Die Wahl des betrieblichen Standorts als Entscheidungsproblem


Hausarbeit, 2005

25 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Unternehmens-Standort
2.1 Die Bedeutung des Unternehmens-Standorts
2.2 In welchem Fall ist eine Standortwahl zu treffen?

3 Die Standortwahl als Entscheidungsproblem
3.1 Gegenstand der Entscheidungstheorie
3.2 Wie löst man ein Entscheidungsproblem?
3.2.1 Was ist ein Entscheidungsproblem?
3.2.2 Entscheidung als Prozess
3.2.3 Entscheidungsmodelle als Entscheidungshilfe
3.2.3.1 Das Entscheidungsfeld
3.2.3.2 Die Zielfunktion
3.2.4 Abhängigkeit der Handlung
3.3 Entscheidung unter Unsicherheit

4 Welche Einflüsse bestimmen die Standortwahl?
4.1 Standortfaktoren
4.1.1 Was ist ein Standortfaktor?
4.1.2 Harte Standortfaktoren
4.1.3 Weiche Standortfaktoren
4.1.4 Konkurrierende Standortfaktoren
4.2 Die Standortanalyse als Hilfsmittel zur Standortbestimmung
4.2.1 Analyse des Standorts an Hand von Modellen
4.2.2 Standortkalkulation
4.2.3 Branch- and Bound-Verfahren
4.2.4 Branch- and Bound-Verfahren mit KO-Kriterien
4.2.5 Scoring-Verfahren als Nutzwertanalyse
4.3 Branchencluster als Standortvorteil
4.4 Die wichtigsten internationalen Standortfaktoren

5 Der optimale Standort

6 Standortbewertung eines Discounters – ein Praxisbeispiel

7 Resümee

Abbildungsverzeichnis

1 Der Einzugsbereich eines Betriebsstandorts

2 Schema einer Standortkalkulation

3 Branch- and Bound-Verfahren

4 Branch- and Bound-Verfahren mit KO-Kriterien

5 Scoring-Verfahren zur Standortwahl

Einleitung

Die Wahl des betrieblichen Standorts wird in der allgemeinen Literatur als Grundsatzentscheidung aufgefasst, die aufgrund ihrer enormen Tragweite und schweren Revidierbarkeit eine große Bedeutung für eine Unternehmung darstellt.[1]

In den nachfolgenden Kapiteln soll geklärt werden, welchen Stellenwert der betriebliche Standort für ein Unternehmen grundsätzlich einnimmt und warum die wissenschaftliche Betrachtung von Standorten unter Berücksichtigung von verschiedenen Standorttheorien notwendig ist.

Die hier vorliegende Arbeit soll im Zeitalter der allgemeinen Standortdebatte in Deutschland und Frage nach der Standortverlagerung in das produktionsgünstige Ausland nicht das Für und Wider dieser Problematik erörtern. Sie richtet sich vielmehr auf das grundlegende Problem der betrieblichen Existenzgründung im Rahmen eines Entscheidungsprozesses und soll die in die Frage kommenden Faktoren und Einflüsse der Standortwahl thematisieren.

2 Der Unternehmens-Standort

2.1 Die Bedeutung des Unternehmens-Standorts

Man könnte der Auffassung sein, dass die Definition des betrieblichen Standorts und dessen Stellenwert in der Literatur weitgehend einheitlich sind. Die Entwicklung der Standortlehre, die sämtliche Abweichungen und Besonderheiten der Wirtschaftszweige und Betriebstypen in sich vereint, erscheint jedoch relativ schwierig. Offenbar ist es „nicht befriedigend gelungen, die jeweiligen Bestimmungsfaktoren einer Standortentscheidung in ihrer vielfältigen und komplexen Art sinnvoll zu thematisieren“.[2] Dies verdeutlichen folgende Beispiele aus der Literatur:

“Der Unternehmensstandort ist der Ort, an dem sich ein Unternehmen befindet. Entgegen einer häufig in der betriebswirtschaftlichen Literatur vertretenen Auffassung wird der Unternehmensstandort bei Unternehmensgründung selten aus rationalen Überlegungen heraus festgesetzt: Neue Unternehmen entstehen in der Regel dort, wo der oder die Gründer ansässig sind. In der Mehrzahl aller Fälle kommen betriebswirtschaftliche Überlegungen erst dann ins Spiel, wenn ein Unternehmen gewachsen ist und neue Standorte sucht. Standortplanung tritt also dann ein, wenn ein Unternehmen eine expansive Phase erreicht hat.“[3]

“Der richtige Standort beeinflusst den Unternehmenserfolg. Da er sich häufig nicht kurzfristig ändern lässt, empfiehlt sich bereits in der Existenzgründungsphase eine sorgfältige Suche. Den optimalen Standort gibt es nicht. Vielmehr muss jeder Existenzgründer für sein Unternehmen die Standortfaktoren herausarbeiten, die für sein Geschäftsziel vorrangig sind. Da nicht nur ein Standortfaktor den Unternehmenserfolg beeinflusst, sondern eine Kombination mehrerer Faktoren zusammen spielt, gilt es sorgfältig zu gewichten und abzuwägen.“[4]

“Eine meist unterschätzte Aufgabe kommt der Wahl des richtigen Standortes zu. Viele Unternehmer/innen lassen sich zum Zeitpunkt der Firmengründung allzu sehr dazu verleiten, den Firmenstandort vom aktuellen Lebensraum abhängig zu machen. […] Machen Sie die Wahl Ihres Standortes nicht notwendig von Ihrem aktuellen Lebensraum abhängig. Die richtige Wahl eines Firmenstandortes ist eine Entscheidung mit langfristiger Wirkung.“[5]

“Die Wahl des optimalen Standorts für einen Einzelbetrieb ist eine unternehmerische Entscheidung, die sich an dem Unternehmensziel zu orientieren hat. […] Wird Gewinnmaximierung angestrebt, so ist der Standort des Betriebes so zu wählen, dass die Differenz zwischen standortbedingten Erlösen und standortabhängigen Kosten maximiert wird.“[6]

Man erkennt aus den Auszügen wie weit die Meinungen über das dominierende Auswahlkriterium der Standortentscheidung voneinander abweichen. Sie lassen vermuten, dass es Bestimmungsfaktoren gibt, die widersprüchlich sind und daher individuell unterschiedlich gewichtet werden müssen. Es gilt einen Kompromiss zu finden, der auf die Besonderheiten des künftigen Unternehmens zugeschnitten ist. In den folgenden Kapiteln wird daher auf die Problematik der Entscheidungstheorie und auf die generell zu berücksichtigen Bestimmungsfaktoren (=Standortfaktoren) näher eingegangen.

2.2 In welchem Fall ist eine Standortwahl zu treffen?

Die Standortwahl stellt sich bei Unternehmensgründung, Unternehmensverlagerung oder Unternehmensspaltung. Die grundsätzliche Standorttheorie beschäftigt sich mit der Frage, wo sich ein Unternehmen insgesamt oder aufgespaltet in Teilen (z. B. Konzern und Tochterunternehmen) niederlässt. Die Wahl des innerbetrieblichen Standorts beschäftigt sich beispielsweise mit der Anordnung von Maschinen und Materialströmen. Die Untersuchung des innerbetrieblichen Standorts hat das Ziel interne Transport- und Produktionsprozesse zu optimieren um Kosten zu sparen. In Rahmen der vorliegenden Arbeit soll die innerbetriebliche Standortfrage jedoch vernachlässigt werden, ungeachtet dessen, dass diese im Rahmen der Produktion eine erhebliche Rolle spielt.[7]

Im Hinblick auf die geographische Lage des Standorts kann die Standortwahl in folgenden Schritten erfolgen:

a) Globale Standortwahl: In welcher weiträumigen Wirtschaftsregion soll das Unternehmen angesiedelt werden (z. B. West- oder Osteuropa, Amerika, asiatischer Raum)?
b) Staatliche Wirtschaftsbündnisse: Könnte der Wahl eines Standorts innerhalb eines Wirtschaftsbündnisses Vorteile (z. B. Sonderzölle) bringen (z.B. EU, EFTA, NAFTA, div. Freihandelszonen)?
c) Internationale Standortortwahl: In welchem Land soll der Betrieb errichtet werden?
d) Regionale Standortwahl: In welchem Bundesland (Hessen), Industriegebiet (Frankfurter Raum, Ruhrgebiet) oder in welcher Stadt (Stadtteil) soll das Unternehmen gegründet werden? Welche Immobilie in der Innenstadt (Geschäft in der XY-Straße) ist für unser Unternehmen attraktiv?[8]

Viele Unternehmen halten am einmal festgelegten Standort fest. Dies kann dann problematisch werden, wenn sich z. B. die Verkehrsanbindung ändert, branchengleiche Betriebe im Umfeld aufkommen oder wichtige Zuliefererströme wegbrechen. Bei Unternehmenserweiterungen ist es sinnvoll den vielleicht seit Jahren bewährten Standort zu überdenken, da dieser nicht unbedingt den größten Erfolg für die Zukunft verspricht. Bei jeder größeren Investition sollte aus diesen Gründen die Standortfrage immer wieder neu gestellt werden.[9]

3 Die Standortwahl als Entscheidungsproblem

3.1 Gegenstand der Entscheidungstheorie

Entscheidungen bestimmen auf privater und unternehmerischer Ebene den Alltag. Die Entscheidungstheorie befasst sich mit dem Entscheidungsverhalten von Einzelnen und Gruppen. In diesem Zusammenhang sind Entscheidungsproblematiken in der Entscheidungstheorie zu einem zentralen Thema gewachsen. Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff Entscheidung ein Wahlproblem, das weit reichende Konsequenzen haben kann. Die Entscheidungstheorie geht im Verständnis noch weiter: Eine Entscheidung beinhaltet die Auswahl einer von mehreren möglichen Handlungsalternativen (Ist Standort A dem Standort B vorzuziehen?). Untersuchungen in der Entscheidungstheorie haben die Absicht beschreibende (deskriptive) oder vorschreibende (präskriptive) Aussagen zu finden.

Im Gegensatz zu der deskriptiven beschreibt und erklärt die präskriptive Entscheidungstheorie keine tatsächlichen Entscheidungsprozesse. Im Vordergrund steht das Erarbeiten von Lösungskonzepten für Entscheidungsprobleme: Sie sollen zeigen, wie eine Entscheidung rational getroffen werden kann und gibt Auskunft darüber, was ein Entscheidungsträger in verschieden Situationen tun sollte. Bei der präskriptiven Entscheidungstheorie geht es jedoch nicht um die konkrete Lösung eines individuellen Problems. Es werden vielmehr Grundprobleme untersucht, deren Alternativen häufig oder immer bei Entscheidungssituationen entstehen. Dabei stehen Entscheidungen im Vordergrund, die Konflikte mehrerer Zielvorgaben beinhalten (z. B. günstige und qualifizierte Arbeitskräfte am Standort) oder eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung mit sich bringen (Was unternimmt das Konkurrenzunternehmen, wenn ich meine Produkte weltweit verkaufen will?).[10]

3.2 Wie löst man ein Entscheidungsproblem?

3.2.1 Was ist ein Entscheidungsproblem?

Tagtäglich werden wir mit Entscheidungsproblemen konfrontiert. Das Problem der Entscheidung ist für Individuen und Unternehmen von lebensnotwendiger Bedeutung. Der Bau eines Hauses oder die Annahme einer neuen Stelle.[11] Beide Beispiele sind mit einem Verzicht oder einem Nutzen verbunden. Ein Entscheidungsproblem kann am besten durch die Frage charakterisiert werden, welche Alternative soll aus der Menge aller Alternativen gewählt werden. Ein Entscheidungsproblem kann nur dann vorliegen, wenn mindestens zwei Alternativen zur Auswahl stehen. Darüber hinaus müssen sich die Alternativen darin unterscheiden, dass ein Ziel mit ihnen besser oder schlechter zu erreichen ist. Ist dies nicht der Fall, existiert zwar eine Auswahlsituation, aber kein Entscheidungsproblem, da der Entscheider eine beliebige Wahl treffen kann. Um ein Entscheidungsproblem letztendlich zu lösen, werden die Alternativen so definiert, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Es ist somit nur eine Alternative wählbar.[12]

3.2.2 Entscheidung als Prozess

Zwischen den relevanten Alternativen und Zielen eines Entscheidungsproblems bestehen enge Abhängigkeiten. Welche Alternative passt zu meinen Zielen bzw. wie muss ich meine Ziele korrigieren um sie an eine Alternative anzupassen? Dieses Vorgehen wird als Prozess aufgefasst: Der Entscheidungsprozess bzw. der Problemslösungsprozess. Dieser erfolgt in mehreren Stufen, welche nicht zwingend der Reihenfolge nach ablaufen müssen. Da während der einzelnen Stufen immer wieder Entscheidungen getroffen werden, kann man unter dem Entscheidungsprozeß auch die Summe der Lösungen der einzelnen Entscheidungsprobleme verstehen. Diese Stufen sind im Folgenden kurz erläutert.

1. Problemformulierung: Der Unternehmer stellt einen Bedarf fest und formuliert eine konkrete Problemstellung: Welcher Standort ist für mein Unternehmen der beste?
2. Präzisierung des Zielsystems: Der Unternehmer hat hinsichtlich des zukünftigen Standorts mehrere Zielvorstellungen vor Augen, an Hand der die Alternativen beurteilt und bewertet werden können. Durch die Präzisierung werden die Bedingungen für die zu suchenden Auswahlmöglichkeiten festgelegt: Welcher Standort ist für mein Unternehmen hinsichtlich Kosten, Umsätze und Gewinne der beste?
3. Erforschung der möglichen Handlungsalternativen: Da es Unsinn ist, Alternativen abzuwägen, die nicht verwirklicht werden können, muss man gewisse Restriktionen festlegen (z. B. Finanzierungsgrenzen). Anschließend werden die in Frage kommenden Alternativen gesucht, im konkreten Fall die potentiellen Standorte für das Unternehmen. Hierbei spielt neben Erfahrung und Wissen die Kreativität des Unternehmers eine erhebliche Rolle.
4. Auswahl einer Alternative: Diese Auswahl sollte unter Berücksichtigung der angestrebten Ziele und Vorgaben die beste Alternative sein. Die Auswahlphase ist im Wesentlichen auf Entscheidungsmodelle (Kapitel 3.2.3) zurückzuführen.
5. Entscheidungen in der Relationsphase: Nachdem das Unternehmen sich für einen Standort entschieden hat, muss es natürlich auch während der Umsetzung weiterhin Entscheidungen treffen: Wo soll die Produktionshalle errichtet werden? Sollen Marketing und Vertrieb getrennt voneinander operieren? Welchen Belag soll der Zimmerboden des Geschäftsführers bekommen?[13]

3.2.3 Entscheidungsmodelle als Entscheidungshilfe

Entscheidungsmodelle zählen zu den wichtigsten Entscheidungshilfen. Allgemeine Entscheidungsmodelle beziehen sich nicht auf genau spezifizierte Entscheidungssituationen (z. B. Welcher Standort ist der richtige?), sondern bieten dem Entscheidungsträger die Grundlage für sein individuelles Problem: Er muss das Modell an seine Bedürfnisse anpassen indem er festlegt, nach welchen Kriterien und Regeln Standortalternativen zu berücksichtigen sind. Aus dieser Anpassung geht dann ein konkretes Modell hervor, das dem Entscheider als Orientierungshilfe dient um sein individuelles Entscheidungsproblem zu lösen. Die Basiselemente eines Entscheidungsmodells sind das Entscheidungsfeld und die Zielfunktion, die nachfolgend erläutert sind.[14]

3.2.3.1 Das Entscheidungsfeld

Ein Entscheidungsproblem ist erst dann gegeben, wenn zwei oder mehrere Handlungsalternativen zur Auswahl stehen. Dies ist bei der Standortwahl der Fall. Der Entscheider ordnet den Alternativen eigenständig Entscheidungsvariablen zu (z. B. Arbeitskosten am Standort). Damit die Alternativen beurteilt werden können, muss man die Folgen im Modell abbilden. Es sind nur diejenigen Größen der Folgen (=Zielgrößen) von Bedeutung, die der Entscheider favorisiert (z. B. Gewinn und Kosten). Die Gesamtheit aller Zielgrößen mit ihren Werten für eine Standortalternative wird als Ergebnis bezeichnet. Darüber hinaus gibt es Variablen, die er Entscheider nicht beeinflussen kann (z. B. Wetter). Man bezeichnet diese als entscheidungsrelevante Daten oder Umweltzustände. Im Modell müssen diese berücksichtigt und subjektiv eingeschätzt werden, da sie maßgeblich das Ergebnis einer Alternative beeinflussen könnten.[15]

3.2.3.2 Die Zielfunktion

Die Ergebnisse aller in Frage kommenden Standortalternativen werden in einer Tabelle (Matrix) abgebildet. Damit ist das Entscheidungsproblem jedoch noch nicht gelöst. Zur Auswahl eines Standorts muss der Entscheider die einzelnen Ergebnisse der Alternativen gegeneinander abwägen. Dies setzt voraus, dass der Entscheider bestimmte Zielvorstellungen (z. B. gute Verkehrsanbindung des Standorts) hat. Nur dann hat er die Grundlage, die Alternativen hinsichtlich ihrer Konsequenzen miteinander zu vergleichen. Wird das Ergebnis ohne jegliche Form einer Zielvorstellung betrachtet, verliert es seine Aussagekraft. Man kann nicht beurteilen, ob es von Vor- oder Nachteil ist.[16]

3.2.4 Abhängigkeit der Handlung

Bei der Suche nach den Konsequenzen einer Alternative ergibt es sich, dass die Folgen des eigenen Handelns abhängig sind von den Entscheidungsmöglichkeiten Dritter, also vor allem den Konkurrenten. Dies blieb bis jetzt außer Acht. Die Berücksichtigung der möglichen Handlungen der Konkurrenz hat für die eigenen Handlungen zur Folge, dass die Konsequenzen nicht eindeutig bestimmt werden können. Diese Nicht-Eindeutigkeit bringt in Bezug auf die Standortfrage eine gewisse Unsicherheit mit sich: Was unternimmt Konkurrent A, wenn ich meine Filiale in unmittelbarer Nähe eröffne? Wie entwickeln sich die Mietpreise am Standort? Wie ist das zukünftige Konsumverhalten meiner Kunden vor Ort? Diese Problematik wird im folgenden Kapitel erläutert.[17]

3.3 Entscheidung unter Unsicherheit

Die Wahl des Standorts ist wie in Kapitel 3.2.4 beschrieben mit einem gewissen Maß an Unsicherheit verbunden. Unsicherheit bedeutet, dass bestimmte Datenkonstellationen zu positiven Eintrittswahrscheinlichkeiten führen, jedoch die Wahrscheinlichkeit nicht exakt bestimmt werden kann. Zu welchem Ergebnis nun eine in die engere Wahl aufgenommen Standortalternative führt, lässt sich analog nicht mit Sicherheit sagen. Letztendlich hängt das Ergebnis von den eintretenden Umweltzuständen ab.

Existiert eine Standortalternative, die alle anderen Standorte dominiert, d. h. erhebliche Vorteile aufweist, so ist diese dominante Alternative den anderen vorzuziehen (Dominanzprinzip). Dominanz bedeutet, dass eine Alternative in keiner Eigenschaft schlechter, aber in mindestens einer Eigenschaft besser ist als alle anderen Alternativen. Bei der Zusammenstellung von Standortalternativen wird es relativ schwer sein, eine dominante Alternative zu finden. Um dennoch eine Auswahl treffen zu können, müssen die Eigenschaften der Alternativen gegeneinander abgewogen und Prioritäten gesetzt werden.

Typischerweise weisen Standortalternativen mehrere in Frage kommenden Faktoren auf, die zueinander in Konkurrenz stehen können (siehe Kapitel 4.1.4). Die Alternativen werden dann wie folgt beurteilt: Von jeder Alternative wird die ungünstigste Eigenschaft ermittelt. Die optimale Alternative ist diejenige, deren schlechteste Eigenschaft im Vergleich mit den schlechtesten Eigenschaften der anderen Alternativen am besten ist.[18]

[...]


[1] Vgl. hierzu u.a. Wöhe, Günter (2002), S. 320 und Korndörfer, Wolfgang (1999), S.141.

[2] Korndörfer, Wolfgang (1999), S.141.

[3] Internetauszug www.wikipedia.de ohne Verfasser, „Unternehmensstandort“.

[4] Internetauszug Bundesm. f. Wirtschaft u. Technologie, „Die Standortwahl. Warum die Wahl des Standorts wichtig ist“.

[5] Llewellyn, Ralph (1997), S. 27.

[6] Schätzl, Ludwig (2003), S. 30-31.

[7] Vgl. Wöhe, Günter (2002), S. 320-321.

[8] Vgl. für den Abschnitt Klandt, Heinz (1999), S. 164.

[9] Vgl. Hill, Andreas und Pieper, Markus (2004), Seite 1, Spalte 1.

[10] Vgl. für dieses Kapitel Laux, Helmut (1998), S. 1-2.

[11] Vgl. Laux, Helmut (1998), S. 1-2.

[12] Vgl. Laux, Helmut (1998), S. 3-4.

[13] Vgl. für dieses Kapitel Laux, Helmut (1998), S. 8-11.

[14] Vgl. Laux, Helmut (1998), S. 16-18.

[15] Vgl. Laux, Helmut (1998), S. 20-23.

[16] Vgl. Laux, Helmut (1998), S. 23-25.

[17] Vgl. Kahle, Egbert (1997), S. 51.

[18] Vgl. für dieses Kapitel Laux, Helmut (1998), S. 103-105.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Wahl des betrieblichen Standorts als Entscheidungsproblem
Hochschule
Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
25
Katalognummer
V46020
ISBN (eBook)
9783638433037
ISBN (Buch)
9783638658423
Dateigröße
1470 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In vorliegender Arbeit erhalten Sie alle wichtigen Infos zur (allg.) betrieblichen Standortwahl und abzuwägenden Standortfaktoren: z.B. Welche Standortfaktoren gibt es?, Konkurrierende Standortfaktoren, Standortanalysen mit Hilfe von Modellen, Branchencluster, optimaler Standort usw. Weiterhin sind die Grundgezüge der Entscheidungtheorie und das Entscheidungsproblem der Standortwahl selbst abgehandelt. Das Ganze wird durch ein Praxisbeispiel, eine Einleitung und ein wertendes Resümee abgerundet.
Schlagworte
Wahl, Standorts, Entscheidungsproblem
Arbeit zitieren
Michael Reusch (Autor:in), 2005, Die Wahl des betrieblichen Standorts als Entscheidungsproblem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46020

Kommentare

  • Gast am 30.5.2006

    zur Branch- and Bound Verfahren.

    Sind in der Artbeit sogenannte Branch- and- Bound Verfahren mit oder ohne KO-Kriterien richtig?

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Titel: Die Wahl des betrieblichen Standorts als Entscheidungsproblem



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