Konzept zur Gründung eines Unternehmens und dessen Finanzierung


Hausarbeit, 2006

26 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Unternehmensgründung
2.1 Die Geschäftsidee
2.1.1 Die Ausgangsituation
2.1.2 Der Markt
2.1.3 Wettbewerb / Einstiegsbarrieren
2.2 Die möglichen Gesellschaftsformen
2.2.1 Personengesellschaften
2.2.1.1 Die OHG
2.2.1.2 Die KG
2.2.2 Kapitalgesellschaften
2.2.2.1 Die GmbH
2.2.2.2 Die AG
2.2.3 Entscheidung für die Rechtsform der neuen Unternehmung

3 Die Finanzierung
3.1 Finanzierungsbedarf
3.1.1 Erstbeschaffungen
3.1.2 Laufende Kosten
3.1.3 Kapitalkosten
3.1.4 Summe der Regelmäßigen Abflüsse
3.1.5 Die geplanten Einnahmen

4. Zusammenfassende Betrachtung

5 Abschließende Bewertung des Projektes

Literaturverzeichnis

Anhang 1

1 Einleitung

Existenzgründung ist, gerade im Verlauf eines betriebswirtschaftlichen Studiums, ein Thema, dass einige Studenten beschäftigt. Auch in der momentanen Wirtschaftslage ist die Gründung eines eigenen Unternehmens für viele Arbeitssuchende eine Alternative. Hier ergibt sich die Chance, mit einem Geschäftskonzept Arbeitsplätze für sich und andere zu schaffen. Die Möglichkeiten, Wohlstand und Sicherheit zu erreichen, sind mit einem eigenen Unternehmen vielfältiger als mit der Position als abhängig Beschäftigter. Es gibt natürlich auch ein höheres Risiko. Es sind einige Hürden auf dem Weg zur Unternehmensgründung zu nehmen. Besondere Schwerpunkte auf diesem Weg sind meiner Meinung nach eine Erfolg versprechende Geschäftsidee und die Finanzierung der neuen Unternehmung.

Im Zuge dieser Arbeit möchte ich anhand eines Beispiels einen gröûeren Gründungsprozess vorstellen. In diesem Konzept soll eine konkrete Geschäftsidee auf ihre Durchführbarkeit und die Finanzierbarkeit hin überprüft werden. Um es etwas handfester zu machen, werde ich zuvor einige Rahmenbedingungen festlegen (Gründerzahl, Eigenkapital z.B.), die eine reale Situation wiederspiegeln sollen. Die restlichen Daten, die von der Wirklichkeit vorgegeben werden, habe ich durch Recherche ermittelt. Im Folgenden wird also annäherungsweise geprüft, ob dieses Geschäftskonzept erfolgsversprechend ist oder nicht.

2 Die Unternehmensgründung

Im ersten Hauptteil dieser Arbeit werden die Grundlagen der Unternehmensgründung abgehandelt. Die Idee, grundlegende Marktkenntnisse und eine passende Unternehmensform bilden dabei die Punkte, auf die ein besonderes Augenmerk gelegt wird. Es spielen bei einer Gründung natürlich viel mehr Aspekte eine Rolle, aus Gründen der Übersichtlichkeit und Abgrenzung dieser Arbeit möchte ich mich allerdings auf die meiner Meinung nach wichtigsten beschränken.

2.1 Die Geschäftsidee

In unserem Fall soll eine Paintballhalle der Kategorie „Premium“ ins Leben gerufen werden. „Paintball“ ist die offizielle Bezeichnung eines Spieles (auch „Gotcha“ genannt), bei dem im Prinzip zwei Mannschaften auf verschiedenen Arten von Spielfeldern gegeneinander antreten. Mit Markierungspistolen „bewaffnet“ wird z.B. versucht, die gegnerische Flagge zu erobern. Die unzähligen Variationen des Spiels würden eine Projektarbeit für sich darstellen. Es geht im Kern immer um Taktik, Strategie, Teamarbeit, Nervenkitzel und viel Spaû.

Die Hallen, in denen man offiziell spielen kann, werden in Kategorien eingeteilt, ähnlich wie Hotels. Im höchsten Segment (Premium) ist neben der reinen Spielmöglichkeit noch Gastronomie, Umkleiden, Duschen und mehr vorhanden. Auch die Spielfelder sind entweder besonders groû, vielfältig, durchdacht oder Zahlreich.

Die Grundlage diese Idee ist, dass gerade in Deutschland noch recht wenige dieser Hallen existieren.

2.1.1 Die Ausgangsituation

Folgende Voraussetzungen sollen für unser Modell gelten:

Da es sich um ein groûes Projekt handelt, sollen mehrere Gründer in Zusammenarbeit diese Unternehmung starten. Alle haben etwas Kapital angespart, mit dem sie nun etwas aufbauen wollen. Weitere Eigenkapitalgeber wurden akquiriert.

Der Gründerstab:

5 Mitglieder, davon mindestens einer echter Paintball-Insider (wichtig für die Erstellung guter Spielfelder und Beurteilung von dem, was die Kunden wirklich wollen). jeder bringt etwa 35.000,- € Eigenkapital („Erspartes“) mit.

Die Eigenkapitalgeber:

Aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis konnten weitere 50.000 € beschafft werden.

Ein Sponsor, der mit groûen Werbefolien in der Halle vertreten sein wird, hat 150.000 € zugesichert.

In Summe sind somit 375.000,- € Eigenkapital zusammengekommen.

2.1.2 Der Markt

Wir bewegen uns mit diesem Vorhaben auf dem Freizeit und Erlebnismarkt. Speziell in Richtung Extremsport, Funsport.

In Deutschland ist zur Zeit nur ein sehr dünn besetztes Netz solcher Spielhallen vorhanden. Die wenigsten davon wiederum befinden sich in der Premiumkategorie. Ich bin der Ansicht, dass durch das wachsende Interesse einer breiteren Interessentenschicht, solche Premiumangebote klar im Kommen sein werden. Dies führe ich darauf zurück, dass eben nicht nur die ¹ Spielverrücktenª , denen es egal ist, was sonst noch in der Halle angeboten wird, sondern auch eine Anspruchsvollere Zielgruppe den Markt bestimmen wird. Es gibt im Moment etwa 40 Möglichkeiten in Deutschland, offiziell Paintball zu spielen. Viele davon sind Auûenanlagen, die nur in den wärmeren Jahreszeiten nutzbar sind. Paintball wird hier erst seit den 90er Jahren gespielt und gehört mit zu den am schnellsten wachsenden Extrem- und Mannschaftssportarten. Die Hauptzielgruppe ist etwa 18-28 Jahre alt (Manager bilden hier natürlich die Ausnahme) und gibt im Schnitt etwa 40-70 € je Spieltag aus1.

2.1.3 Wettbewerb / Einstiegsbarrieren

Aufgrund der geringen Besetzung mit Hallen (gerade im Premiumbereich) kann man fast noch von einem Nischenmarkt sprechen. Der Groûteil der bestehenden Hallen sind in der Regel nicht betriebswirtschaftlich bzw. in gröûerem Maûe kommerziell geführt. In diesem Bereich herrscht noch keine bestimmende Industrie vor. Die einzelnen Hallen liegen teilweise sehr weit auseinander, was genügend Platz für eine sinnvolle Platzierung lässt, ohne in direkte Konkurrenz mit einer anderen Einrichtung treten zu müssen. Mit professionellem Marketing und betont betriebswirtschaftlichem Gedanken, kann man hier sicher einige Wettbewerbsvorteile generieren.

Die Eintrittbarrieren muss man als zwiespältig bezeichnen. Zum Einen genügt für die

Gestaltung eines ansprechenden Spielfeldes und des gewünschten ¹ Drumherumsª der Rat eines erfahrenen Spielers. Dieser kann beurteilen, was in der Szene an Mindestanforderungen erfüllt sein muss. Die technische Handhabung der nötigen Geräte ist auch für Laien erlernbar. Reparaturen werden von den Herstellern (Einschickung) vorgenommen. Zum Anderen sind die Erstinvestitionen recht hoch, da eine groûe Halle mit ausreichend Parkplätzen benötigt wird. Um unser geplantes Projekt durchzuführen werden wir etwa eine 3500m² bis 5000m² groûe Halle benötigen. Der gesamte Investitionsaufwand beläuft sich auf etwa 1,5 bis 3 Mio. €, je nach Beschaffungsmöglichkeit des Anwesens. Die finanzielle Barriere dürfte somit die gröûte sein. Ob die nötigen Mittel beschaffbar wären, d.h. ob die Erfolgsaussichten eine Kreditvergabe rechtfertigen könnten, soll im folgenden noch näher geklärt werden.

2.2 Die möglichen Gesellschaftsformen

Im Folgenden soll auf die möglichen Formen des Unternehmens eingegangen werden. Nicht jede Unternehmensform ist für jede Art von Unternehmen geeignet. Je nach Gröûe, Gesellschaftszweck, finanzieller Situation und vieler anderer Kriterien kann man die passende Rechtsform der Unternehmung bestimmen.

Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, werden alle Formen nur kurz vorgestellt. Die Form, die am plausibelsten erscheint, wird etwas detaillierter beschrieben.

2.2.1 Personengesellschaften

Eine der einfachsten Formen von Gesellschaften in der Wirtschaft sind die Personengesellschaften. Ihre Gründung ist mit relativ wenig Aufwand verbunden und die Kosten für die Gründung sind überschaubar. Für Risikoreiche Unternehmungen sind sie allerdings weniger geeignet, das die Gesellschafter (mit Ausnahme der Kommanditisten - dazu später mehr) auch mit ihrem Privatvermögen haften.

2.2.1.1 Die OHG

Die OHG, Offene Handelsgesellschaft, 2 ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei

Gesellschaftern, ohne dass eine Haftungsbeschränkung der Gesellschafter gegenüber

Gläubigern besteht. Für die Gründung einer OHG ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Die OHG wird durch den Abschluss eines Gesellschaftsvertrages zwischen den beteiligten Gesellschaftern gegründet. Der Gesellschaftsvertrag ist formfrei, sollte aber schriftlich verfasst werden. Die Firma der Gesellschaft ist vor oder unverzüglich nach Beginn der Geschäftstätigkeit durch die Gesellschafter (alle) zum Handelsregister anzumelden. Auûerdem ist der Beginn des Gewerbes dem Gewerbeamt anzuzeigen. Die Geschäftspapiere müssen die notwendigen Angaben enthalten.

Die Gesellschafter einer OHG haften den Gläubigern persönlich und gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Der Gläubiger kann die Leistung nach seinem Belieben ganz oder zum Teil von jedem Gesellschafter fordern bis sie vollständig erfüllt ist. Die Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten kann nicht innerhalb des Gesellschaftsvertrages gegenüber Dritten ausgeschlossen oder begrenzt werden. Wer sich an einer OHG beteiligt, haftet für die zum Zeitpunkt des Eintritts bestehenden Schulden. Ausgeschiedene Gesellschafter müssen noch bis fünf Jahre nach dem Austritt für die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Verbindlichkeiten haften.

Die OHG ist verpflichtet, Bücher zu führen und regelmäûig einen Jahresabschluss zu erstellen. Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens vermitteln kann.

Vorteile:

- der Gesellschaftsvertrag kann relativ frei gestaltet werden
- das Unternehmen kann flexibel geführt werden
- hohe Kreditwürdigkeit (auf Grund der hohen Haftung) Nachteile:
- volle unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter
- starkes Vertrauensverhältnis unter Gesellschaftern nötig (wg. Einzelvertretungsmacht)
- Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern können den Bestand der Gesellschaft gefährden
- Probleme bei Gesellschafterwechseln, oder z.B. Todesfall

2.2.1.2 Die KG

Die KG, Kommanditgesellschaft, 3 ist der OHG sehr ähnlich. In der KG haftet jedoch mindestens ein Gesellschafter (der Komplementär) persönlich und unbeschränkt und mindestens ein Gesellschafter (der Kommanditist) mit seiner im Gesellschaftsvertrag bestimmten Einlage. Für die Gründung einer KG ist ebenfalls kein Mindestkapital vorgeschrieben. Die Gesellschafter müssen innerhalb des Gesellschaftsvertrages festlegen, in welcher Höhe die Einlagen erbracht und in welcher Form - Bar- oder Sacheinlage - sie eingebracht werden sollen. Sollte die Gesellschaft für die Ausübung ihres Gewerbes keinerlei Kapital benötigen, kann die Gesellschaft ohne Einlagen geführt, jedoch muss zumindest die Hafteinlage (Haftsumme) des Kommanditisten im Gesellschaftsvertrag festgelegt werden. Die KG wird auch durch den Abschluss eines Gesellschaftsvertrages zwischen den beteiligten Gesellschaftern gegründet. Die Regelungen bezüglich des Vertrages, der Anmeldung und Eintragung sind wie bei der OHG.

Besonderheiten zu den Kommanditisten:

Sie sind von der Führung der Geschäfte der Gesellschaft ausgeschlossen. Sie können einer Handlung der Komplementäre nicht widersprechen, es sei denn, dass die Handlung über den gewöhnlichen Betrieb des Handelsgewerbes der Gesellschaft hinausgeht. Der Gesellschaftsvertrag kann hiervon abweichen und dem Kommanditisten Geschäftsführungsrechte, nicht aber die Vertretungsmacht, verleihen. Soll der Kommanditist die Gesellschaft auch vertreten dürfen, so kann man ihm Prokura erteilen. Dies müsste im Gesellschaftsvertrag vereinbart werden. Der Kommanditist hat ein Kontrollrecht. Er ist berechtigt, den Jahresabschluss unter Einsicht der Bücher und Papiere zu prüfen.

Die Komplementäre haften genau wie die Gesellschafter einer OHG.

Der Kommanditist haftet den Gläubigern der Gesellschaft grundsätzlich nur beschränkt nach Maûgabe der in das Handelsregister eingetragenen Haftungssumme.

Die Vorschriften zur Buchführung entsprechen denen der OHG.

Vorteile:

- breite Kapitalbasis durch Kommanditisten möglich
- z.B. für Familiengesellschaften günstige Rechtsform
- Geschäftsführung liegt beim unbeschränkt Haftenden, klare Trennung
- hohe Kreditwürdigkeit Nachteile:
- volle unbeschränkte Haftung der Komplementäre
- starkes Vertrauen unter den Gesellschaftern nötig (wg. Macht der Komplementäre)
- Streitigkeiten zwischen den Komplementären können den Bestand der Gesellschaft gefährden (bei mehreren Komplementären)
- Probleme bei Gesellschafterwechseln, wie bei OHG
- Kommanditist kann trotz Haftungsbegrenzung wesentlichen Einfluss gewinnen (wegen seiner Haftungsbegrenzung könnte er z.B. risikobereiter sein)

2.2.2 Kapitalgesellschaften

Anders als Personengesellschaften sind die Kapitalgesellschaften klassische juristische Personen. Während Personengesellschaften stehen und fallen mit ihren Gesellschaften, sind Kapitalgesellschaften eher losgelöst von der Problematik des Gesellschafterwechsels beispielsweise. Die GmbH und die AG als die ¹ Klassikerª unter den Kapitalgesellschaften sollen nun kurz vorgestellt werden.

[...]


1 Vgl. o.V., www.paintball-pilot.de

2 Vgl. o.V. HGB, § 105 ff.

3 Vgl. o.V. HGB, § 161 ff.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Konzept zur Gründung eines Unternehmens und dessen Finanzierung
Hochschule
Hochschule Darmstadt
Veranstaltung
Projektarbeiten
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
26
Katalognummer
V59237
ISBN (eBook)
9783638532310
ISBN (Buch)
9783640865659
Dateigröße
679 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich um ein theoretisches Projekt (ohne Sekundärliteraturrecherche), in dem anhand eines konkreten Beispiels ein allgemeines Konzept zur Unternehmensgründung dargelegt wird. Die Daten sind realitätsnah. Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Finanzierung.
Schlagworte
Gründung, Unternehmens, Finanzierung, Projektarbeiten, Unternehmensgründung, Startup, Hausarbeit
Arbeit zitieren
Sebastian Leiß (Autor:in), 2006, Konzept zur Gründung eines Unternehmens und dessen Finanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59237

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