Ausdauertraining im Kindes- und Jugendalter


Hausarbeit, 2007

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung

2. Zur Theorie der Ausdauer
2.1 Definition von Ausdauer
2.2 Arten von Ausdauer
2.3 Methoden des Ausdauertrainings

3. Ausdauertraining im Kindes- und Jugendalter
3.1 Physiopsychische Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter
3.2 Biologische Voraussetzungen zur aeroben und anaeroben Ausdauerfähigkeit

4. Konsequenzen für den Schulsport

5. Exkurs: Unterrichtseinheit zum Thema Ausdauerschulung
5.1 Unterrichtsentwurf

Literaturverzeichnis

1. Vorbemerkung

„Oh nein, 5 Runden laufen halte ich nicht durch!“

„Meine Beine machen schlapp!“

„Ich hab keine Puste mehr!“

In welchem Sportunterricht hat der Lehrer solche oder ähnliche Äußerungen seiner SchülerInnen noch nicht gehört?

Wenn man von sportlicher Aktivität spricht, fällt zwangsläufig auch der Begriff Ausdauer.

Um eine Sportart effizient ausführen zu können, ist Ausdauer unabdingbar.

Insbesondere die heutige Zeit ist gekennzeichnet durch einen Boom der so genannten Ausdauersportarten. Volks- und Marathonläufe gewinnen immer mehr an Zuwachs und auch Trendsportarten wie Nordic Walking erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Gesundheit als ein hohes Gut angesehen wird. „Gesundheit ist im Trend“ heißt es so schön und um fit zu bleiben, greifen die Leute zu diversen gesundheitsfördernden Maßnahmen. Neben der Ernährung gehören Ausdauersportarten und Bewegung im Allgemeinen zu den effektivsten Methoden.

Ob aus gesundheitlichen Gründen, zur Prävention oder einfach nur zum Trainieren der Fitness: die Motivation aus der heraus die Menschen Ausdauertraining betreiben, ist vielseitig.

In diesem Zusammenhang ist der Focus bereits auf die körperliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter zu legen, da diese ein grundlegender Prädikator für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Erwachsenenalter darstellt.

Es gibt also genügend Rechtfertigungsgründe, um sich mit dem Begriff Ausdauer – insbesondere im Kindes- und Jugendalter – einmal näher zu beschäftigen.

Rein oberflächlich gesehen scheint die Bedeutung dieses Begriffes erstmal klar zu sein. Ausdauer hat irgendwas damit zu tun, wie lange ich einer entsprechenden Belastung standhalte. Keine untrainierte Person würde sich mal eben so zu einem Marathonlauf anmelden. Aber schaffe ich den 10 Kilometer-Lauf oder etwa doch nur die 5 Kilometer? Und in welcher Zeit schaffe ich das?

Wie lange brauche ich, bis ich erneut eine solch sportliche Leistung ausführen kann?

So einfach scheint die Begriffsklärung also doch nicht und um die Komplexität von Ausdauer und Ausdauertraining zu erfassen, müssen vielzählige Aspekte berücksichtigt werden.

Die folgende Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit dem Ausdauertraining im Kindes- und Jugendalter. Nach einer genauen Begriffsklärung werden die unterschiedlichen Formen und Methoden von Ausdauer näher behandelt. Besonderes Augenmerk wird auf die phsychophysischen Besonderheiten der Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Altersstufen gelegt, woraus sich Leitlinien für das Ausdauertraining ableiten lassen. Dabei steht vor allem das Ausdauertraining in der Schule im Vordergrund.

2. Zur Theorie der Ausdauer

2.1 Definition von Ausdauer

Zunächst einmal stellt sich die Forderung nach einer umfassenden Definition von Ausdauer.

In der aktuellen Literatur findet man diverse Begriffsklärungen. So heißt es zum Beispiel bei Grosser:

„Ausdauer ist zum einen die physische und kognitiv-psychische Widerstands-fähigkeit gegen Ermüdung bei lang anhaltenden oder sich ständig wiederholenden Belastungen, zum anderen die Fähigkeit, sich nach Belastungen relativ rasch zu erholen“ (Grosser, 1989, S. 93).

Zintl hingegen verwendet den Begriff Ausdauer in einer Gleichung: Er definiert: „rasche Wiederherstellungsfähigkeit + Ausdauer = Ermüdungs-widerstandsfähigkeit“ (Zintl, 1997, S.28).

Ähnlich formuliert es auch Weineck, der unter Ausdauer „ …die allgemein psycho-physische Ermüdungswiderstandsfähigkeit des Sportlers …“ versteht (Weineck, 2004, S.121).

Eine weiter gefasste Definition von Ausdauer lautet: „Ganz allgemein versteht man unter Ausdauer die Fähigkeit, einem Reiz, der zum Abbruch oder zur Minderung einer Belastung auffordert, möglichst lange widerstehen zu können“. (Frey/ Hildenbrandt 1994, S.110)

Die Definitionen ähneln sich und einzelne Aspekt werden mal mehr und mal weniger betont. Wir können zusammenfassend unter Berück-sichtigung aller Definitionen sagen, dass man unter Ausdauer die Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung versteht gekoppelt mit der Fähigkeit zur raschen Regeneration nach einer Belastung.

2.2 Arten von Ausdauer

Auf Basis dieser Begriffsdefinition lässt sich die Ausdauer nach verschiedenen Einteilungskriterien strukturieren wie folgende Abbildung anschaulich macht.

Abb.: Differenzierungsaspekte der Ausdauer (Joch, W. / Ückert, S. (1998), S.115

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die in der Grafik genannten sechs Aspekte der Ausdauer werden im Folgenden näher erläutert.

I aerobe und anaerobe Ausdauer

Bei der Einteilung in aerobe und anaerobe Ausdauer ist das Kriterium der Art der muskulären Energiebereitstellung von Bedeutung.

Bei der aeroben Ausdauer ist genügend Sauerstoff vorhanden, um die Verbrennung der Energieträger sicherzustellen.

Ist jedoch die Sauerstoffzufuhr aufgrund hoher Belastungsintensität unzureichend, so wird die Energie anoxydativ bereitgestellt und man bezeichnet diese als anaerobe Ausdauer. Man spricht auch von der Energiegewinnung unter Anhäufung von Milchsäure.

In der Praxis findet man jedoch selten das einzelne Auftreten einer Energiebereitstellungsform sondern eine Mischung der oxydativen und anoxydativen Bereitstellungsform.

II allgemeine und lokale Ausdauer

Je nach Größe und Umfang der beanspruchten Muskulatur unterscheidet man zwischen allgemeiner und lokaler Ausdauer.

Bei Gesamtkörperbelastungen (Laufen, Biathlon, Schwimmen) spricht man von allgemeiner Ausdauer. Hierbei wird mehr als ein Siebtel bis ein Sechstel der gesamten Muskelmasse beteiligt. Bei Teilkörperbelastungen (z. B. Armarbeit beim Boxen) wird die Muskulatur weniger als ein Sechstel bis ein Siebtel beansprucht und man spricht von lokaler Ausdauer.

III dynamische und statische Ausdauer

Ist die Belastung gekennzeichnet durch kontinuierlichen Wechsel von Spannung und Entspannung, so handelt es sich um dynamische Ausdauer (Bewegungsarbeit wie z.B. beim Eisschnelllauf).

Bei Dauerbelastungen hingegen spricht man von statischer Ausdauer. (Haltearbeit, wie z. B. beim Bogenschießen).

Das Kriterium, welches für diese Einteilung entscheidend ist, ist die Arbeitsweise der Skelettmuskulatur.

IV Kurzzeit-, Mittelzeit-, Langzeitausdauer

Das Kriterium der Zeitdauer der Beanspruchung bei höchstmöglicher Belastungsintensität entscheidet darüber, ob man von der Kurzzeitausdauer, von der Mittelzeitausdauer oder der Langzeitausdauer spricht.

In der Literatur findet man bezüglich der Zeitdauer der Beanspruchung unterschied-liche Angaben.

Im Groben kann man die folgende Gliederung vornehmen (vgl. Schnabel/ Harre/Borde, 1997):

Kurzzeitausdauer: 35 Sekunden – 2 Minuten

Mittelzeitausdauer: 2 – 10 Minuten

Langzeitausdauer: ab 10 Minuten

(Bei der Langzeitausdauer existieren noch differenziertere Einteilungen, da die Angabe „ab 10 Minuten“ sehr weit gefasst ist. Um einen grundlegenden Überblick über die Strukturierung von Ausdauer zu bekommen, ist eine Differenzierung zunächst nicht notwendig.)

V Kraftausdauer, Schnellkraftausdauer, Schnelligkeitsausdauer

Berücksichtigt man den Aspekt der motorischen Hauptbeanspruchungsformen, so lassen sich Kraft-, Schnellkraft- und Schnelligkeitsausdauer unterteilen. Ein wesentliches Kriterium für diese Gliederung ist der Zusammenhang mit anderen konditionellen Fähigkeiten. Die Kraftausdauer bezeichnet die Fähigkeit der Aufrechterhaltung der Muskelspannung bei statischer oder dynamischer Arbeit über eine gewisse Dauer. Sie charakterisiert sich über einen 80-30%igen Maximal-kraftanteil.

Die Schnellkraftausdauer kommt bei explosiven Bewegungsausführungen zum Einsatz, während die Schnelligkeitsausdauer bei submaximalen Geschwindigkeiten einsetzt. (Matwejew, 1981).

Hollmann/Hettinger (1990) definieren die Schnelligkeitsausdauer als „…Fähigkeit, trotz einer eingegangenen großen Sauerstoffschuld hohe Leistungsfähigkeit aufrechterhalten zu können“.

VI Grundlagenausdauer (allgemeine) und spezielle Ausdauer

Abhängig von dem Aspekt der Sportartspezifik strukturiert man in Grundlagen-ausdauer und in die spezielle Ausdauer. Synonym für Grundlagenausdauer wird auch die Bezeichnung der allgemeinen Ausdauer verwendet. Wie die Benennung schon verrät, ist diese Art der Ausdauer sportartunabhängig mit dem Ziel, die aerobe Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die Grundlagenausdauer ist Basis für die Ausübung jeder sportlichen Tätigkeit und hat somit eine große Bedeutung für die Ausdauerleistung.

Die Grundlagenausdauer ist besonders wichtig für ein präventiv orientiertes Gesundheitstraining, für den Fitnesssport und somit auch für den Schulsport. (siehe auch Kapitel 4)

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Ausdauertraining im Kindes- und Jugendalter
Hochschule
Universität Paderborn  (Sportfakultät Universität Paderborn)
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V77299
ISBN (eBook)
9783638825375
ISBN (Buch)
9783640319619
Dateigröße
698 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ausdauertraining, Kindes-, Jugendalter
Arbeit zitieren
Simone Bunse (Autor:in), 2007, Ausdauertraining im Kindes- und Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77299

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