Die Oper im Wandel der Gesellschaft


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

15 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Die Oper als Gattung
2.1 Entstehung
2.2 Claudio Monteverdi
2.3 Weitere Entwicklung

3 Oper als gesellschaftliches Ereignis
3.1 Die Situation früher
3.2 Oper heute

4 Konzertpublikum: Quo Vadis?
4.1 Durchführung
4.2 Der Fragebogen
4.3 Ergebnisse
4.4 Auswertung

5 Umfrage
5.1 Durchführung
5.2 Ergebnistabellen
5.2.1 Tabelle 1
5.2.2 Tabelle 2
5.2.3 Tabelle 3
5.2.4 Tabelle 4
5.3 Ergebnis

6 Ausblick

Literatur

1 Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Oper und den Menschen, die sie besuchen oder sie besucht haben. Das ganze findet im Rahmen des Seminars „Musikpädagogik im europäischen Kontext“ statt, die eine Mailand-Exkursion beinhaltete.

Zunächst wird die Arbeit kurz die Gattung der Oper ein- und abgrenzen, bevor sie versuchen wird, einen groben Überblick über ihre sehr umfangreiche Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte, mit dem Schwerpunkt auf die Entwicklung in Deutschland, zu geben. Dabei wird auch noch die Biografie Claudio Monteverdis, den Mitbegründer der Oper, Beachtung finden, über die ich auch ein Kurz-Referat in Mailand gehalten hatte.

Danach behandelt die Arbeit die Oper als gesellschaftliches Ereignis, mit den großen Unterschieden der Situationen früher und heute. Sie wird versuchen Vorurteile abzubauen und überhaupt aufzuzeigen, warum so wenige Leute in die Oper gehen.

Auch die umfangreiche „Quo vadis-Studie“ des Instituts für Musikpädagogik der Universität Frankfurt, bei der ein Konzertpublikum von klassischen Konzerten befragt wurde, wird exemplarisch für die gesellschaftliche Situation Beachtung finden, bevor die Arbeit mit meiner persönlichen, Befragung von Opernpublikum und eines damit verbundenen Ausblicks für die Situation endet.

2 Die Oper als Gattung

„Oper“ (von italienisch opera = Werk) bezeichnet eine Gattung des Musiktheaters. In der Oper kommen zwischen Musikstücken quasi keine gesprochenen Passagen vor, wie in der Operette, sondern diese werden durch Rezitative ersetzt. Zur Abgrenzung der Operette zur Oper kann man noch sagen, dass sie mehr heiteren und weniger anspruchsvollen Charakter hat und die schauspielerischen Elemente wichtiger sind als bei der Oper.

Oft erwähnt man das Jahr 1600 und das Land Italien als ungefähre Angabe zur Entstehung der Oper. Dabei hat die Oper ihre Vorläufer schon weitaus früher: Beim Theater der alten Griechen wurde ein Chor mit einbezogen, „immer mal wieder ertönt ein Chor mit einem oder zwei Liedern, deren Text den Fortgang der Handlung kommentiert.“[1]

2.1 Entstehung

Im Mittelalter wurde diese Tradition der Antike fortgesetzt.[2] Vor allem geistliche Inhalte wurden musikalisch begleitet.

In der Renaissance kann man so genannte „Intermedien“ finden, die als Zwischenstücke bei Schauspielen fungierten. Madrigale wurden mit Orchesterbegleitung zur Unterhaltung des Publikums zwischen den Akten gesungen.

Ab 1590 versammelten sich einige Intellektuelle und Komponisten in Florenz um den Grafen Bardi, um an die antike Kunst wieder anzuknüpfen, sie nannten sich "Florentiner Camerata“. Die Gruppe wollte die Libretti in den Vordergrund stellen und vor allem hörbar und verständlich machen. So sollte die Instrumental-Begleitung gegenüber dem Gesang zurücktreten, welcher schlicht und gut verständlich vorgetragen werden sollte, so die Idee der Florentiner Camerata.

Als (Mit-)Begründer der Oper gilt Claudio Monteverdi (vgl. Kapitel 2.2). Seine erste Oper „L’Orfeo“ gilt als erste Oper im eigentlichen Sinne, die die Ideen der Florentiner Camerata aufgenommen hatte und 1607 uraufgeführt wurde

2.2 Claudio Monteverdi

Claudio Zuan (Giovanni) Antonio Monteverdi wurde am 15. Mai 1567 in Cremona getauft und starb am 29. November 1641 in Venedig. Er war ein italienischer Sänger, Violaspieler, Kapellmeister und Komponist. Sein Vater war der Apotheker Baldassare Monteverdi und seine Mutter war Maddalena, eine geborene Zignani.

Nach ihrem Tod heiratete Claudios Vater ein zweites Mal. Insgesamt hatte Claudio Monteverdi fünf Geschwister. Die Familie lebte in eher ärmlichen Verhältnissen, trotzdem erhielt er eine gründliche musikalische Ausbildung bei Marcantonio Ingenieri, dem Kapellmeister der Kathedrale von Cremona.[3]

Mit 15 Jahren, 1582, schrieb er sein erstes Werk. 1590 ging er von Cremona nach Mantua, wo er eine Anstellung als Sänger und Violaspieler am Hofe der Gonzaga erhielt und dort 1601 auch noch Kapellmeister wurde. 1599 bereits heiratete er Caudia Cattaneo, eine Sängerin, die ebenfalls am Hof angestellt war. Monteverdi schrieb dort zahlreiche fünfstimmige Madrigale.

Seine erste Oper „L’Orfeo“ kam 1607 zur Aufführung und hatte großen Erfolg (vgl. Kapitel 2.1) und erntete großen Ruhm. Als Vinzenco Gonzaga 1612 starb, reichte Monteverdi ein Rücktrittsgesuch ein, das vom Nachfolger 1613 angenommen wurde.

Daraufhin wurde er 1613 Erster Kapellmeister des Markusdoms in Venedig. Auch wenn es nun eigentlich seine Hauptaufgabe war, geistliche Musik zu schaffen, so galt nach eigener Aussage sein Hauptinteresse jedoch weiterhin der weltlichen Musik. Monteverdi schrieb zahlreiche Opern, von denen außer „L’Orfeo“ nur noch „Il ritorno d’Ulisse in patria“ (1641) und „L’incoronazione di Poppea“ (1642) erhalten sind. Schon zu Lebzeiten hoch angesehen, starb er 1641 an Folgen der Pest in Venedig, wo er feierlich beigesetzt wurde.

Monteverdi gilt als Mitbegründer der Oper. Nach seinem Tod geriet dieser erstmal in Vergessenheit, erst mit Gian Francesco Malipiero, der Monteverdis Kompositionen von 1916 bis 1942 in sechzehn Bänden veröffentlichte, erwachte wieder das Interesse an seinem Werk. Ein Werkverzeichnis erschien 1985.

2.3 Weitere Entwicklung

Im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts, nach der Zeit Claudio Monteverdis, erlebte die Oper zunächst in Italien einen ersten Höhepunkt. Bereits 1637 wurde in Venedig das erste öffentliche Opernhaus eröffnet[4]. Die Oper erweckte bei der gesamten Bevölkerung ein großes Interesse, der Geld gebende Adel bestimmte was gespielt wurde.

Im 18. Jahrhundert spaltete sich die italienische Oper in die „Opera seria“ und die „Opera buffa“. Die Opera seria hat einen ernsten, seriösen Charakter, oft mit heroischer Handlung um einen Helden, der die Hauptrolle singt, in früheren Zeiten oftmals durch Kastrate besetzt. Die Handlung wird hauptsächlich durch Rezitative vorangetrieben, während Arien diese meist kommentieren. „Neben den „ernsten“ Opern machten sich Komponisten an die weitaus schwierigere Aufgabe, auch lustige und witzige Opern zu schreiben, die man Opera buffa nennt.“[5] Die Opera buffa greift komische und volkstümliche Themen auf, auf Kastrate wird meist verzichtet und die „Secco-Rezitative“ werden nur vom Generalbass begleitet. Das Pendant zur Opera buffa in Frankreich war die Opéra comique, bei der die Rezitative durch gesprochene Dialoge ersetzt wurden. Deutschland erlebte seinen Anfang der Opern mit Christoph Willibald Gluck, der versuchte, die beiden Formen, Opera seria und Opera buffa einander anzunähern. Als deutsches Gegenstück zu Opera buffa existierte noch das Singspiel, das auch gesprochene Dialoge beinhaltete. Auch Wolfgang Amadeus Mozart näherte die Formen des Singspiels und der Oper einander an und schrieb Opern auf italienisch und deutsch. Neben Frankreich und Deutschland waren es noch England und Russland, die die größte Bedeutung an der Entwicklung der Opern hatten.

In Deutschland hatte die Opernkultur ihren weiteren Höhepunkt mit Richard Wagner.[6] Nach bereits vielen Erfahrungen im Komponieren von Opern schrieb er die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, die 1876 im extra dafür gebauten Opernhaus in Bayreuth uraufgeführt wurde. Wagner führte mit seinen anspruchsvollen Opern die Leitmotivtechnik ein. Man kann bei seinen Werken keinen eindeutigen Wechsel mehr von Arien und Rezitativen erkennen, sondern alles scheint zu einem ganzen Kunstwerk geformt zu sein, auch die Bedeutung und Anteile des Orchesters nähern sich denen des Gesangs an.[7] Komplett neuartig waren danach noch die atonalen Opernkompositionen, von denen Alban Bergs „Wozzeck“ (1925) heute wohl noch am bekanntesten ist, anschließend gab es keine Kompositionen mehr, die heute wirklich große Beachtung an Aufführungen gefunden haben.

[...]


[1] Pogue, David, Speck, Scott, Oper für Dummies, S. 69.

[2] Vgl. hier und im Folgenden: ebd.

[3] Vgl. hier und im Folgenden: Dahlhaus, Carl u.a. (Hrsg.), Brockhaus Riemann Musiklexikon, Begriff „Oper“.

[4] Vgl. hier und im Folgenden: Dahlhaus, Carl u.a. (Hrsg.), Brockhaus Riemann Musiklexikon, Begriff „Oper“.

[5] Pogue, David, Speck, Scott, Oper für Dummies, S. 77.

[6] Auf die weiteren Entwicklungen in anderen Ländern wird auf Grund des zu großen Umfangs bewusst verzichtet.

[7] Vgl. Pogue, David, Speck, Scott, Oper für Dummies, S. 109.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Oper im Wandel der Gesellschaft
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institur für Musikwissenschaft und Musikpädagogik)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,5
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V85166
ISBN (eBook)
9783638008662
Dateigröße
472 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Oper, Wandel, Gesellschaft, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Daniel Breuser (Autor:in), 2007, Die Oper im Wandel der Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85166

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