Das ökologische Paradigma im Bezug zur Lernbehindertenpädagogik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffliche Klärungen
2.1 Paradigma
2.2 Das ökologische Paradigma

3. Urie Bronfenbrenner und die ökologische Entwicklungstheorie
3.1. Kurze Biographie Urie Bronfenbrenners
3.2. Die ökologische Entwicklungstheorie
3.2.1 Das Mikrosystem
3.2.2 Das Mesosystem
3.2.3 Das Exosystem
3.2.4 Das Makrosystem
3.2.5 Das Chronosystem

4. Ursachen von Lernschwierigkeiten und praktische Konsequenzen basierend auf dem ökologischen Paradigma

5. Ergebnis und Ausblick

6. Literaturverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Obgleich wir in einer Zeit leben in der die Menschen offen, fortschrittlich und tolerant sein sollten, werden Personen mit Beeinträchtigungen immer noch nicht ausreichend in die Gesellschaft integriert. Laut Grundgesetz, Art3 Abs3 gilt, dass "Niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf."

Mittlerweile können zwar wesentliche Fortschritte festgehalten werden, da der Mensch mit Beeinträchtigungen nicht mehr isoliert wird, indem er ausschließlich in Sondereinrichtungen lebt und nur dort gefördert wird. Menschen mit Beeinträchtigungen haben zu mehr Selbstbewusstsein innerhalb der Gesellschaft gefunden und lassen sich nicht mehr ausgrenzen und wollen berechtigterweise am "normalen" Leben mit einem möglichst normalen sozialen Kontext teilnehmen.

Doch in der Realität sieht das bis heute immer noch anders aus; viele Beispiele im Alltag zeigen, dass Personen mit Beeinträchtigungen zum Teil immer noch nicht als vollwertige Menschen angenommen und respektiert werden.

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem ökologischen Paradigma als ein Begründungszusammenhang für Integration.

Urie Bronfenbrenner (1917-2005) gilt als der Hauptvertreter diese Paradigmas. Die nähere Betrachtung anderer Vertreter wie Kurt Lewin (1890- 1947), August Rüggeberg oder Alfred Sander würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Es ist Bronfenbrenners Überzeugung, dass nicht nur die Praxis der Wissenschaft bedürfe, sondern umgekehrt auch die Wissenschaft der Praxis. Mit dem ökosystemischen Ansatz erstellt er eine Systematik der Einflussfaktoren der menschlichen Entwicklung.

Im Folgenden werden zunächst einige begriffliche Klärungen (2) vorgenommen. Im Hauptteil wird zunächst die ökologische Entwicklungstheorie Bronfenbrenners (3) dargestellt um dann die Relevanz für die Lernbehindertenpädagogik zu klären (4). Eine kurze Zusammenfassung sowie einige weiterführende Überlegungen (5) beschließen die Arbeit.

2. Begriffliche Klärungen

2.1 Paradigma

Der Begriff Paradigma geht auf den Wissenschaftstheoretiker und Philosophen Thomas Kuhn zurück, der in den 60er Jahren den Begriff in die wissenschaftliche Diskussion einbrachte. „Unter Paradigma versteht Kuhn die gemeinsamen, im großen und ganzen ungeschriebenen Spielregeln, die die wissenschaftliche Praxis einer Gruppe von Forschern bestimmen.“ (Hillenbrand 1999, 242).

Ein Paradigma der Wissenschaft ist dabei nach Kuhn (1967) „… eine wissenschaftliche Schule oder Strömung, die einen gemeinsamen Fundus an Theorien, Methoden, empirischen Befunden, Meinungen und Wertungen aufweist.“ (Werning/ Lütje- Klose 2003, 39)

2.2 Das ökologische Paradigma

Abweichend zu vielen anderen Entwicklungstheorien (Piaget, Erikson etc.), die stärker auf das Individuum eingehen, befasst sich der ökologische Ansatz mit der Umwelt des Menschen, expliziter ausgedrückt: mit den Wechselwirkungen zwischen dem Individuum und seiner Umwelt.

„Die Ökologie der menschlichen Entwicklung befaßt sich mit der fortschreitenden gegenseitigen Anpassung zwischen dem aktiven, sich entwickelnden Menschen und den wechselnden Eigenschaften seiner unmittelbaren Lebensbereiche. Dieser Prozeß wird fortlaufend von den Beziehungen dieser Lebensbereiche untereinander und von größeren Kontexten beeinflußt, in die sie eingebettet sind.“ (Bronfenbrenner 1981, 37).

Der ökologische Ansatz bezieht alle relevanten Faktoren eines Systems mit ein. Institutionen und Organisationen, die das Umfeld des Klienten ausmachen können verändert werden um somit die Wechselbeziehung bzw. die Entwicklung positiv zu beeinflussen (vgl. Sander 1999, 34).

Der Begriff „Ökologie“ geht auf den Ursprung zurück, das Wort „Oikos“ bedeutet soviel wie Haus. Daraus wird offensichtlich, dass eine vom Menschen gestaltete und gestaltbare Umwelt gemeint ist (vgl. Bronfenbrenner 1981, 9).

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Das ökologische Paradigma im Bezug zur Lernbehindertenpädagogik
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V81136
ISBN (eBook)
9783638836388
ISBN (Buch)
9783638836395
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Paradigma, Bezug, Lernbehindertenpädagogik, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Beke Benning (Autor:in), 2007, Das ökologische Paradigma im Bezug zur Lernbehindertenpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81136

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