Weder in der Wirtschaftspraxis noch in der Literatur hat sich bis heute ein einheitlicher Kooperationsbegriff durchsetzen können. Die Grenzen zwischen den vielfältigen Formen von unternehmerischen Beziehungen sind fließend. Offensichtlich existieren kooperative Beziehungen zwischen Unternehmungen bereits genau so lange, wie die Unternehmen selbst. In letzter Zeit zeichnet sich durch die Vielzahl von Pressemeldungen und Artikeln in Fachzeitschriften ab, dass der Kooperationstrend zwischen Unternehmen weiter zunimmt. [vgl. Felder et al. (1994)] Diese Hausarbeit untersucht, inwiefern Kooperationen die wirtschaftliche Entwicklung fördern und ob eine pauschale Aussage bezüglich der Wirkung von Kooperationen zulässig ist. Es wird dabei zunächst kurz auf die wichtigsten Theorien zur Bewertung von Kooperationen eingegangen. Anschließend werden drei empirische Studien zu diesem Thema vorgestellt, wobei nur auf diejenigen Ergebnisse eingegangen wird, welche einen engen Bezug zu der Frage über den wirtschaftlichen Erfolg von Kooperationen zwischen Unternehmen aufweisen. Die Bewertung des Kooperationserfolges kann aus zwei Perspektiven erfolgen. Zum einen aus der Unternehmensperspektive, bei der nur Informationen für einen oder wenige Beteiligte zu beschaffen sind und zum anderen aus der Gesamtmarktperspektive, bei welcher die Messungen weitaus schwieriger und umfangreicher sind, da bei den gesamtwirtschaftlichen Untersuchungen, im Gegensatz zu den einzelwirtschaftlichen Untersuchungen, Operationalisierungsprobleme auftreten können. [gl. Balling (1998), S. 177] Im Folgenden wird ausschließlich die Gesamtmarktperspektive betrachtet. Weiterhin grenzt sich wirtschaftliche Entwicklung von wirtschaftlichem Wachstum ab. Während wirtschaftliche Entwicklung ein qualitatives Maß für strukturelle Veränderungen darstellt, misst wirtschaftliches Wachstum die quantitativen wirtschaftlichen Veränderungen. [vgl. Rocha (2002), S. 365] Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll dabei ausschließlich auf der wirtschaftlichen Entwicklung beruhen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Ansätze
2.1 Neoklassischer Ansatz
2.2 Industrieökonomischer Ansatz
2.3 Transaktionskostenansatz
2.4 Principal-Agent-Theorie
2.5 Spieltheoretische Ansätze
2.6 Theorie der flexiblen Spezialisierung
2.7 Interorganisationstheorem
2.8 Methode von Enright
3. Empirische Untersuchungen
3.1 Studie von Olaf Arndt
3.1.1 Konzept der Studie
3.1.2 Kooperation und Unternehmenserfolg
3.2 Studie von Stefanie Lowey
3.1.1 Konzept der Studie
3.1.2 Kooperation und Unternehmenserfolg
3.3 Studie von Michael Fritsch
3.1.1 Konzept der Studie
3.1.2 Kooperation und Unternehmenserfolg
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Strukturmerkmale
Abbildung 2: Unternehmenserfolg
Abbildung 3: Stichprobenauswahl für die Unternehmensbefragung
Abbildung 4: Innovationsvolumen nach Kooperation mit großen und kleinen Partnern
Abbildung 5: Kooperationshäufigkeit mit verschiedenen Partnern
1. Einleitung
Weder in der Wirtschaftspraxis noch in der Literatur hat sich bis heute ein einheitlicher Kooperationsbegriff durchsetzen können. Die Grenzen zwischen den vielfältigen Formen von unternehmerischen Beziehungen sind fließend. Offensichtlich existieren kooperative Beziehungen zwischen Unternehmungen bereits genau so lange, wie die Unternehmen selbst. In letzter Zeit zeichnet sich durch die Vielzahl von Pressemeldungen und Artikeln in Fachzeitschriften ab, dass der Kooperationstrend zwischen Unternehmen weiter zunimmt.[1] Diese Hausarbeit untersucht, inwiefern Kooperationen die wirtschaftliche Entwicklung fördern und ob eine pauschale Aussage bezüglich der Wirkung von Kooperationen zulässig ist. Es wird dabei zunächst kurz auf die wichtigsten Theorien zur Bewertung von Kooperationen eingegangen. Anschließend werden drei empirische Studien zu diesem Thema vorgestellt, wobei nur auf diejenigen Ergebnisse eingegangen wird, welche einen engen Bezug zu der Frage über den wirtschaftlichen Erfolg von Kooperationen zwischen Unternehmen aufweisen.
Die Bewertung des Kooperationserfolges kann aus zwei Perspektiven erfolgen. Zum einen aus der Unternehmensperspektive, bei der nur Informationen für einen oder wenige Beteiligte zu beschaffen sind und zum anderen aus der Gesamtmarkt-perspektive, bei welcher die Messungen weitaus schwieriger und umfangreicher sind, da bei den gesamtwirtschaftlichen Untersuchungen, im Gegensatz zu den einzelwirtschaftlichen Untersuchungen, Operationalisierungsprobleme auftreten können.[2] Im Folgenden wird ausschließlich die Gesamtmarktperspektive betrachtet.
Weiterhin grenzt sich wirtschaftliche Entwicklung von wirtschaftlichem Wachstum ab. Während wirtschaftliche Entwicklung ein qualitatives Maß für strukturelle Veränderungen darstellt, misst wirtschaftliches Wachstum die quantitativen wirtschaftlichen Veränderungen.[3] Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll dabei ausschließlich auf der wirtschaftlichen Entwicklung beruhen.
2. Theoretische Ansätze
Das Fehlen einer allgemeinen Kooperationstheorie macht es notwendig, die verschiedenen Ansätze zur Kooperation separat darzustellen.
2.1 Neoklassischer Ansatz
Die Entscheidung, ob eine Kooperation vorteilhaft ist, wird ausschließlich über die Nachfrage-, Produktions- und Kostenfunktion getroffen[4]. Dieser Ansatz kann für eine einzelwirtschaftliche Analyse verwendet werden, ist jedoch für eine fundierte gesamtwirtschaftliche Kooperationsanalyse eher weniger geeignet.[5]
2.2 Industrieökonomischer Ansatz
Die wohl wichtigsten Kooperations-Untersuchungen innerhalb dieses Ansatzes wurden von Porter durchgeführt.[6] Durch eine Kooperationsstrategie kann demnach die Wettbewerbsposition verbessert werden wenn die strategischen Vorteile die Kosten einer Kooperation übertreffen. Strategische Vorteile sind beispielsweise die Verringerung des unternehmerischen Risikos, die Einflussnahme auf die Wettbewerbsstruktur, der Zugriff auf Know-how des Kooperationspartners und nicht zuletzt die Erzielung von Skalenerträgen. Kosten einer Kooperation sind beispielsweise Koordinationskosten und das Entstehen einer ungünstigen Verhandlungsposition.[7]
2.3 Transaktionskostenansatz
Dieser Ansatz beruht auf den Arbeiten von Coase (1937), Williamson (1990) und Picot (1992). Statt wie im Neoklassischen Ansatz Produktionskostenunterschiede betrachtet dieser Ansatz die Koordinations-, Informations- und Kommunikationskosten, welche als Transaktionskosten zusammengefasst werden.[8] Die Transaktionskostentheorie kann als Ergänzung zur Neoklassischen Theorie aufgefasst werden, diese jedoch nicht ersetzen, da sie wichtige Faktoren in strategischen Netzwerken vernachlässigt.[9]
2.4 Principal-Agent-Theorie
In diesem Modell wird von einem gut informierten Prinzipal (Auftraggeber) und schlecht informieren Agenten (Auftragnehmer) ausgegangen. Es eignet sich zur Analyse vertikaler Kooperation, weiterhin sind die wesentlichen Grundelemente dieses Ansatzes nahezu die gleichen wie beim Transaktionskostenansatz.[10]
2.5 Spieltheoretische Ansätze
Bei diesen neuen Ansätzen sind unter der Annahme von nur zwei Akteuren vier Spielergebnisse möglich: 1. Wechselseitiges Kooperieren, 2. Allseitiges Ausscheren, 3. Einseitiges Ausscheren, 4. Nicht erwiderte Kooperation. Jeder Akteur handelt dabei nach seiner individuellen Präferenz, wobei es zu nicht optimalen Lösungen kommen kann, wie beispielsweise bei Auftreten der Phänomene Gefangengendilemma oder Hirschjagt.[11] Durch die Spieltheorie kann jedoch gezeigt werden, dass eine gezielte Absprache der individuellen Handlungsalternativen zu einem für beide Akteure eindeutig besseren Ergebnis führen kann als bei autonomen Verhalten.
2.6 Theorie der flexiblen Spezialisierung
Der Kern dieser von Piore und Sabel (1984) entworfenen Theorie ist Ersetzen der Massenproduktion durch auftragsorientierte Fertigung. Demnach wird in Zukunft die Anzahl der kleineren kooperierenden Unternehmen aufgrund größerer Flexibilität und geringeren Koordinationskosten zunehmen. Weiterhin wird von einer abnehmenden Bedeutung der internen Economies of Scale ausgegangen.[12]
[...]
[1] vgl. Felder et al. (1994)
[2] vgl. Balling (1998), S. 177
[3] vgl. Rocha (2002), S. 365
[4] vgl. Steffenhagen (1975), S. 16
[5] vgl. Picot/Franck (1993), S.184, Backhaus/Meyer (1993), S. 332
[6] vgl. Balling (1998), S. 53
[7] vgl. Porter/Fuller (1986), S. 322 ff.
[8] vgl. Picot (1992), S. 80
[9] vgl. Bresser (1992), S. 5-6
[10] vgl. Balling (1998), S. 53
[11] vgl. Baling (1998), S. 64
[12] vgl. Piore/Sabel (1984), S. 20 ff.
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