Ursachen für das Scheitern der Prohibition


Hausarbeit, 2006

12 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition

3. Motive für die Aufgabe der Prohibition
3.1 Wirtschaftliche Motive
3.2 Ideelle und moralische Motive

4. Schlussbemerkung

Quellen,- und Literaturverzeichnis

Quellen:

Literatur:

1. Einleitung

Thema dieser Arbeit ist die Untersuchung von Verlauf und Ergebnissen der nordamerikanischen Prohibition zwischen 1920 und 1933.

Ziel soll es dabei sein Ursachen zu finden, welche die US-Regierung möglicherweise dazu bewegt haben, "The Noble Experiment" - so nannte Präsident Herbert C. Hoover einmal die Prohibition - nach 13 Jahren zu beenden.

Zuerst einmal wird der Begriff Prohibition, so wie er hier Verwendung findet, definiert. Dies dient einem einheitlichen Begriffsverständnis und gibt zugleich einen kurzen Überblick über die historischen Rahmenbedingungen.

Anschließend folgt der Hauptteil der Arbeit, welcher in zwei Teile aufgeteilt wird. Zum einen werden wirtschaftliche Erwägungen für die Abschaffung des Alkoholverbotes betrachtet; vor allem die Faktoren Arbeit und Finanzen spielen hierbei eine Rolle, zum anderen weniger greifbare, vor allem psychologische Faktoren beleuchtet. Die Einzelaspekte werden dabei auf die oben genannte Fragestellung hin untersucht und ausgewertet.

In den abschließenden Bemerkungen werden die Ursachen der von der US-Regierung 1933 getroffenen Entscheidung zur Aufhebung der Prohibition unter Heranziehung aller ermittelten Fakten zusammengefasst und ein Wertungsversuch derselben unternommen.

2. Definition

Das Wort Prohibition stammt vom lateinischen prohibere (deutsch: verhindern) ab und meint im Allgemeinen das Verbot bestimmter Drogen. Im Fall der nordamerikanischen Prohibition von 1920-33 bezog sich dieses Verbot auf Alkohol und war im 18. Zusatzartikel der US-amerikanischen Verfassung festgelegt worden:

„AMENDMENT XVIII

Passed by Congress December 18, 1917. Ratified January 16, 1919. Repealed by amendment 21.

Section 1.

After one year from the ratification of this article the manufacture, sale, or transportation of intoxicating liquors within, the importation thereof into, or the exportation thereof from the United States and all territory subject to the jurisdiction thereof for beverage purposes is hereby prohibited.

Section 2.

The Congress and the several States shall have concurrent power to enforce this article by appropriate legislation.

Section 3.

This article shall be inoperative unless it shall have been ratified as an amendment to the Constitution by the legislatures of the several States, as provided in the Constitution, within seven years from the date of the submission hereof to the States by the Congress.“[1]

Von besonderen Interesse ist hierbei der erste Absatz, er legt klar fest, dass Herstellung, Verkauf, Transport und Ein- sowie Ausfuhr von Alkohol verboten wird, sofern er zum Verzehr gedacht ist, ein Punkt, der in seiner Auslegung zu Komplikationen führte, da beispielsweise der Verkauf von medizinischem, also reinem Alkohol um 400 Prozent anstieg[2].

Ebenfalls nicht uninteressant ist Absatz 2., gibt er den einzelnen Bundesstaaten doch die Macht die Durchsetzung des Gesetzes selbst in die Hand zu nehmen.

Wenn man nun einmal die Ursachen der Prohibition beleuchtet (mehr dazu in der Arbeit „Ursachen und Vorgeschichte der Prohibition“ von Katja Hoyer) so stellt man fest, dass eine Reihe von Bundesstaaten, 15 an der Zahl, bereits vor 1920 ein zu mindestens zeitweiliges Alkoholverbot ausgesprochen haben. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Staaten des Mittleren Westen wie Kansas, Michigan, North und South Dakota[3]. Die treibende Kraft scheint also aus einem Teil der USA zu kommen, dessen Bewohnern im Volksmund doch eher besondere Bodenständigkeit nachgesagt wird. Diese nur partikuläre Zustimmung sollte sich als eine der Hauptursachen für das moralische Dilemma der USA entwickeln[4].

Der Prohibition selbst ging der 1. Weltkrieg voraus. Bereits zu dieser Zeit gab es Einschränkungen des privaten Alkoholkonsums und die Propaganda setzte sich stark dafür ein deutsche Brauereien/ Brauer als Feinde darzustellen. So ist es nicht verwunderlich, dass während des Krieges und auch noch danach der Verzicht auf Alkohol als patriotisch angesehen wurde. In den Augen der Bevölkerung handelte es bei diesem Verzicht aber um Verzicht auf mengenmäßig viel bzw. starken Alkohol. Mit dieser Grundstimmung im Kopf und dem Anspruch auf eine moralische Vorbildsposition schien es der Bevölkerung und dem Kongress notwendig der steigenden Anzahl an Salons, in denen die Männer ihr Geld zunehmend versoffen oder verspielten und somit ihre Familien nicht mehr richtig versorgen konnten, Herr zu werden.

Der größte Teil der Prohibition fiel dann in die Golden Zwanziger, einer Phase wirtschaftlicher Prosperität und sozialen Aufstiegs, so dass man die entstehenden wirtschaftlichen Verluste kompensieren konnte.

Zur Zeit der Great Depression ließ Amerika dann ab von seinem N oble Experiment[5].

[...]


[1] U.S. Constitution: Amendment XVIII: Prohibition - Alcohol Abolished: http://www.u-s-history.com/pages/h773.html (Stand: 19.08.06)

[2] Tufts University: Prohibition: http://www.tufts.edu/as/ger_rus_asian/Bierseite/prohibition.html (19.08.06)

[3] Dr. Matti Helenius-Seppälä: Über das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ergebnisse einer mit Staatsunterstützung ausgeführten Forschungsreise. Verlag von Gustav Fischer. Jena 1910.

[4] Siehe Kapitel 3.2 Ideelle und Moralische Motive

[5] Siehe Kapitel 3. Motive für die Aufgabe der Prohibition

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Ursachen für das Scheitern der Prohibition
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Historisches Institut)
Veranstaltung
Quellenlektürekurs Nordamerikanische Geschichte - Vom Ersten Weltkrieg bis zum Beginn des Kalten Krieges
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
12
Katalognummer
V71100
ISBN (eBook)
9783638630948
ISBN (Buch)
9783656210078
Dateigröße
484 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ursachen, Scheitern, Prohibition, Quellenlektürekurs, Nordamerikanische, Geschichte, Ersten, Weltkrieg, Beginn, Kalten, Krieges
Arbeit zitieren
Philipp Berner (Autor:in), 2006, Ursachen für das Scheitern der Prohibition, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71100

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