Online-Shops: Status Quo und Zukunft


Seminararbeit, 2007

30 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Web 2.0
2.1 Der Weg zum Web 2.0
2.2 Was ist das Web 2.0?

3. E-Commerce wird Social Commerce
3.1 Funktionen des Social Shopping
3.1.1 Weblogs und Online-Shops
3.1.2 Wikis, Foren und Online-Shops
3.1.3 Social Tagging und Online-Shops
3.1.4 Social Networking und Online-Shops

4. Online-Shops 2.0
4.1 Business Model
4.2 Geschäftsmodelle des E-Commerce
4.2.1 Geschäftsmodell e-shop
4.3 Charakterisierung Online-Shop 2.0

5. Shopsysteme
5.1 Umsetzungsmöglichkeiten
5.2 Bausteine und Funktionen
5.2.1 Basisfunktionen
5.2.2 Mehrwertfunktionen
5.2.3 Marketingfunktionen

6. Online-Shops 2.0 im Web 2.0
6.1 Ausgewählte Beispiele
6.1.1 Spreadshirt.net
6.1.2 Etsy.com

7. Herausforderungen und Zukunft
7.1 Trends

8. Schlussbetrachtung

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

1. Einleitung

Die Technologie des Internets hat zu einer vernetzten Welt geführt. Durch das Aufeinandertreffen von Web-Technologien und Web-Anwendungen mit wirtschaftlichen Interessen ist vor einigen Jahren das E-Commerce entstanden. Wichtige Vertreter des elektronischen Handels sind beispielsweise amazon.com, ebay.com oder etwa die Seiten großer Online-Versandhäuser wie otto.de oder neckermann.de.

In der aktuellen Diskussion kann man oftmals die Meinung wieder finden, dass sich der E-Commerce im Wandel zum Social Commerce befindet.[1]

Zielsetzung dieser Seminararbeit ist es, eine aktuelle Bestandsaufnahme dieser derzeitigen Entwicklung vorzunehmen und in einem betriebwirtschaftlichen Zusammenhang zu bringen. Als Grundlage dient dabei die Orientierung am Geschäftsmodell eines Online-Shops.

Ausgehend von der Erklärung des Web 2.0-Begriffes und den damit verbundenen neuen Funktionen innerhalb des Webs sollen diese Erkenntnisse auf Online-Shops übertragen werden. Insbesondere die Elemente des Social Shopping und deren Anwendbarkeit auf das Geschäftsmodell eines Online-Shops werden von Bedeutung sein.

Bei der ökonomischen Betrachtung von Online-Shops wird neben der Charakterisierung von Online-Shops 2.0 auch eine Erläuterung der Umsetzungsmöglichkeiten für das Geschäftsmodell Online-Shop vorgenommen. Zudem werden die bereits bekannten Bausteine und Funktionen von Shopsystemen aufgezeigt und eine Einordnung der neuen Funktionalitäten des Social Shopping in die Shopsysteme vorgenommen.

Die daran anschließenden Beispiele spreadshirt.net und etsy.com sollen den Status quo der Online-Shops 2.0 im Web 2.0 exemplarisch wiedergeben.

Der letzte Teil widmet sich den Herausforderungen und erkennbaren Trends, die aus den Neuerungen des Social Commerce resultieren.

Auf die rechtliche Dimension und auch die technische Dimension wird im Rahmen dieser Arbeit nur in soweit eingegangen, als das es für das Gesamtverständnis notwendig ist.

Es sei zuletzt noch erwähnt, dass die Begriffe Online-Shop und e-shop synonym verwendet werden.

2. Das Web 2.0

2.1 Der Weg zum Web 2.0

Aus heutiger Sicht begann alles während des „Kalten Krieges“ in den 60er Jahren. Man plante eine Plattform um auch im Falle eines atomaren Angriffs Informationen weiter austauschen zu können. Das ARPANET[2] entstand als rein U.S.-militärische Konzeption, doch wollten auch andere Länder daran teilhaben und so wurde es weiter ausgebaut. In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dieses Netz immer stärker ausgebaut und man legte internationale Standards fest. Anfang der 80er Jahre musste das ARPANET aufgrund des raschen Wachstums in mehrere kleine Netze aufgeteilt werden. „Internet“ wurde nun zur Bezeichnung der weiter wachsenden einzelnen Teile. Als sich dann Ende der 80er Jahre das Netz auch allmählich für private Organisationen und Personen öffnete, war das die Geburtsstunde des uns heute bekannten World Wide Web(WWW).[3]

Am Anfang stand das Web 0.5. Damit wird die Zeit in den Jahren 1988 bis 1995bzw. das Netz bezeichnet, bevor es weltweit bekannt wurde. Das Internet diente fast ausschließlich der E-Mail- und Datenkommunikation.[4] Nur nebenbei waren andere Anwendungen möglich und auch die Kosten zur Anschaffung der erforderlichen Hardware (Computer, Anschlüsse, Leitungen) waren damals für die breite Masse der Bevölkerung nicht tragbar, so dass 1995 weltweit gerade einmal ca. 1000000 Internetanschlüsse[5] existierten. Doch die Entwicklung blieb nicht stehen. Neuerungen im Bereich des Netzes und der Computertechnologie sorgten für einen raschen Anstieg der Zahl der Internetnutzer und schufen neue Möglichkeiten im WWW.

1996 spricht man schon vom Web 1.0. Zum größten Teil diente es immer noch dem reinen Datenaustausch und ist durch eine Einwegekommunikation gekennzeichnet, aber man konnte hier auch die ersten klassischen Webseiten finden, auf denen sich vor allem Unternehmen und Institutionen vorstellten und über ihre Produkte informierten[6]. Es fand noch keine direkte Aktion bzw. Interaktion mit dem User statt, aber eine steigende Dynamik im Internet wurde erkennbar.

Bis zum Platzen der großen Internetblase im Jahre 2001 wird das Netz als Web 1.5 bezeichnet[7]. Nun war es praktisch jedem möglich das Internet zu nutzen und die neuen Möglichkeit des Web 1.5 gebrauchten viele Unternehmen für ihre eigenen Zwecke, vor allem für Werbung, Vermarktung und Verkauf. Nun war es möglich geworden, Produkte und Dienstleistungen im Netz nicht mehr nur statisch zu präsentieren, sondern interaktiv zu vermarkten. Es entstanden die ersten Onlineshops, Onlineversandhäuser und Onlineauktionshäuser. Daneben entwickelten sich auch Foren und Chats, als wesentlicher Bestandteil der Online-Communities[8]. Die technische Implementierung dieser Systeme war jedoch noch sehr teuer und hochspezifisch.

Der User konnte nun auch eigene Inhalte in beschränktem Umfange ganz individuell auf persönlichen Webseiten oder in Foren etwa veröffentlichen.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts kam es zur Krise der „New Economy“. Unternehmen, die darauf spekuliert hatten, im Internet Geld zu verdienen, gingen Bankrott und der Boom fand ein abruptes Ende. Auslöser waren Überbewertungen etlicher Aktienkurse namhafter Unternehmen der New Economy.

Doch „…Das Platzen der Internetblase war nur das Ende des Anfangs...", sagt Carly Fiorina…“[9]. Denn jetzt war es möglich, aus den gemachten Erfahrungen neue Ideen für die Zukunft des WWW zu entwickeln. Basierend auf den technologischen Entwicklungen der Folgezeit wurde es für jeden möglich und bezahlbar, das World Wide Web zu nutzen. Seit 2001 hat sich dafür der Begriff Web 2.0[10] durchgesetzt. Computer und die notwendige Software wurden erschwinglich. Entscheidend ist, dass jeder User nun die Möglichkeit hat, das Netz mittels Blogs, Wikis, eigenen Online-Shops und persönlichen Seiten selbst mit zu gestalten und aktiv tätig zu werden.

Im Kapitel 3 sollen diese und weitere Funktionen ausführlicher im Kontext des Social Commerce erläutert werden. Zunächst wird jedoch eine genauere Begriffsklärung des Web 2.0 vorgenommen.

2.2 Was ist das Web 2.0?

Der Begriff Web 2.0 ist kein völlig neuer Begriff, er existiert vielmehr schon seit einigen Jahren und geistert als Synonym durch die Welt der Informations- und Kommunikationstechnik. Geprägt wurde er im Oktober 2004 von Tim O´Reilly[11] auf der Web-2.0-Konferenz (jährlich stattfindende Konferenz zum Thema Web 2.0)[12].

Doch Web. 2.0 ist kein neues Internet, es ist vielmehr die heutige Form des World Wide Web basierend auf neuer Technologie und neuen Anwendungsmöglichkeiten. Zu den technischen Neuerungen zählen beispielsweise Programmiersprachen wie Java, ein dynamisches HTML (Hypertext Markup Language (HTML, engl. Hypertext-Auszeichnungssprache))[13] oder Ajax. „…“Ajax” steht für “Asynchronous Javascript and XML” und stützt sich hauptsächlich auf die Javascript-Funktion XMLHttpRequest. Diese Funktion macht es möglich mit Javascript dynamisch und asynchron Inhalte nachzuladen und zu verändern, und zwar ohne dass der Benutzer auf die nächste Seite wechseln muss oder ähnliches. Eine Hauptfunktion besteht darin, Elemente im DOM-Baum hinzuzufügen, zu verändern oder zu löschen. Und das ohne an Eingaben des Benutzers oder das Neuladen der Webseite gebunden zu sein. Auch das Absenden und reagieren auf Formulareingaben ist ohne ein Neuladen der Webseite möglich…“[14]

Vieles was heute mit dem Web 2.0 möglich ist, verdanken wir dessen „Offenheit“. Open-Source ist das Zauberwort. Es stammt aus dem Englischen und bedeutet, dass benötigte Daten, Informationen und Arbeiten nicht mehr in einer Institution selber generiert werden, sondern dass man Aufträge nach außen delegiert und somit jeder einen Anteil am Ergebnis haben kann[15]. Damit werden zum Beispiel Forschungsaufträge an externe Wissenschaftler abgegeben. Oder wie bei Flickr, wo jeder Bilder einstellen kann, auf die dann wiederum andere Services frei zugreifen können.

Ein weiterer Aspekt des Web 2.0 ist es, dass das Internet selbst zur Anwendung wird[16]. Die großen Softwarekonzerne bekommen zunehmend Konkurrenz. Früher hatte man beispielsweise ein Musikplayer, ein Rechtschreibprogramm oder einen Routenplaner auf dem eigenen Computer installiert und heute finden sich all diese Programme online verfügbar. Zudem ist man nicht mehr an einen Ort gebunden. Von überall aus, kann man mit WLAN („Englische Abkürzung (Wireless Local Area Network) mit der Bedeutung Funk-Netzwerk im lokalen Bereich, welches nach dem Standard IEEE 802.11 eine kabellose Verbindung ermöglicht.“[17]) oder dem Handy Online gehen und Dateien runterladen, anschauen oder einfach E-Mails schreiben.

Des Weiteren steht Web 2.0 für eine erhöhte Transparenz im Netz. Das hat den Vorteil, dass Informationen leichter und schneller zugänglich sind und man sie jederzeit vergleichen und überprüfen kann, siehe Produktinformationen u.ä.. Aber es birgt auch Nachteile, denn Informationen, die eventuell privat oder vertraulich sind, finden ebenso schnell den Weg zu anderen Personen. Dieser Zustand ruft oft Datenschützer und andere kritische Stimmen auf den Plan, doch bisher gibt es kaum eine einheitliche und effiziente Bestrebung dem Einhalt zu gebieten.[18] Und so werden weiterhin persönliche und vertrauliche Daten für fast jeden, der sich damit auskennt, einsehbar bleiben. Aber vielleicht lässt sich das auch kaum verhindern, denn schließlich steht beim Web 2.0 der User im Mittelpunkt und wer da stehen will, wird auch immer ein Teil seiner Privatsphäre aufgeben müssen.

Dennoch bringt das Web 2.0 auch viele Vorteile mit sich. Wie schon erwähnt, bietet es nicht nur neue technische Möglichkeiten, sondern auch völlig neue Möglichkeiten für den privaten Bereich bzw. den User als Privatperson. Man betrachte hier Beispiele wie StudiVZ oder andere Online-Communities, Programme für Mass Customizing (Leistungszuschnitt auf den einzelnen Kunden nach einem Baukastenprinzip[19]) oder „Amazon Community“, wobei die Autoren über Blogs oder Foren mit potentiellen Lesern in Kontakt stehen und sich Tipps für neue Bücher geben lassen. Somit haben alle etwas davon, der Kunde, der ein Buch erwirbt, an dem er mitgearbeitet hat und die Autoren, sowie die Händler, die am verkauften Buch verdienen.

Andere neue Optionen sind desktopähnliche Anwendungen, so zum Beispiel „Google Earth“, wo sich der Hauptteil des Programms im Netz befindet und man dennoch, wie mit einem Desktopprogramm arbeiten kann.[20]

Doch das Web 2.0 bietet nicht nur neue Möglichkeiten, sondern ist zudem auch die Basis für alle Anwendungen des Social Commerce. Erst durch die neuen Technologien des Web 2.0 mit all seinen benutzerorientierten Anwendungen ist Social Commerce als Weiterentwicklung vom E-Commerce denkbar.[21]

3. E-Commerce wird Social Commerce

Im folgenden Abschnitt geht es um Online-Shops im Zuge der Entwicklung des E- Commerce zum Social Commerce. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die wichtigsten Funktionen des Social Shopping und die Möglichkeiten diese, in das Konzept Online- Shop zu integrieren, um somit als Shop-Betreiber den Anforderungen des Web 2.0 und den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden.

Die verschiedenen Funktionen werden kurz dargestellt und anschließend sollen daraus Verwendungsmöglichkeiten in Bezug auf Online-Shops abgeleitet werden. Teilweise sind diese in der Praxis bereits vorhanden, jedoch gilt es auch neue Ideen zur Integration zu entwickeln.

[...]


[1] Vgl. Schmidt (2006), S. 1

[2] Vgl. o. V. (1997k), S.1

[3] Vgl. Sunderbrink, N. (1996), S.4

[4] Vgl. o. V. (1997k), S.1

[5] Vgl. Von der Helm, D. (2006), S.1

[6] Vgl. Kellner, S. (2006), S.1

[7] Vgl. Kellner, S. (2006), S.1

[8] Vgl. Rheingold, H. (2003), S.4

[9] Knop, C. (2004), S.1

[10] Vgl. o. V. (2007l), S.1

[11] Verlagsgründer und Softwareentwickler

[12] Vgl. o. V. (2007m), S.1

[13] o. V. (2007n), S.1

[14] Terpelle, I. (2005), S.1

[15] Vgl. Müller, M.(2002), S.1

[16] Vgl. o. V. (2007l), S.1

[17] Rabuser, A. (2007), S. 1

[18] Vgl. o. V. (2006o), S.1

[19] o. V. (2006p), S.1

[20] Vgl. O’Reilly, T. (2005), S.1

[21] Vgl. Schmidt, H. (2006), S. 1

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Online-Shops: Status Quo und Zukunft
Hochschule
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg  (Professur für Wissensmanagement)
Veranstaltung
Social Commerce im Web 2.0
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
30
Katalognummer
V87466
ISBN (eBook)
9783638031615
ISBN (Buch)
9783638929301
Dateigröße
723 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Online-Shops, Status, Zukunft, Social, Commerce
Arbeit zitieren
Christian Freitag et al. (Autor:in), 2007, Online-Shops: Status Quo und Zukunft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87466

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