So spricht man in Sachsen - Die sächsische Mundart


Hausarbeit, 2006

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


INHALTVERZEIHNIS

Vorwort

Sächsisch - Dialekt oder Sprache?

Herkunft und Geschichte der sächsischen Mundart

Anwendungsbeispiele zur Didaktik des Sächsischen im Sachunterricht der Grundschule

Literaturverzeichnis

Vorwort

Der Begriff "Sachse" und "sächsisch" geht auf den Stamm der Sachsen und deren Sprache zurück, welche nach blutiger Verdrängung der friedlichen slawischen Siedler von dort, im achten Jahrhundert nach Christi Geburt bereits ein großes Gebiet

"... von der Elbe bis an den Rhein, von der holsteinischen Küste bis ins Harzer Bergland." (Florstedt, 12). Die Termini stammen vermutlich von der Bezeichnung für ein einseitig geschliffenes Kurzschwert dieses Stammes ab, welches Sahs oder Sax genannt wurde. Dieses hatte aufgrund der kriegerischen Eroberungspolitik dieses Volkes große Bedeutung für diese und wirkte daher bei der Namensgebung derartig prägend.

Das Bundesland Sachsen ist seit dem 3. Oktober 1990 wieder das Sachsen im Sinne eines politisch-geographischen Gemeinwesens, dass es von 1423 an als Kurfürstentum, Königreich, Republik, Freistaat, Gau und Land bis zur Gebietsreform der DDR-Regierung im Jahre 1952 war, heutzutage in Form eines Freistaates nach bayrischem Vorbild. Es erstreckt sich von Norden nach Süden zwischen den Städten Wörblitz und Schönberg, von Westen nach Osten zwischen Langenbach und Deschka.

Der Freistaat Sachsen grenzt im Süden an die Tschechische Republik, im Osten an Polen, im Westen an den Freistaat Bayern, die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt und im Norden an Brandenburg, die Gesamtlänge seiner Grenzen beträgt

1221 Kilometer. Deutschlands zweitgrößter Strom, die Elbe, ist mit einer Länge von

179 Kilometern auf sächsischem Territorium dessen größter, einzig schiffbarer Wasserlauf. Des Weiteren fließen neben anderen, kleineren Flussläufen die Freiberger und Zwickauer Mulde, die Spree, die Weiße Elster und, als Grenzfluss zu Polen, die Neiße auf sächsischem Gebiet. Neben der Landeshauptstadt Dresden hat der Freistaat Sachsen noch einige andere bedeutende, kultur- und geschichtsträchtige Städte wie zum Beispiel Leipzig, der größten unter ihnen, Chemnitz, Zwickau, Plauen und Görlitz zu bieten. Dresden war schon im Jahre 1485 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen unter der albertinischen Linie der Wettiner, mit dem Übergang der Kurwürde an diese, die Albertiner, wurde es zur Hauptstadt des Kurfürstentums unter anderen unter der Regentschaft Friedrich August des Ersten.

Nach der Proklamation des Königreiches Sachsen im Jahre 1806, welche den Untergang des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" zur Folge hatte, wurde es wiederum dessen Hauptstadt unter Friedrich August III. Dieser "hieß" kurioserweise als König der Sachsen auch Friedrich I wie einer seiner Vorgänger, der wegen seiner Kraft und zunehmenden Leibesfülle als "August der Starke" berühmt wurde. Auch in den Wirren späterer Zeiten blieb Dresden bis 1952 Freistaats- und Landeshauptstadt und wurde es nach der "Wiedervereinigung" 1990 von neuem.

Das Land Sachsen kann durchaus als ein multikulturelles Land betrachtet werden.

So leben hier nicht nur das durchaus eigene Volk der Sachsen nebst vielen zugezogenen, vor allem Studenten, sondern auch eine beachtliche Anzahl von

ca. 80 000 Sorben in etwa 160 Städten und Gemeinden der Ober- und Niederlausitz, von welchen ein Teil auch auf brandenburgischem Gebiet lebt und ihre Traditionen pflegt.

Ein prägendes, herausragendes Merkmal der Einwohner des heutigen Sachsens ist ihre unverwechselbare Art der deutschen Sprache Ausdruck zu verleihen, was auch nicht Wunder nimmt, liegen doch die Ursprünge deren aktueller Form in der meißenischen Kanzleisprache, in welcher bereits einer der größten Söhne des Landes, nämlich Martin Luther seinen Thesen Ausdruck zu verleihen pflegte. Jener soll folgendes über die Sprachen-Landschaft und das Sächsische zu seiner Zeit gesagt haben:

"Die Österreicher und Bayern verstehen die Thüringer und Sachsen nicht, sonderlich die Niederländer... Die oberländische Sprache nimmt den Mund voll und weit, und lautet hart. Aber die sächsische Sprache gehet fein leise und leicht ab."

Mit diesem Sprachphänomen werde ich mich im nun folgenden Teil meiner Arbeit auseinandersetzen.

Sächsisch - Dialekt oder Sprache?

Der Terminus Dialekt stammt vom altgriechischen Wort dialegomai ab, was so viel miteinander reden bedeutet. In der Linguistik werden unter diesem Oberbegriff jedwede regionale Varietäten, wie zum Beispiel Standardsprache, Standarddialekt, Nationalvarietät oder regionaler Dialekt zusammengefasst.

Andererseits werden damit jene regionalen Varietäten beschrieben, welche nicht die Kriterien einer Ausbausprache, das heißt, einer Standard- oder Hochsprache, erfüllen.

Als Ausbausprache wird nach dem Soziolinguisten Heinz Kloss eine Sprachform angesehen, welche als standardisierte schriftliche Form verwendet wird und dass nicht nur in der Belletristik, sondern auch in der, zum Beispiel wissenschaftlichen, Fachliteratur. Es ist offenbar, dass jene, im Gegensatz zu unterhaltenden Texten im Sächsischen, wenn überhaupt, nur extrem selten zu finden sein wird. Eine weitere Möglichkeit zur Unterscheidung gewährt das Modell der Abstandssprache, welche eine Varietät bezeichnet, welche linguistisch sehr stark von einer anderen, zumeist benachbarten, Sprache abweicht. Dieses ist beispielsweise bei der Unterscheidung der Sprachen Sorbisch und Deutsch, wie auch Spanisch und Baskisch der Fall, zwischen welchen gravierende linguistische Unterschiede offenkundig vorhanden sind, die zwischen dem Sächsischen und dem Hochdeutschen augenscheinlich weitaus geringer ausfallen. Weiterhin ist die differenzierende Betrachtung des Dialektes im Hinblick auf den Begriff des Akzentes vonnöten. Letzterer bezieht sich nämlich allein auf Unterschiede in der Aussprache, also der phonologisch charakteristischen Eigenschaften. So wird zum Beispiel Hochdeutsch mit sächsischem Akzent ausgesprochen, keinesfalls aber mit sächsischem Dialekt. Dialekte oder Mundarten, wie der eingedeutschte Begriff lautet, werden traditionell vom Wissenschaftszweig der Dialektologie, in jüngerer Zeit, sicherlich auch den Einflüssen aus dem englischsprachigen Raum geschuldet, befasst sich auch die Soziolinguistik mit diesem Teil der Sprachen. Dieses ist gut nachvollziehbar, da die Bewusstwerdung der eigenen sprachlichen Wurzeln, welche ja für die Kultur einer Bevölkerungsgruppe neben anderen Einflüssen charakteristisch sind, auch die vermehrte Schöpfung von Lyrik und Prosa in deren Mundarten nach sich zog und noch heute zieht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
So spricht man in Sachsen - Die sächsische Mundart
Hochschule
Universität Leipzig  (Erziehungswissenschaftliche Faklutät)
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V85690
ISBN (eBook)
9783638015899
ISBN (Buch)
9783638918435
Dateigröße
410 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sachsen, Mundart
Arbeit zitieren
Heimo Schulz (Autor:in), 2006, So spricht man in Sachsen - Die sächsische Mundart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85690

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