Der Hauptgrund für die Entwicklung der Prozesskostenrechnung waren die Schwachpunkte der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung. Da sich die Planungsansätze weitgehend an den Daten der Vergangenheit orientierten, ohne dass eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit vorgenommen wurde, bot die Planung der Kosten für die indirekten Leistungsbereiche keine Basis für eine effiziente Kontrolle und Steuerung der Gemeinkosten. In der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung kommt es öfter zu Fehlentscheidungen durch das Management, da die Gemeinkosten den Produkten oder Dienstleistungen nicht verursachungsgerecht zugeordnet werden können. Es ist in vielen Unternehmen weitgehend unbekannt, welche Aktivitäten im Einzelnen stattfinden, da häufig keine genauen Arbeitspläne existieren. Die Kosten der indirekten Leistungsbereiche werden in der Zuschlagskalkulation mit Hilfe von Zuschlagssätzen auf das Fertigungsmaterial, auf die Fertigungslöhne und auf die Herstellkosten den Produkten oder Dienstleistungen zugerechnet. Mit Hilfe der Prozesskostenrechnung können die Unternehmen die Gemeinkosten besser in den Griff bekommen. (Vgl. Vollmuth 2003, S. 377f.; Vgl. Wuppertaler Kreis e. V. 1999, S. 43)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Prozesskostenrechnung bei Logistikdienstleistern
2.1 Probleme der Kostenrechnung in logistischen Dienstleistungsunternehmen
2.2 Definitionen
2.3 Ziele der Prozesskostenrechnung
2.4 Prozessorientiertes Verständnis des Unternehmens
2.5 Aufbau und Vorgehensweise
2.5.1 Analyse der Logistikprozesse
2.5.1 Wahl geeigneter Maßgrößen
2.5.1 Festlegung der Prozessmengen
2.5.1 Feststellung der Prozesskosten
2.5.1 Ermittlung der Prozesskostensätze
2.5.1 Bildung von Hauptprozessen
2.5.1 Entwicklungspfad für die unternehmensübergreifende Prozesskosten-rechnung
3. Möglichkeiten und Grenzen der Prozesskostenrechnung bei Logistikdienstleistern
3.1 Aufgaben bzw. Vorteile der Prozesskostenrechnung
3.1.1 Erhöhung der Transparenz
3.1.2 Optimierung der Prozesse
3.1.2.1 Zeit
3.1.2.2 Effizienz
3.1.2.3 Qualität
3.1.3 Prozessorientierung der Kalkulation
3.1.4 Verbesserung des Gemeinkostenmanagements
3.2 Grenzen der Prozesskostenrechnung
4. Fazit
5. Anhang
Anlage 1: Abbildungsverzeichnis
Anlage 2:. Abkürzungsverzeichnis
Anlage 3: Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Hauptgrund für die Entwicklung der Prozesskostenrechnung waren die Schwachpunkte der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung. Da sich die Planungsansätze weitgehend an den Daten der Vergangenheit orientierten, ohne dass eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit vorgenommen wurde, bot die Planung der Kosten für die indirekten Leistungsbereiche keine Basis für eine effiziente Kontrolle und Steuerung der Gemeinkosten.
In der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung kommt es öfter zu Fehlentscheidungen durch das Management, da die Gemeinkosten den Produkten oder Dienstleistungen nicht verursachungsgerecht zugeordnet werden können. Es ist in vielen Unternehmen weitgehend unbekannt, welche Aktivitäten im Einzelnen stattfinden, da häufig keine genauen Arbeitspläne existieren. Die Kosten der indirekten Leistungsbereiche werden in der Zuschlagskalkulation mit Hilfe von Zuschlagssätzen auf das Fertigungsmaterial, auf die Fertigungslöhne und auf die Herstellkosten den Pro-dukten oder Dienstleistungen zugerechnet.
Mit Hilfe der Prozesskostenrechnung können die Unternehmen die Gemeinkosten besser in den Griff bekommen. (Vgl. Vollmuth 2003, S. 377f.; Vgl. Wuppertaler Kreis e. V. 1999, S. 43)
2. Prozesskostenrechnung bei Logistikdienstleistern
2.1. Probleme der Kostenrechnung in logistischen Dienstleistungsunternehmen (Vgl. Hartmann, Lohre 2004, S. 185f.)
Die meisten logistischen Dienstleistungsunternehmen verfügen über eine Kostenstruktur mit einem hohen Anteil fixer Gemeinkosten und geringen Einzelkosten-anteilen.
Zudem erfolgt häufig die Erstellung mehrerer am Markt absetzbarer Leistungen gleichzeitig durch ein Betriebsmittel (z. B.: vollständig verbundene Leistungs-erstellung bei Sammelguthauptläufen, teilverbundene Leistungserstellung bei Zustell- und Abholtouren).
Die Kosten müssen den einzelnen Kostenträgern über (möglichst plausible) Schlüssel zugeordnet werden, wie z. B. Volumen, Stellplätze oder Stopps. Es handelt sich jedoch um Kostenträger-Gemeinkosten.
Durch die nicht verursachungsgerechte Umlage mit solchen Schlüsseln ist nicht erkennbar, warum die Ressourcen, welche die Gemeinkosten verursachen, tatsächlich vorgehalten werden.
2.2 Definitionen
Mit der Prozesskostenrechnung, die auch unter folgenden synonymen Begriffen
- Activity-Based Costing (ABC)
- Vorgangskostenrechnung
- prozessorientierte Kostenrechnung
- aktivitätsorientierte Kostenrechnung
bekannt ist, werden abteilungsübergreifende Leistungsprozesse in indirekten
Kostenrechnungsbereichen analysiert und bewertet. (vgl. Wuppertaler Kreis e.V. 1999, S. 45)
Wichtige Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit der Prozesskostenrechnung stehen, sind (Vgl. Hartmann, Lohre 2004, S. 188; Vgl. Wuppertaler Kreis e. V. 1999, S. 46ff.)
- Prozess:
Ein Prozess ist ein bestimmter Vorgang, der eine genaue Abfolge von Tätigkeiten darstellt und zu einem messbaren Ergebnis führt. Jeder neu anfallende Prozess stellt sich gleich oder ähnlich dar.
- Hauptprozess:
Eine Abfolge gleichartiger Teilprozesse, die meistens demselben Kosteneinflussfaktor unterliegen und in der Regel kostenstellenübergreifend ist.
- Teilprozess:
Teilprozesse sind eine Abfolge gleicher Aktivitäten in einer Kostenstelle und sind Bindeglieder zwischen der Kostenstellenrechnung und den Hauptpro-zessen. Sie können zu einem oder mehreren Hauptprozessen zugeordnet werden.
- lmi-Prozesse:
(leistungsmengeninduzierte = prozessmengenabhängige Teilprozesse)
Die zugeordneten Kosten richten sich proportional nach der Menge und dem Zeitaufwand der erbrachten Leistung. Beispiel: Frachtbrief erstellen ist direkt abhängig von der Zahl der zu bearbeitenden Aufträge der Kostenstelle Fernverkehr
- lmn-Prozesse:
(leistungsmengenneutrale = prozessmengenunabhängige Teilprozesse)
Die Kosten sind unabhängig vom erbrachten Leistungsaufwand und der Häufigkeit der Prozessdurchführung. Beispiel: Abteilung Fernverkehr leiten
- Kostentreiber:
Die Kosten sind abhängig von der Anzahl der Prozessdurchführungen. Zudem haben Kostentreiber zwei Funktionen:
- Maßstab für die Kostenverursachung
- Kostenzurechnung auf die Kostenträger
- Prozesshierarchie:
Durch die Definition der Prozesshierarchien wird in erster Linie der Detaillierungs- und Komplexitätsgrad bestimmt. Darum ist es erforderlich, dass die
Definition unternehmensindividuell ist und vor dem Hintergrund der Rechnungsziele erfolgt. Bei Logistikdienstleistern sind die einzelnen Prozesse von verschiedenen Kostentreibern abhängig. Deshalb muss da die Zusammenfassung häufig auf Kostenstellen- bzw. Funktionsbereichsebene verbleiben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Prozesshierarchie am Beispiel Umschlag
(Hartmann, Lohre 2004, S. 193)
Ziele der Prozesskostenrechnung
Die Ziele der Prozesskostenrechnung lassen sich wie folgt zusammenfassen (Vgl. Hartmann, Lohre 2004, S. 187):
- Schaffung von Kostentransparenz:
Die Transparenz über Tätigkeitsstrukturen in Gemeinkostenbereichen soll durch prozessorientiertes Vorgehen die Kostensituation deutlicher machen.
[...]
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