Im Rahmen des Seminars "Evolution des Menschen" habe ich mich dazu entschlossen, eine Hausarbeit über das Thema Sprachentwicklung des Menschen zu schreiben, denn das Hauptmedium was uns Menschen zur Kommunikation zur Verfügung steht, ist die Fähigkeit, unsere Gedanken und Gefühle über Sprache anderen mitzuteilen.
Wie Sprache definiert werden kann und was sie von den Kommunikationsformen der Tiere unterscheidet ist Inhalt der ersten beiden Abschnitte. Nachdem ich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen tierischer und menschlicher Kommunikation erläutert habe, werde ich im dritten Kapitel auf die Theorien und Hypothesen zum Ursprung der Sprache zu sprechen kommen, eine Frage, die die Menschheit seit Generationen fasziniert und bisher noch nicht durch empirische Belege gelöst werden konnte.
Allerdings, und darauf werde ich im vierten Abschnitt genauer zu sprechen kommen, sind die anatomischen Voraussetzungen, die uns zu unserer Sprachfähigkeit befähigen, bereits erforscht, wobei auch dieses Thema noch genauerer Erforschungen bedarf, die die explizite menschliche Sprachfähigkeit begründen. Wie ich noch genauer erläutern werde, sind in den letzten Jahren immer wieder Erkenntnisse gewonnen worden, die die bis dato als ausschlaggebenden Faktoren für menschliche Sprachfähigkeit auch bei Primaten nachweisen konnten.
Von den Entwicklungen dieser anatomischen Voraussetzungen im Verlauf der Evolution und Vergleichen derselben mit denen unserer nächsten Verwandten, den Primaten, handelt dann das folgende Kapitel.
Zum Abschluß werde ich im Fazit meine eigene Meinung zu den verschiedenen Sprachentstehungstheorien und sie bedingenden Kriterien nennen, wobei ich mich auf in vorherigen Kapiteln bereits erwähnte Fakten und Ideen beziehen werde.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Definition und Merkmale von Sprache
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen menschlicher und tierischer Sprache
Ursprünge der menschlichen Sprache
Anatomische Voraussetzungen für menschliche Sprache
Evolutive Entwicklungsschritte des Sprechapparates und des Gehirns
Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Vorwort
Im Rahmen des Seminars Evolution des Menschen habe ich mich dazu entschlossen, eine Hausarbeit über das Thema Sprachentwicklung des Menschen zu schreiben, denn das Hauptmedium was uns Menschen zur Kommunikation zur Verfügung steht, ist die Fähigkeit, unsere Gedanken und Gefühle über Sprache anderen mitzuteilen.
Wie Sprache definiert werden kann und was sie von den Kommunikationsformen der Tiere unterscheidet, ist Inhalt der ersten beiden Abschnitte. Nachdem ich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen tierischer und menschlicher Kommunikation erläutert habe, werde ich im dritten Kapitel auf die Theorien und Hypothesen zum Ursprung der Sprache zu sprechen kommen, eine Frage, die die Menschheit seit Generationen fasziniert und bisher noch nicht durch empirische Belege gelöst werden konnte.
Allerdings, und darauf werde ich im vierten Abschnitt genauer zu sprechen kommen, sind die anatomischen Voraussetzungen, die uns zu unserer Sprachfähigkeit befähigen, bereits erforscht, wobei auch dieses Thema noch genauerer Erforschungen bedarf, die die explizite menschliche Sprachfähigkeit begründen. Wie ich noch genauer erläutern werde, sind in den letzten Jahren immer wieder Erkenntnisse gewonnen worden, die die bis dato als ausschlaggebenden Faktoren für menschliche Sprachfähigkeit auch bei Primaten nachweisen konnten.
Von den Entwicklungen dieser anatomischen Voraussetzungen im Verlauf der Evolution und Vergleichen derselben mit denen unserer nächsten Verwandten, den Primaten, handelt dann das folgende Kapitel.
Zum Abschluß werde ich im Fazit meine eigene Meinung zu den verschiedenen Sprachentstehungstheorien und sie bedingenden Kriterien nennen, wobei ich mich auf in vorherigen Kapiteln bereits erwähnte Fakten und Ideen beziehen werde.
Anmerkung:
Wenn ich in den folgenden Abschnitten von „Sprache“ spreche und sie nicht explizit genauer bezeichne, so beziehe ich mich stets auf die unsrige, also die des Homo sapiens sapiens.
Definition und Merkmale von Sprache
Sprache im weiteren Sinne kann als Grundlage jeglichen Kommunikationssystems zwischen Lebewesen zum Zwecke der Informationsvermittlung beschrieben werden. So gibt es neben der menschlichen Sprache auch tierische Sprachen, wie zum Beispiel die Bienensprache. Diese Tiere können durch festgelegte, immer gleich ablaufende körperliche Bewegungsabläufe (Tänze) ihren Artgenossen Hinweise auf eine Nahrungsquelle geben. Explizit menschliche Sprache kann „als strukturiertes System von Zeichen, als System von Regeln das Laut und Bedeutung in Beziehung setzt, als Ausdruck von Gedanken durch Laute, als Element des Denkens, als Ausdrucksform menschlicher Erfahrung, als Verständigungsmittel, als System von Regeln sozialen Handelns.“ (www.discovery.de/spuren_der_menschheit/menschwerdung/sprache.shtml) definiert werden. Deutlich wird in der Beschreibung, dass sowohl tierische als auch menschliche Sprache
- Werkzeug der Kommunikation ist, wobei Kommunikation immer zur wechselseitigen Übermittlung „von Daten oder von Signalen, die einen festgelegten Bedeutungsinhalt haben, auch zwischen tierischen und pflanzlichen Lebewesen [...].“dient (http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation),
- Kommunikation mittels Sprache also stets ein wechselseitiger Prozess zwischen Sender um Empfänger ist und
- Sprache infolgedessen immer Merkmal einer Gemeinschaft ist.
„Entscheidend für die Theorie vom Funktionieren der Sprache sind folgende Grunderkenntnisse: Die Beziehung zwischen Zeichen [...] und Bezeichnetem [...] hängt von der jeweiligen Sprachgemeinschaft ab;[...].“ (Meyers Grosses Taschenlexikon, Bd. 21, Stichwort Sprache, S.173). Sender und Empfänger von Sprache müssen demnach Mitglieder derselben (Sprach)-Gemeinschaft sein, um die intendierten Kommuni-kationsinhalte vermittelbar zu machen. (So wird die Biene wohl kaum zur Nahrungsquelle finden, wenn sie von menschlicher Seite durch Worte mitgeteilt bekommt, wo reichhaltige Nektarquellen zu finden sind.)
Wenn Sprache Merkmal einer Gemeinschaft ist, übernimmt sie auch eine Identifikationsfunktion, durch die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe signalisiert und gleichzeitig die Abgrenzung von anderen Gruppen gezeigt wird.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen menschlicher und tierischer Sprache
Sprache, sowohl menschliche als auch tierische, folgt also immer bestimmten Regeln, die sowohl dem Sendenden als auch dem Empfänger bekannt sein müssen, um den Informationsaustausch zu ermöglichen. Wie ich im vorherigen Abschnitt bereits gezeigt habe, kann die Vermittlung der Informationen dabei auf verschiedenen Ebenen ablaufen: auf physisch-visueller Ebene, durch Körpereinsatz, Gestik und Mimik sowie auf akustischer Ebene durch Lautäußerung mithilfe bestimmter Organe.
Auch Menschen bedienen sich der körperlichen Sprache, zum Beispiel der Gestikulation oder der Gebärdensprache. Ein großer Unterschied zur tierischen Kommunikation ist jedoch die Fähigkeit, ständig neue Kommunikationseinheiten zu erschaffen. Während die Informationseinheiten der Tiere einem begrenzten und endlichen Ausmaß unterliegen, sind Menschen imstande, ihre Sprache (sei es nun die Gebärdensprache oder die gesprochene Sprache) kontinuierlich zu erweitern, zu modifizieren und umzubilden sowie, auf die gesprochene Sprache bezogen, durch Lautkombinationen aus Einzellauten und deren gleichzeitiger Hinterlegung mit Bedeutung (vgl. http://www.discovery.de/ spuren_der_menschheit/
menschwerdung/sprache.shtml) neue Informationseinheiten zu schaffen.
Menschliche Sprache unterliegt einer Kreativität, die es ermöglicht, ein und dieselbe Information auf verschiedene Arten, durch verschiedene Gesten und Lautkombinationen zu vermitteln und einzelne Informationseinheiten kontextunabhängig zu verwenden und zu verstehen. Sie ist durch Begriffe gekennzeichnet, die mit unterschiedlichen Worten erfasst werden können (zum Beispiel. Frau / Dame, Mann / Herr), wobei auch einzelne Worte unterschiedliche Begriffe beschreiben können (zum Beispiel Schloss = Gebäude, Schloss = Absperrvorrichtung). Weiterhin ist sie dadurch gekennzeichnet, dass sie keinem strikten Ablauf unterliegt, da die einzelnen Informationseinheiten beliebig untereinander kombiniert und verwendet werden können und dennoch vom Empfänger verstanden werden kann Die Semantik bleibt also bestehen. So kann die Aussage „ich habe Hunger“ auch mit „ich bin hungrig“ , „ich möchte etwas essen“, „wann gibt es essen?“, „Hunger“, „wo kann ich etwas essen?“ „ich brauche etwas zu Essen“... etc geäußert werden. V. Fromkin u.a. (2003) weisen darauf hin, dass tierische Sprache hingegen nur erfolgreich vom Empfänger verstanden werden kann, indem die zu vermittelnde Information stets auf die gleiche Art und Weise mitgeteilt wird. Würde die Biene sich dazu entschließen, ihren zur Anzeige der Nahrungsquelle dienenden Tanz anders als gewöhnlich oder in einer anderen Reihenfolge auszuführen, fänden die Empfänger ihrer Nachricht nicht zu der Nahrungsquelle. Mit einher geht die Begrenztheit der Informationsvermittlung sowie die der Informationsvermittlung dienenden Mittel, so kann die Biene zwar mitteilen, in welcher Entfernung die Nahrungsquelle zu finden ist und ob die Qualität gut ist, sie kann aber nicht mitteilen, dass der Weg dahin unter Umständen mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist und sie kann sich keinen neuen Tanz ausdenken. Auch kann sie ihre Mitteilung nicht durch Auslassen einer bestimmten Informationseinheit vereinfachen. Damit sie verstanden wird, muss sie immer den kompletten Tanz mit all seinen Bestandteilen ausführen, wobei die Einzelschritte allein keine Bedeutung tragen. Die intendierte Informations-vermittlung muß immer dem gleichen Schema folgen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Unterscheidung zwischen menschlicher und tierischer Kommunikation ist, dass tierische Kommunikation meist entweder stimulationsgebunden auftritt (Die Biene vollzieht ihren Tanz, weil sie Nahrung gefunden hat und nicht weil sie Lust hat, zu tanzen), oder um bestimmte Signale wie Drohungen, Paarungsbereitschaft oder Warnung vor Gefahren zu äußern (Vögel singen nicht, weil sie Spaß am Singen haben sondern , um ihr Revier zu markieren, vor Gefahr zu warnen oder um Partner anzulocken (Fromkin et al. 2003).
Es wird also deutlich, dass tierische Kommunikation meist bestimmten, für das Fortbestehen notwendigen, sie auslösenden Ursachen unterliegt die an Ort und / oder Zeit gebunden sind, während menschliche Kommunikation auch ohne solche stattfinden kann. Weiterhin ist die Vielseitigkeit menschlicher Sprache so komplex, dass sie, im Gegensatz zu tierischen Kommunikationsformen, die größtenteils angeboren sind, erlernt werden muss. Mimische, gestikulierte oder durch emotionale Einflüsse hervorgerufene Lautäußerungen, wie beispielsweise Angstschreie oder ein Lächeln als Zeichen freundlicher Gesinnung hingegen sind auch beim Menschen angeboren.
Menschliche Sprache auch immer Ausdrucksmittel unserer kognitiven Prozesse und somit Werkzeug des Denkens. Gleichzeitig ist das Denken Werkzeug der Sprache.
Besonders deutlich wird dieser Aspekt in der Erfindung abstrakter Begriffe, die jeglicher visueller, auditiver, olfaktorischer, taktiler oder gustatorischer Evidenz entbehren. Menschliche Sprache ist also eine Symbolsprache.
Dieser Umstand ermöglicht eine „Welt des Geistigen“ in der auch nicht an Objekte gebundene Begriffe gebildet werden können, wodurch eine Loslösung von Zeit und Ort ermöglicht und zukünftige Situationen planbar gemacht werden (vgl. Siewing 1987, S. 511). Hingegen ist die Ausbildung innerartlicher Sprachvarianten aufgrund von geografischen Unterschieden und Umweltbedingungen sowie gruppenspezifischen Besonderheiten ist ein gemeinsames Merkmal tierischer und menschlicher Sprache.
Zudem erfüllt innerartliche Kommunikation bei allen Lebewesen auch immer eine soziale Funktion.
Ursprünge der menschlichen Sprache
Über die Ursprünge der menschlichen Sprache kann man bis heute nur spekulieren. So existieren unter den Evolutionsbiologien und den Linguisten die unterschiedlichsten Ansätze, die das Entstehen dieses Phänomens zu klären versuchen, jedoch gibt es bislang keine empirisch belegbaren Beweise, die einer der Hypothesen voll und ganz zustimmen. Zudem birgt die Frage nach dem Ursprung unserer Sprache eine weitere in sich und zwar die nach einer Sprachmonogenese, also die Frage nach einer gemeinsamen Ursprache. Allerdings ist auch dieser Punkt bis heute immer noch ungeklärt. Es gibt zwar deutliche Hinweise dafür, dass die ca. 6000 aktuell noch existierenden Sprachen in unterschiedliche Sprachfamilien eingeteilt werden können, derer sie entstammen, dennoch ließen sich keine eindeutigen Hinweise auf nur eine einzige Ursprache finden. Die Klärung dieses Phänomens beschäftigt die Menschheit seit mehr als 2000 Jahren. So ließen schon die alten Ägypter zur Klärung dieser Frage Kinder in sprachisolierten Verhältnissen aufwachsen, um zu überprüfen, ob und falls ja, welche(s) Wort bzw. welche Sprache diese Kinder als erstes äußern würden. Der Pharao Psammetichus (664 - 610 v.Chr.), auf den dieses Experiment zurückging, hatte die Hoffnung, dass seine Versuchspersonen ihre eigene Sprache entwickeln würden, welche dann folglich die Ursprache sein müsse. Den Dokumenten zufolge war das erste geäußerte Wort „bekos“, das phrygische Wort für "Brot". Somit war Phrygisch für Psammethichus die Ursprache aller Sprachen. Allerdings wurden in den darauffolgenden Jahrhunderten vergleichbare Experimente mehrfach wiederholt, wobei jeder Versuch eine andere Ursprache zum Ergebnis hatte. Andere Fälle jüngerer Vergangenheit zeigen jedoch, dass Kinder, die isoliert von linguistischen Einflüssen aufwachsen, überhaupt keine Sprache produzieren. (Fromkin et al. 2003)
Auch den heutigen Wissenschaftlern ist es bisher nicht gelungen, die menschliche Sprachenvielfalt auf lediglich eine Ursprache zurückzuführen. Aktuelle Zahlen nennen 200 Ursprachen, aus denen sich die heute existierenden Sprachen entwickelt haben.
Ähnlich weichen die Annahmen über die Entstehung von Sprache auseinander. Es gibt Ansätze, die die Genese von Sprache auf onomatopoetische Ursachen zurückführen, also auf Imitationen von in der Umwelt auftauchenden Lauten oder auf Ausdrücke emotionaler Regungen und Empfindungen, wie zum Beispiel Schmerzempfindungen. Andere Erklärungsansätze nennen vor allem Änderungen in der sozialen Gruppen-struktur als Auslöser für das Hervorkommen von Sprache, so sei laut R. Dunbar die Sprache als Ersatz für das gegenseitige Allogrooming, was wir heute noch bei den Primaten finden, eingetreten, da sie eine größere und dennoch zusammenhängende Gruppengemeinschaft ermöglichte (vgl. Mechsner, 1998, S.83). Wieder abweichende Sichtweisen tendieren dahin, dass Sprache sich mit der immer fortschreitenden Komplexität der Werkzeugherstellung herausgebildet hätte, da die Weitergabe der Anfertigungsweisen derselben von einer zur nachfolgenden Generation durch bloße Nachahmungen nicht mehr ausreichend präzise gewesen seien (vgl. Mechsner, 1998, S.82).
Abgesehen von diesen Theorien gibt es weitere Unklarheiten, die sich auf die Sprachentwicklung beziehen. So konkurriert die Idee der Kontinuität der Sprachentstehung, sprich einer evolutiven, sich von den Lautäußerungen und Kommunikationsformen unserer sämtlichen Vorfahren zu unserer spezifischer menschlichen Sprache kontinuierlich entwickelten Sprachentstehung mit der der Diskontinuität . Letztere stellt vor allem die qualitativen Unterschiede zwischen menschlicher Sprache und tierischen Lautäußerungen in den Vordergrund, und geht davon aus, dass Sprache erst ziemlich spät in der Entwicklungsgeschichte der Gattung Homo entstand. Der diskontinuierlichen Sichtweise zufolge, sei es also zu einer Art „Sprachexplosion“ gekommen. (vgl. Fromkin et al.., 2003, S. 59 , Mechsner, 1998, S.77)
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