Einführung und zukünftige Bedeutung des Sozialmanagements in einem Wohnungsunternehmen


Projektarbeit, 2008

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche Einordnung des Sozialmanagements
2.1 Welche Aufgaben soll Sozialmanagement bewältigen und bewirken?
2.2 Sozialmanagement am Beispiel von „SAGA GWG“
2.3 Bedingungen an Sozialmanagement
2.3.1 Demographische Entwicklung und gesellschaftliche Trends
2.3.2 Wohnungsunternehmen als Bindeglied zwischen Stadt, Regional und Sozialplanung

3 Aufbau und Organisation des Sozialen Managements
3.1 Bestandsaufnahme und Ist-Analyse
3.2 Zieldefinition und bestimmen des strategischen Ansatzes
3.3 Instrumente des Sozialen Managements
3.4 Implementierung

4 Sozialmanagement bei Modernisierungsmaßnahmen
4.1 Strategische Ausrichtung bei Modernisierungsmaßnahmen
4.2 Modernisierungsbegleitende Maßnahmen

5 Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander. Einzelne Menschen und ganze Familien geraten zunehmend häufiger in Abwärtsspiralen aus Überschuldung und Arbeitslosigkeit. Daraus entstehen psychische und soziale Probleme. Im weiteren Verlauf zerbrechen traditionelle soziale Netze und die Motivation und der Antrieb sich zu integrieren schwindet kontinuierlich. In Einzelfällen führt diese aussichtslose Lage sogar zum Wohnungsverlust, also zum Verlust eines Existenzbedürfnisses. Gerade an diesem Punkt stehen die Wohnungsunternehmen in der Verantwortung. Es liegt in ihrem Verantwortungsbereich präventiv tätig zu werden.

Es geht nicht allein darum auf soziale Einzelprobleme zu reagieren, sondern es müssen nachhaltige Strukturen in Nachbarschaften und Problemquartieren entwickelt werden. Auf Grundlage dieser entwickelten Strukturen müssen Maßnahmen und Beiträge für den Erhalt des sozialen Friedens geleistet werden. An diesem Punkt kommt das Sozialmanagement der Wohnungsunternehmen ins Spiel. Ziel dieser Semesterarbeit ist es, die Wichtigkeit, Vorteilhaftigkeit und die Unerlässlichkeit eines Sozialmanagements für ein Wohnungsunternehmen auch anhand praxisbezogener Beispiele darzustellen und zu verdeutlichen.

Im ersten Abschnitt wird eine Allgemeine Betrachtung mit allem dem Sozialmanagement zugehörigen Aufgaben und Anforderungen vorgenommen. Diese Betrachtung wird durch ein Praxisbeispiel der „SAGA GWG“ ergänzt. Im zweiten Abschnitt wird auf den Aufbau und die Organisation des Sozialen Managements Bezug genommen, d.h. von der Ist – Analyse bis hin zur Implementierung. Im dritten Abschnitt konzentriert sich die Arbeit auf das Sozialmanagement bei Modernisierungsmaßnahmen, da diesem Teilbereich eine immer größere Bedeutung zugeteilt wird. In einem abschließenden Teil wird ein Resümee gezogen, sowie die entscheidenden Kernbereiche der zukünftigen Handlungserfordernisse aufgezeigt.

2 Begriffliche Einordnung des Sozialmanagements

Der Begriff des Sozialmanagements oder auch als „Soziales Management genannt, umfasst nicht nur speziell in der Wohnungswirtschaft, das Management von sozialen Einrichtungen. Hauptsächlich soll es mit Hilfe verschiedener Instrumente, Konzepte und Projekte des Managements gelingen, die Arbeit mit in sozialen Einrichtungen zu optimieren. Heutzutage genügt es einem Wohnungsunternehmen und vor allem den Kunden nicht mehr nur bauliche und kaufmännische Kompetenz zu besitzen. Mindestens genauso ausgereift und entwickelt sollte die soziale Kompetenz sein. Sozialmanagement soll zu einem optimalen Zusammenwirken dieser drei Kompetenzen betragen. Um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und dem Mieter ein Gefühl von Sicherheit, Verlässlichkeit und Achtung zu schenken, kann auf das Sozialmanagement nicht verzichtet werden.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen Wohnungsunternehmen sehr eng mit sozialen Verbänden, Kommunen, Kirchen oder Vereinen zusammenarbeiten. Neben der äußerst sensiblen Vergabe von Wohnungen, können zum Abbau sozialer Spannungen, ein Konfliktmanagement und ein Beschwerdemanagement angeboten werden. „Es besteht zusammen mit Kooperationspartnern die Möglichkeit eine Mietschuldenberatung, organisierte Selbsthilfegruppen, hauswirtschaftliche Hilfen oder Drogenberatungsstellen anzubieten. Zudem ist es unerlässlich, speziell auf einzelne Zielgruppen zugeschnittene Aktivitäten anzubieten und zu vermitteln. Dieses reicht von der Vermittlung von Pflegeleistungen für ältere Bewohner, bis hin zu Hausaufgabenbetreuung bei Jugendlichen und Hilfe für Ausländer bei Behördengängen, sowie Sprachkurse. Das stetige Ziel dieser Aktivitäten muss es sein, die Mieterzufriedenheit zu erhöhen, damit die Identifikation zu fördern und das soziale Klima kontinuierlich stabil zu halten.“[1]

2.1 Welche Aufgaben soll Sozialmanagement bewältigen und bewirken?

Wie schon im letzten Punkt dargestellt beschreibt das Sozialmanagement eine zukunftsorientierte Unternehmenspolitik, die den sozioökonomischen Wandel zum Ausgangspunkt der Erschließung neuer Geschäftsfelder nimmt. Soziales Engagement und Wirtschaftlich erfolgreich sein, sind deshalb keine Gegensätze. Diese Beiden Ziele sind als Komplementär anzusehen. Wirtschaftlichkeit wird durch Sozialverträglichkeit erreicht. Für die potentiellen Mieter einer Wohnung sind nicht nur die harten Faktoren, wie Größe oder Zustand der Wohnung von entscheidender Bedeutung, sondern zunehmend auch weiche Faktoren wie Nachbarschaften, Betreuung und Image, d.h. die atmosphärischen Aspekte spielen eine Rolle. Die Wohnungsunternehmen werden zukünftig immer mehr gefordert sein, ob eigenständig oder in Kooperation mit einem Dritten, soziale Angebote bereitzustellen. Soziale Maßnahmen können vor allem in so genannten „Problemquartieren“ dem drohenden Attraktivitäts- und Imageverlust entgegenwirken. Durch präventive Maßnahmen muss eine „Ghettoisierung“ und daraus resultierende wachsende Mietschulden vermieden werden. Denn wenn ein Imageverlust bereits eingetreten ist, steigt die Fluktuationsrate und der Vandalismus wird zunehmen.

Im Rahmen des Sozialen Managements muss jedes Unternehmen seinen eigenen Weg finden, um im Geschäftsfeld des Sozialen Managements erfolgreich zu sein. Das Sozialmanagement unterliegt der regelmäßigen Kommunikation zwischen dem Mieter und dem Wohnungsunternehmen. Denn die angebotenen Dienstleistungen und Hilfen müssen in gemeinsamer Arbeit entwickelt werden, um dem Bedarf gerecht zu werden.[2] Durch Soziale Arbeit soll das öffentliche Image der Wohnungsunternehmen wesentlich geprägt und regelmäßig verbessert werden. Die örtlich Presse und gelegentlich das Fernsehen können mit einbezogen werden. Dieses ist auch hilfreich wenn neue Zielgruppen, an die man sich wendet, „erschlossen“ werden sollen. Zudem hat auch die Fachöffentlichkeit eine wichtige Bedeutung, denn dadurch haben kommunale, aber auch andere Wohnungsunternehmen die Chance sich inhaltlich weiterzuentwickeln und die Sozialisierungsprozesse zu optimieren

2.2 Sozialmanagement am Beispiel von „SAGA GWG“

SAGA GWG hat ein soziales, aber auch ein wirtschaftliches Interesse daran, dass das Zusammenleben in einigen Problemstadtteilen funktioniert. Potentielle Mieter die eine Wohnung suchen, machen evtl. Abstriche bei der Wohnungsgröße, der Anzahl der Räume oder dem Preis der Wohnung. Selten jedoch wenn es um die Soziale Sicherheit, oder das Wohnumfeld geht. Im Rahmen des Sozialen Managements ist es wichtig, Kindern Freizeitbeschäftigungen zu bieten, örtliche Initiativen zu unterstützen, oder Kulturveranstaltungen zu unterstützen.[3]

Dadurch wird die Grundlage für das erfolgreiche vermieten der Wohnungen geschaffen. Der größte Schüler-Musik-Talentwettbewerb aus Hamburg, mit Namen „Ohrensausen“ wird im Stadtteil Hamm von Lehrern, Eltern und Schülern organisiert. Im Einzugsgebiet der Schule wohnen in den etwa 4.000 Wohnungen von SAGA GWG rund 10.000 Menschen. Diese Veranstaltung soll die Nachbarn zusammenführen, für Integration sorgen und eine positive Grundstimmung vermitteln. SAGA GWG organisiert oft Stadtteilfeste oder kleine Mieterfeste. Dieses ist eine gute Möglichkeit die verschiedenen Kulturen zwanglos zusammenzubringen.[4]

Die daraus resultierenden Ziele sind eine friedlichere Nachbarschaft, die Stärkung des freiwilligen Engagements, ein besseres Image und eine Verbesserung des Stadtteillebens. Es werden Kulturvereine und Kunstausstellungen unterstützt. Dadurch steigt die Identifikation der Bewohner mit den jeweiligen Stadtteilen, des weitern wird das Verantwortungsgefühl, die Mitwirkung / Bestimmung, die Integration aller Bewohnergruppen und die nachbarschaftliche Kommunikation verbessert. Positiven Folgen sind Mieterinitiativen, die Projekte planen und so eigenständig zur sozialen Weiterentwicklung beitragen. Es entsteht eine Art Sozialmanagement durch Mieter.

Ebenfalls fördert und initiiert das Unternehmen seit über 10 Jahren das Sportprogramm „move!“ mit regelmäßigen Veranstaltungen in 25 Stadtteilen.

Unter anderem werden Fußball, Basketball, Fahrradtraining und Boule-Turniere veranstaltet. Auch der Hochhauslauf „Treppenstürmer“ zieht viele Menschen seit Jahren an. Dieser Wettbewerb wurde von türkischen Jugendlichen mit Unterstützung der SAGA GWG ins Leben gerufen und wird seitdem einmal im Jahr in benachteiligen Stadtteilen ausgetragen.[5]

Das Sportprogramm „move!“ bietet eine sinnvolle Freizeitgestaltung und senkt damit die Gewalt- und Vandalismusbereitschaft in den Quartieren. Die Veranstaltungen werden von professionellen Trainern begleitet und sind kostenfrei. Somit können sie von jedem Interessierten genutzt werden. Den Teilnehmern werden neben Spaß an der Bewegung auch Werte und Sozialverhalten vermittelt, getragen von Fairplay, Integration und Akzeptanz von Regeln sowie Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Stilen.[6] Durch diese Veranstaltungen werden die Wohn- und Lebensbedingungen in den Stadtteilen attraktiver gestaltet und gleichzeitig das Image des Wohngebietes, die Stadtteilöffentlichkeit und die Identifikation mit den Quartieren gestärkt.

Ein Tochterunternehmen der SAGA GWG, welches zur sozialen Werterhaltung beiträgt ist die WSH. Die WSH übernimmt wohnungswirtschaftliche Dienstleistungen, insbesondere projektbezogene Mieterbetreuung bei baulichen Maßnahmen, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination auf Baustellen bei Modernisierungsarbeiten. Die WSH verfolgt im Bereich der Mieterbetreuung das Ziel, durch ein präventives Konflikt- und Störfallmanagement die Kundenbindung auch bei der Durchführung von Baumaßnahmen zu stärken und zugleich durch präventives Konfliktmanagement Bauzeit zu optimieren.[7]

[...]


[1] Heinz-Werner Götz, Verbandsdirektor des VdW Bayern

[2] Vgl. Hans Dietrich Engelhardt: (Wozu nützt Sozialmanagement?, 1999 ) Zeitschrift für integrative Erziehung Nr. 99

[3] Mario Spitzmüller, Leiter Unternehmenskommunikation SAGA GWG

[4] Vgl. Presseinformation (18.09.06) „Hip Hop, Rock und Blockflöten“

[5] Vgl.: Hamburger Abendblatt, (27.08.07) S. 16, „Treppenstürmer: Hoch hinaus im Hochhaus“

[6] Vgl.: Pressemitteilung „Der Deutsch Meister boult bei SAGA GWG“

[7] Vgl. www.saga-gwg.de/konzern/235_365.html

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Einführung und zukünftige Bedeutung des Sozialmanagements in einem Wohnungsunternehmen
Veranstaltung
Immobilienbetriebslehre
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
23
Katalognummer
V91687
ISBN (eBook)
9783638050623
ISBN (Buch)
9783638943246
Dateigröße
528 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einführung, Bedeutung, Sozialmanagements, Wohnungsunternehmen, Immobilienbetriebslehre
Arbeit zitieren
Rene Heyda (Autor:in), 2008, Einführung und zukünftige Bedeutung des Sozialmanagements in einem Wohnungsunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91687

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