, 2001, S. 329 f.
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