Jedem Verhalten liegt faktische eine Entscheidung zugrunde, und diese sind hier Gegenstand der Überlegungen.
Gegenstand der Entscheidungstheorie sind die Entscheidungen, die von allen Individuen, sei es allein oder in einer Gruppe, getroffen werden. Das Ziel der Entscheidungstheorie ist dabei, diese Einzelpersonen oder Gruppen in komplexen Entscheidungssituationen zu unterstützen. Somit entspricht sie einer der zentralen Aufgaben in betriebswirtschaftlichen Organisationen. Entscheidungen sind häufig von existentieller Bedeutung und besitzen einen nachhaltigen Charakter. Beispiele aus dem privaten Alltagsleben kann da die Entscheidung zum Bau eines Hauses oder zur Annahme einer neuen Arbeitsstelle sein. Das breite Spektrum der Unternehmensbezogenen Entscheidungen reicht von Unternehmenserweiterungen bis hin zu Unternehmensschließungen.
Im Allgemeinen wird von einer Entscheidung gesprochen, wenn ein Wahlproblem besteht. Die Entscheidung ist somit die mehr oder weniger bewusste Auswahl einer Handlungsalternative.
Die Entscheidungsfindung hat eine lange Tradition. Schon im 4. Jh. vor Chr. ließ Platon erklären, dass alle wahrnehmbaren Dinge eine Ableitung von Urformen und Zuständen darstellen und sie besser mit der Seele als mit den Sinnen wahrgenommen werden. Der bekannte Philosoph Aristoteles vertrat zur gleichen Zeit die empirische Auffassung, dass Wissen auf Informationen basiert, das der Mensch durch seinen Verstand wahrnimmt. Diese Informationen erhält der Mensch durch seinen Verstand und deduktive Schlussfolgerungen. Weiter in der Geschichte, ca. 333 Jahre vor Chr. durchschlägt Alexander der Große den Gordischen Knoten und zeigt auf diese Weise, wie komplexe Probleme durch mutige Entscheidungen gelöst werden.
Könnten Menschen genug Informationen sammeln, so wären sie in der Lage immer rational zu entscheiden. Doch jede Entscheidung birgt auch ein Risiko in sich. Sind die Lösungsprobleme und Entscheidungsfolgen im Alltag noch von geringem Ausmaß, so können die positiven und negativen Folgen für Unternehmen sehr weitreichend sein.
Aufgabe der vorliegenden Ausarbeitung soll es sein, die
Problemstellung der Entscheidungsfindung in der unternehmerischen Praxis anzusprechen. Für die Erarbeitung des vorliegenden Textes sind sowohl Fachbücher wie auch Wirtschaftsmagazine herangezogen worden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
1 Historie der Entscheidungstheorie
2 Grundlagen der Entscheidungstheorie
2.1 Deskriptive und präskriptive Entscheidungstheorie
2.1.2 Formulierung einer Theorie
2.2 Das Grundmodell der Entscheidungstheorie
2.2.1 Die Bedeutung von Entscheidungsmodellen
3 Entscheidung als Prozess
3.1 Phasen des Entscheidungsprozesses
3.2 Problemformulierung
3.3 Ziele und Alternativen
3.3.1 Interdependenzen von Zielen und Alternativen
3.4 Strukturierung und Segmentierung von Entscheidungen
4 Entscheidungskompetenz
4.1 Bestandteile einer Entscheidungskompetenz
4.2 Feld-. Handlungs- und Zielkomponente
4.3 Entscheidungsträger
4.3.1 Individual- vs. Gruppenentscheidungen
5 Entscheidung und Information
5.1 Problemdarstellung
5.2 Die Ermittlung des Informationswertes
5.2.1 Informationswert bei vollkommener und unvollkommer Information
5.3 Die Bestimmung des Informationswertes
6 Entscheidungsbildung in unterschiedlichen Situationen
6.1 Risiko-, Unsicherheits- und Sicherheitssituation
7. Der Zusammenhang von Entscheidungstheorien auf die Entscheidungsqualität in Unternehmen
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Versicherung…
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Handlung
Abbildung 2: Plaunungsprozess und Modellbildung
Abbildung 3: Zielroientiertes Handeln
Abbildung 4: Strukturierung von Entscheidungen
Abbildung 5: Segmentierung von Entscheidungen
Abbildung 6: Kategorisierung der Entscheidung hinsichtlich der
Erwartungsstrukturen
1 Einleitung
Jedem Verhalten liegt faktische eine Entscheidung zugrunde, und diese sind hier Gegenstand der Überlegungen.[1]
Gegenstand der Entscheidungstheorie sind die Entscheidungen, die von allen Individuen, sei es allein oder in einer Gruppe, getroffen werden. Das Ziel der Entscheidungstheorie ist dabei, diese Einzelpersonen oder Gruppen in komplexen Entscheidungssituationen zu unterstützen. Somit entspricht sie einer der zentralen Aufgaben in betriebswirtschaftlichen Organisationen.[2] Entscheidungen sind häufig von existentieller Bedeutung und besitzen einen nachhaltigen Charakter. Beispiele aus dem privaten Alltagsleben kann da die Entscheidung zum Bau eines Hauses oder zur Annahme einer neuen Arbeitsstelle sein. Das breite Spektrum der Unternehmensbezogenen Entscheidungen reicht von Unternehmenserweiterungen bis hin zu Unternehmensschließungen.
Im Allgemeinen wird von einer Entscheidung gesprochen, wenn ein Wahlproblem besteht. Die Entscheidung ist somit die mehr oder weniger bewusste Auswahl einer Handlungsalternative.[3]
Die Entscheidungsfindung hat eine lange Tradition. Schon im 4. Jh. vor Chr. ließ Platon erklären, dass alle wahrnehmbaren Dinge eine Ableitung von Urformen und Zuständen darstellen und sie besser mit der Seele als mit den Sinnen wahrgenommen werden. Der bekannte Philosoph Aristoteles vertrat zur gleichen Zeit die empirische Auffassung, dass Wissen auf Informationen basiert, das der Mensch durch seinen Verstand wahrnimmt. Diese Informationen erhält der Mensch durch seinen Verstand und deduktive Schlussfolgerungen. Weiter in der Geschichte, ca. 333 Jahre vor Chr. durchschlägt Alexander der Große den Gordischen Knoten und zeigt auf diese Weise, wie komplexe Probleme durch mutige Entscheidungen gelöst werden.
Könnten Menschen genug Informationen sammeln, so wären sie in der Lage immer rational zu entscheiden. Doch jede Entscheidung birgt auch ein Risiko in sich. Sind die Lösungsprobleme und Entscheidungsfolgen im Alltag noch von geringem Ausmaß, so können die positiven und negativen Folgen für Unternehmen sehr weitreichend sein.[4]
Aufgabe der vorliegenden Ausarbeitung soll es sein, die
Problemstellung der Entscheidungsfindung in der unternehmerischen Praxis anzusprechen. Für die Erarbeitung des vorliegenden Textes sind sowohl Fachbücher wie auch Wirtschaftsmagazine herangezogen worden.
2 Grundlagen der Entscheidungstheorie
2.1 Deskriptive und präskriptive Entscheidungstheorie
Bei der Betrachtung der Entscheidungstheorie muss zwischen zwei differenten Entscheidungsansätzen unterschieden werden.
Der Deskriptive ( auch empirischrealistische ) Entscheidungsansatz soll das tatsächliche Entscheidungsverhalten von Menschen zu beschreiben.[5] Dabei geht die deskriptive Entscheidungstheorie von der Frage aus, wie werden Entscheidungen in der Wirklichkeit getroffen? Daran schließt sich die Frage, warum die Entscheidung in dieser Form und nicht anders getroffen wird.[6]
In diesem Zusammenhang ist also festzuhalten, dass die deskriptive Entscheidungstheorie untersucht, wie Entscheidungen in der Realität zustande kommen.[7] Dabei wird nicht ein Entscheidungsziel vorgegeben sondern der Entscheidungsweg wird zum Untersuchungsgegenstand.[8]
Bei der präskriptiven ( auch normative ) Entscheidungstheorie werden im Gegensatz zu der vorangestellten deskriptiven Variante Entscheidungsregeln ( Normen ) für ein rationales Handeln gesucht. Durch diese Handlungsweise soll der Entscheidungsträger die theoretisch richtige Entscheidung treffen.[9]
Wird im Rahmen der präskriptiven Entscheidungstheorie entschieden, so ist die Bedingung formale Regeln zu entwickeln. Diese formalen Regeln sollen dem Entscheidungsträger bei gegebenen Handlungsmöglichkeiten, Umweltsituationen und Zielkriterien die Wahl der optimalen Entscheidung ermöglichen.[10]
2.1.2 Formulierung einer Theorie
Die Grundsätze für ein Formulieren und eine anschließende empirische Überprüfung ist Gegenstand der Wissenschaftstheorie. Die Wissenschaftstheorie basiert auf rationalen Überlegungen und bemüht sich um eine Überprüfbarkeit ihrer Aussagen.
Die heute in der Wirtschaftswissenschaft im Vordergrund stehende wissenschaftstheoretische Position ist die des kritischen Rationalismus. Inhalt ist dabei, die Realität mit Hilfe von Vernunft zu verstehen um dadurch entsprechend zu handeln und zu entscheiden.
Der Mensch, davon geht der klassische Rationalismus aus, ist in der Lage, fundiertes Wissen zu erlangen. Das erschließt logisch für Bereiche wie die der Mathematik oder der Naturwissenschaften. Komplizierter wird es zum Beispiel bei der näheren Betrachtung der Kenntnisse über den Weltraum. Hier erlangt der Mensch immer neues Wissen, dass zur Ablösung der bestehenden Theorien führt und neue Theorien aufstellt.
Popper schrieb in seinem Buch „Logik der Forschung“, 10. Auflage von 1994: Die Theorie ist das Netz, das wir auswerfen, um die Welt einzufangen.[11]
So bilden sich Theorien aus dem vorhandenen Wissen eines Menschen, dem Untersuchungsergebnis aus der Fragestellung und den logischen Annahmen.
2.2 Das Grundmodell der Entscheidungstheorie
Bei dem Grundmodell werden die relevanten Handlungsalternativen, die dem Entscheidungsträger zur Verfügung stehen, den Umweltzuständen gegenübergestellt. Die aus der Kombination der Handlungsalternativen mit den Umweltzuständen resultierenden Ergebnisse werden in einer Ergebnismatrix dargestellt.[12] Die wesentlichen Bausteine des Grundmodells sind die Ergebnismatrix und die Zielfunktion.[13] Der Begriff der Zielfunktion soll im späteren Verlauf dieses Kapitels näher beschrieben werden.
Handlung ist in diesem Fall als eine Verhaltensweise zu sehen. Durch die Handlung wird ein bestehender Zustand in einen veränderten Zustand überführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Handlung
FRESE, E.: Grundlagen der Organisation, S. 35
Geht man von dem Regelfall aus, so ergeben sich für den Handelnden ( auch Entscheidungsträger ) mehrere Handlungsalternativen. Das damit auftretende Auswahlproblem der situativ richtigen Handlung kann durch einen vorgelagerten Informationsprozess gelöst werden.
Eine Entscheidung wird dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswahl zwischen Handlungen unter Vorgabe bestimmte Ziele getroffen wird. Der Entscheidung vorgelagert sind Prozesse der Informationsgewinnung und –verarbeitung. Diese Prozesse sind auf die nachgelagerte Aktion, der Realisation, ausgerichtet. Die Realisation vollzieht damit die vorangegangene Entscheidung.[14]
Die bereits erwähnte Zielfunktion ist elementar wichtig, damit eine Entscheidung getroffen werden kann.
Bei dem Begriff des Ziels wird an diesem Punkt der Arbeit in zwei Ziele unterschieden. Zum einen das Sachziel und zum zweiten das Formalziel. Beide Begriffe sollen kurz erläutert werden.
2.2.1 Die Bedeutung von Entscheidungsmodellen
In diesem Fall kann die Bedeutung der Entscheidungsmodelle mit der Frage nach der betriebswirtschaftlichen Relevanz der beiden Modelle ( deskriptive und präskriptive ) gleichgesetzt werden. So stellt sich die Frage nach dem „entweder – oder“ der präskriptiven oder um ein „sowohl – als – auch“ der deskriptiven Seite. Beantworten lässt sich die Frage nur dem wissenschaftlichen Ziel der Wirtschaftslehre nach ihrem heutigen Verständnis. Beschränkt man es auf die betriebwirtschaftlichen Organisationen und Unternehmen, so soll die Betriebswirtschaftslehre helfen, Entscheidungen zu treffen. Die Betriebswirtschaftslehre als angewandte Entscheidungslehre soll Aussagen darüber treffen, wie Entscheidungsträger entscheiden sollen, damit vorgegeben Ziele bestmöglich erreicht werden können.
Aus der Synthese von präskriptiver und deskriptiver Entscheidungstheorie geht die betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre hervor. Zur Erläuterung kann festgehalten werden, dass die präskriptive Entscheidungstheorie die notwendige Grundlage zur entscheidungslogischen Fundierung betrieblicher Prozesse bildet. Die deskriptive Theorie liefert hingegen die Grundlage für die Fundierung notwendiger Analysen und Prognosen. Das Entscheidungssystem lässt sich somit in zwei Bereiche teilen, dem Beriech der Entscheidungslogik und dem Bereich des Informationssystems. Das Zusammenspiel der zwei vorangestellten Bereiche prägen die Beratungsaufgaben der Betriebswirtschaftslehre.
Daraus ergibt sich schließlich, dass man nur aus der Synthese von präskriptiver und deskriptiver Entscheidungstheorie zu der operationellen Fragestellung gelangen kann: Wie ist in einer konkreten Situation zu handeln, damit ein größtmöglicher Zielerfüllungsgrad erreicht wird?[15]
3 Entscheidung als Prozess
3.1 Phasen des Entscheidungsprozesses
Die Findung einer Entscheidung ist ein dynamischer Prozess.[16] So sind Entscheidungsvorgänge in einem Unternehmen nicht durch eine punktuelle Willenshandlung gekennzeichnet sondern können vielmehr als eine Abfolge unterschiedlicher Denk- und Willensbildungsprozesse betrachtet werden.
Aus den verschiedenen Phasen des Entscheidungsprozesses hat sich im Laufe der Zeit unter anderem das nachstehende Prozessschema herausgebildet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Planungsprozess und Modellbildung
Quelle: ADAM, D.: Planung und Entscheidung, S. 36
In der Realität lassen sich allerdings nicht immer die einzelnen Phasen additiv aufeinanderfolgend anwenden. Es kommt zu Rückkoppelungen zwischen den einzelnen Phasen und zu sachlichen Verkettungen untereinander.[17]
Mit dem Begriff der Entscheidung sind die einzelnen Phasen eng verbunden. Die Finale Entscheidungsfindung ist dabei nur das Resultat einer Auswahl aus mehreren Auswahlmöglichkeiten, die wiederum durch vorgelagerte Prozesse entstanden sind. Eine Entscheidung entspricht so einem Problemlösungsprozess, in dessen Verlauf einige Vorentscheidungen getroffen werden. Die Ergebnisse der Vorentscheidung stellen die bereits erwähnten Auswahlmöglichkeiten dar, aus denen dann die Entscheidung zu treffen ist.[18]
Allerdings spielen auch Instinkte und Intuition in Unternehmen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Am Beispiel von Jack Welch dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden von General Electric ist dies zu erklären. In seiner Autobiografie „Was zählt“ beschreibt Jack Welch seinen Führungsstil als „direkt aus dem Bauch heraus“. Gemeint hat er damit einen Instinkt, eine Art die ihm verhalf Entscheidungen zu treffen. Diese Instinktiven Entscheidungen werden in Momenten getroffen in denen keine Zeit ist Argumente gegeneinander abzuwägen, um die Wahrscheinlichkeit möglicher Entscheidungsergebnisse zu berechnen.
3.2 Problemformulierung
Oftmals wird ein Entscheidungsprozess durch wahrgenommene Symptome angeregt. Diese Symptome können verschiedenartig sein und sich zum Beispiel wie folgt darstellen, der Ausfall einer Maschine in der Produktion, eine Erhöhung der laufenden Unternehmenskosten, eine Verringerung des Periodengewinns oder die Zunahme von Wettbewerbskonkurrenten am Markt.[19]
Auslöser für eine Problemformulierung kann aber auch die Diskrepanz zwischen der Zielvorstellung und der Wirklichkeit sein. Liegt hier der Grund für die Formulierung des Problems, so gilt es eine Strukturierung vorzunehmen, damit Entscheidungen daraus abgeleitet werden können.[20]
Kommen wir nochmals auf das eingangs erwähnte Problem der ausgefallenen Maschine in der Produktion zurück. Allein die Erkenntnis kann bereits zur Problemformulierung führen. Das Entscheidungsproblem stellt sich insofern, dass an diesem Punkt überlegt werden muss, ob eine Reparatur der defekten Maschine oder ein Neukauf vollzogen werden soll.
Die Problemformulierung kann sich aber auch als ein langwieriger Prozess darstellen. Sofern im Unternehmen nur vage Vorstellungen darüber herrschen, wie die eigenen Absatzchancen durch geeignete Maßnahmen verbessert werden können stellt sich die Aufgabe, das Entscheidungsproblem zu konkretisieren. Mögliche Ansätze wären in diesem Beispiel die Verbesserung der Produktionsqualität oder die Verstärkung der Marketingaktivitäten.
Die Formulierung des Problems ist eine Frage der Zweckmäßigkeit. Die Problemformulierung stellt somit selbst ein Entscheidungsproblem dar. Ist de Zielerreichungsgrad nicht zufrieden stellend, so ist es häufig zweckmäßig, die Problemformulierung neu vorzunehmen. Die neue Formulierung kann anhand der bereits gemachten Erfahrungen präziser dargestellt werden. Daraus resultiert, dass die nachfolgenden Aktivitäten des Entscheidungsprozesses vereinfacht werden können und das Ergebnis einen höheren Zielerreichungsgrad ausweist.
Damit eine präzisere Problemformulierung erfolgen kann, ist es sinnvoll weitere Informationen über das Ursprungsproblem zu beschaffen. Weiter ausgehend von dem anfänglich erwähnten Problem mit dem Ausfall der Produktionsmaschine wären hier weitere Informationen, wer die Maschine bedient hat, wie oft die Maschine bereits ausgefallen ist, wann die Maschine ausgefallen ist und was genau an der Maschine defekt ist.
3.3 Ziele und Alternativen
Ziele sollen bestimmte künftige Zustände ( Sollzustände ) abbilden, die durch festgelegte Entscheidungen und Handlungen hergestellt werden sollen.[21] Aus den Zielen lassen sich somit die Motivation und das eigentliche Motiv menschlichen Handelns ableiten. Gleichfalls lässt sich sagen, dass als Grundlage erfolgreichen Handelns ein Ziel vorhanden sein muss.[22] Eine Entscheidung ob das erreichte Ergebnis ein Erfolg ist oder nicht bemisst sich danach, inwieweit das vorgegebene Ziel verwirklicht wurde. Der Zielerreichungsgrad kann allerdings nur dann bemessen werden, wenn das Ziel im Vorfeld klar definiert wurde. Somit ist die Zielklarheit ein wichtiger Faktor für die Auswahl der situativ optimalen Entscheidung.
Sind mehrere Bereiche ( Abteilungen oder auch Unternehmensgruppen ) an der Zielerreichung beteiligt, so kann festgehalten werden, dass ein Ergebnis umso erfolgreicher ist, desto besser sich die Ziele der verschiedenen Bereiche vereinbaren lassen.
Für einen kurzen Überblick soll die nachstehende Grafik die drei Phasen des zielorientierten Handelns darstellen.
Phase 1: Ziel – Bestimmung: - Planung & Entscheidung
Phase 2: Ziel – Verwirklichung: - Durchführung
Phase 3: Ziel – Überwachung: - Kontrolle im weitesten
Sinne )
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Zielorientiertes Handeln
Quelle: BIRKER, K.: Führung Entscheidung, S. 90
Sind die künftigen Sollzustände nicht mit einer direkten Handlung verbunden, so werden diese aus entscheidungslogischer Sicht als genereller Imperativ bezeichnet. Der generelle Imperativ ist somit eine allgemeine Anweisung, die nicht direkt in eine Handlung übertragen werden kann. Hierfür sein ein Beispiel gegeben:
Die Unternehmensleitung gibt da Ziel aus, nach mehr Gewinn zu streben. Ein solches Ziel stellt einen generellen Imperativ dar.
Erst wenn eine vorgegebene Alternative zum Erreichen des Ziels ausgegeben wird, geht der generelle Imperativ in eine Handlung über und stellt dann einen singulären Imperativ dar. Auch hierfür sei folgend ein Praxisbeispiel gegeben: Die Unternehmensleitung gibt zum Erreichen des Ziels mehr Gewinn zu erwirtschaften die Alternative aus, das Wertpapier X zu einem bestimmten Tageskurs, der über dem Anschaffungspreis liegt zu verkaufen.[23]
Eingangs wurde bereits daraufhingewiesen, dass zum Erreichen von Zielen eine Zielklarheit bestehen muss. Im Rahmen der präskriptiven Entscheidungstheorie soll eine Antwort auf die Frage gegeben werden, was der Entscheider in unterschiedlichen Entscheidungssituationen tun soll. Die Entscheidungstheorie will dabei den Entscheider nicht dogmatisch vorschreiben, wie er zu handeln hat, sondern sie will ihm helfen, die Unternehmensziele widerspruchsfrei in ein Zielsystem zu dokumentieren. Hieraus soll dann, unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessengruppen, ein im Einklang mit dem Zielsystem stehende Entscheidung getroffen werden. Inhalt des Zielsystems sind dabei die Zielvorstellungen des Entscheiders.[24]
[...]
[1] vgl. MEYER, R.: Entscheidungstheorie ( Gabler 1999 ), S.2
[2] vgl. ROMMELFANGER / EICKEMEIER: Entscheidungstheorie ( Springer 2002 ), Vorwort
[3] vgl. LAUX: Entscheidungstheorie 6. Auflage ( Springer 2005 ), S.1
[4] vgl. BUCHANAN, L. / O`CONNELL, A.: “Gruppendynamik entschlüsseln – und nutzen”,
Harvard Business Manager ( 4/2006 ), S. 11 -12
[5] vgl. DÖRSAM, P.: Grundlagen der Entscheidungstheorie ( PD – Verlag 1998 ), S. 7
[6] vgl. BAMBERG, G / COENENBERG A.: WiSO Kurzlehrbücher Reihe Betriebswirtschaftslehre
( Verlag Vahlen 2002 ), S. 4-5
[7] vgl. KRÜSSEL, P.: Ökologieorientierte Entscheidungsfindung in Unternehmen als politischer
Prozeß ( R. Hampp Verlag 1996 ), S. 61
[8] vgl. KRÜSSEL, P.: Ökologieorientierte Entscheidungsfindung in Unternehmen als politischer
Prozeß ( R. Hampp Verlag 1996 ), S. 65
[9] vgl. DÖRSAM, P.: Grundlagen der Entscheidungstheorie ( PD – Verlag 1998 ), S. 7
[10] vgl. REHKUGLER / SCHINDEL: Entscheidungstheorie, Erklärung und Gestaltung
betrieblicher Entscheidungen ( Verlag V. Florentz 1990 ), S. 12
[11] vgl. MEYER, R.: Entscheidungstheorie ( Gabler 1999 ), S. 3 - 5
[12] vgl. MEYER, R.: Entscheidungstheorie ( Gabler 1999 ), S. 19
[13] vgl. LAUX / LIERMANN: Grundlagen der Organisation ( Springer 1997 ), S. 46
[14] vgl. FRESE, E.: Grundlagen der Organisation ( Gabler 1995 ), S. 35 - 36
[15] vgl. BAMBERG, G / COENENBERG A.: WiSO Kurzlehrbücher Reihe Betriebswirtschaftslehre
( Verlag Vahlen 2002 ), S. 11 -12
[16] vgl. DR. MANZ, K. / DAHMEN, A. / HOFFMANN, L.: Kompaktstudium Wirtschaftswissen
schaften, Entscheidungstheorie Band 10 ( Verlag Vahlen 1993 ), S. 5
[17] vgl. KORNDÖRFER, W.: Unternehmensführungslehre 8. Auflage ( Gabler 1995 ), S. 66 - 67
[18] vgl. LAUX / LIERMANN: Grundlagen der Organisation ( Springer 1997 ), S. 34
[19] vgl. LAUX: Entscheidungstheorie 6. Auflage ( Springer 2005 ), S. 9
[20] vgl. BIRKER, K.: Führung Entscheidung ( Cornelsen Girardet 1997 ), S. 44
[21] vgl. REHKUGLER / SCHINDEL: Entscheidungstheorie, Erklärung und Gestaltung
betrieblicher Entscheidungen ( Verlag V. Florentz 1990 ), S. 43
[22] vgl. BIRKER, K.: Führung Entscheidung ( Cornelsen Girardet 2000 ), S. 88 - 89
[23] vgl. REHKUGLER / SCHINDEL: Entscheidungstheorie, Erklärung und Gestaltung
betrieblicher Entscheidungen ( Verlag V. Florentz 1990 ), S. 43
[24] vgl. LAUX: Entscheidungstheorie 6. Auflage ( Springer 2005 ), S.15
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