Rechtsextremismus bei Frauen - Von der Einstellungs- bis zur Handlungsebene


Hausarbeit, 2005

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Begriffserklärung und Ideologie

II. Handlungsebenen rechter Frauen

III. Selbstdarstellungen

IV. Geschlechtsspezifische Erklärungsansätze

Fazit

Einleitung

Forschungen auf dem Gebiet des Rechtsextremismus beschränkten sich jahrelang ausschließlich auf die männlichen Anhänger. Ihre patriarchalische Dominanz in Untersuchungen bzw. das Auftreten überwiegend männlicher Täter bei rassistisch motivierten Straftaten, ließ den (vorläufigen) Rückschluss zu, rechtsextreme, antisemitische Ideologien seien ein überwiegend männliches Phänomen.

Die Anzahl rechter Frauen, z.B. in entsprechenden Organisationen oder Parteien, ihre Präsenz bei faschistischen Demonstrationen oder Anschlägen, galt als zu gering um aus wissenschaftlicher Sicht interessant genug für weitere Forschungen zu sein. Dementsprechend richtete sich das Hauptaugenmerk der Wissenschaftler auf die Männer bzw. männlichen Jugendlichen. Ergebnisse zahlreicher Erhebungen wurden nicht geschlechtsspezifisch sondern oftmals verallgemeinernd betrachtet.[1]

Ist heutzutage die Rede von der „rechten Szene“, so sprechen wir von mittlerweile ca. einem Drittel Frauenbeteiligung, Tendenz steigend. Ihre Tätigkeitsfelder erstrecken sich von so genannten „Fleißaufgaben wie das Eintüten und Verschicken von Infomaterial, Telefondienste, etc.“[2], über Textveröffentlichungen in Rundbriefen oder Zeitschriften, bis hin zur Vorstandsmitgliedschaft in einer rechten Partei. Tituliert werden sie in Presse und Medien u.a. als arische Kämpferin, devot-dienende Gebärmaschine oder rassistisch-feministische Intellektuelle. Und das, obwohl es „das eine rechte Frauenbild“ aus Sicht der Frauen gar nicht gibt.[3] Im Nachfolgenden werden nun unterschiedliche Selbstbilder rechter Frauen dargestellt; als wen sie sich selbst bezeichnen, an was sie glauben und, nicht zuletzt, warum gerade die rechte Szene (in verschieden hohem Ausmaß) für sie so reizvoll ist. Darüber hinaus wird dargestellt, dass Rechtsextremismus eine weitere und besonders heimtückische Art der Verbreitung gefunden hat; verknüpft mit bewusst feministischen Themen will er die „moderne“ und vermeidlich emanzipierte Frau von Heute in die rechte Ecke locken.

I. Begriffserklärung und Ideologie

Neben dem mittlerweile gebräuchlichsten Begriff des Rechtsextremismus, existieren weitere Termini, die zwar im Grunde alle das gleiche gesellschaftliche Phänomen meinen, dabei jedoch unterschiedliche Betrachtungsweisen verdeutlichen:

„Neonazismus“ bzw. „(Neo-)Faschismus“ beinhaltet „eine Verknüpfung von Ideologien, Programmatiken, Aktions- und Organisationsformen rechtsextremistischer Gruppierungen mit der Tradition des Nationalsozialismus“.[4] Er kennzeichnet sich aus durch „straffe militärische oder quasimilitärische Organisation, dogmatische Diskriminierung von Minoritäten, Ausschalten der Opposition, Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, Propaganda, die meist bei benachteiligten Schichten auf fruchtbaren Boden fällt, und Terror als Disziplinierungsinstrument.[5] In der Praxis, sprich; in politischen Auseinandersetzungen, wird er als „Kampfbegriff“ verstanden.

„Rechtsradikalismus“ ist ein Ausdruck, „der am häufigsten in der älteren Literatur der 60er und Anfang der 70er Jahre vorfindbar und zumindest seit den 80er Jahren zunehmend durch den Begriff „Rechtsextremismus“ ersetzt worden ist“.[6] Reduziert man ihn auf die zweite Begriffshälfte, steht „Radikalismus“ für „politische Theorien und Bewegungen, die das bestehende soziale und wirtschaftliche System radikal umgestalten wollen, wobei Ziele und Mittel (z.B. Gewalt gegen Personen und Sachen) meist außerhalb der verbindlichen Rechtsordnung liegen. Schwierigkeiten der Abgrenzung zum Extremismus“.[7] Wird in einigen Lexika mit Rechtsextremismus zusammengefasst.[8]

[...]


[1] Vgl. Bitzan, Renate: Selbstbilder rechter Frauen – Zwischen Antisexismus und völkischem Denken. Tübingen 2000, S. 10.

[2] Bitzan, Renate: Frauen in der rechtsextremen Szene. In: Grumke, Thomas/Wagner, Bernd (Hrsg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Opladen 2002, S.93.

[3] Vgl. ebd., S.98.

[4] Birsl, Ursula: Rechtsextremismus: weiblich – männlich? Eine Fallstudie zu geschlechtsspezifischen Lebens-verläufen, Handlungsspielräumen und Orientierungsweisen. Opladen 1994, S.23.

[5] Reinhold, Gerd (Hrsg.): Soziologie-Lexikon. München; Wien 2000. S.171

[6] Birsl, Ursula, a.a.O.

[7] Reinhold, Gerd (Hrsg.), a.a.O., S.514

[8] Vgl.: Jaschke, H.-G./Minkenberg, M.: Rechtsextremismus/Rechtsradikalismus. In: Nohlen, Dieter (Hrsg.): Kleines Lexikon der Politik. München, 2003. S.425f.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Rechtsextremismus bei Frauen - Von der Einstellungs- bis zur Handlungsebene
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Sozialwissenschaftliche Theorien zu rechtsextremer Gewalt unter Jugendlichen
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V47165
ISBN (eBook)
9783638441674
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rechtsextremismus, Frauen, Einstellungs-, Handlungsebene, Sozialwissenschaftliche, Theorien, Gewalt, Jugendlichen
Arbeit zitieren
Anika Zimmermann (Autor:in), 2005, Rechtsextremismus bei Frauen - Von der Einstellungs- bis zur Handlungsebene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47165

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