Gesundheitsberatung durch die GKV: Problemdefinition und Ausblicke


Hausarbeit, 2006

13 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmung

3. Notwendigkeit von Gesundheitsberatung in der GKV
3.1 Handlungsfelder, Kernaufgaben und Ziele
3.2 Relevanz der Aufgaben und Ziele von Gesundheitsberatung
Im Gesundheitswesen
3.3 Gesetzliche Rahmenbedingungen

4. Ausblick

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Selbständigkeitserklärung

1. Einleitung

„Gesundheit ist in der subjektiven und öffentlichen Wahrnehmung ein hohes, wenn nicht sogar das höchste menschliche Gut“ (vgl. Simon 2005, S.9). Das Gut „Gesundheit“ steht im Fokus aller und genießt eine hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit.

Jedoch bleibt der Zugang zu diesem Gut, in Bezug auf unser Gesundheitssystem, vielen verschlossen. Nur wenigen Experten eröffnet sich ein Überblick über das deutsche Gesundheitssystem mit all seinen Funktionen und Strukturen.

Die zentrale Hypothese, welche in dieser Arbeit bezüglich der angesprochenen Problematik verfolgt werden soll, lässt sich unter der Fragestellung verdeutlichen, welchen rechtlichen Rahmenbedingungen sind die gesetzlichen Krankenkassen bzgl. Gesundheitsberatung unterworfen und welche Probleme vorhanden sind bei der Ausübung von Gesundheitsberatung mit dem Ziel, den Versicherten zu unterstützen. Angesichts der öffentlichen Debatte über die Fokussierung auf mehr Prävention und weniger kurativen Schwerpunkten im bundesdeutschen Gesundheitswesen, speziell im Kontext der gesetzlichen Krankenversicherung, liegt es nahe sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Dies soll in einem Ausblick geschehen, indem es um die weitere Ausgestaltung des Beratungsauftrages von gesetzlichen Krankenkassen geht.

Um dieser Thematik genauer nachgehen zu können, geht es zu Beginn, im ersten Abschnitt um eine begriffliche Klärung dessen, was unter Gesundheitsberatung zu verstehen ist. Anhand zweier Zitate wird die Begrifflichkeit „Gesundheitsberatung“ und der Stellenwert somit verdeutlicht werden.

Im weiteren Verlauf werden dann Handlungsfelder, Kernaufgaben und Ziele von Gesundheitsberatung im deutschen Gesundheitssystem deklariert und deren Relevanz anhand einzelner Beispiele erläutert.

Anschleißend werden dann die rechtlichen Rahmenbedingungen aufgeführt, um zu verdeutlichen welcher Gesetzesgrundlage die Krankenkassen derzeitig unterworfen sind.

In einem weiteren Abschnitt, welcher als Ausblick dient, ist es die Aufgabe Chancen und Risiken zu benennen, die sich aus der aktuellen Reformdebatte im bundesdeutschen Gesundheitswesen ergeben. Dies insbesondere im Hinblick auf die gesundheitspolitische Rolle, welche der Gesundheitsberatung vor diesem Hintergrund zukommt.

In einem Fazit werde ich zum Ende meiner Hausarbeit zu der Problematik Stellung nehmen und eigene konstruktive Gedanken zur Verbesserungen anstreben.

2. Begriffsbestimmung

Wenn man sich heute einmal in der Öffentlichkeit umhören würde, was denn eigentlich unter dem Begriff der „Gesundheitsberatung“ zu verstehen sei, so wären sicherlich die unterschiedlichsten Antworten vorstellbar. Vielleicht wird der eine oder andere darüber aussagen, dass er mit diesem Begriff, die Beratung durch Ärzte oder auch die Beratung durch den Fitnesstrainer in seinem Studio verbindet. Gewiss lässt sich jedoch auch eine zunehmend große Gruppe in der Bevölkerung finden, die mit dem Begriff der Gesundheitsberatung zuallererst die Aktivitäten ihrer oder einer anderen Krankenkasse verbindet.

Um einen Einstieg zu bekommen werde ich den Begriff der Gesundheitsberatung anhand verschiedener Definitionen verdeutlichen und anschließend erläutern, welchen Stellenwert, dieser Begriff in unserer Gesellschaft mittlerweile einnimmt.

„Gesundheitsberatung heißt, den Konsumenten durch Aufklärung, Information und Beratung in die Lage zu versetzen, bei der Entscheidung über die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen mitzuwirken. Gesundheitsberatung versucht die Idee der Kundenorientierung auch im Gesundheitswesen zu etablieren. Dabei soll der Kunde durch Information und Beratung so weit wie möglich befähigt werden, bei der Befriedigung seiner Gesundheitsbedürfnisse mitzuentscheiden“ (Behnke et. al. 2001, S.53).

Anhand dieser Definition lässt sich bereits der Kerngedanke von Gesundheitsberatung gut nachvollziehen. Patienten sollen befähigt werden, durch Beratung selbstständig Entscheidungen in Bezug auf Gesundheit treffen zu können und somit eine anhaltend hohe Lebensqualität geschaffen werden.

„Gesundheitsberatung kann als eine professionelle Beratung verstanden werden, die sich auf Gesundheitsthemen und –probleme bezieht und das Ziel hat, über psychologische und soziale Veränderungsmethoden Krankheiten zu verhindern, Gesundheit zu fördern und die Bewältigung einer Krankheit zu unterstützen“ (Faltermeier 2004, S. 1064).

Die Definition von Faltermeier geht noch einen Schritt weiter, als die vorherige Definition von Behnke. Hierbei wird nicht nur Wert auf die Befähigung des Patienten gelegt, kompetente Entscheidung durch Gesundheitsberatung treffen zu können, sondern Faltermeier betont in seiner Definition zudem aufgrund von Beratung Verhaltensweisen gesundheitsförderlich zu verändern.

3. Notwendigkeit von Gesundheitsberatung in der GKV

Gesundheitsberatung in der GKV ist in der heutigen Situation kaum wegzudenken. Im weiteren Verlauf werde ich auf Defizite hinweisen, woraus ersichtlich wird, welche Relevanz Gesundheitsberatung für das deutsche Gesundheitssystem hat.

Ein grundlegendes Defizit des deutschen Gesundheitssystems ist, die bereits in der Einleitung beschriebene mangelnde Transparenz. Diese wird gerade zu ersichtlich in der Segmentierung der Versorgungsbereiche. Vielen Patienten ist es quasi schier unmöglich in diesem Sammelsurium von unterschiedlichen Leistungserbringern den Überblick zu erhalten.

Ein weiterer Aspekt, welcher die Notwendigkeit von Gesundheitsberatung verdeutlicht ist, die sich ausbreitende Produktpalette unterschiedlicher Leistungen der Leistungserbringer. Durch immer knapper werdende Ressourcen, bedingt durch die negative Entwicklung der Einnahmeseite in der GKV, werden Leistungen rationiert bzw. mit Zuzahlungen versehen oder teilweise ganz aus dem gesetzlichen Leistungskatalog gestrichen. Ein Trend der sich hier entwickelt, sind die so genannten individuellen Gesundheitsleistungen oder auch „Igel“ genannt. Da diese Leistungen von profitorientierten Leistungsträgern immer häufiger Einzug in die Praxen erhalten und teilweise für den Patienten nicht mehr in ihrem Preis-Leistungsverhältnis bewertbar sind, ist hier ein neutraler Beratungsbedarf erforderlich.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsberatung durch die GKV: Problemdefinition und Ausblicke
Hochschule
Universität Bielefeld  (Fakulät für Gesundeitswissenschaften)
Veranstaltung
Praxisfeld Gesundheitsberatung
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V62264
ISBN (eBook)
9783638555364
ISBN (Buch)
9783638838474
Dateigröße
446 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
'Gesundheit ist in der subjektiven und öffentlichen Wahrnehmung ein hohes, wenn nicht sogar das höchste menschliche Gut' (vgl. Simon 2005, S.9). Das Gut 'Gesundheit' steht im Fokus aller und genießt eine hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Jedoch bleibt der Zugang zu diesem Gut, in Bezug auf unser Gesundheitssystem, vielen verschlossen. Nur wenigen Experten eröffnet sich ein Überblick über das deutsche Gesundheitssystem mit all seinen Funktionen und Strukturen.
Schlagworte
Gesundheitsberatung, Problemdefinition, Ausblicke, Praxisfeld, Gesundheitsberatung
Arbeit zitieren
Daniel Neuber (Autor:in), 2006, Gesundheitsberatung durch die GKV: Problemdefinition und Ausblicke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62264

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