Die Zahl derer, die von Schulden und Überschuldung betroffen sind, hat immens zugenommen. Dies betrifft nicht nur die Personen, die man vielleicht aus der Medienberichterstattung kennt. Vielmehr hat auch die Zahl der Ver- und Überschuldeten im eigenen Bekanntenkreis zugenommen. Läuft man gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit durch die Stadt, dann sieht man nur glückselige Gesichter und lachende Kinder mit leuchtenden Augen. All dies Glück scheint erreichbar durch den Kauf von Spielzeug, Puppen und Co. Auch dem erwachsenen Glück sollte nichts mehr im Wege stehen, wenn man Pullover, Anzüge und Autos der Marke X kauft. Dabei ist die Marke schon fast beliebig geworden – die Werbebotschaften haben sich immer mehr einander genähert und verheißen nur noch das industrielle Glück. Es ist fast verständlich, dass ein jeder an diesem – leicht erreichbaren - Glück teilhaben möchte und sich dafür wegen Geldmangel auch zu Krediten hinreißen lässt. Oder aber sind es ganz andere Gründe, die den zeitgemäßen Konsumenten dazu bewegen einen Kredit aufzunehmen? All diese Entwicklungen sind Grund genug sich einmal mehr diesem Thema zu widmen und einen Blick unter die Oberfläche zu werfen.
Zunächst definiere ich die relevanten Begriffe und skizziere die aktuelle Situation bezüglich der Anzahl der Überschuldeten und Verbraucherinsolvenzen in Deutschland.
Das 3. Kapitel ist ganz den Gründen einer Ver- und Überschuldung gewidmet und macht einen Erklärungsversuch für die stetige Zunahme der Ver- und Überschuldeten.
Die wichtigsten Arten von Schulden werden im Kapitel 4 dieser Hausarbeit überblicksartig dargestellt.
Im folgenden Kapitel 5 möchte ich mich ein wenig genauer mit der sozialen Zusammensetzung der Schuldner befassen. Lässt sich vielleicht ein typischer Schuldner charakterisieren? Im letzten inhaltlichen Abschnitt beschäftige ich mich mit den Bewältigungsmöglichkeiten von Schulden und ihrem Abbau. Der Fokus liegt hierbei auf dem 1999 eingeführten Verbraucherinsolvenzverfahren.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionen und Bestandsaufnahme
2.1. Definitionen
2.2. Entwicklungen in Deutschland
3. Verschuldungsmotive und –ursachen
3.1. seriöse und unseriöse Praxis der Kreditvergabe
3.2. Unterschiedlicher Konsumstand in Ost- und Westdeutschland
3.3. Kritische Lebensereignisse: Arbeitslosigkeit, Ehescheidung und Co
4.Wichtige Arten von Schulden
5. Struktur der Schuldner
6. Bewältigungsstrategien
6.1. Information als Prävention
6.2. Schuldnerberatung und Verbraucherinsolvenz
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Manche Themen werden erst richtig spannend, wenn man selbst davon betroffen ist. Im Fall der Thematik dieser Hausarbeit, sollte dies möglichst nicht so sein. Jedoch hat die Zahl derer, die von Schulden und Überschuldung betroffen sind, immens zugenommen. Dies betrifft nicht nur die Personen, die man vielleicht aus der Medienberichterstattung kennt. Vielmehr hat auch die Zahl der Ver- und Überschuldeten im eigenen Bekanntenkreis zugenommen. Läuft man gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit durch die Stadt, dann sieht man nur glückselige Gesichter und lachende Kinder mit leuchtenden Augen. All dies Glück scheint erreichbar durch den Kauf von Spielzeug, Puppen und Co. Auch dem erwachsenen Glück sollte nichts mehr im Wege stehen, wenn man Pullover, Anzüge und Autos der Marke X kauft. Dabei ist die Marke schon fast beliebig geworden – die Werbebotschaften haben sich immer mehr einander genähert und verheißen nur noch das industrielle Glück. Es ist fast verständlich, dass ein jeder an diesem – leicht erreichbaren - Glück teilhaben möchte und sich dafür wegen Geldmangel auch zu Krediten hinreißen lässt. Oder aber sind es ganz andere Gründe, die den zeitgemäßen Konsumenten dazu bewegen einen Kredit aufzunehmen? All diese Entwicklungen sind Grund genug sich einmal mehr diesem Thema zu widmen und einen Blick unter die Oberfläche zu werfen.
Zunächst sollen im Kapitel 2, dem ersten inhaltlichen Kapitel, die relevanten Begriffe definiert werden. Dies scheint mir anhand der existierenden Fülle an Definitionen notwendig. Weiterhin werde ich die aktuelle Situation bezüglich der Anzahl der Überschuldeten und Verbraucherinsolvenzen in Deutschland skizzieren.
Das 3. Kapitel ist ganz den Gründen einer Ver- und Überschuldung gewidmet und macht einen Erklärungsversuch für die stetige Zunahme der Ver- und Überschuldeten.
Die wichtigsten Arten von Schulden werden im Kapitel 4 dieser Hausarbeit überblicksartig dargestellt.
Im folgenden Kapitel 5 möchte ich mich ein wenig genauer mit der sozialen Zusammensetzung der Schuldner befassen. Lässt sich vielleicht ein typischer Schuldner charakterisieren? Im letzten inhaltlichen Abschnitt beschäftige ich mich mit den Bewältigungsmöglichkeiten von Schulden und ihrem Abbau. Der Fokus liegt hierbei auf dem 1999 eingeführten Verbraucherinsolvenzverfahren.
2. Definitionen und Bestandsaufnahme
2.1. Definitionen
Diese Hausarbeit widmet sich ausschließlich den privaten Schulden der Verbraucher. Unter einem Verbraucher oder Konsumenten versteht man alle natürlichen Personen bzw. privaten Haushalte. Diese Definition beschränkt sich auf die Tätigkeiten des Verbrauchers, die rein konsumtive Ziele haben. Einzelunternehmerische selbstständige Tätigkeiten und alle weiteren Tätigkeiten, die über den reinen Konsum hinausgehen, werden in der Definition des Verbrauchers nicht berücksichtigt bzw. führen zum Ausschluss aus dieser Kategorie.
Diese Definition des Verbrauchers ist insbesondere wichtig beim Analysieren von Statistiken, da manchmal nicht trennscharf zwischen den Zielen des Verbrauchers unterschieden wird (vgl. Statistisches Bundesamt, 2004, S. 145)
Die Begriffe „Schulden“, „Verschuldung“ und „Überschuldung“ sind in der Literatur nicht einheitlich definiert. Auch gibt es internationale Unterschiede in den Definitionen. Eine einzig gültige, rechtsverbindliche Definition ist nicht existent (vgl. Korczak, 2003, S. 3, zitiert nach Brühl, Zipf 2000). Die Definitionen, die Korczak (2003) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammengestellt hat, unterscheiden sich auch hinsichtlich des Betrachtungswinkels. Eine Definition des Begriffes „Verschuldung“ die den sozialen Aspekt in den Vordergrund stellt, ist die von Hirseland: „Verschuldung im ökonomischen und juristischen Sinne verweist zunächst auf den Umstand, dass sich jemand (der Schuldner) von einem anderen (dem Gläubiger) Geld bzw. Geldwertes geliehen hat. Damit begründet Verschuldung eine soziale Beziehung, deren Inhalt auf der Verpflichtung des Schuldners zur Begleichung der eingegangenen Verbindlichkeit beruht.“ (Korczak, 2003, S. 7f, zitiert nach Hirseland, 1995). Weiterhin werden Schulden bzw. der Vorgang der Aufnahme, also die Verschuldung, durch vertragliche Beziehungen geregelt.
Eine mögliche und sehr weit gefasste Definition des Schuldenbegriffes gibt Hörmann, indem er jegliche Art von Geldverbindlichkeiten (vgl. Hörmann, 1987, S. 17) gegenüber Gläubigern als Schulden definiert.
Diese beiden Begriffe werden in dieser Hausarbeit weitestgehend synonym gebraucht, wobei sich der eine Begriff eher auf den Prozess, der andere auf den Zustand bezieht.
Von Überschuldung spricht man „wenn der nach Abzug der notwendigen Lebenshaltungskosten verbleibende Einkommensrest nicht mehr ausreicht, die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen“ (Korczak, 2001, S. 40). Bei der Definition von Überschuldung wird zumeist Wert auf die Dauerhaftigkeit der Zahlungsunfähigkeit gelegt, so möchte ich dies auch verstehen. So lautet die Definition für den Begriff Überschuldung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Ein Privathaushalt, dessen Einkommen über einen längeren Zeitraum nach Abzug der Lebenshaltungskosten trotz Reduzierung seines Lebensstandards nicht zur fristgerechten Schuldentilgung ausreicht, ist überschuldet.“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2004, S. 1) Weiterhin heißt es dort, dass Überschuldung nicht nur eine finanzielle Belastung ist, sondern auch mit einer psycho-sozialen Destabilisierung der Betroffenen verbunden ist.
Liegt eine Zahlungsunfähigkeit nur vorübergehend vor, so gibt es eine Tendenz von Verschuldung zu sprechen – jedoch nicht von Überschuldung. Allerdings ist auch die Abgrenzung zwischen diesen beiden Begriffen in der Literatur nicht immer trennscharf.
Hinsichtlich der Differenzierung des Begriffes Überschuldung lassen sich drei Stufen kennzeichnen, wie sie Korczak (2003) vorschlägt:
Subjektive Überschuldung ist dann gegeben, wenn sich eine Person psychisch und finanziell überfordert fühlt, Schulden zurückzuzahlen.
Relative Überschuldung ist dann gegeben, wenn trotz Reduzierung des Lebensstils der Einkommensrest nach Abzug der Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Versicherung, Grundnahrungsmittel, ÖPNV, Telefon, Kleidung etc.) nicht zur fristgerechten Schuldentilgung ausreicht.
Absolute Überschuldung (Insolvenz) liegt vor, wenn das Einkommen und Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr decken. (Korczak, 2003, S. 26).
Die Anzahl der eingeschlossenen Personen variiert augenscheinlich nach der verwendeten Dimension des Begriffes. So wird die Anzahl derer die subjektiv überschuldet sind wesentlich größer sein als die Zahl derer die absolut überschuldet sind und ihre Überschuldung entsprechend der Definition auch veröffentlicht haben.
2.2. Entwicklungen in Deutschland
Seit den 1960er Jahren hat in Deutschland die Anzahl der Aufnahme von Konsumentenkrediten zur Finanzierung langlebiger Konsumgüter stark zugenommen. Dieser Fakt allein sagt jedoch wenig über die aktuelle Brisanz der Konsumentenverschuldung aus. Denn vor allem mit einer wirtschaftlichen Krise, wie sie seit einigen Jahren in Deutschland vorherrscht, werden solche Kredite zu Problemen. Durch plötzliche Arbeitslosigkeit können die Verbraucher die Raten ihrer Kredite zusätzlich zu den regelmäßig notwendigen Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen und langfristig droht die Überschuldung.
Die wohl aktuellsten Zahlen stammen von der GP-Forschungsgruppe München, die unter der Leitung von Dr. Dieter Korczak im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nach dem Indikatorenmodell (s.u.) ermittelt wurden. Danach beträgt die Anzahl der überschuldeten Haushalte in Gesamtdeutschland rund 3,13 Millionen (Ost: rund 0,94 Millionen; West: rund 2,19 Millionen) (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2004 S. 1). Jedoch gibt es keine repräsentative Erhebung, die eigens diese Daten erfasst. Selbst wenn es sie gäbe, wäre unklar ob sie zu realistischen Ergebnissen führen würde, da man davon ausgehen kann, dass Verbraucher ihre finanzielle Situation – vor allem wenn sie nicht dem vermeintlichen Durchschnitt entspricht - nicht ohne weiteres einem Sozialforschungsinstitut darlegen würden.
Da jedoch ein Teil der Schuldner aufgrund der sich zuspitzenden finanziellen Lage eine Schuldnerberatung aufsuchen wird, ist diese Instanz eine gute erste Quelle für derartige Daten. Allerdings werden nicht alle Verbraucher, die Schulden haben, sich dort zu einer Beratung einfinden.
Aus diesem Grund hat Korczak (2001) ein so genanntes Indikatorenmodell entwickelt, um die Zahl der überschuldeten Personen bzw. Haushalte wenigstens grob abschätzen zu können. Dazu untersucht er mehrere Indikatoren, in denen ein Überschuldeter – zwangsläufig – im Laufe seiner Schuldenkarriere auffällig werden kann. Zu diesen Indikatoren gehören u.a. Kreditkündigungen, Eintragungen ins Schuldnerregister, Mietschulden, Energieschulden. Hierbei kann es zu Überschneidungen kommen, d.h. eine Person bzw. ein Haushalt kann sowohl Miet- als auch Energieschulden haben. Solche Überschneidungen versucht man anhand eines Überschneidungskoeffizienten zu beseitigen. Dieser Koeffizient ergibt sich aus den Daten der Schuldnerberatungen über die Struktur der Schuldner und deren Schulden (vgl. Korczak, 2001, S. 102)
Betrachtet man jedoch die Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen wird schnell die Brisanz dieses Themas klar.
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