Schönheitsideal und Körperidentität unter dem Aspekt der Critical Whiteness Studies - Untersucht am Roman "Sehr blaue Augen" von Toni Morrison


Hausarbeit, 2006

39 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Schreibweise in dieser Arbeit

0 Einleitung
Vorgehensweise

1 Forschungsstand und Literatur

2 Die Critical Whiteness Studies
2.1 Historischer Kontext
2.2 Definition und Bedeutung

3 Whiteness als sichtbares Merkmal
3.1 Körperbilder und Schönheitsideale
3.2 Schwarz und weiblich - eine doppelte Unterdrückung

4 Toni Morrison – Leben und Werk

5 Textanalyse des Romans Sehr blaue Augen
5.1 Aufbau und Erzähltechnik
5.2 Whiteness im Roman Sehr blaue Augen
5.2.1 Der Fibeltext Dick und Jane
5.2.2 Weiße Mädchenideale: Shirley Temple, Mary Jane und weiße Babypuppen
5.2.3 Wunschbilder und Verachtung von Whiteness
5.2.4 Durch Whiteness hervorgerufene Selbstverleugnung
5.2.5 Die black community

6 Fazit

Anhang

Inhalt des Romans Sehr blaue Augen

India.Arie: I Am Not My Hair

Vorwort zur Schreibweise in dieser Arbeit

Da sich diese Ausarbeitung mit einem relativ jungen Forschungsgebiet der letzten Jahrzehnte befasst, dessen thematische Grundlagen politische Implikationen aufweisen und deren HauptvertreterInnen selbst keine konsistente Schreibweise anwenden, soll im Folgenden die verwendete Schreibweise bezüglich der Critical Whiteness Studies erläutert werden. Es wird damit dem Beispiel von Wollrad und Schäfer-Wünsche gefolgt, welche ihre Ausdrucksweise begründen. Konsequenterweise erfordert die Auseinandersetzung mit den Critical Whiteness Studies eine bewusste Formulierung, denn sie kann durch die Benennung bestimmter Begriffe die Haltung des Autors/der Autorin zum Ausdruck bringen und dabei auch zu Missverständnissen führen. Ein vorangehender Hinweis soll vor allem vermeiden, durch Nennung von kritischen Begriffen rassistische Theorien zu reproduzieren.

Menschen als „schwarz“ oder „weiß“ zu bezeichnen erscheint problematisch, denn ab welcher Hautschattierung hat man als „schwarz“ oder „weiß“ zu gelten? Das Thema dieser Arbeit sowie die soziale Wirklichkeit erzwingen jedoch den Gebrauch rassifizierender Kategorien. „Rasse“ als eine Kategorie ist ein soziales Konstrukt, welches der Gesellschaftsordnung in untereinander konkurrierende Gruppen dient. Trotz der Überzeugung, dass solcherlei Kategorien keine Aussagekraft über das Wesen von Personen oder Menschengruppen besitzen, wird im folgenden Text zu Gunsten der Lesbarkeit darauf verzichtet, Hautfarbe in Anführungszeichen zu setzen. Es wird sich für diese Ausarbeitung entschieden, die beiden Adjektive weiß und schwarz klein zu schreiben. Wenn von Weißen und Schwarzen die Rede ist, so werden sie in der Großschreibung genannt.[1] Ferner sollen bei kritischen Begriffen wie „Rasse“ oder kolonialrassistischen Begriffen wie „Mulattinnen“, deren Verwendung keinesfalls frei von gewaltvollen Zuschreibungen sind, durch Anführungszeichen eben dieser Status deutlich gemacht werden.

Schwierig erscheint die Unterscheidung des Begriffs Whiteness im englischen mit dem deutschen Wort Weißsein. Die Übersetzung von Whiteness müsste korrekterweise Weißheit lauten, was durch die doppelte Bedeutung des deutschen Wortes Weisheit missverständlich sein kann. Whiteness wird deshalb in dieser Ausarbeitung mit Weißsein synonym verwendet.

0 Einleitung

Das Vorherrschen weißer Allmacht zeigt sich immer wieder im Werk der afroamerikanischen Autorin Toni Morrison. Die Untersuchung dieser Hegemonie von weißer Dominanz und den daraus resultierenden Privilegien der weißen Bevölkerungsgruppe im gesellschaftlichen Gefüge, ist auch das Hauptanliegen der so genannten Critical Whiteness Studies. Sie beschäftigen sich mit dem Ursprung der Bevorzugung weißer Menschen, setzen sich mit weißen Identitäten auseinander und versuchen damit, heute noch gültige rassische Konstruktionen aufzubrechen. Toni Morrison hat mit ihren Büchern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Lebens schwarzer Menschen innerhalb einer rassialisierten Gesellschaft geleistet. Sie stellt das Leben, Denken und Fühlen Schwarzer in den Mittelpunkt ihrer Bücher und liefert eine detaillierte Darstellung schwarzer Sichtweisen, bei denen die weiße Perspektive ausgeblendet wird. An weißer Literatur kritisiert sie, dass diese keine Darstellung von Schwarzen aus deren Perspektive leiste und beschäftigt sich selbst stark mit der eigenen schwarzen Identität. In diesen Auseinandersetzungen macht sie deutlich, wie hegemonial das Weiße stets ist und welch gewaltvollen Einfluss es auf das Leben nichtweißer Menschen haben kann. Weiße bleiben als Thema niemals vollständig ausgeblendet, vielmehr werden sie aus anderer Perspektive dargestellt. Damit steht die Perspektive genau diametral der kritisierten weißen Sicht gegenüber.

Aus diesen Gründen wurde sich für diese Ausarbeitung für den Roman Sehr blaue Augen entschieden, welcher auch im Seminarkontext beispielhaft behandelt wurde. Er lässt sich von Morrisons Büchern am offensichtlichsten mit Whiteness in Verbindung setzen und lenkt in seinen radikal situierten Figuren das Augenmerk auf den Terror der weißen Vormachtstellung. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um eine Art Fabel mit lehrhafter Tendenz, deren implizite Botschaft zum Nachdenken über die eigenen Verhaltensmuster anregen soll. Morrison will vor allem eine heterogene Darstellung schwarzer Menschen erreichen. Anhand ihres Romans soll aufgezeigt werden, dass Weißsein der Standard ist, an dem sich viele Gesellschaften orientieren. Insbesondere weiße Schönheitsideale herrschen auch heute noch gewaltsam vor und sind in kulturellen, medialen und alltäglichen Bereichen dominant. Toni Morrisons Werk im Rahmen einer begrenzten Ausarbeitung zu interpretieren bedeutet, eine beträchtliche Anzahl von Bezügen auf die Gesamtkonstellation außen vor zu lassen und auf bestimmte Einzelaspekte zu fokussieren. Im Folgenden kann nur auf eine bestimmte Auswahl von Deutungen eingegangen werden, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Dabei soll ihr Roman Sehr blaue Augen vor dem theoretischen Hintergrund der Critical Whiteness Studies untersucht und Textstellen herausgearbeitet werden, in denen die Strukturen weißer Vorherrschaft besonders ersichtlich sind.

Vorgehensweise

Im Folgenden soll zunächst ein Überblick zum Forschungsstand und zur Literatur gegeben werden, um wichtige oder behandelte Publikationen hervorzuheben und das Thema in einen wissenschaftlichen Kontext einzuordnen.

Der erste Abschnitt dieser Arbeit befasst sich mit der Theorie der Critical Whiteness Studies und stellt kurz ihre geschichtliche Entwicklung dar, bevor sie näher erläutert und definiert werden. Anschließend wird Whiteness als ein sichtbares körperliches Merkmal beschrieben, deren Eigenschaften vor allem an weißen Körperbildern und Schönheitsidealen festgemacht sind. Daran folgt ein Kapitel über die doppelte Unterdrückung der schwarzen Frau durch die Kategorien Whiteness und Gender.

Im zweiten Teil der Arbeit steht die Analyse des Romans Sehr blaue Augen von Toni Morrison im Vordergrund. Hierzu wird zunächst etwas zur Autorin und ihrem Anliegen gesagt, um den Roman im Gesamtkontext ihres Werks besser verstehen zu können. Nach einem kurzen Kapitel zum Aufbau und zur Erzähltechnik, soll der hauptsächliche Analyseteil über die dargestellte Whiteness im Roman folgen. Unter diesem Aspekt sollen verschiedene inhaltliche Elemente des Romans ausgearbeitet werden: Zunächst wird der Fibeltext über die weißen Kinder Dick und Jane in einen Gesamtzusammenhang gebracht, danach werden die Wunsch- und Hassbilder von Shirley Temple, Mary Jane und weißen Babypuppen untersucht. Daran schließen drei Kapitel über die Menschen, welche jeder für sich unterschiedlich mit der weißen Norm umgehen, an. Zunächst werden dabei Mrs. Pauline und Mr. Cholly Breedlove und anschließend Maureen Peal und Geraldine in ihrem Verhalten geschildert, bevor eine Sicht auf die gesamte black community gewagt werden soll. In der gesamten Analyse sollen die Aspekte vor allem auf das schwarze Mädchen Pecola Breedlove bezogen werden, weil sich der gesellschaftliche Druck der Whiteness auf sie und ihr Wunsch nach blauen Augen durch den ganzen Roman ziehen.

In der vorliegenden Ausarbeitung soll der Versuch unternommen werden Morrisons Mittel aufzuzeigen, wie sie Weißsein als eine bedrückende Norm schildert, an der junge Menschen zugrunde gehen können. Ziel der Arbeit ist es, die Wirkung von Whiteness an Pecola aufzuzeigen und darzustellen, wie allgegenwärtig weiße Ideale sind und wie nachhaltig ihre Wirkung ist. Darüber hinaus beschäftigt sich die Arbeit mit der Untersuchung, was ein mögliches Bestreben der Autorin sein könnte und wie ihr Moralverständnis innerhalb des Romans transportiert wird.

1 Forschungsstand und Literatur

Zunächst soll Morrisons essayistischer Text mit dem Titel Im Dunkeln spielen - Weiße Kultur und literarische Imagination ausführlicher erläutert werden. Dies erscheint deshalb gerechtfertigt, weil Morrison darin einen wichtigen Beitrag über die Literaturwissenschaft hinaus, innerhalb der Critical Whiteness Studies geleistet hat, welcher sich auch in ihrem Gesamtwerk hervorhebt. Er macht ihre (kritische) Haltung gegenüber klassischer Literatur von weißen Autoren deutlich, welche als Voraussetzung zur Textanalyse ihrer Romane hilfreich ist und sich zur literarischen Darstellung Schwarzer und Weißer äußert.

Morrison hat damit einen bedeutenden Beitrag zur Aufdeckung gängiger Klischees und Zuschreibungen in der Literatur geleistet, auch wenn ihre Textform nicht wissenschaftlich fundiert ist. Weil die essayistischen Texte auf Morrisons Vorlesungen beruhen, machen einige ihrer Aussagen einen wenig begründeten Eindruck, da sie nicht belegt werden. Ihre Benennung der weißen Identität als Konstrukt ist in den Essays ungenau, ihre Formulierungen sind thesenartig. Die Notwendigkeit dieser Analysen ist jedoch offensichtlich, wie sie auch selber schreibt: „[…] denn als schwarze Schriftstellerin kämpfe ich mit einer und durch eine Sprache, die versteckte Anzeichen rassischer Überlegenheit, kultureller Hegemonie und abfälliges Ausgrenzen von Menschen in ihrer Sprache […] machtvoll beschwören und noch verstärken kann[2]. Sie sieht die Literatur als Komplizin des Rassismus’, will sich dabei aber nicht anmaßen, andere Autoren als Rassisten zu benennen.

In ihrer Untersuchung klassischer Texte amerikanischer (weißer) Autoren zeigt Morrison auf, dass die Darstellung schwarzer Menschen als Objekte in den Texten häufig der Selbstversicherung der weißen Autoren und Leserschaft dient. Die Formulierungen können häufig, laut Morrison, nicht zur gegenseitigen Verständigung beitragen, weil in ihnen Schwarzsein als Konstrukt weißer Vorstellungen klischeehaft dargestellt wird. Auf ihr Gesamtwerk bezogen schafft sie es, an dieser Stelle die Probleme zu thematisieren ohne dabei farbenblind zu werden. Ihre Anliegen sind dabei die Wandlung vom schwarzen Objekt zum schwarzen Subjekt und das Betreiben von Whiteness Studies für die Literatur: „Mein Projekt ist ein Bemühen darum, den kritischen Blick vom rassischen Objekt zum rassischen Subjekt zu wenden; von den Beschriebenen und Imaginierten zu den Beschreibenden und Imaginierenden; von den Dienenden zu den Bedienten.[3] Dabei will sie nicht nur Rassismus aufdecken, sondern im amerikanischen Afrikanismus die Darstellung des Weißen als Bedeutung für das Schwarze aufzeigen.

Untersucht Morrison klassische Literatur des weißen Amerika, so stellt Bärbel Tischleder ihre Untersuchungen am Kino Hollywoods an und beobachtet an vielen Filmen dasselbe Phänomen. Die Darstellung des schwarzen Körpers ist konstruiert und dient lediglich der Selbstvergewisserung des weißen.[4] Sowohl zahlreiche Filme als auch Fernsehserien nehmen rassische Zuschreibungen in ihrer Darstellung Schwarzer und Weißer vor, so zum Beispiel in den Charakteristika der Figuren oder in der Beleuchtung der Schauspieler.[5] Diese Beobachtungen macht auch der Filmtheoretiker Richard Dyer, welcher in seinem Buch White die Konstruktion von Whiteness anhand verschiedener Medien und kulturellen Feldern aufzeigt.

Eske Wollrad untersucht in ihrem Werk Weißsein im Widerspruch die Verschränkung von Whiteness mit verschiedenen anderen Kategorien wie Rassismus, Kultur und Religion aus feministischer Perspektive. Wollrad betont mehrmals, dass Weißsein nichts Dauerhaftes ist, sondern dass es erworben und vor allem auch wieder verloren werden kann, da es an Machtpositionen gekoppelt ist. Sie gibt einen differenzierten Überblick des aktuellen Forschungsstandes wieder, unter Nennung der einzelnen, für die Whiteness-Theorien relevanten ForscherInnen, deren Ansätze sie ausführt und vergleicht, um ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.

Daneben sind noch zahlreiche andere AktivistInnen und WissenschaftlerInnen wie zum Beispiel bell hooks, Susan Arndt oder Ruth Frankenberg zu nennen, welche sich umfassend mit der Thematik der Critical Whiteness Studies auseinandersetzen. Die zahlreichen Beiträge scheinen ein Indiz dafür zu sein, dass ein starkes Bedürfnis vorliegt, weiße Vorherrschaft zu thematisieren und in einen Gesamtkontext zu bringen. Die in dieser Arbeit zitierten Publikationen können dementsprechend nur eine Auswahl darstellen.

Über die Autorin Toni Morrison und ihre Werke liegt ebenfalls eine beachtliche Anzahl an Veröffentlichungen vor. Ihre Romane sind einzeln oder im Vergleich diskutiert worden, so zum Beispiel im Zusammenhang mit anderen afroamerikanischen Autorinnen wie Alice Walker oder Toni Cade Bambara. Zudem ist ihr Werk auch in Verbindung mit Autoren wie James Baldwin und Ralph Ellison genannt worden, welche für die afroamerikanische Literatur maßgebend waren und Toni Morrison sicherlich beeinflusst haben. Es existieren mehrere Dissertationen und Analysen über ihre Romane, eine ganze Enzyklopädie zu ihrer Person und ihrem Gesamtwerk sowie Titel darüber, wie ihre Bücher im Unterricht behandelt werden können. Im Zusammenhang mit Whiteness wird in der Literatur vor allem ihr Werk Im Dunkeln spielen genannt. Eine eigenständige Arbeit ihres Werks unter Einordnung in die Critical Whiteness Studies mit Berücksichtigung von Einzelaspekten wie weißen Schönheitsidealen, ist der Verfasserin nicht bekannt.

2 Die Critical Whiteness Studies

2.1 Historischer Kontext

Mit dem Ziel, Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu analysieren und anzugreifen, entstanden im Kontext der Black Power Bewegung, der Black und der Postcolonial Studies in den USA die „Critical Whiteness Studies“ sowie der Begriff „Whiteness“.[6] Wie bereits im Vorwort erwähnt wurde, handelt es sich also um einen Theoriegegenstand, welcher in einem größeren Bewusstseinzusammenhang noch relativ jung ist und sich vor allem in den letzten Jahrzehnten maßgeblich weiterentwickelt hat: „Whiteness studies or critical white studies have grown and blossomed enormously over the past 10 years.[7] Weißsein als ein Privileg im sozialen Macht- und Herrschaftsgefüge ist jedoch schon länger diskutiert worden. So zum Beispiel von dem Soziologen W. E. B. DuBois (1904) oder von Frantz Fanon in dessen antikolonialistischen Hauptwerk Die Verdammten dieser Erde (1961). Mittlerweile wurde Whiteness in zahlreichen Wissenschaftsbereichen, wie zum Beispiel den Literatur-, Sozial und Kommunikationswissenschaften oder in Verschränkung mit anderen Theorien, wie den Gender Studies untersucht. Dabei wurden die frühen Untersuchungen vor allem von „men of color[8] in den USA durchgeführt, bevor sich in den 1980er und 1990er Jahren auch weiße europäische WissenschaftlerInnen für die Whiteness Studies zu interessieren begannen.[9]

2.2 Definition und Bedeutung

In der Theorie „[…] gilt Whiteness als unsichtbar, da nicht markierte Norm, die nicht problematisiert werden kann beziehungsweise soll. Zu den Forschungsfeldern, die begonnen haben, Whiteness sichtbar zu machen und in Frage zu stellen, gehören die Critical Whiteness Studies[10]. Ihre Entstehung zeigt auf, dass eine weiße Vormachtstellung nicht haltbar und in die Krise geraten ist.[11] Die Auseinandersetzung mit Whiteness im Seminarkontext hat gezeigt, wie ungewohnt dieses Thema in seiner Untersuchung sein kann. Teilweise anklingende Schwierigkeiten in der Unterscheidung zwischen Blackness, Rassismus und dem eigentlichen Untersuchungsgegenstand der Critical Whiteness Studies, machen das eigentliche Wesen dieser Theorie deutlich:

Whiteness ist normal, durchschnittlich, alltäglich und - zumindest diskursiv - unsichtbar. Seine Präsenz artikuliert sich über Abwesenheit: Whiteness kann immer dann vorausgesetzt werden, wenn es nicht benannt wird. Die Bezeichnung ist überflüssig, denn jeder Mensch ist Weiß, es sei denn, er wird explizit und nachdrücklich als nicht-Weiß ausgewiesen. Whiteness hat vermeintlich keinen spezifischen Inhalt, es markiert eine Leerstelle und kann - wenn überhaupt - nur negativ über das definiert werden, was es nicht [sic!] ist: nicht deviant, nicht exotisch, nicht bemerkenswert.[12]

Wollrad formuliert treffend, was eine Schwierigkeit im Umgang mit Whiteness ausmacht: Die Erkenntnis, dass erst die Benennung eine Auseinandersetzung mit diesem Thema möglich macht. Die Notwendigkeit einer Beschäftigung mit einem Untersuchungsgegenstand, welcher zunächst als bedeutungslos erscheint und erst bei Bewusstmachung seine ganze Tragweite offenbart. Weißsein als eine Norm, die als selbstverständlich gilt, nicht aber bewusst wahrgenommen oder hinterfragt wird, scheint unseren Alltag zu bestimmen. Darin werden, wie Wollrad beschreibt, nur „die anderen“, welche nicht weiß, nicht unauffällig, nicht angepasst an die unsichtbare Masse sind, beobachtet und zu Objekten gemacht. Weiße sind dabei schauende und beschreibende Subjekte, denen vor allem die Andersartigkeit nichtweißer Menschen bewusst ist und auf welche sich ihre Aufmerksamkeit mittels des „weißen Blicks“ richtet. „Weißsein impliziert das Recht, alle Nicht-Weißen zu Objekten zu machen […] . Weißsein suggeriert, dass nur bestimmte Menschen ein Recht auf Schutz ihrer Würde haben.[13] Weiße Menschen haben damit eine vorherrschaftliche Stellung inne, die ihnen gesellschaftliche Macht und zahlreiche Privilegien materieller und immaterieller Art verleiht.[14] So ist es erschreckend und faszinierend zugleich, von der Reaktion mancher Menschen auf einen Fragebogen zu lesen, mit dem Eske Wollrad gearbeitet und den sie zahlreichen Studenten vorgelegt hat. Darin sind Fragen bzw. Aussagen wie: „Ich kann sicher sein, dass es in jedem Friseursalon MitarbeiterInnen gibt, die mein Haar frisieren können“ oder „Wenn ich Make-Up mit der Bezeichnung »naturell« kaufe oder Pflaster, kann ich sicher sein, dass es mehr oder minder meiner Hautfarbe entspricht[15] enthalten, denen der Ausruf folgte, es handle sich ja um einen Fragebogen für „Farbige“.[16] Diese Reaktion macht einmal mehr deutlich, als wie gewöhnlich das eigene Weißsein empfunden wird. Offensichtlich wird auch die Selbstverständlichkeit, mit der die „passenden“ Produkte hingenommen oder vielmehr erwartet werden, genauso wie eine herablassende Behandlung der eigenen Person niemals auf das eigene Weißsein zurückgeführt würde.

Wollrad benennt zentrale Charakteristika von Weißsein, welche sie in fünf Aspekte aufteilt. Darunter fällt erstens der Bereich der „Rassifizierung“, welchen sie als Prozess definiert. Zweitens ist nach Wollrad Weißsein eine „relationale“ Kategorie: „Es gewinnt nur Gestalt im Gegenüber zu den pluralen und in sich homogenisierten Konstruktionen so genannter „Nicht-Weißer“, wobei Schwarzsein seinen äußersten Gegensatz bildet.[17] Sie betont erneut, dass Weißsein also kein Eigenleben habe , denn […] es konstituiert sich erst und ausschließlich in Relation zu anderen Achsen von Macht wie Geschlecht, Klasse, Lebensform etc. […]. Somit ist Weißsein weder ein Abstraktum, das unabhängig von diesen Komponenten existiert, noch ist es kohärent.[18] Die dritte Kategorie ist eine „politische“, nach der Weißsein überhaupt erst aufgrund einer antrainierten Lesart entstehen und fortgeführt werden kann: „Über diese kognitiven Dressuren wird Weißsein zur naturalisierten Norm, die die Privilegien Weißer Menschen legitimieren soll.[19] Die vierte und fünfte Kategorie erfasst Weißsein als eine „vieldimensionale Abwesenheit“ von Zuschreibungen wie Exotik und Anderssein, so dass Weißsein nicht mit „typischen“ Verhaltensmustern belegt wird.[20]

Diese zentralen Charakteristika spielen ineinander und bedingen sich zum Teil, so dass sie nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. „Whiteness definierte (und definiert) sich als ›rassische‹ Reinheit, als Absenz von kontaminierender Farbe […].“[21] In dieser Aussage wird die negative Zuschreibung auf das Nichtweiße und dessen Wirkung auf das Weiße deutlich: Farbe wird als kontaminierend, das heißt als verschmutzend beschrieben, welches das Weiße zu etwas Unreinem macht. Weiß wird also als Abwesenheit von Farbe impliziert, Schwarz hingegen als Farbe. Dabei bezeichnet Wollrad es als eine enorme „Abstraktionsleistung[22], dass nahezu jeder Mensch in der Lage zu sein scheint, nach einem Blick auf einen anderen Menschen zu beurteilen, ob dieser weiß ist oder nicht, obwohl die Hautfarbe je nach Gemütsverfassung oder Situation variieren kann von rot bis blass oder braun. Diese Einordnung ist nur aufgrund der Markierung möglich, die den Körpern anhaftet und auf welche der menschliche Blick über lange Zeit trainiert wurde, so dass er zu solch einer schnellen Kategorisierung in der Lage ist.[23]

Gleichzeitig kämpft Weißsein stets mit der Unsichtbarkeit, die ihr aufgrund ihres normgebundenen Charakters anhaftet:

„Whiteness fordert zwar Sichtbarkeit ein, zugleich wird aber mit dem Insistieren auf Reinheit als Abwesenheit von kontaminierender Farbe Sichtbarkeit aufgehoben. Sichtbarkeit ist jedoch an die Materialität des Körpers gebunden, und es ist diese Materialität des weißen Körpers, die […] zum Verschwinden tendiert.[24]

Demnach gerät der Versuch der Reinhaltung vor kontaminierenden Einflüssen zum eigenen Verschwinden. Eine strikte Trennung von schwarz und weiß war jedoch schon immer von Ängsten bestimmt, weil die gewünschten „Zuordnungen“ meistens nicht möglich waren.[25]

Die Einteilung in Rassen war immer wieder gefährdet. Aufgrund der Vermischung von Weißen und Schwarzen war in manchen Fällen nicht ganz klar, zu welcher Rasse eine Person gehörte. […] Bei wenigen Schwarzen führte dieser Sachverhalt zur Praxis des sogenannten Passing, d.h. sich als WeißeR auszugeben und dafür gehalten zu werden. Dieser Mangel an Zuortbarkeit rief die Angst vor ‘unsichtbarem Schwarz’ unter vielen Weißen hervor.[26]

An dieser Stelle wird, in Abgrenzung zur vorigen Aussage, das Schwarze als unsichtbar, das heißt als nicht mehr erkenntlich und damit „untergemischt“ bezeichnet, was von Weißen gefürchtet wurde. Dies stützt die von Wollrad hervorgehobene These, nach welcher Weißsein einen Konstruktcharakter hat und niemand als Weiße/r geboren, sondern dazu gemacht wird. Die Herstellung von Weißen als Subjekte wird durch einen Prozess geprägt, der häufig ein psychisch gewaltsamer ist.[27] Somit bedeutet Weißsein nichts, das als dauerhaftes Privileg gesichert werden kann, da es keinen unverlierbaren Besitz darstellt.[28] Faktoren wie Klasse, Geschlecht, Religion und Nation haben ebenfalls einen wesentlichen Einfluss darauf, wie in einem bestimmten Kontext Weißsein definiert wird.[29] Dieses gerät zu einem wünschenswerten Konstrukt, das erworben werden kann und dabei nie sicher vor Verlust ist: „Weißsein bezeichnet ein System rassistischer Hegemonie, eine Position strukturell verankerter Privilegien, einen Modus von Erfahrungen, eine spezifische und wandelbare Identität, die zugesprochen, erkämpft und verloren werden kann.[30] Weißsein wird also zu einem kostbaren aber gefährdeten Besitz, welcher der Verteidigung bedarf.[31]

Dieser Terror, der einem kleinen schwarzen Mädchen suggeriert, es könne sein persönliches Glück und Liebe nur durch eben diesen gewaltsamen Prozess des Weißwerdens finden, soll ab Kapitel 5 dieser Arbeit untersucht werden. Es bleibt vor allem zu hinterfragen und zu prüfen, ob folgende Aussage für Morrisons Figuren ebenfalls gültig ist: „Menschen können als Weiße aufwachsen und in einem Gerichtsprozess ihr Weißsein verlieren, Schwarze Nationen können zu Weißen werden […]. Weißseinsforschung befasst sich somit mit der Untersuchung von Weißsein als einem instabilen und kontextbedingten Konstrukt.[32] Denn für Morrisons Figuren gilt dies nicht: Besonders Pecola, die tragische Hauptfigur des Romans Sehr blaue Augen ist in ihrem Schicksal als armes, schwarzes Mädchen gefangen und kann nicht aus dieser Position heraus gelangen.

3 Whiteness als sichtbares Merkmal

3.1 Körperbilder und Schönheitsideale

Whiteness ist nicht nur, aber zu einem großen Teil an Körperlichkeiten gebunden. Zwar hängt die Kategorisierung häufig auch von gesellschaftlichen Positionen und sozialen Privilegien ab, doch vollzieht sich ein großer Teil der gewaltvollen Zuschreibung über den Blick, der sich auf das Sichtbare, auf den Körper selbst bezieht, welcher die nötigen Auskünfte gibt: „Körper sind keineswegs »out« - [sie, d. Verf.] verraten »auf einen Blick« alles über nationale Zugehörigkeiten, Bildungsstand und moralische Haltungen[33]. Somit wird der Körper zum Informationsmedium, das dem Gegenüber Anlass für Beurteilungen geben kann, denn „Körper erzählen Geschichten, in Körpern werden Geschichten eingeschrieben, sie werden von Stereotypen, Mythen oder Idealbildern geformt[34]. Oftmals, so auch im Zusammenhang mit Whiteness, gerät dies zu einer Markierung des anderen Körpers. Der „weiße Blick“ ist nichts anderes als grausam und bloßstellend, denn der genormte Körper muss folgende Attribute aufweisen: „[…] schlanke Gliedmaßen, helle Haut, glatte Haare, blaue Augen und eine schmale Nase[35]. Wollrad kommt zu dem Schluss, dass „Zur normativen Schönheit, von der die Mehrheit der Weltbevölkerung (zunächst) ausgeschlossen ist […], Weißsein [gehört, d. Verf.]“[36]. Dies hat zur Folge, dass der eigene schwarze Körper als Gefängnis empfunden werden kann, aus dem es keinen Ausweg gibt oder den es anzupassen gilt an vorherrschende weiße Schönheitsideale. Diese „Schönheitsideologien sind grausam, weil sie Körperbilder schaffen, denen nur ganz wenige Menschen annähernd entsprechen, und weil sie Gefühle des Glücks, der Zufriedenheit, des Stolzes und der Freude an ein bestimmtes Aussehen binden.[37] So bezeichnet Wollrad die Strategien der international agierenden Kosmetikkonzerne konsequenterweise als einen weltweiten Krieg, besonders gegen den schwarzen Frauenkörper.[38] Denn:

Das Schönheitsideal der amerikanischen Gesellschaft – weiß, blond, blauäugig – schließt Schwarze aus. Die Definition von schwarzer Haut, krausem Haar und negroiden Gesichtszügen als häßlich ist ein Teil des negativen Bildes, das Schwarze in der amerikanischen Gesellschaft, von sich selbst finden und mit dem sie ständig konfrontiert werden. Da das Schönheitsideal schwarze Haut diskriminiert, nimmt es eine Schlüsselfunktion für die Identität der schwarzen Frau ein, da Schönheit als notwendiges weibliches Attribut gilt.[39]

[...]


[1] Vgl. Kage, Jan: American Rap. Explicit Lyrics. US-HipHop und Identität. Mainz 2004, S. 152

[2] Morrison, Toni: Im Dunkeln spielen. Weiße Kultur und literarische Imagination. Reinbek bei Hamburg 1994, S. 13

[3] Ebd., S. 125

[4] Vgl. Tischleder, Bärbel: body trouble. Entkörperlichung, Whiteness und das amerikanische Gegenwartskino. Frankfurt am Main/Basel 2001, S. 111

[5] Weiter kann in dieser Arbeit nichts zu diesem ebenfalls umfangreichen Thema hinzugefügt werden, weil sich daran eine eigenständige Analyse anschließen könnte. Für eine kurze Analyse einer Fernsehserie siehe: Schulze, Ulrike: New York, Sex und vier weiße Frauen: Whiteness in Sex and the City. Trier 2005, auf: http://ubt.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2005/331/pdf/Whiteness_in_SexAndTheCity.pdf#search=%22sex%20and%20the%20city%20whiteness%22

[6] Vgl. Reitsamer, Rosa; Schmeiser, Jo: Born to be white. In: [sic!] - Forum für feministische Gangarten Nr. 54, erschienen am 14.10. 2005. Auf: http://sic.feminismus.at/johcgi/sic/TCgi.cgi?target=HOME&Param_Ausgabe&Param_Issue=11&Param_Artikel=165

[7] Johnson, C. Parker: Reflections on Critical White(ness) Studies. In: Nakayama, Thomas K.; Martin, Judith N. (Ed.): Whiteness. The Communication of Social Identity. Thousand Oaks/London/New Delhi 1999, p. 1-9, p. 1

[8] Ebd., p. 2

[9] Vgl. Ebd., p. 2f

[10] Wollrad, Eske: Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. Königstein/Taunus 2005, S. 30

[11] Vgl. Ebd., S. 124

[12] Wollrad 2005, S. 31f

[13] Ebd., S. 52

[14] Ebd., S. 41, 87

[15] Ebd., S. 192-194

[16] Vgl. Wollrad, Eske: Der Weißheit letzter Schluss. Zur Dekonstruktion von »Weißsein«. In: polylog. Forum für interkulturelle Philosophie 4 (2003), auf: http://them.polylog.org/4/cwe-de.htm

[17] Wollrad 2005, S. 127

[18] Ebd.

[19] Ebd.

[20] Vgl. Ebd., S. 127f

[21] Schäfer-Wünsche, Elisabeth: Wenn von Weißen die Rede ist. Zur afroamerikanischen Praxis des Bennennens. Tübingen/Basel 2004, S. 93

[22] Wollrad 2003, Abs. 5

[23] Vgl. Ebd.

[24] Schäfer-Wünsche, S. 258

[25] An dieser Stelle könnten die historischen Wurzeln diverser Rassentheorien folgen. Darauf soll jedoch in dieser Arbeit nicht gesondert eingegangen werden, da die Auseinandersetzung damit eine vollkommen eigene Arbeit darstellen könnte und den Rahmen dieser Ausarbeitung übersteigen würde. Dabei soll die in der Realität noch immer vorhandene Klassifizierung nach „Rassen“ nicht übergangen werden, obwohl sie, nach Meinung der Verfasserin, als rassistische und unhaltbare Konstruktion längst abgeschafft gehört. Doch zum Verständnis des Themas muss sie als Grundlage für historische Prozesse wohl noch präsent bleiben. „Rasse“ bezieht sich in heutigen Texten oftmals nicht mehr nur auf biologische Merkmale, sondern vielmehr auf gesellschaftliche, soziale, kulturelle oder politische Dimensionen. „Rasse“ als Kategorie wird in vielen Literaturen beschrieben, siehe hierzu zum Beispiel: Wander, Philip C.; Martin, Judith N.; Nakayama, Thomas K.: Foundations of Whiteness. Whiteness and Beyond: Sociohistorical Foundations of Whiteness and Contemporary Challenges. In: Nakayama; Thomas; Martin, p. 15ff

[26] Demny, Oliver: Rassismus in den USA. Historie und Analyse einer Rassenkonstruktion. Münster 2001, S. 107

[27] Vgl. Wollrad 2005, S. 81f

[28] Vgl. Ebd., S. 25, 27, 41, 53, 95, 127

[29] Vgl. Ebd., S. 54

[30] Ebd., S. 21

[31] Vgl. Wollrad 2003, Abs. 10

[32] Wollrad 2005, S. 14

[33] Ebd., S. 119

[34] Göbel, Walter: Der afroamerikanische Roman im 20.Jahrhundert. Eine Einführung. Berlin 2001, S. 29

[35] Wollrad 2005, S. 147f

[36] Ebd., S. 148

[37] Ebd., S. 147

[38] Vgl. Wollrad 2005, S. 148

[39] Koenen, Anne: Zeitgenössische Afro-amerikanische Frauenliteratur. Selbstbild und Identität bei Toni Morrison, Alice Walker, Toni Cade Bambara und Gayle Jones. Frankfurt am Main/New York 1985, S. 67

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Schönheitsideal und Körperidentität unter dem Aspekt der Critical Whiteness Studies - Untersucht am Roman "Sehr blaue Augen" von Toni Morrison
Hochschule
Universität Lüneburg
Veranstaltung
Critical Whiteness Studies
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
39
Katalognummer
V69431
ISBN (eBook)
9783638619462
ISBN (Buch)
9783638718424
Dateigröße
761 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schönheitsideal, Körperidentität, Roman, Augen, Toni, Morrison, Körperbilder, weiblich, Mädchenideale, Selbstverleugnung, black, community, Unterdrückung, India.Arie, Shirley, Temple, Selbsthass, Körperideal, Wunschbilder, Stereotyp, blaue
Arbeit zitieren
Therese Hochhuth (Autor:in), 2006, Schönheitsideal und Körperidentität unter dem Aspekt der Critical Whiteness Studies - Untersucht am Roman "Sehr blaue Augen" von Toni Morrison, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69431

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