Emotionale Entwicklung im Jugendalter


Hausarbeit, 2004

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was sind Emotionen und wozu dienen sie

3. Emotionale Entwicklung im Kleinkindalter

4. Emotionale Entwicklung im Jugendalter
4.1. Konflikte im Jugendalter
4.2. Eltern, Freunde, Partner
4.3. Emotionale Kompetenz im Jugendalter entwickeln
4.3.1. Fertigkeiten emotionaler Kompetenz
4.3.2. Emotionsregulation
4.3.2.1. Internale Emotionsregulation durch Coping
4.3.2.2. Externale Emotionsregulation

5. Geschlechtsunterschiede

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Jugendliche werden in der heutigen Gesellschaft oft als aufmüpfige, nörgelnde Geschöpfe, ohne jegliche Zukunft oder Perspektive dargestellt. Das sich aber diese Jugendlichen gerade in einer Phase befinden, in der sie sich als angehende Erwachsene profilieren, wichtige Entscheidungen über die Zukunft treffen müssen, in der sie einen körperlichen wie mentalen Reifungs- und Anpassungsvorgang durchlaufen und mit Gefühlen wie Liebe oder Enttäuschung konfrontiert und überfordert werden, wird dabei oft vergessen.

Die vorliegende Arbeit wird sich u. a. mit den Fragen beschäftigen, wie Jugendliche mit diesem Chaos von Emotionen überhaupt umgehen, ob es bestimmte Strategien gibt, um damit fertig zu werden und wann solch eine Entwicklung anfängt. Weiterhin werde ich versuchen die Frage zu beantworten, was Jugendliche am meisten bedrückt, ob der Stress mit den Eltern anders empfunden wird, als der mit den Freunden und ob weibliche Jugendliche anders als ihre männlichen Altersgenossen mit Problemen umgehen.

2. Was sind Emotionen und wozu dienen sie

In den heute bestehenden Literaturen findet man eine große Anzahl von Definitionen von Emotionen. P.G. Zimbardo und R.J. Gerrig (1999) definieren Emotionen als Auslöser für Handlungen, als ein komplexes Muster von Veränderungen, das physiologische Erregung und Gefühle sowie kognitive Prozesse und Verhaltensweisen umfasst.

Weiterhin unterteilen sie die Funktionen von Emotionen in eine motivierende, eine soziale sowie eine kognitive Funktion. Emotionen motivieren zum Handeln in Bezug auf ein erlebtes Ereignis, sie richten das Verhalten auf spezielle Ziele und halten es aufrecht, können eine Rückmeldung über den eigenen motivationalen Zustand geben und machen uns innere Konflikte bewusst. Emotionen dienen der Regulierung sozialer Interaktionen, sie verbinden Menschen oder distanzieren sie und regen prosoziales Verhalten an. Emotionen wirken auf unsere kognitiven Funktionen. Sie beeinflussen, wem oder was wir Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern.

Emotionen sind in der Lage unser Gedächtnis sowie unsere soziale Urteilsfähigkeit und unsere Kreativität zu beeinflussen (vgl. Zimbardo/Gerrig, 1999, S. 359ff). Im Gegenzug dazu, können wir unsere Emotionen (mehr oder weniger) beeinflussen, verändern, regulieren bzw. diese werden durch andere reguliert. Sie ermöglichen uns mehr Flexibilität im Verhalten, durch sie können wir uns besser an die jeweilige Lebenssituation anpassen. Sie unterscheiden sich in ihrer Intensität und Dauer und die Handlungen, welche auf Emotionen folgen, variieren individuell (vgl. Zimmermann in Friedelmeyer/Holodynski, 1999, S. 221f).

3. Emotionale Entwicklung im Kleinkindalter

Emotionen unterliegen einem Entwicklungsprozess, welcher bei einem einfach strukturierten rudimentären Stadium beginnt und dann über verschiedene Zwischenstufen immer komplexere und differenziertere Ausprägungsgrade erlangt.

Somit stellte Bridges 1932 ihr Konzept der emotionalen Differenzierung auf. Sie nahm an, das sich die emotionalen Zustände eines Kindes im Verlauf der Entwicklung von zunächst sehr unspezifischen Emotionszuständen weiter in diskretere Emotionen differenzieren, bis hin zu verschiedenen Abstufungen und Emotionsmischungen, wie man sie beim Erwachsenen finden kann (vgl. Scherer/Wallbott, 1999, S. 320f).

Babys zeigen nach der Geburt keine differenzierten emotionalen Reaktionen, sondern nur allgemeine Erregung. Ab ca. dem ersten Monat kann man Unbehagen von Wohlbehagen unterscheiden, wenn es z.B. aufgrund von Hunger oder Schmerzen weint oder wenn es lächelt. In den nächsten Monaten differenzieren sich Emotionen wie Wut (ab dem 3. Monat), Abneigung (ab dem 5. Monat), Angst (ab dem 7. Monat) und Eifersucht (ab dem 15. Monat) heraus. Der Vorläufer einer reiferen Form der Vorfreude bildet sich zwischen dem 15. und 20. Monat heraus.

Kinder bis zu einem halben Jahr zeigen kaum Angst. Später treten Ängste vor Tiefen, vor Freunden, vor Trennung oder vor ungewöhnlichen Objekten auf, welche jedoch im Vorschulalter stark abnehmen. Daraufhin kommen andere Ängste, wie z.B. vor Tieren, vor Dunkelheit oder vor Phantasiegestalten, hinzu. In der Jugendzeit treten dann andere Ängste, wie Angst vor Misserfolg, Sexualität oder öffentlichen Plätzen auf (vgl. Schmidt- Atzert, 1996, S.218ff).

Vierjährige verstehen und erkennen den Unterschied zwischen glücklich, traurig und wütend sein, während sie mit 7 bis 8 Jahren noch nicht den Unterschied zwischen Verlegen, Eifersucht und Neid verstehen (vgl. Schmidt- Atzert, 1996, S. 239). Im Alter von 6 Jahren versteht ein Kind, dass der nach außen gezeigte Gefühlsausdruck und die innere Emotion nicht immer zusammenfallen müssen. Es versteht den Zusammenhang zwischen den eigenen Aktivitäten und der Veränderung von Emotionen (Ablenkung). Jedoch erst mit 9 Jahren lernt es die eigenen negativen Emotionen unter Kontrolle zu halten, um das Gegenüber nicht zu verletzen (vgl. Seiffge- Krenke in Salisch, 2002, S. 57ff) und in welchen Situationen welche Emotionen angemessen sind (vgl. Schmidt- Atzert, 1996, S. 230).

Im Alter zwischen 4 und 6 Jahren entwickeln Kinder die Fähigkeit, bewusst falsche Aussagen über physikalische Fakten zu machen, z.B. darüber, wo sich ein Objekt befindet. Man kann sagen, dass das Verhalten in der Entwicklung dem Verstehen vorausgeht (vgl. Schmidt- Atzert, 1996, S. 228ff).

Kinder wissen, dass Gefühle und Ausdruck unabhängig voneinander existieren können, dass andere Menschen nur den Ausdruck, nicht aber die Gefühle wahrnehmen können und dass man seinen Ausdruck an die Situation nicht aber an seinen Gefühlszustand anpassen kann. Die Fähigkeit zu solchen kognitiven Operationen ist jedoch erst mit etwa 6 Jahren nachweisbar. In der späteren Kindheit kommen dann weitere kognitive Strategien dazu (vgl. Seiffge-Krenke in Salisch, 2002, S. 58).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Emotionale Entwicklung im Jugendalter
Hochschule
Universität Erfurt
Veranstaltung
Entwicklung der Selbststeuerung über die Lebensspanne
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V44794
ISBN (eBook)
9783638423236
Dateigröße
431 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Emotionale, Entwicklung, Jugendalter, Entwicklung, Selbststeuerung, Lebensspanne
Arbeit zitieren
Nicole Burghardt (Autor:in), 2004, Emotionale Entwicklung im Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44794

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