Sozialisationstheorien - Talkott Parsons als Vertreter des strukturell-funktionalen Ansatzes


Seminararbeit, 1999

32 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Grundlagen
2.1 Problemaufriss
2.2 Zur Person
2.3 Anthropologische Prämissen

3 Systeme
3.1 Systemaufbau
3.2 Funktionen
3.2.1 A- Adaption, Funktion der Anpassung (Verhaltensorganismus)
3.2.2 G- Goal Attainment/ Selection, Funktion der Zielorientierung
3.2.3 Integration, Funktion der Integration (soziales System)
3.2.4 L- Latent Pattern maintenance, Funktion des Strukturaufbaus und der Strukturreorganisation (kulturelles System)
3.3 Handlungssystem
3.3.1 Kulturelles System
3.3.2 Gesellschaftliche Gemeinschaft

4 Sozialisation und Persönlichkeitsbildung
4.1 Sozialisation über Rolleninternalisierung
4.2 Phasen der Sozialisation
4.2.1 Orale Abhängigkeit von der Mutter - Identifizierung
4.2.2 Liebesabhängigkeit von der Mutter - anale Phase - Objektbesetzung
4.2.3 Ödipale Phase - Verinnerlichung oder Introjektion
4.2.4 Latenzphase
4.2.5 Adoleszensphase

5 Sozialisation in Familie und peer gruop
5.1 Ausgangssituation
5.2 Wandel der Sozialisationsinstanzen

6 Zusammenfassende Schlussbetrachtung

7 Literaturangaben

1 Einleitung

Das Werk von Talkott Parsons zeichnet sich durch zwei Faktoren aus: Seine gute Strukturiertheit und seine gleichsam große Komplexität. Zeit seines Lebens hat er sich darum bemüht, die systematische Bearbeitung des Handlungssystems des Menschen umfassend voranzutreiben. Dabei sind unzählige Texte zu den verschiedensten Bereichen entstanden, einige grundlegend seine Theorie formulierend, andere auf reale Vorgänge des Wandels und Spezialgebiete eingehend. Es ist naheliegend, auch Arbeiten Parsons zur Sozialisation zu erwarten, und es zeigt sich, daß er diesem Feld besonders zugetan war. Sein Interesse ist dabei zunächst ein von der eigenen Theorie getriebenes: Er mußte sich der Frage stellen, wie der menschliche Nachwuchs den komplexen Zusammenhang, den Parsons nach und nach erschloß, erlernen und verstehen und schließlich in ihn integriert werden kann. Auch, welches die grundlegenden Mechanismen sind, die einem gerade geborenen Wesen vermittelt werden müssen, wenn es Teil der Gesellschaft werden soll, war zu erläutern. Und ebenfalls, welche Anlagen das Kind mitbringt und wie an diesen angesetzt wird, ist eine zu klärende Frage für Parsons. Wäre alles dies unbeantwortet geblieben, hätte der strukturell-funktionale Ansatz zwar die Systematisierung der Lebenswelt aus theoretischer Sicht gemeistert, seiner Genese gegenüber aber Unwissenheit gezeigt. So betrachtet, schafft die Beschäftigung mit Sozialisation die Verknüpfung zwischen analysierten Strukturen, ihrer Erhaltung und der Frage nach der Herkunft sozialen Verhaltens: Sie gibt Hinweis auf die Entstehung der Gesellschaft schlechthin.

Parsons ist einer derjenigen Soziologen, die mit einer Erwartung der Strukturstabilität an die Analyse von Gesellschaft herantreten. Wie Durkheim betrachtet er die Entwicklungen grundsätzlich positiv, was ihn dazu führt, das Bestehen und die Fortentwicklung zu analysieren, anstatt den Verfall zu beschreiben und die Zersetzung zu beklagen. Parsons bekennt sich zur amerikanischen demokratischen Grundordnung. Diese ist für ihn der stabile Faktor und seine Analysen sind auf der Basis dieser Zuneigung und dem Vertrauen zu diesem Gesellschaftstyp zu interpretieren.

So komplex die gestellten Fragen sind, so vielfältig sind die Ansätze Parsons‘ sie zu klären. In dieser Arbeit werden theoretische Grundlagen erläutert, ohne die das weitere Verständnis nicht gesichert wäre. Das Hauptaugenmerk liegt trotzdem auf der Sozialisation in all ihren Abwandlungen: Wie wird das Kind in Gesellschaft eingebunden, was sind die leitenden Prinzipien, welche Instanzen üben welche Funktionen aus und was stabilisiert den gesamten Prozeß. Es sind dies komplexe Zusammenhänge, die Vor- und Rückbezüge nicht umgehen können. Wenn die Beziehungen sichtbar werden und die gezogenen Schlüsse im Rahmen der gegebenen Theorie nachvollziehbar erscheinen, kann die Aufgabe dieser Arbeit als bewältigt angesehen werden.

2 Grundlagen

2.1 Problemaufriss

Talkott Parsons ist bekannt geworden durch seinen konsequente Theoriebildung nach

strukturell-funktionalistischen Prinzipien. Seiner Auffassung nach kann das gesellschaftliche Leben als ein Bildungs-, Stützungs- und Interaktionsvorgang von systemisch geformten Einheiten betrachtet werden. Hinsichtlich der Sozialisation stellte sich Parsons sehr bald die Frage, wie die Eingliederung der Menschen, insbesondere der Kleinkinder in die gesellschaftlichen Systeme vonstatten geht. Und auf welche Weise sie deren Grundbedingungen verstehen lernen und ihnen letztendlich Folge leisten.

Im folgenden werden die frühen Ansätze Parsons zum Handlungsverständnis ausgeklammert bleiben, um eine stringente systemtheoretisch ausgerichtete Darstellung unternehmen zu können. Es bleibt gleichwohl, was sich angesichts der vielfältigen Herangehensweise Parsons‘ an das Gebiet der Sozialisation nicht vermeiden läßt, bei einer Dreiteilung der Darstellung, mit teilweise sehr unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Zunächst soll es darum gehen, den systemtheoretischen Rahmen der strukturell-funktionalistischen Ansichten Parsons‘ abzustecken. Dabei soll deutlich werden, was Struktur, Funktion, System und Umwelt bei Parsons bezeichnen, es werden vier Funktionsprinzipien aufgezeigt und die Zusammenhänge von Systemen und Subsystemen am Beispiel des Handlungssystems und zweier seiner Subsysteme erläutert. Daran schließt sich die eigentliche Betrachtung dessen an, was nach

Parsons Sozialisation ausmacht: Einerseits muß dabei die Einbettung der Persönlichkeit in das übergeordnete Handlungssystem und seine darin bestehende Funktion diskutiert werden, andererseits wird die Freudsche, in fünf Phasen aufgeteilte, Eingliederung des Kindes in das System der Gesellschaft mit auf weiten Strecken psychologischer Argumentation im Mittelpunkt stehen. Des weiteren werden im dritten Teil beispielhaft Texte von Parsons vorgestellt, die sich mit der funktionalen Differenzierung von Systemen beschäftigen, die in den Sozialisationsprozeß involviert sind. Dabei wird eine Entwicklung hervortreten, die Parsons mit dem Begriff der "normativen Aufwertung" (Parsons 1965:137) bezeichnet und die Folgen für die Aufgabenverteilung von Schule, Familie und peer group betreffen.

2.2 Zur Person

Talkott Parsons (1902-1979) war einer der wenigen amerikanischen Soziologen seiner Zeit, die nicht auf empirisch erforschte Erkenntnis aus war, sondern der sich die übergreifende Systematik der bereits bekannten Erkenntnisse zur Aufgabe machte. Er versuchte über den strukturell-funktionalen Ansatz das komplexe Verhältnis von Gesellschaft und Individuum in systematischer Weise zu beschreiben. Die gesellschaftliche Systemperspektive, die er dabei einnahm, ermöglichte es, "Beeinflussungsprozesse in sozialen Institutionen differenziert analysieren zu können" (Tillmann 1994:112), wobei er immer die analytische Seite betonte und die empirische Überprüfbarkeit seiner dargestellten Systeme hintenanstellte. Jensen, einer der für die deutschsprachige Rezeption Parsons entscheidenden Herausgeber umschrieb Parsons Antrieb derart, daß seine "Intentionen im wesentlichen auf der Ebene der Kodifikation theoretischer und empirischer Einsichten" (Jensen 1976:11) lag - Begriffsbildung und Systematisierung waren die entscheidenden Erkenntnisziele der Parsonschen soziologischen Tätigkeit. Zur Ausformulierung einer umfassenden Theorie der Gesellschaft mit Betrachtung aller beteiligten Subsysteme, wie sie in seinem Frühwerk "The Structure of social Action" (1937) bereits angelegt war, kam er nicht mehr. In den 40er und 50er Jahren widmete er sich jedoch intensiv einiger Teilbereiche, beschäftigte sich häufig, auch unter Einbeziehung der Freudschen Psychoanalyse, Fragen der Sozialisation und skizzierte kurz vor seinem Tod noch den erweiterten Zusammenhang seiner Theorie. In Deutschland traf seine Theorie auf vielerlei Widerstand, vor allem wurde ihm vorgeworfen, daß er Stabiliserung von Systemen ohne Hinterfragung der vermittelten Werte verfolge und in Bezug auf Sozialisation anpassungsmechanistisch argumentieren würde. Es fehle das

Individuum mit der ihm eigenen Kreativität und gestalterischen Freiheit in seinem engen Theoriegerüst, war ein häufig gestellter Vorwurf. Trotzdem zählt Parsons heute zu den Klassikern der Soziologie und hat vielfältige Auswirkungen in Bezug auf empirische Forschung wie erweiterte Theoriebildung gehabt.

2.3 Anthropologische Prämissen

Parsons geht von der völligen Plastizität des Organismus und seines Antriebspotentials aus, seiner völligen Abhängigkeit von der Umwelt und einer ihm eigenen Sensitivität für Umweltreize. Dieses formbare Wesen, das den Drang nach sozialen Bindungen spürt, das es erst zu einem sozialisierbaren Wesen werden läßt, wäre an sich nicht überlebensfähig (Mühlbauer 1980:68).

Der Antrieb des Kindes, sich einbinden zu lassen entstammt nach Parsons aus einem jedem Menschen eigenen "Kontaktbedürfnis" (Parsons 1981:103). Dieses wiederum erklärt Parsons mit dem bei Freud entlehnten erotischen Triebbedürfnis, das sich schon bei Kleinkindern feststellen lasse: Sie verfügen über eine angeborene orale Erotik, die anfänglich das Empfinden von Lust bei Stimulierung durch Nahrung ermöglicht und die sich in ihren weiteren Ausprägungen sozialisationsfördernd auswirkt.

Zudem verfügt der Mensch über "eine vergleichsweiseüberm äß ige Entwicklung des Gehirns" (Jensen 1976:22) und die Fähigkeit der Weltoffenheit. Mit diesem Terminus beschreibt Parsons die Zugänglichkeit des menschlichen Organismus‘ für vielfältige Reize - sogar für mehr Reize als überhaupt zu verkraften sind. Es muß aus diesen physiologischen Gründen heraus im Prozeß der Sozialisation einerseits die Strukturierung und Auswahl der Reizmenge erlernt werden und andererseits über die Ausbildung von Es, Ich und Über-Ich ein für die Gesellschaft integrierbares Wesen geschaffen werden, dessen Überleben durch seine erworbene Fähigkeit des sozialen Handelns gesichert ist.

Parsons leitet die Bestimmung der Bestandteile, die für ein funktionierenden Handlungssystems notwendig sind, ab, indem er die Prämissen des Handelns selbst beschreibt. Handeln ist zuallererst untrennbar von den organischen Basisbedingungen, also

notwendig mit einem Organismus verbunden. Des weiteren wird Handeln entsprechend der Komponenten des verinnerlichten Außenweltmodells strukturiert, es braucht eine innen- und außen-Bewußtheit, eine Persönlichkeit und eine sie leitende Gesellschaft. Zudem bedarf es eines Sinnhorizontes, an dem Handeln ausgerichtet werden können (vgl. Jensen 1976:29).

"Handeln läßt sich in diesem Bezugssystem nur noch als ein mehrfaktoriell bedingtes

Interaktionsgeschehen begreifen, in das die motivationalen Ziele des Persönlichkeitssystems genauso einfließen wie die organischen Ressourcen des Verhaltenssystems und nach sozialen Normen und kulturellen Werten ausgerichtet und aktiviert werden."

(Veith 1996:431).

Parsons ist außerdem der Ansicht (Parsons 1981:135f), daß das Ich sozial strukturiert sein muß, die Struktur von Objektbeziehungen unmittelbar konstitutiv für die Struktur des Ichs sind und daß das Ü ber-Ich primär sozialem und kulturellem Ursprungs ist.

3 Systeme

Der Bildung von Systemen liegt das Prinzip zugrunde, "zahlreiche Einzelerscheinungen

aufgrund von Generalisierungen und Typisierungen zusammenzufassen und als Einheit zu sehen" (Jensen 1976:18). Der Systemtheorie folgend, wird nun überall dort, wo gehandelt wird, ganz real von dem Prinzip der Systematisierung Gebrauch gemacht. Diese "Systematisierungen der Lebenswelt" (Jensen) haben ihren Ursprung in den begrenzten Fähigkeiten des Menschen, die auf ihn einwirkenden Reize zu erfassen und ihnen entsprechend zu handeln. Systembildung dient aus dieser Perspektive der Reduktion von Komplexität.

Es wird innerhalb der Parsonschen Systemtheorie davon ausgegangen, daß sich die empirisch realen Systeme über wissenschaftliche Systembildungen zweiter Art im Nachhinein rekonstruieren lassen. Wie diese Systeme definiert und ihre Grenzen gezogen werden, bestimmt selbstverständlich viel darüber, welche Ergebnisse mit ihrer Hilfe ermittelt werden: Die Rekonstruktion der Wirklichkeit kann nur kontingent sein. Die wissenschaftlichen Systematisierungen sind mithin virtuell, immer gesetzt und empirische nicht nachweisbare Konstrukte (Mühlbauer 1980:71). Parsons unterscheidet empirische und analytische Systeme und konzentriert sich auf die Betrachtung letzter: Systeme sind "für uns vielmehr analytische Konstruktionen" (Parsons, 1972:12).

Systematisierung ist ein Mechanismus der Problemlösung, der, wenn er wissenschaftlich erfolgt, eine "bewußte und als solche intendierte Konstruktion, die auf einer bestimmten

methodologischen Basis und bestimmten erkenntnistheoretischen Prämissen beruhen" (Jensen 1976:26). Die Systematisierung von Handlungen führt zu einem abstrakten System und damit zu einer Theorie, die an ihren Vorgaben, nicht aber an der meßbaren Realität zu überprüfen ist.

3.1 Systemaufbau

Die strukturell-funktionale Theorie Parsons basiert auf allgemeinster Ebene auf der Einsicht,

"daßsoziale Systeme gegliederte Ganzheiten darstellen, deren Teile danach zu bemessen sind, welche Funktionen sie für die Erhaltung und Entwicklung des Systems besitzen" (Mühlbauer 1980:75). Wichtig sind die beiden Komponenten, die in ihrer Benennung enthalten sind: Die Systemtheorie beschäftigt sich mit Strukturen, durch die Verhalten organisiert ist und erfaßt darüber die Funktion der jeweiligen Systeme: Der Strukturbegriff "bezeichnet also Systemmerkmale, die in einem bestimmten Rahmen im Vergleich mit anderen Elementen als Konstanten gelten können" (Parsons 1976:168). Funktion ist der variable Anteil, der "vom strukturellen in ‚ dynamischer ‘ Richtung" divergiert (Parsons, ebd.), wobei ein Prozeß dann als funktional angesehen wird, wenn er zur Integration des Systems beiträgt. Grundlegende Überlegung ist das Gleichgewicht des Systems: Bei sich wandelnder Umwelt sind die dynamischen Elemente eines System genötigt, Wandlungen zu vollziehen; alternativ verändern sich Strukturen grundlegend oder die Grenzen des Systems verfallen. Parallel dazu sind Parsons Begriffe des Status und der Rolle zu verstehen: Um den Status zu halten, müssen verschiedene Rollen eingenommen werden, je nachdem, in welcher funktionale Systemumgebung sich das Individuum befindet. Status ist in diesem Sinne der stabile Bestandteil des übergeordneten Systems, die Rolle der dazu gehörige flexible Bestandteil.

Systeme haben nach Parsons alle die gleichen Probleme zu bewältigen. Primär ist dies die Bestandssicherung oder Grenzerhaltung. Jedes System ist nach Parsons bemüht, Veränderungen in der Umwelt auszugleichen und einen Zustand des Gleichgewichts herzustellen. Ein System ist durch seine Grenzen und seine Stabilität in der Zeit gekennzeichnet; dadurch unterscheidet es sich von seiner Umwelt:

"Zeigt eine Reihe interdependenter Phänomene eine bestimmte Anordnung von Elementen (patterning) sowie Stabilität in der Zeit, dann können wir sagen, daß diese Phänomene eine ‚Struktur‘ haben und als ‚System‘ behandelt werden sollen." (Parsons 1976:167)

Menschliches Handeln ist bei Parsons ein Teil (oder Subsystem) der übergeordneten Verhaltensklasse. Diese umfaßt menschliches Sozialverhalten und ist gekennzeichnet durch seine Soziabilität, die Gemeinsamkeit des Handelns mit anderen und seine Intentionalität, was den gemeinsamen Bezug auf Sinnhorizonte beschreibt (vgl. Jensen 1976:21). Handeln bildet sich aus menschlichen Handlungen durch die diesen eigene Folgenhaftigkeit: Handlungen können nicht zufälliger Art sein und führen unausweichlich zu Systembildungen (Jensen 1976:25): Sie schaffen Programme, die den Umgang mit komplexen Sachverhalten durch vorgegebene Selektions- und Organisationsmechanismen erleichtern.

Aus Sicht des einzelnen Menschen werden Handlungen und Handeln aufgrund eines

"internen Außenweltmodells" (Jensen 1976:28) erfahren. Für ihn ist die Unterscheidung in Ich und Umwelt notwendig.

"Zwar ist dieses Modell um das Selbst als dessen Mittelpunkt organisiert, zugleich sieht sich der Mensch reflexiv als Teil der Situation, weil er sich in seiner Identität nur kraft der Reaktionen der anderen auf sein Handeln fixieren kann. Dies spielt für den Aufbau der Handlungssysteme [...] eine erhebliche Rolle." (Jensen 1976:28)

Diese Innen- und Außenorientierung spielt deshalb eine große Rolle, weil sie notwendig für die Grundbedingungen des Handelns (Intentionalität, Soziabilität) ist. Wie diese vermittelt werden können, führt direkt zu den Grundfragen und -aufgaben der Sozialisation des Menschen. Gelehrt werden muß die Entstehung eines Ich, der internen Seite des Handeln und die Fähigkeit zur Reflexion seiner selbst in den Reaktionen der anderen, da sonst keinerlei Intentionalität denkbar ist. Hierbei sind, in der Soziabilität angelegt und für sie vorausgesetzt, Normen und Werte erforderlich, womit sich die Frage stellt, wie es zu deren Internalisierung kommen kann. Es braucht ein nach außen und innen kommunikatives Modell, eine Weltsicht, die erst erlernt werden muß. Zwischen den Systemen bestehen Durchdringungen, über die Austausch ermöglicht wird. So verfügt die Persönlichkeit über Sprache, die auch in Systeme der sozialen Interaktion integriert ist. Systeme sind deshalb offen und als in ständigem Austausch mit ihrer Umwelt stehend konzipiert (Parsons 1972:15). Dazu nutzen sie Medien.

3.2 Funktionen

Systeme besitzen in Bezug auf ihr jeweils übergeordnetes System eine Funktionalität. Funktional gleich bezeichnete Strukturen haben mitunter ganz unterschiedliche Aufgaben: Je nach Ebene, auf der sie betrachtet werden, kann beispielsweise einer Funktion in sehr unterschiedlicher Art nachgekommen werden. Diese analytische Unterteilung ist ein "denklogisch, nicht empirisch begründeter Akt" (Jensen 1976:44) und wird von Parsons quasi axiomatisch vorausgesetzt. Seine Begründung findet es einerseits in dem oben ausgeführten Handlungsbegriff und der darin enthaltenen Bedingungen und andererseits durch eine funktionale Rechtfertigung, die sich bei der Rekonstruktion der empirisch nachweisbaren Entwicklungen zu beweisen hat. Vier Funktionsbestimmungen sind festzustellen, die im sogenannten AGIL-Schema zusammengefaßt werden.

3.2.1 A- Adaption, Funktion der Anpassung (Verhaltensorganismus)

Adaption meint die Aufgabe jedes Systems, sich an die Anforderungen seiner Umwelt anpassen zu können. Jensen weist allerdings darauf hin, daß Anpassung, wie die deutsche Übersetzung meist lautet, eine Unterordnung zu bedeuten scheint, obwohl vielmehr "ein wechselseitiges Arrangieren zwischen Umwelt und System" (Jensen 1976:64 - Fußnote 41) zum Ausdruck kommen soll. "Von Adaption im allgemeinsten Sinne ist zu sprechen, wenn es um die Steuerung derjenigen Prozesse geht, kraft derer ein System zu seiner Umwelt materiell-energetische und informationelle Relationen schafft, von denen sein Bestand als System in einer andersartigen Umwelt abhängt" (Jensen 1976:46). Es liegt nahe, Anpassung auf der Ebene des Organismussystems zu verorten. Als Funktion findet sie sich aber auf allen Ebenen wieder, jeweils bezüglich von Fragen der System-Umwelt Relation. Sie ist in Verbindung mit der Funktion der Zielorientierung zu sehen, da sie für das jeweilige Ziel die notwendigen Mittel zur

Verfügung stellt. Die Mittel sind jedoch nicht zielgebunden definiert, sondern stehen global für die allgemeine Zielerreichung bereit (vgl. Parsons 1976:175f). In einer anderen Interpretation (vgl. Mühlbauer 1980:74) ist Adaption als das Problem der schrittweisen Optimierung der Ressourcen zu begreifen, was den beidseitigen Bezug ebenfalls beinhaltet. Strukturell wird Anpassung im sozialen System über die Komponente der Rolle vermittelt: "Sie definiert eine Klasse von Individuen, die aufgrund wechselseitiger Erwartungen zu einer besonderen Gesamtheit gehören" (Parsons 1972:16) und fördert und vereinfacht darüber Anpassung im Sinne des wechselseitigen Einstellens aufeinander und die jeweils andere Rolle.

3.2.2 G- Goal Attainment/ Selection, Funktion der Zielorientierung

Zielorientierung ist eine variable Funktion, die an spezifische Situationen gebunden ist. Ein Ziel ist dadurch definiert, daß es für Gleichgewicht sorgt und die "Diskrepanz zwischen den Systembedürfnissen [...] und den Bedingungen in den Umweltsystemen, von denen die ‚ Erfüllung ‘ solcher Bedürfnisse abhängt, reduziert" (Parsons 1976:174). Die Systemaktivitäten müssen dabei an Zielhirarchien ausgerichtet werden: Das Problem, das sich stellt, besteht darin, daß die Zielgegenstände zunehmend differenziert werden, "bei einem komplexen System mußman daher notwendigerweise von einem System von Zielen statt von einem Einheitsziel sprechen" (Parsons 1976:174). Trotzdem sorgt Zielorientierung dafür, daß der "Pfad des Systems" (Jensen 1976:48) nicht verlassen, sondern in der Zeit stabilisiert wird oder, wenn nötig, adäquat umgedeutet wird. Zielorientierung beinhaltet also die Wahl und die Konservierung der adäquaten Ziele für das jeweilige System und beachtet dabei die einflußnehmenden Normen und übergeordneten Werte und kann darüber integrierend wirken.

Da die Persönlichkeit der Funktion der Zielorientierung zugerechnet ist, wird ersichtlich, wie der Sozialisationsprozeß aus Parsons‘ Sicht zu verstehen ist: Er ist sozial vermittelte Ausrichtung auf anhaltende Verhaltensschemata in einer sozialen Gesamtheit. Im direkten, genauer zu bezeichnenden, sozialen Kontext werden diese als Rollen bezeichnet, auf der Ebene der Sozialsysteme als Sinnstrukturen oder auf der Verwaltungsebene als formale Organisationsstruktur. Rollen zu erlernen, ist der erste Schritt, sie mit Zielen zu verknüpfen der zweite, wozu Normen und Werte notwendig sind.

3.2.3 Integration, Funktion der Integration (soziales System)

Zur Erreichung der Ziele müssen die Systemelemente miteinander verbunden werden. Das intrasystemische Gefüge muß harmonisiert, Solidarität und Zusammenhalt geschaffen werden. Dabei handelt es sich nicht um ein "law and order"-Prinzip, sondern um "das

Problem der Reziprozität der Interaktion" (Jensen 1976:64). Auch nicht der Gegensatz zwischen Harmonie oder Konflikt wird mit Integration angesprochen, sondern auf "den sinnhaften Aufbau der sozialen Lebenswelt unter dem besonderen Aspekt der Kontingenz des Handelns" (Jensen 1976:50) abgezielt. Integration ist ein Aspekt des Handelns, bei dem in der Interaktion Regeln erprobt und modifiziert werden, Verhalten sich auf das Verhalten anderer richtet und die Rückbezüglichkeit erwartet wird. Integration ermöglicht es auf dieser Ebene erst, daß ähnliche Erwartungen und reziproke Handlungen entstehen: Integration ist ein gegenseitiges Einlassen auf eine gemeinsame Weltsicht, die erst durch die Gemeinsamkeit ihren kontingenten Anteil verlieren kann.

Integration ist wichtig für alle Systeme, da nur so das Funktionieren gesichert wird. Dies wird über Normen sichergestellt. Hier werden spezifische Wertkomponenten für die jeweilige Ebene des Systems vermittelt. Bedeutung hat Integration auch für die gegenseitige Anpassung der Subsysteme, um effektives Zusammenarbeiten gewährleisten zu können. Die Einbeziehung neuer Elemente wirkt komplexitätssteigernd, ein Faktor, der auch für die Sozialisation des Kindes im Sinne der sich ausweitenden Handlungsräume von Bedeutung ist.

3.2.4 L- Latent Pattern maintenance, Funktion des Strukturaufbaus und der Strukturreorganisation (kulturelles System)

Zur Bestandserhaltung von Systemen müssen deren Grundstrukturen aufrechterhalten werden. Nicht statisch, sondern ganz allgemein gefaßt. Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß der Mensch, aus seinen "anthropologischen Handlungsvoraussetzungen" (Jensen 1976:64) heraus, darauf angewiesen ist, seine unzureichend ausgebildeten biologischen Funktionen mit eigenen Sinnsystemen kulturell zu überformen. Die "Funktion des Strukturaufbaus und der Strukturreorganisation" (Jensen ebd.) dient dazu, diese zu bewahren und nachfolgend die

Integration und Anschlußfähigkeit der anderen Systeme zu gewährleisten: Denn

Normerhaltung wird durch Werte garantiert, die das Eingehen von Verpflichtungen regeln. Dabei gehört auch der schöpferische Wertewandel, die Lösung innerer Systemprobleme und die Sicherung der Identität durch kulturelle und motivationale Systemmuster trotz des Wandels zu ihrem Funktionsbereich. Das Ziel ist, der expansiven Verallgemeinerung der Grundstrukturen entgegenzuwirken und kulturelle zu stabilisieren.

Was in diesem Zusammenhang als Kultur bezeichnet wird, umfaßt den Bezug auf

"Konstitutionsprobleme" (Jensen 1976:46). Diese allgemeine Formulierung ermöglicht es, auch Subsysteme, die sich "auf den Aufbau und die Veränderung von Sinnzusammenhängen als organisierten Mustern des Erlebens und Handeln" (ebd.) beziehen, als funktional gleich zu bezeichnen. Gekennzeichnet sind sie durch ihren Ansatz, Interaktionszusammenhänge zu institutionalisieren. Aus diesem Grund lassen sich religiöse Organisationen, der Wissenschaftsbetrieb oder Muster der kindlichen Sozialisation als funktional gleichgerichtet interpretieren, wenn sie unter dem Aspekt der Strukturorganisation betrachtet werden. Sie besteht "in der Erhaltung der Stabilität von institutionalisierten Werten vermittels Prozessen, die Werte mit dem System von subjektiven Ü berzeugungen verknüpfen, nämlich religiösen Glaubensvorstellungen, Ideologie und dergleichen" (Parsons 1976:173).

3.3 Handlungssystem

Besondere Beachtung schenkte Parsons dem Handlungssystem. Er differenziert Handlungszusammenhänge grundsätzlich von der übrigen Welt und schafft darüber den Ausgangspunkt für seine weitere System-Umwelt Unterscheidung. Als Umwelt des Handlungssystems wird die physische Umwelt und die "letzte Realität" angesehen (Parsons 1972:14). Zu erstem gehören als Stoffe und Lebewesen, die nicht in das Handlungssystem integriert sind, zweites umfaßt das Sinnproblem menschlichen Handelns.

Wiederum werden Handlungssysteme als reine Strukturzusammenhänge betrachtet, wodurch ihre Verknüpfungslogik, nicht aber das ihnen inhärente Verhalten in den Mittelpunkt rückt. Seine Theorie des Handelns führte Parsons zu der Unterteilung des Handlungssystems in vier Subsysteme: Kulturelles, soziales, und die beiden Persönlichkeitssysteme des psychischen und des organischen Systems.

Zwei dieser Bestandteile sollen in allgemeiner Form an dieser Stelle umrissen werden: Das Kulturelle System als der Vertreter der Funktion der bewahrenden Werte (Strukturerhaltung) und die Gesellschaftliche Gemeinschaft, die integrativ tätig und für die Setzung von Normen zuständig ist. Die Vorstellung der beiden Persönlichkeitssysteme erfolgt im späteren Zusammenhang der Sozialisation in größerer Ausführlichkeit.

3.3.1 Kulturelles System

Das kulturelle System sieht Parsons als das wichtigste Subsystem des Handlungssystems an, da "die kulturelle Legitimation der normativen Ordnung einer Gesellschaft von großer Wichtigkeit" (Parsons 1972:23) ist und die von ihm ausgehenden Werte auf die parallel angelegten Systeme wirken.

Seine erhaltende Funktion in Bezug auf Werte wird über die Kategorien Ehre und Gewissen geregelt (Parsons 1972:25). Es besteht eine anerkannte Pflicht, durch konkrete Handlungen an der Verwirklichung der Werte teilzuhaben. "Daher enthalten Wertsysteme eine Kategorie von Verpflichtungen zu ‚ positiv bewerteter Vereinigung ‘ , zu Solidarität in legitimen kollektiven Beziehungen und Unternehmungen" (ebd.). Sie sind richtungsweisend, geben aber keinen Endzustand an. Ihre Richtung, in die sich Wandel vollziehen soll, ist "in bezug auf solche berühmten Formeln wie Freiheit, Demokratie, allgemeine Wohlfahrt und ausgleichende Gerechtigkeit" (Parsons 1965:136) definiert. Im Vergleich zu Normen sind Werte verallgemeinert und bedürfen keinerlei Rückgriffe auf exemplifizierte Verbote. Werte können moralische sein, ästhetische, kognitive oder religiöse werden jedoch gleichermaßen umfaßt. Auf die amerikanische Gesellschaft bezogen finden kulturelle Werte ihren Mittelpunkt vor allem im " ‘ asketischen ‘ Protestatismus" (Parsons 1981:246) und können auf allgemeinste Weise als "Orientierung im Sinn eines instrumentalen Aktivismus" (ebd: 247), der meist die Form eines "weltlichen ‚ Individualismus ‘ " (ebd.) annehme, verstanden werden.

Von Parsons kann die analytische Unterscheidung abgeleitet werden, daß der Organismus, die Persönlichkeit und das Sozialsystem das jeweilige Verhalten und Handeln steuert, das kulturelle System dahingegen die übergeordnete Steuerung der zugrundeliegenden Normen und Regeln beinhaltet. Parsons nimmt an, daß das kulturelle System den höchsten Strukturierungsgrad besitzt und die nachfolgenden Systeme mit Werten versorgt. Gleichzeitig hängt die Stabilität des kulturellen Systems davon ab, daß es durch die motivationalen

Antriebe des Persönlichkeitssystems und des sozialen Systems ausreichend gestützt und verfestigt wird. Im Verhältnis der Systeme, in denen sich die Individualentwicklung vollzieht, läßt sich der Prozeß der Vergesellschaftung ansehen "als ein reziproker Reproduktionsvorgang, in dem sich die in den Individuen konzentrierte Lebensaktivität und die in den Kollektiven verankerten Symbolwelten gegenseitig durchdringen und dabei Steuerungsleistungen und Energievorräte wechselseitig austauschen und zur Verfügung stellen" (Veith 1996:422).

3.3.2 Gesellschaftliche Gemeinschaft

Die gesellschaftliche Gemeinschaft ist das zentrale Subsystem der Gesellschaft. Ihre allgemeinste Funktion besteht in der Hervorbringung eines Normensystems, über das kollektive Organisation verwirklicht werden kann. Sie muß auch für klare Integration sorgen und ist darauf angewiesen, daß die aus den Normen resultierenden Pflichten angenommen werden. Zudem muß klar definiert werden, unter welchen Umständen diese greifen. Die Regelung der Loyalitäten zu den verschiedenen Rollen ein und der selben Person ist eine Integrationsfunktion, die ebenfalls der gesellschaftlichen Gemeinschaft zukommt. "Die gesellschaftliche Gemeinschaft ist ein komplexes Netz sich gegenseitig durchdringender Gesamtheiten und kollektiver Loyalitäten, ein System, das durch funktionale Differenzierung und Segmentierung gekennzeichnet ist." (Parsons 1972:23).

Seine Aufgabe kann auch als "Gratifikationsoptimierung" (Mühlbauer 1980:69) angesehen werden: In jedem seiner Subsysteme werden Handlungen der Akteure integriert, was durch Setzung und Ausübung von Normen im jeweils spezifischen Kontext geschieht. Dabei werden auch die Gratifikationen, als Gegenstück zu Sanktionen, die ebenfalls mit Normen verknüpft sind, erweitert und optimiert.

4 Sozialisation und Persönlichkeitsbildung

Persönlichkeitsbildung ist funktional der Zielorientierung zugeordnet, sie wird geprägt von den bestehenden Kulturmustern und ist damit sozial gesteuert. Sie findet in Verbindung zur organischen Basis statt und ist an die organischen Bedürfnisse und Anlagen gebunden. Diese

Bedürfnisse sind zu Anfang nur diffus ausgebildet und werden erst später sozial geprägt. Persönlichkeitsbildung setzt an den triebhaften Impulsen an, und formt mit Hilfe von Sanktionen und Gratifikationen basale Bedürfnisse in einem Akt der Generalisierung in motivationale Strukturen um, die unabhängig von Sanktionen und außerhalb der eigentlichen Lernsituation verfügbar bleiben.

Zur Erklärung der Persönlichkeitsentwicklung nutzt Parsons die Freudsche "psychoanalytischen Theorie der individuellen Persönlichkeit" (Parsons 1981:100). In

Anlehnung an Freud sind es die "Objektbeziehungen" (ebd.), über die Es, Ich und Über-Ich hergeleitet werden können.

Sozialisation könnte demnach auch als "Strukturierung (patterning) des Motivationssystems" (Parsons 1976:171) betrachtet werden, aus der erst die eigene Persönlichkeitsstruktur entsteht, die "durch die Internalisierung von Systemen sozialer Objekte und institutionalisierter Kulturmuster geformt" (ebd.) wurde. Es, Ich und Über-Ich finden auf der Ebene des Handlungssystems ihre funktionalen Entsprechungen. Zusammengehalten und verknüpft werden beide durch Werte. Diese Durchdringung mit Kulturmustern oder Werten kann als ein gestufter Ablauf über die Systeme gedacht werden: Zwischen kulturellem System und Verhaltenssystem sind die Gesellschaft und die Persönlichkeit als vermittelnde Systeme eingeschaltet. In der Gesellschaft, als funktional integrativem System, konkretisieren sich Werte in Institutionen mittels Normen (Institutionalisierung). Im Persönlichkeitssystem lenken die Normen Rollen (mittels Internalisierung), über die die Umwandlung von Trieben in generalisierte soziale Bedürfnisdispositionen vollzogen wird. Diese Umwandlung betrifft auch das Verhaltenssystem, in dem schließlich auch die Triebenergien von den kulturellen Werten durchdrungen werden (vgl. Veith 1996:422f).

Im Verlauf der Sozialisation muß es sowohl zur individuellen Entwicklung des Menschen, zur Ausbildung der für alle Systeme gültigen Funktionen in ihm, einem Beziehungsaufbau zur sozialen Umwelt, wie auch zur Integration kommen. Parsons betont diesen zweiteiligen Ansatz:

"Ich werde die Ansicht vertreten, daß die wesentlichen Züge der Persönlichkeitsstruktur zwar durch Sozialisation von den sozialen Systemen und der Kultur abgeleitet sind, die Persönlichkeit aber dennoch durch ihre Beziehungen zu ihrem eigenen Organismus und durch die Einzigartigkeit ihrer Lebenserfahrung ein unabhängiges System wird; sie ist kein bloßes Epiphänomen der Gesellschaftsstruktur." (Parsons 1981:103)

4.1 Sozialisationüber Rolleninternalisierung

Die Schwierigkeit für Sozialisation besteht in der Handhabung von Bedürfnisdispositionen (Mühlbauer 1980:68). Die physiologisch vorhandenen Antriebsenergien müssen aufgefangen und an Sanktionsmustern ausgerichtet werden, die von der sozialen und kulturellen Umwelt gesetzt worden sind. Diese Muster müssen erkannt, erlernt und internalisiert werden, damit aus den kurzfristigen Handlungsimpulsen langfristige Pläne werden können. Anders ausgedrückt besteht Sozialisation aus der Aufgabe, Wertsetzungen und Rollennormen in die Zielstruktur des Individuums zu übernehmen. Dabei wird das geformt, was Freud das "Über- Ich" nannte, "die Verinnerlichung von Elementen der normativen Kultur der Gesellschaft" (Parsons 1981:101).

Dieser "Internalisierungsprozeß" (Mühlbauer 1980:68) ist gekennzeichnet durch eine sukzessive Integration des heranwachsenden Kindes in sich eröffnende Subsysteme des sozialen Systems bis hin zur Integration in die gesamte Gesellschaft (Mühlbauer 1980:78) bei fortlaufender Generalisierung von Zeichen und Bedürfnissen sowie der Einübung differenzierter Rollen.

Generalisierungen übertragen Aufgaben und Bedeutungen auf einen übergeordneten

Zusammenhang: Bedürfnisse müssen dann nicht mehr direkt, sondern können vermittels der gewählten Instanz befriedigt werden. Das erste und zentrale Bedürfnis, Lust, wird von Parsons als "Mechanismus innerer Befriedigungen" (Parsons 1981:114) angesehen. Das Kind ist mit Hilfe von Generalisierung in der Lage ist, seine Bindung an spezifisch triebgebundene Befriedigungen zu lösen und den Lustgewinn "aus der diffusen und generalisierten Bindung zu einem nahrungsspendenden sozialen Objekt" (ebd.) zu beziehen: Aus organischer Lust wird das Gefühl geliebt zu werden, aus dem Wunsch nach Nahrung wird das Ziel der Erhaltung der Liebe generiert.

Darauf aufbauend kann das Kind mit Rollen und dahinterstehenden kulturellen Bedeutungsmustern konfrontiert werden. Parsons Gedanke ist, daß die Internalisierung der untrennbaren Verwobenheit von Rolle und kulturellem System den eigentlichen Prozeß der

Integration erst einleitet: Die "Rolle ist unmittelbar am Schnittpunkt zwischen Persönlichkeit und Gesellschaft" (Tillmann 1994:115) angesiedelt.

Möglich wird dieser Vorgang über die Identifizierung mit einem sozialen Objekt. Das Kind versucht - aus eigenem Antrieb heraus - insofern seiner Mutter zu gleichen, als daß es lernt, mit ihr eine soziale Rolle einzunehmen, die von beiderseits akzeptierten Normen geleitet wird. Identifizierung ist nach Parsons der Prozeß, "durch den eine Person in die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv eingegliedert wird, indem sie eine Rolle zu spielen lernt, die zu jenen der anderen Mitglieder komplementär ist, und die mit dem das Kollektiv beherrschenden Wertmuster übereinstimmt" (Parsons 1981:115)

Das Kind internalisiert zunächst die ersten ihm nahen sozialen Objekte (seine Bezugsperson) als Rolle und nicht als isolierte Person. Dieser Verweis auf das hinter der Rolle stehende System ist für das Kind nicht ersichtlich, es ist eins. Parsons interpretiert Freud in der Art, daß über die Objektbeziehung des Kindes nicht nur die Normen der Kultur an der Stelle des Über- Ich in die Persönlichkeit Eingang finden, sondern daß diese für die wesentliche Struktur des Ichs ebenso gilt.

"Das bedeutet, daß die soziokulturelle Umgebung nicht nur die Grundlage einer speziellen

Komponente der menschlichen Persönlichkeit darstellt, sondern auch die Grundlage ihres im menschlichen Sinne innersten Kernes." (Parsons 1981:101f)

Die Rollen sind es, die das psychische System mit dem Sozialsystem verweben: Sie schaffen das Erleben der Verbindung zwischen Handeln und Werten. "Psychologisch ist der entscheidende Punkt, daßder Prozeßder Ichentwicklung sich durch das Lernen sozialer Rollen in Kollektivstrukturen vollzieht." (Parsons 1981:115). Anhand der internalisierten Figur lernt das Kind auch die Reflexivität des Handelns kennen. Es erfährt Reaktionen auf seine eigenen Verhaltensweisen und deutet sie als positive oder negative Sanktionen. Hierdurch werden ihm die Erwartungen eröffnet, die die Bezugspersonen an die Rolle des Kindes stellen.

Die Entstehung eines Ich wird also auf der einen Seite erst dadurch möglich, daß eine wahrgenommene äußere Situation und das innere physiologische System unabhängig voneinander im Menschen ausgebildet sind; auf der anderen Seite müssen beide zusammen in die heranwachsende Persönlichkeit integriert werden. Dies ist, wie Parsons feststellt, "die Grundbedingung dafür, daßdie Persönlichkeit an diesem Knotenpunkt der Beziehung zwischen Organismus auf der einen und deräußeren Welt auf der anderen als System funktionieren kann" (Parsons 1981:112).

Gleichwohl hat Internalisierung die Lösung vom Identifikationsobjekt zum Ziel: Erst wenn die Fähigkeit erlernt ist, Werten auch ohne Sanktionen nachzukommen, hat sie vollständig stattgefunden. Erfolgreiche Identifizierung führt auch dazu, das vorbildhafte Muster im eigenen Verhalten autonom einsetzen zu können. Parsons sieht Identifizierung und Lösung als einen im Sozialisationsprozeß mehrfach vorkommenden Vorgang an: Im Verlauf der Entwicklung nimmt die Größe und der Grad der Allgemeinheit der zu internalisierenden Rollen zu. Immer wieder ist die Loslösung Voraussetzung zur neuen Identifizierung. Rollen bilden die "ersten ordnenden Elemente der sozialen Struktur" (Tillmann 1994:116), die später in die sich ausdifferenzierende Funktionalität von Subsystemen eingebunden werden und stabilisierend wirken.

Identifizierung, Objektwahl und Verinnerlichung sind während der ganzen Entwicklung der

Persönlichkeit die Prozesse, die das Individuum in das soziale System und darüber zugleich in die Kultur integrieren.

4.2 Phasen der Sozialisation

Lernen, also die Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen, vollzieht das Kind innerhalb von fünf Phasen, innerhalb derer wiederum eine vierstufige Entwicklung abläuft. Eine neue Phase beginnt immer dann, wenn das Gleichgewicht aus Interaktionsstrukturen, Bedürfnisdispositionen und Wertorientierungen durch eine biologische Reifung und die Reaktion der Umwelt auf diese gestört wurde. Die vier Entwicklungsstufen (vgl. Mühlbauer 1980: 80f) bezeichnet Parsons als 1. Permissivität (dem Kind wird das Ausleben von Frustrationen ermöglicht), 2. Unterstützung (durch die Familienmitglieder bei der Aufgabe der alten und Annahme der neuen Bedürfnisse), 3. Verweigerung der Reziprozität (Die Mutter geht nicht auf die Rolle des Kindes voll ein, sondern bleibt ihren Rollenanforderungen der anderen Systeme treu), 4. Selektive Belohnung (Über positive und negative Belohnungen werden die neuen Verhaltensweisen dem Kindes anerlernt und eingeschränkt, wobei neue Rollen und Normen übernommen werden und ein neuer Gleichgewichtszustand erreicht wird).

An dieser Stelle ist, wie bereits erwähnt, Identifizierung mit den jeweiligen Rollen abgeschlossen, Differenzierung kann einsetzen und das Handlungsfeld auf doppelt so viele Systeme ausgedehnt werden. Differenzierung ist nach Parsons ein binärer Vorgang. Sie verläuft nach dem Prinzip der Zweiteilung, wobei sowohl die erlernten Rollen wie auch die Bedürfnisdispositionen verdoppelt werden. Parsons (1956:62) nennt dies einen "genealogical tree", wobei dieses Bild auch insofern zutrifft, als daß sich einmal verzweigte Linien nicht wieder kreuzen können. Parsons unterscheidet vier Kriterien, nach denen Differenzierung vollzogen wird, er nennt sie pattern variables. Sie sind auf der Achse der sozialen Reziprozität 1. Selbstorientierung vs. Kollektivorientierung, 2. Spezifität vs. Diffusität (hinsichtlich der normativen Klarheit), 3. Neutralität vs. Affektivität (affektiven Beteiligung), 4. Universalismus vs. Partikularismus (die Reichweite der Wertmaßstäbe betreffend), 5. Zuschreibung vs. Leistung, bezogen auf Attribution von Rollen. Innerhalb des Handlungsystems sind die Orientierungsmöglichkeiten formal genau entlang der skizzierten fünf Dichotomien beschränkt (vgl. Veith 1996:432f), wobei jeweils eine Seite der Gegensatzpaare partikularistisch, die andere universalistisch orientiert ist (vgl. Tillmann 1994:120). Handeln nach universalistischen Prinzipien wird im Berufsleben, partikularistische Ausrichtung im Familienbereich erwartet. Jeweils ein Kriterium ist kennzeichnend für eine Lernphase während der Persönlichkeitsbildung; über Identifikation, Objektbezug und Internalisierung werden in der Familie Rollen erlernt, mittels deren als Antipode die Außenwelt universalistisch erfahrbar wird. Das Erlernen aller Alternativen ist notwendig für die selbständige. gesellschaftsweite Handlungsfähigkeit des erwachsenen Menschen.

"Sozialisation als Erwerb der Fähigkeit zum Rollenhandeln bedeutet somit, daßdie

Heranwachsenden die universalistischen Werte internalisieren" (Tillmann 1994:121). Dies geschieht in fünf Phasen.

4.2.1 Orale Abhängigkeit von der Mutter - Identifizierung

Die Bedürfnisdisposition ist während der oralen Phase rein auf organische Dispositionen beschränkt, auch verfügt der Säugling lediglich über einen "inneren Lust-Unlust-

Mechanismus" (Veith 1996:425). Eingeleitet wird diese Phase durch die mit der Geburt hervorgerufenen oralen Krise, durch die der Ursprungszustand der reinen Organhaftigkeit überwunden wird. Aus der lebenswichtigen Notwendigkeit zu lernen heraus gerät das Kind in das erste soziale System, das mit seiner Mutter, hinein. Die Mutter wird zur Quelle der Befriedigung, wobei sich über Interaktion eine erste Bindung entwickelt, die zur Identifikation mit ihr führt. Parsons sieht bereits in der angeborenen Saugreaktion des Kindes ein Beispiel für Interaktion: Das Kind lernt sehr schnell, besser zu saugen und seinen Erfolg von seinem eigenen "zielorientierten Handeln" (Parsons 1981:107) abhängig macht, bei dem es mit seiner Mutter die beste Art des Stillens entwickelt.

Das Kind baut eine Bindung zu seiner Mutter auf, und zwar als Objekt, über das die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden können und von dem jedoch auch die Reaktionen auf das eigene Verhalten ausgehen. "Der Säugling wird somit schon in den ersten Wochen, wenn nicht Tagen seines Lebens in ein soziales System integriert" (Parsons 1981:108).

Parsons geht von der Lerntheoretischen Einsicht aus, daß es keine Rationalität beim Erlernen bedarf, sondern "daßeine Generalisierung der spezifischen Elemente zu Mustern stattfindet" (Parsons 1981:109). Zweierlei Generalisierungsvorgänge vollziehen sich: Einmal der der Objektbesetzung, wobei nicht die Mutter als Person, sondern als Rolle mit inhärenten Erwartungen erfaßt wird. Zum anderen hat das Kind die Befriedigung seiner organischen Bedürfnisse umgeformt in die Empfindung von Befriedigung durch das Empfangen von elterlicher Liebe. "Erst nachdem das Bedürfnis nach Liebe als vorrangiges Ziel der Persönlichkeit etabliert worden ist, [ist] ein echtes Ich vorhanden" (Parsons 1981:113). Wichtigster Schritt ist für das Kind, die Bedingungen zu erkennen, unter welchem ihm Befriedigung verschafft oder versagt wird; Hinweise bezieht es aus den erfahrenen Sanktionen der Mutter. Die Sanktionen verfestigen sich zu einem Rahmen von Werten und Normen, womit sich im Kind die Fähigkeit ausbildet, erfolgreich Ziele und Interessen zu verfolgen.

"Der entscheidende Punkt ist hier, daß dieses System innerer Kontrollen über das Trieb- oder Impulssystem des Kindes durch ein von der Mutter auferlegtes, verallgemeinertes Regelmuster von Sanktionen errichtet wurde, so daß das Kind lernt, nicht einfach nur auf spezielle Belohnungen, sondern auch auf ‚Intentionen‘ zu reagieren. Dadurch lernt das Kind, sich den Wünschen oder Erwartungen der Mutter anzupassen." (Parsons 1981:110)

Indentifizierung mit der Mutter führt zur Mutter-Kind-Identität, einer rudimentären aber beispielhaften Form der sozialen Systeme (Parsons 1956:49): die gegenseitig bestehenden Verhaltenserwartungen werden im Kind gespiegelt (Mühlbauer 1980:84f).

Verinnerlichung ist erreicht, wenn das Kind lernt, in der Interaktion mit Mutter, eine soziale Rolle zu spielen und ihre Erwartungen zu antizipieren weiß. Diese Rolle ist auf dieser Stufe noch komplementär zu der der Mutter und gleicht ihrer durch die gemeinsam verinnerlichten Werte.

In Bezug auf den Säugling lassen sich die vier oben angeführten Stufen der Erziehung nachvollziehen: Zuanfang ist die Mutter bestrebt, nach Maßgabe des kindlichen Verhaltens für sein Wohlergehen zu sorgen (Permissivität). Nachfolgend lernt das Kind, daß sein Verhalten und die Befriedigung seiner Bedürfnisse in Zusammenhang stehen und wird dabei unterstützt (Unterstützung). Die Mutter beginnt dann, im ersten Rollenverhalten, auf die Generalisierungen des Kindes Bezug zu nehmen und erwartet die Akzeptanz verzögerter oder alternativer Bedürfnisbefriedigung (Verweigerung der Reziprozität). Schließlich setzt sie Sanktionen ein, wenn das Kind das adäquate Verhalten zeigt (Selektive Belohnung).

Aus der kollektiven Identität mit der Mutter heraus bekommt für das Kind die erste Orientierungsalternative Bedeutung: Selbstorientierung vs. Kollektivorientierung. Es lernt, Handlungen zu unterscheiden, die für die Einheit zur Mutter notwendig sind und solche, die von ihr nur bemerkt aber nicht behandelt werden.

4.2.2 Liebesabhängigkeit von der Mutter - anale Phase - Objektbesetzung

Ausgelöst wird die anale Phase durch die Störung des aufgebauten Gleichgewichts durch die Frustration des Kindes bei der Nahrungsaufnahme und die Reinlichkeitserziehung: Es wird etwas von ihm verlangt und nicht mehr reine Bedürfnisbefriedigung betrieben. Denn nicht mehr nur organische Bedürfnisse bestimmen mittlerweile das Verhalten des Kindes, sondern die Liebe der Mutter ist zu seinem Bedürfnis geworden. Nun muß es lernen, daß die

Ansprüche der Mutter an das motorisch und kommunikativ beweglicher werdende Kind zunehmen; Aufmerksamkeit und Liebe sind nicht mehr selbstverständlich und müssen plötzlich erworben werden, Leistung taucht als Prinzip auf (vgl. Veith 1996:426). An dieser Stelle trennt sich das symbiotische Mutter-Kind-Verhältnis und es entstehen zum ersten Mal die beiden getrennten Rollen der Mutter und des Kindes und damit auch das erste Ich im Kind. Damit sind auch die kindlichen Möglichkeiten der aktiven Objektwahl stark erweitert.

Mit der binären Differenzierung entstehen zwei Bedürfnisdispositionen: Auf die Mutter bezogen lautet sie Abhängigkeit, auf die eigenen Rolle hin Autonomie, um der Mutter zu gefallen. Hierbei geht Autonomie mit der Orientierungsalternative Diffusität einher, da die Beziehung zur Mutter in diesem Fall unspezifischer wird. Zur Abhängigkeit gesellt sich Spezifität, da sie weiterhin auf die genau umgrenzte Art der Befriedigung und Fürsorge bezogen ist.

In dieser Phase ist die Erziehung zur Unabhängigkeit von großer Bedeutung, wobei es zu lernen gilt, an welchen Stellen Initiative ergriffen werden darf und an welchen das Kind sich den Sanktionen und Wünschen seiner Mutter beugen muß (Parsons 1981:120). Die Internalisierung der eigenen und der Rolle der Mutter schaffen dem Kind neue Stabilität. Die Verinnerlichung ist abgeschlossen, wenn Rollen wie Werte Teil der kindlichen Persönlichkeit geworden sind.

4.2.3 Ödipale Phase - Verinnerlichung oder Introjektion

Die ödipale Krise wird "durch einen Erotisierungsschub, der die libidinöse Ansprechbarkeit der genitalen Regionen erhöht, angestoßen" (Veith 1996:427). Die Beziehung zur Mutter wird gestört und die folgende binäre Differenzierung umfaßt Vater und Geschwister und damit bereits vier Elemente, die zu Identifikationsobjekten werden. Aufgabe des Kindes ist es, die "libidinösen Strebungen zu kontrollieren und sich mit ihrer Geschlechts- und Altersrolle [zu] identifizieren" (ebd.). In dieser Phase trennt sich die vormals verbundene instrumentell- expressive und die Macht-Ohnmacht Dimension, womit Rollen und Geschlechterdifferenzen erfahrbar werden.

Parsons unterteilt die Familie in ein stark vereinfachtes Schema, nach dem Vater, Mutter, Tochter und Sohn in der einen Dimension durch Generationsrollen, in der anderen durch

Geschlechtsrollen differenziert sind. Jede Rolle ist mit einem kulturellen Bedeutungsmuster verknüpft, das über die Rolle zugänglich und internalisierbar wird. Die Rolle von Vater und Mutter bedeuten Macht und Autorität aus Sicht des Kindes, seine eigene Ohnmacht und Abhängigkeit. Die männliche Geschlechterrolle verweist auf instrumentelles Verhalten, die weibliche auf expressives. Die Rolle (des Sozialsystems) und die Erfahrung (im psychischen System) werden verknüpft und in ihrer Zusammengehörigkeit erlernt.

p>Auch in dieser Phase verinnerlicht das Kind, dieses Mal seine Familie. Das Über-Ich, das Muster der familialen Bindungen, wird dem Kind vermittels Sanktionen angelernt, wodurch neue Ziele und Werte entstehen. Das Kind wird wiederum dem Objekt seiner Identifizierung gleich (es internalisiert sie vollständig) und kann mittels des verinnerlichten Musters der Familie Beziehungen zur extrafamilialen Welt aufbauen, ohne auf die Sanktionen rückbezüglich sein zu müssen. In der späten Latenzzeit geht die Familie als Objekt wie früher die Mutter verloren. (vgl. Parsons 1981:121).

An dieser Stelle sind Ich, Es und Über-Ich entwickelt und zum ersten Mal ein prototypisches soziales System vom Kind internalisiert worden. Es werden sowohl die Geschlechter- wie auch die Generationsrollen erkannt und die Identifizierung mit einem Kollektiv, der Familie, ist vermittelt. Das Verhalten erfolgt nun unter einer reflexiv operierenden und sanktionierenden Instanz.

4.2.4 Latenzphase

Die zu erlernende Orientierungsalternative Universalismus vs. Partikularismus lassen auch auf Einzelpersonen hin erlernte Rollen allgemeingültig verstehbar werden. Das Kind überschreitet in dieser Phase die Grenzen der Familie und lernt andere Menschen kennen: Es bezieht Objekte ein, die es zu kategorisieren lernen muß. Wichtig sind in diesem Zusammenhang Schule und peer-group. Die Schule übernimmt das Beibringen von Generationsdifferenzen. In ihr wird das Verhalten an universalistischen Standards, nicht an Leistung allgemein gemessen. Die peer group übernimmt die Sozialisation hinsichtlich der Geschlechtsrollen und läßt das Kind erfahren, daß Positionen innerhalb der Gruppe zu erwerben sind.

Zu diesem Zeitpunkt ist das entscheidende Objekt der Identifizierung keine Person mehr, sondern ein Kollektiv, woraus Parsons schließt, daß Erotik nicht mehr wie bisher als Sozialisationsmechanismus dienen kann, da "zärtlicher körperlicher Kontakt mit einem komplexen Kollektiv offensichtlich nicht möglich" (Parsons 1981:125) ist. Beginnend in der ödipalen Phase verschließen die Eltern durch ihre "erotische Solidarität" (Parsons 1981:126) die Belohnung durch erotische Befriedigung und verlangen von dem Kind eine Wertverinnerlichung auf höherer Stufe.

In der nicht-familialen Außenwelt greifen zwei Mechanismen, die zu weiterer Objektwahl, Identifizierung und Verinnerlichung führen. Zum einen ist dies die Anforderung und Bewertung des Kindes nach Leistung, zum anderen das Übernehmen von Führer- und Gefolgschaftsrollen in Gruppen, die selbst erreicht werden müssen. Auf der einen Seite werden hier intellektuelle Fähigkeiten, auf der anderen Seite die Einübung der Geschlechterrollen im gleichgeschlechtlichen Kontext eingeübt. Damit geht es in dieser Phase um die Unterscheidung von Bereichen, die von erotischen und solche, die von leistungsgeleiteten Interessen dominiert sind. Vier Verinnerlichungsprozesse unterscheidet Parsons an dieser Stelle, die ihre jeweils spezifischen Werte und Ziele tragen:

"Es handelt sich dabei um 1. die gesellschaftliche Gruppe der Gleichaltrigen als Gesamtheit, welche die Werte der sogenannten Jugendkultur verkörpert; 2. die Schule als Prototyp der Organisation, die dem Erreichen eines spezifizierten Ziels durch disziplinierte Leistung gewidmet ist; 3. die Vereinigung der Gleichaltrigen als Prototyp gemeinschaftlicher Organisation zur Befriedigung und zum Ausgleich gegenseitiger Interessen; und 4. die neu entstehende intersexuelle Dyas als Prototyp der einzigen Beziehung Erwachsener, in der erotische Faktoren offen zum Ausdruck gelangen dürfen." (Parsons 1981: 133f)

Zum Ende der Latenzphase stehen damit die vier wichtigen Rollen zur Verfügung, die in der Adoleszensphase ihre Verfeinerung und Anwendung finden.

4.2.5 Adoleszensphase

Drei neue Rollenbereiche treten in dieser Phase auf: Die Zeugungsfamilie, das Berufssystem und die Gemeinde, welche auch den Staat und Nachbarn umfaßt. Dabei wird die Orientierungsalternative Zuschreibung vs. Leistung internalisiert (Parsons 1956:124).

Konstitutiv für diese Entwicklung im privaten Bereich ist wiederum der libidinöse Antrieb. Jetzt kann sich das lange gehemmte sexuelle Begehren auf einen Partner richten und strukturbildend wirken. Auch für die eigene Kindererziehung ist es von großer Wichtigkeit, die Libido zu strukturieren, da sie bei der Erziehung der eigenen Kinder, wie gezeigt wurde, von entscheidender Bedeutung ist.

5 Sozialisation in Familie und peer gruop

Sozialisation als funktional differenzierter Prozeß, hat seine Aufgaben auf mehrere spezialisierte Systeme verteilt. Parsons geht der Frage nach, welche Instanzen in der heutigen Gesellschaft dafür zuständig sind, die Werte, die uns alle verbindet zu vermitteln und auf welche Weise und mit welchem Erfolg sie dies unternehmen. Es geht um die Frage der Stellung der Sozialisationsinstanzen und ihrem Einfluß auf die Entwicklung der Heranwachsenden. Welche Erscheinungen zeigen sich dort? Löst sich der Einfluß der Familie auf? Dominieren die peer group oder doch die Medien? Wie ist die Aufgabenverteilung zwischen Schule, Familie und den gewählten Bezugsgruppen der Jugendlichen? Parsons argumentiert einerseits mit seinen bekannten systemtheoretischen Ansätzen, zieht jedoch auch empirische Erkenntnisse hinzu und nutzt die Begriffe Expansion, Differenzierung und Aufwertung, um die vom ihm erkannten Phänomene in der Gesellschaftsentwicklung zu beschreiben. Zwei Texte dienen im folgenden als Anhaltspunkte für die Parsonsche Argumentation. Die Folie auf der er sie entwickelt ist die Unterscheidung Riesmans in innen-, außen und traditionsgelenkte Gesellschaften.

5.1 Ausgangssituation

Parsons ist der Ansicht, daß sich seit den Zeiten der traditionsgeleiteten Gesellschaft zwar ein tiefgreifender Wandel der amerikanischen Gesellschaft vollzogen hat, jedoch sei "das herrschende Wertesystem stabil geblieben, während die Struktur der Gesellschaft einen entscheidenden Differenzierungsprozeßerfuhr" (Parsons 1981:250). Gleichzeitig sei es zu mangelhafter Integration "als unvermeidliche Begleiterscheinung" (ebd:251) des Wandels gekommen. Dieser Wandel vollzieht sich hin zu der außengeleiteten Gesellschaft, einem

Typus, der hoch industrialisiert ist und in dem die Individuen Aufgaben, die sie in der vorgeschalteten innengeleiteten Phase noch selbst erledigten, institutionalisieren. Riesman war der Ansicht, daß dabei auch die ehemals festen, sozialisationsbedingten Ziele in steten Wandel durch die sich ändernden Steuerungen ausgesetzt werden. Was seiner Ansicht nach bleibt, ist der Mechanismus, diesem Wandel zu folgen und sie als Ziel zu akzeptieren.

Parsons setzt dem entgegen, daß zwar durchaus "frühere, institutionalisierte Verhaltensregeln des Individuums verlorengegangen sind" (Parsons 1981:254), jedoch geschah dies nur auf einer Ebene: Das Ziel ist das gleiche geblieben, nur wird es jetzt mittels einer übergeordneten Institution erreicht und symbolisch auf andere Art belohnt. Die regulative Ordnung selbst ist durch diesen Wandel nicht betroffen. Zu beobachten ist aber die Einsetzung einer neuer Schicht struktureller Differenzierung, nach der die neue Ordnungsstruktur die gleichen Funktionen wie die alte zu erfüllen hat.

"Die Differenzierung verweist auf den Prozeß, in dem einfache Strukturen in funktional verschiedene Komponenten zerlegt werden, wobei diese Komponenten relativ unabhängig werden und sich dann zu komplexeren Strukturen wieder verbinden, in denen die Funktionen der differenzierten Einheiten einander ergänzen." (Parsons 1965:136)

Den Auslöser der Entwicklung bezeichnet Parsons als quantitative Expansion: Auf das Berufssystem bezogen, meint dies die wachsende Anzahl derer, die "strukturell differenzierte berufliche Rollen ausüben" (Parsons 1981:258). Qualitative Differenzierung umfaßt in diesem Zusammenhang die Ausbreitung von technischen Berufsrollen, Managementrollen und die Verberuflichung ehemals diffus ausgeübter Funktionen. Aufwertung bezeichnet das gestiegene Niveau "der für angemessene berufliche Rollenleistung erforderlichen Fähigkeit und Verantwortung" (ebd:260). Parsons schließt daraus, daß die Bedeutung der kulturellen Werte eher zu denn abnimmt. Durch diesen Wandel werden "nicht geringere, sondern höhere Anforderungen an das partizipierende Individuum" (ebd:261) gestellt, was sich auch in deren Sozialisation niederschlagen muß:

"Wenn dies richtig ist, so folgt daraus unserer Ansicht nach, daß ein derartiges System sowohl die Institutionalisierung einer bestimmten normativen Kultur in der Gesellschaft als auch die Verinnerlichung in Persönlichkeiten umfaßt und umfassen muß und zwar auf höheren und im ganzen stabileren Ebenen als zuvor" (Parsons 1981:261)

Auf Sozialisation und Bildung bezogen, bedeutet Expansion vor allem die Ausweitung der Bildungsabschlüsse: Oberschulabschlüsse sind weitgehend zum Standard geworden. Aufwertung geht damit einher (Abnahme der Analphabetenquote) und Differenzierung läßt sich am ausgeweiteten Studienangebot ablesen. Guter Bildungsabschluß ist anschließend ein hilfreiches, beinahe notwendiges Mittel für beruflichen Erfolg. Parsons schließt daraus, daß die Kette von verinnerlichten Normen, Werten und Zielen weiter besteht und nicht abgerissen sein kann.

5.2 Wandel der Sozialisationsinstanzen

Auch die Familie ist differenziert und hat ihren Funktionsbereich verkleinert. Notwendigerweise mußte sie Funktionen an andere Einheiten wie Schule, Medien und peer group abtreten. Sie konzentriert sich nunmehr auf die rein persönlichen Beziehungen der Mitglieder untereinander besonders auf "Sozialisation der Kinder und ‚ Spannungsausgleich ‘ " (Parsons 1981:269). Sie hat beispielsweise die ökonomischen Funktionen ausgelagert. Besonders durch erhöhte Mobilität kommt es zu "struktureller ‚ Isolierung ‘ " (Parsons 1981:268). Daraus entwickelte sich, so Parsons kein Trend gegen, sondern sogar ein allgemeiner pro familistischer Trend mit einer Stabilisierung der Kernfamilie. Gerade zum "pr äö dipalen Kleinkind" (Parsons 1965:143) wird die Abhängigkeit vergrößert, was durch die Konzentration der Familie auf wenige Angehörige mit bedingt ist.

Für das Kind bedeutet die funktionale Neubestimmung der Familie, daß es sich weniger anpassen muß (vormals aus ökonomischen Druck heraus notwendig), aber auch, daß ihm größere Nachsicht entgegengebracht und sich mit ihm als Person beschäftigt wird. Es kann nun Werte ganz neu erlernen, "durch Verinnerlichung sozialer Objekt-Systeme und Muster normativer Kultur" und damit zu "höheren Ebenen der Reife" (Parsons 1981:271) geführt und nicht gezwungen werden. Die gesteigerte Abhängigkeit führt nach Parsons zur erhöhter Leistungsmotivation. Dies ist ein Aufwertungsprozeß der Familie: Das Kind muß auf hohem Niveau Unabhängigkeit, Kompetenz und Verantwortung erlernen. Die Rollenbilder, die Eltern ihren Kindern mitgeben, dürfen nicht so deutlich, sein, daß sie sie später, in einer sich veränderten Welt behindern könnten. (vgl. Parsons 1981:275). Mit Differenzierung einher geht die Erweiterung der akzeptierten Wahlmöglichkeiten. Der vergrößerte Spielraum macht die "Bindungen an die Schicht, Familie, an die Ortsgemeinde und Religion flexibler und oft

‚ entbehrlich ‘ " (Parsons 1965:144) - die Notwendigkeit verallgemeinerter Stabilisierungen der Persönlichkeit nimmt zu.

Die Differenzierung der Familie zeigt sich an der Aufgabenneuverteilung mit Schule und peer group. Die peer gruop erlangt hohe Bedeutung, da sie den Gegenpol zu leistungsfixierter Schule und diesen Aspekten der Herkunftsfamilie darstellt. Sie dient zur Befriedigung von Bedürfnissen, die während der Sozialisation entstehen und die vormals durch Unterstützung und Bedürfnisbefriedigung abgedeckt waren, die die Mutter leistete. Zwei peer-Phasen gibt es: Die gleichgeschlechtliche in der frühen Latenzphase und die peer group der Heranwachsenden. Der peer group schreibt Parsons einen zu Schule und Familie komplementären Platz in der Gesellschaft zu (ebd:278) und deutet die Entwicklung in ihnen auf der Basis eines bestehenden Normenkonsenses. Dies nicht in dem Sinne, daß Normen dort repliziert würden, doch sind die dort herrschenden darauf ausgerichtet, soziale Anerkennung in der Welt der Erwachsenen zu erlangen, wodurch sie Anschlußfähigkeit schaffen. Dies geschieht jedoch analog der sozialen Ausrichtung, die von der sonstigen Sozialisation seiner Mitglieder angelegt war, wodurch sich beispielsweise Schichten replizieren. Die peer group dient insofern auch der berufsvorbereitenden Schule, als daß sie ihre Mitglieder auf Motivationsstärke und andere individuelle Fähigkeiten hin überprüft, die für den weiteren Weg ebenfalls von Bedeutung sind, die im schulischen Bereich aber nicht berücksichtigt werden können.

6 Zusammenfassende Schlussbetrachtung

Parsons hat sich als ein Theoretiker erwiesen, dessen Schematisierung des Gesellschaftsaufbaus derart weit fortgeschritten ist, daß sie als in sich schlüssig angesehen werden kann. Die Begrifflichkeiten, die er ausgearbeitet hat, sind von so hoher Varianz bei gleichwohl deutlicher Umschreibung, daß mit ihrer Hilfe unterschiedlichste Phänomene und Entwicklung erfaßt werden können. Die Kritik an Parsons setzt wohl auch aus diesem Grund nicht am inneren Aufbau seines Gerüstes an, sondern konfrontiert ihn mit Fragen der Soziologie, die zu beantworten als Aufgabe von Parsons‘ Theorie erwartet wird (vgl. beispw. Tillmann 1994: 112ff und 126ff). Wie kann der strukturell-funktionale Ansatz beispielsweise mit der Problematik umgehen, daß soziale Ungleichheit durch Schule reproduziert statt aufgehoben wird? Angesichts ihrer funktionalen Ausrichtung nach Leistung wäre dies nicht zu erwarten. Und wie stellt sich diese Systembildung mit ihrer angenommenen Gleichgewichtsdogmatik diesen Effekten: Müssen sie hingenommen werden, weil Stabilität oberstes Gebot zu sein scheint?

Meiner Ansicht nach bietet die Theorie Parsons‘ genügend Freiraum, auch derartige Fragen zu behandeln und dem Wandel offen zu begegnen. Die Gefahr besteht an dieser Stelle jedoch in dem uralten Mißverständnis bei der Rezeption Parsons‘: Wohl auch durch seine mitunter sehr konkreten Betrachtungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen werden zu häufig analytische und empirische Betrachtungen von Systemen vermischt. Schule kann in ihrer funktionalen Strukturierung rein formal analytisch untersucht werden, wobei die systemische Annahme, auch in diesem Fall würde Stabilität angezielt, unumgänglich ist. Daß diese Analyse zu Tage fördern kann, daß ihre Strukturen bestimmte gesellschaftliche Gruppen wegen ihrer ähnlich gelagerten Ausrichtung bevorzugt, sollte als Erkenntnisgewinn gewertet werden und nicht als Unzulänglichkeit einer Theorie, die diese Zusammenhänge deutlich und benennbar gemacht hat. Sicherlich ging es Parsons‘ primär um die Stabilität des von ihm geschätzten amerikanischen Wertesystems. Für Wandel im Rahmen dieser Werte ist bei seinen Analysen trotzdem weiterhin Platz. Vielleicht liegt die grundlegende Frage in der Beschreibung der zu stabilisierenden Werte: Wenn diese bestehende Ungleichheiten umfassen, wie die Kritiker meinen, wäre Parsons zu Recht als unbeeindruckbar konservativ zu bezeichnen. Wenn sie aber lediglich Prinzipien wie Leistungsorientierung und Gleichheit aller Menschen meinen, dann eröffnet sich ein anderer Weg, wie Stabilität der Systeme zu deuten sein könnte: Die Funktionen sind das stabile Element, ihre Ausgestaltung liegt in den Händen gesellschaftlicher Kräfte und kann im Schritte zweiter Systembildung auf ihre Struktur oder auch auf die Folgen und Implikationen ihrer moralischen Werte hin untersucht werden.

Für unsere Betrachtung der Sozialisationstheorien ist der analytische Rahmen von größerer Wichtigkeit. Dafür sind die Instrumente Parsons‘ wie die AGIL-Funktionen, die eingebaute phasenweise Sozialisation des Kindes über Rollenhandlungen und seine pattern variables in Erinnerung zu rufen. Diese Werkzeuge machen Parsons wichtig für die theoretische Diskussion aber auch für die praktische Analyse von sozialisatorischen Vorgängen. An dieser Stelle ist vielfach weitergearbeitet worden, was als Parsons‘ Verdienst noch einmal festgehalten werden sollte.

7 Literaturangaben

Primärliteratur:

Talkott Parsons, 1965: Jugend im Gefüge der amerikanischen Gesellschaft. In: Ju012

Hermann Veith, 1996: Sozialisationstheorie. Darin: Soziale Ordnung und moralische

Werteverinnerlichung: Die gesellschaftstheoretische Grundlegung bei Talkott Parsons, S.402- 434

Anhang:

Schematisierte Darstellung der strukturell-funktionalen Zusammenhänge der menschlichen Gesellschaft und ihrer Umwelt. Erstellt nach Veith 1996: 417ff

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Sozialisationstheorien - Talkott Parsons als Vertreter des strukturell-funktionalen Ansatzes
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstaltung
Seminar "Sozialisationstheorien"
Autor
Jahr
1999
Seiten
32
Katalognummer
V96453
ISBN (eBook)
9783638091299
Dateigröße
603 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialisationstheorien, Talkott, Parsons, Vertreter, Ansatzes, Seminar, Sozialisationstheorien, Rolf, Sudek, JohannesGutenberg-Universität, Mainz
Arbeit zitieren
Philipp Müller (Autor:in), 1999, Sozialisationstheorien - Talkott Parsons als Vertreter des strukturell-funktionalen Ansatzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96453

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