Online Service Marktplätze - Definitonen, Erstellung eines Marktplatzmodells und Darstellung von Gestaltungsmöglichkeiten


Seminararbeit, 2005

32 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Exposé

1 Virtuelle B2B Marktplätze
1.1 Definitorische Einordnung, Einführung und Motivation
1.2 Typisierung
1.2.1 Typisierung nach Art der Teilnehmer
1.2.2 Typisierung nach Branchen - Bezug
1.2.3 Einteilung nach Grad der Offenheit
1.2.4 Art des Marktplatzbetreibers
1.3 Koordinationsmechanismen und Preisbildung
1.4 Phasen einer Transaktion
1.6 Transaktionskosten – Vergleich von realen und virtuellen Marktplätzen

2 Dienstleistung als Handelsobjekt
2.1 Eigenschaften von Dienstleistungen
2.2 Allgemeine Aspekte bei der Vermarktung von Dienstleistungen
2.2.1 Unterscheidungsmöglichkeiten von Dienstleistungen
2.2.2 Anbahnungsphase
2.2.3 Vereinbarungsphase
2.2.4 Abwicklungsphase

3 Einfluss der Marktplatz - Typen auf die Handelbarkeit von Dienstleistungen
3.1 Handel von Dienstleistungen auf Schwarzen Brettern
3.2 Handel von Dienstleistungen auf Katalogbasierten Systemen
3.3 Handel von Dienstleistungen auf Auktionsbasierten Systemen
3.4 Handel von Dienstleistungen auf Börsenbasierten Systemen

4 Schlussfolgerungen für die Handelbarkeit auf elektronischen Marktplätzen im Allgemeinen

Literaturliste

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht über die Phasen im Zuge des Handelns mit Dienstleistungen

Abbildung 2: Die Abhängigkeit der Handelbarkeit von der Komplexität

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Exposé

In den letzten zehn Jahren haben Internettechnologien für Unternehmen mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. In den Jahren 1998 bis 2000 entwickelte sich dann im Bereich E-Business ein regelrechter Boom. Man war davon überzeugt vor einer technischen Revolution zu stehen, deren Ende nicht absehbar war, und die die Art des Handels gründlich verändern sollte. Mit dem Zusammenbruch der „New Economy“ (vgl. [wikipedia]) machte sich Ernüchterung breit. Auch viele online Marktplätze verschwanden aufgrund von Misserfolg vom Markt (vgl. [Rätz], S. 1). Überlebt haben nur diejenigen Marktplätze, die einen echten Kundennutzen darstellen. Nichtsdestotrotz wird der B2B Handel im Internet, also der Handel zwischen Unternehmen, weiterhin als „zukunftsträchtiges Geschäftsfeld“ (vgl. [Voigt], S.1) angesehen. Eine Möglichkeit zur Realisierung eines solchen Handels im Internet stellen virtuelle B2B Marktplätze dar. Diese Form des Zusammentreffens von Anbietern und Nachfragern hat sich im Internet vielerorts durchgesetzt. Dabei stellt der Betreiber der Marktplatzplattform, in Form einer Webseite die technischen Rahmenbedingungen zur Verfügung, damit eine Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer vollzogen werden kann. Üblicherweise werden auf solchen Marktplätzen Sachgüter gehandelt. Dies sind materielle Produkte, die zumeist einfach beschrieben werden können, so dass sich der potenzielle Käufer ein (relativ) objektives Bild von der Ware machen kann. Im Falle des Einkaufes von gewissen Rohstoffen, wie z.B. Rohöl, ist eine Begutachtung des Käufers vor Ort noch weniger zwingend. Hier stellt das Internet als Handelsmedium keinen Nachteil zum „Offline“ - Kauf dar.

Einen wichtigen Bereich im B2B Handel verkörpern jedoch nicht nur Sachgüter. Wie die Entwicklung der drei Branchentypen Landwirtschaft, Produktion und Dienstleistung zeigt, verzeichnet die Branche Dienstleistung im Vergleich zu den traditionellen Branchen einen stetigen Aufwärtstrend (vgl. [Corsten1], S.3, Abb.). Der Handel mit Dienstleistungen (engl. services) ist heute ebenso selbstverständlich wie der Handel mit Sachgütern. Im Vergleich zu Sachgütern, deren Handel sich im Internet bereits durchgesetzt hat, ergeben sich bei Dienstleistungen aber einige Besonderheiten. Sie sind immateriell und nicht lagerfähig. Der Prozess einer Dienstleistung spiegelt immaterielle Elemente wie die „Veränderung von Personen, Sachen oder Aktivitäten“(vgl. [Hummel], S.55) wieder. Eine Übertragung von Eigentum findet also nicht statt. Zudem vollzieht sich die Erbringung der Dienstleistung gleichzeitig mit dessen Nutzung. Dies wird in der Literatur oft als „Uno – Acto - Prinzip“ beschrieben (vgl. [Bruhn], S.16). Einen weiteren Unterschied zu Sachgütern stellt der so genannte „externe Faktor“ dar. Hierbei handelt es sich um Faktoren, die vom Nachfrager der Dienstleistung bereitgestellt werden (vgl. [Kleinalt], S.38). Dies kann auch die Person des Nachfragers selbst sein. Im Falle des Beispiels einer Logistikdienstleistung wären dies die Güter, die der Nachfrager verschicken möchte. Zudem kann man auch Informationen dazu zählen, hier z.B. die Information über den Zielort der Güter. Das heißt der Nachfrager ist immer wesentlich an der Qualität der Dienstleistung beteiligt. In diesem Zusammenhang spricht man auch von „Ko - Produktion“. Ein weiteres Merkmal von Dienstleistungen ist, dass man sie erst dann hinsichtlich ihrer Qualität beurteilen kann, wenn sie erbracht worden sind (vgl. [Maleri], S.XX). Laut ([Corsten2], S. 85) ergeben sich aus diesen Punkten, vor allem aus der Tatsache der Immaterialität, zwei mögliche Probleme für den Nachfrager: Zum einen kann es sein, dass ein potenzieller Dienstleistungsnehmer sich eines eigenen Bedarfs einer Dienstleistung nicht bewusst ist. In diesem Fall tritt dieser nicht aktiv als Nachfrager in Erscheinung, sondern der Anbieter muss den ersten Schritt machen. Andererseits ist es auch möglich, dass der Nachfrager sich seines Bedarfs zwar bewusst ist, jedoch Schwierigkeiten hat, einen passenden Anbieter der Leistung zu identifizieren. Online Service Marktplätze haben das Potenzial, diese zwei Probleme zu lösen. Sie stellen eine Plattform dar, auf der sich Anbieter und Nachfrager für bestimmte Dienstleistungen finden können. Jedoch entsteht ein neues Problem:

In der realen Welt beurteilt ein (potenzieller) Dienstleistungsnehmer die Dienstleistungen, die angeboten werden, mit Hilfe von Erfahrungen und subjektiven Eindrücken, die er von dem Anbieter im (meist) persönlichen Kontakt erhält. Z.B. würde ein Produzent von Porzellan- waren die Spedition, die er zum Versand der Güter verwendet, gründlich prüfen um sich von der Seriosität des Logistikdienstleisters zu überzeugen. Hier spielt Vertrauen also eine große Rolle (vgl. [marke - x]). Im Gegensatz zur realen Welt wird Vertrauen im Internet auf eine andere Art und Weise vermittelt, weil der persönliche (face – to - face) Kontakt von Anbieter und Nachfrager fehlt. Es besteht also die Herausforderung, Mittel zu finden um diese beim Nachfrager mögliche Unsicherheit bei der Kaufentscheidung abzuschwächen. Gleichzeitig sollten auch die Chancen, die das Medium Internet bietet (vgl. [Kollman1], Folie 14), bestmöglich mit Hilfe des Konzeptes eines Online Service Marktplatzes umgesetzt werden.

In dieser Arbeit soll nun ein Modell eines Online Service Marktplatzes entwickelt werden, das die oben genannten Eigenschaften von Dienstleistungen und die Frage des Vertrauens berücksichtigt, um das Erfolgspotenzial eines solchen Portals zu erhöhen. Dabei sollen auch anhand existierender Lösungen im Internet Möglichkeiten für eine optimale Gestaltung eines Online Service Marktplatzes aufgezeigt und beurteilt werden.

1 Virtuelle B2B Marktplätze

1.1 Definitorische Einordnung, Einführung und Motivation

„Unter dem Begriff des „virtuellen Marktplatzes“ wird ein konkreter, nicht – realer Ort der Zusammenkunft von nur über vernetzte elektronische Datenleitungen miteinander verbundenen Anbietern und Nachfragern zum Zwecke der Durchführung von wirtschaftlichen Transaktionen verstanden, wobei diese von realen Restriktionen losgelöste Durchführung indirekt und unter Hinzunahme einer übergeordneten Instanz (Marktplatzbetreiber) vollzogen wird, die die Transaktionsanfragen aktiv koordiniert (vgl. [Kollman3], S. 39).

Im Gegensatz zu realen Marktplätzen, z.B. Messen oder Wochenmärkte, werden Anbieter und Nachfrager von Produkten[1] nicht an einem realen Ort zusammengeführt, sondern im Internet.

Dabei stellt der Betreiber des elektronischen Marktplatzes[2] mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik eine Plattform bereit, auf der Transaktionen zum Handel durchgeführt werden können (vgl. [Esswein] Kapitel 2.2). Realisiert wird ein solcher elektronischer Marktplatz als Webseite im Internet, auf der Anbieter die Möglichkeit haben, ihre Produkte grafisch anschaulich zu präsentieren. Folglich können Nachfrager diese auf einfache Weise suchen und mit anderen Angeboten vergleichen. Diese Punkte lassen bereites erahnen, dass der Handel über virtuelle Marktplätze für ihre Nutzer zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Ein zentraler Punkt dabei stellt die Ubiquität dar (vgl. [Kollman4] S.127). Hiermit wird ausgedrückt, dass räumliche Distanz keine Rolle spielt, d.h. der Aufenthaltsort von Marktplatz, Anbieter und Nachfrager ist irrelevant für die Abwicklung eines Geschäftes. Zudem müssen sich die Beteiligten nicht zu einer bestimmten Zeit „treffen“, denn die Informationstechnik ermöglicht eine dauerhafte Speicherung von Angeboten bzw. Käuferanfragen. Der elektronische Marktplatz ist rund um die Uhr verfügbar und blitzschnell erreichbar (vgl. [Rätz], S. 35). Durch das gezielte Aufbereiten der Informationen über die Produkte schafft der Marktplatz-betreiber einen dreifachen Kundennutzen. Der Kunde kann sich einen Überblick über die Produkte des Marktplatzes verschaffen indem die Angebote strukturiert dargestellt werden. So hat der Kunde durch den virtuellen Marktplatz die Möglichkeit eine große Menge von Angeboten zu vergleichen. Des Weiteren unterstützt eine Auswahlfunktion die Selektion von Angeboten, die den Vorstellungen des Nachfragers entsprechen. Das Finden von relevanten Angeboten ist somit deutlich einfacher als auf traditionellen, realen Marktplätzen. Schließlich erfüllen elektronische Marktplätze auch die Ver-mittlung von Anbietern und Nachfragern sowie die Abwicklung des Geschäftes. Der Marktplatzbetreiber kann somit einen echten Kundennutzen erzeugen, der für Anbieter und Nachfrager des Marktplatzes relevant ist (vgl. [Kollman2] S. 68). Folglich erfüllt der Marktplatzbetreiber einen Wert für den Kunden, der in dieser Form nur durch die Möglichkeiten des Internet erzeugt werden kann. Diese Merkmale von elektronischen Marktplätzen überkompensieren grundsätzlich den Nachteil der nur indirekten per-sönlichen Kommunikation der Handelspartner: „Informationsasymmetrien werden verringert; ganz verschwinden sie aber nicht (vgl. [Rätz], S. 37).“

1.2 Typisierung

1.2.1 Typisierung nach Art der Teilnehmer

Eine Typisierung von EM kann auf verschiedene Arten erfolgen. So können Marktplätze nach ihren Teilnehmern unterschieden werden. Dabei unterscheidet man zwischen B2B, B2C und C2C Marktplätzen.

C2C Marktplätze ermöglichen den virtuellen Handel zwischen privaten Personen. Beispiele sind hier virtuelle Anzeigenmärkte oder online Auktionshäuser wie Ebay.

Ein B2C Marktplatz unterstützt die Abwicklung von Markt - Transaktionen zwischen Unternehmen (Anbietern) und Konsumenten (Endverbrauchern).

Auf einem B2B Marktplatz sind Anbieter sowie Nachfrager Unternehmen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von „E - Procurement“ (vgl. [Schröder], S. 2]). Hier wird auf Seiten des Nachfragers versucht durch die Vorteile von EM eine effizientere Beschaffung von Primärbedarfen zu erreichen. Die Anbieter, d.h. die Lieferanten, erhoffen sich durch ihre Präsenz auf B2B Marktplätzen eine bessere Wahrnehmung auf dem Markt. Auf beiden Seiten spielt die Senkung von Transaktionskosten im Vergleich zum Offline Kontakt eine entscheidende Rolle (siehe Kapitel 1.6). Im Folgenden wird nur diese Form des EM betrachtet.

[...]


[1] Der Begriff „Produkt“ wird in dieser Arbeit als Oberbegriff für Sachgüter und Dienstleistungen verwendet.

[2] Die Begriffe „elektronischer Marktplatz“ (EM), „online Marktplatz“ und „virtueller Marktplatz“ werden synonym verwendet.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Online Service Marktplätze - Definitonen, Erstellung eines Marktplatzmodells und Darstellung von Gestaltungsmöglichkeiten
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
32
Katalognummer
V47327
ISBN (eBook)
9783638442978
ISBN (Buch)
9783638677226
Dateigröße
563 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Online, Service, Marktplätze, Definitonen, Erstellung, Marktplatzmodells, Darstellung, Gestaltungsmöglichkeiten
Arbeit zitieren
Stefan Hassmann (Autor:in), 2005, Online Service Marktplätze - Definitonen, Erstellung eines Marktplatzmodells und Darstellung von Gestaltungsmöglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47327

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